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Es gehört zu den Mummy-Albträumen, die leider viel zu oft wahr werden: Das Baby stürzt aus einer gewissen Höhe auf den Fußboden. So bei uns so geschehen am vergangenen Mittwoch…

Ein Abriss der Geschehnisse: Philo (7 Monate) sitzt nach seinem Lunch noch im Stühlchen am Tisch (ca. 60cm hoch) – als ich in die Küche gehe, um die Schale auszuspülen, nicht mehr. Rumms! Er kreisch! Ich schrei! Renne hin und nehme ihn vom Boden vorsichtig auf meinen Arm, streichle sein Köpfchen, suche mit einer Hand nach Wunden an seinem Körper, mit der anderen nach den Arnica Globuli, dann nach meinem Handy. Die Kinderärztin – geht nicht ran! Er weint bitterlich – seine Nase fängt an zu bluten. Ich zittere. Die 112. Beschreibe stakkatoartig, was passiert ist und Philos aktuellen Zustand. „Der Notarzt ist unterwegs.” Ich atme durch. Philo hat aufgehört zu weinen und schaut mich mit großen Augen an. Wir sitzen mittlerweile im Flur, warten. Ich telefoniere mit Daddy, als Philos Augen immer kleiner werden und schließlich zufallen. „Ist er bei Bewußtsein?”, hatte der Notruf eben gefragt. Mein Puls hat seinen zweiten Auftritt. Ich klopfe auf Philos Wangen, versuche ihn wachzuhalten und gleichzeitig den Knoten in meinem Hals wegzuschlucken – beides vergeblich. Wie in einem schlechten Film!

Als es klingelt und die Sanitäter mit Notarzt endlich (es waren vielleicht 10 Minuten) vor der Tür stehen, bin ich ein Häuflein Elend. Voller Angst und Selbstvorwürfe – mein Sohn nach dem Check durch den Notarzt wieder putz munter. Er grinst – hat kurz geschlafen. Dennoch: Wir fahren zur Sicherheit mit in die Klinik und bleiben ein paar Stunden zur Beobachtung. Nachdem wir spät abends wieder zu Hause sind, wandert Philo – als wäre nichts gewesen – in sein Bettchen, der Stuhl in den Keller!

Eines noch: Ich möchte hier keinen Hersteller anklagen und kein Mitleid schüren, einzig und alleine sensibilisieren für etwas, von dem ich selbst immer dachte: „Mir passiert das sicher nicht!” Wichtig ist, nicht kopflos zu agieren, das schreibt sich jetzt so einfach. Ruhe zu bewahren, überträgt sich aber sofort auf die Kleinen. Was dabei sicherlich hilft: Ein Grundwissen in Sachen Erste Hilfe für Kinder.

Kosten sind uns für diesen Rettungseinsatz übrigens keine angefallen. Fehleinsätze im Zusammenhang mit Kindern gibt es in diesem Sinne nicht, selbst wenn sich beim Eintreffen des Rettungsdienstes herausstellt, dass medizinische Hilfe nicht (mehr) nötig ist. Erst bei einem Transport ins Krankenhaus fallen Kosten an, die jedoch von der Krankenkasse übernommen werden.