Giftpflanze Engelstrompete 

Ich habe einen Grünen Daumen bei Orchideen, mein Großvater züchtet meterhohe Engelstrompeten und meine Schwiegereltern haben den Garten voll mit Oleander. Von Letzteren wusste ich bereits, dass beides giftig und absolut fern von Kindern zu halten ist, aber was ist mit anderen Pflanzen die uns umgeben?
Nachdem ich meine Kleine neulich auf einer Orchideen-Blüte kauend überrascht habe, war es Zeit sich einer Mummy-Pflanzenkunde zu unterziehen. 

Blumen machen unsere zu Hause schöner. Blumen sind wundervolle Gastgeschenke und kaum ein Balkon, auf dem nicht pünktlich nach den Eisheiligen ein Pflänzchen gepflanzt wird. Nur habe ich mir bisher noch gar keine Gedanken gemacht, ob das was uns da an Blüten erfreut evtl. auch giftig ist.

Ihr müsst wissen, dass es in Mitteleuropa circa 50 Pflanzenfamilien gibt, deren Vertreter giftig sind und sogar zum Tode führen können. Die Aktion „Das Sichere Haus“ – das Deutsche Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit, hat vor einigen Jahren eine Liste mit den zehn giftigsten Gartenpflanzen veröffentlicht. Bei meiner Recherche standen diese Pflanzen auch auf anderen Listen ganz weit oben. Es gibt aber noch weitere Pflanzen die Kinder unbedingt meiden sollten…

Giftpflanze Oleander

Die Top 10 Giftpflanzen der Aktion „Das Sichere Haus“
+ Blauer und gelber Eisenhut (giftig: vor allem Samen und Wurzeln)
+ Bilsenkraut (giftig: alle Pflanzenteile)
+ Engelstrompete (giftig: alle Pflanzenteile)
+ Gemeine Eibe (giftig: sind verzehrte, gekaute Nadeln, Zweige und Samen, das rote Fruchtfleisch der Scheinbeere ist ungiftig)
+ Goldregen (giftig: alle Pflanzenteile, höchste Giftkonzentration in den reifen Samen)
+ Herbstzeitlose (giftig: alle Pflanzenteile, vor allem die Samen)
+ Oleander/Rosenlorbeer (giftig: alle Pflanzenteile, vor allem die Blätter)
+ Rizinus/Wunderbaum (giftig. die Samen, vor allem unzerkaut)
+ Stechapfel (giftig: alle Pflanzenteile)
+ Tollkirsche (giftig: alle Pflanzenteile, vor allem die Früchte)

Eisenhut ist davon die wirksamste heimische Giftpflanze, auch Tollkirschen haben ein hoch wirksames Gift und die Herbstzeitlose ist sehr leicht mit Krokus und Bärlauch zu verwechseln.

Giftpflanze Hortensie

Weitere gängigere Pflanzen, die ebenfalls giftig sind:
+ Alpenveilchen (giftig: die Knolle)
+ Efeu (giftig: Blätter, Stängel, Beeren)
+ Ficus (giftig: Stamm und Blätter sind nur leicht giftig)
+ Hortensie (giftig: alle Pflanzenteile, auch im getrockneten Zustand)
+ Kirschlorbeer (giftig: Samen und Blätter)
+ Krokus (giftig: Knolle)
+ Maiglöckchen (giftig: alle Pflanzenteile)
+ Narzisse/Osterglocke (giftig: alle Pflanzenteile und das Blumenwasser)
+ Rhododendron (giftig: alle Pflanzenteile)
+ Riesenbärenklau/Herkulesstaude (führt zu Verbrennungen bei Berührung)
+ Rittersporn (giftig: alle Pflanzenteile)
+ Weihnachtsstern (giftig: Stängel und Blätter sind nur leicht giftig)

Diese Listen mögen euch lang vorkommen, sie sind aber auf gar keinen Fall vollständig und wir raten jeder Mummy zu prüfen, welche Pflanzen sie und ihr Kind umgeben.  

Informationen zu giftigen Pflanzen erhaltet ihr zum Beispiel hier:
+ Wikipedia 
+ Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin
+ Giftinformationszentrum 
+ CD-ROM: „Achtung! Giftig! Vergiftungsunfälle bei Kindern”  

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Sollte der Fall eintreten, dass euer Kind eine Giftpflanze gegessen hat könnt ihr euch telefonische Erste Hilfe beim Giftnotruf (hier gibt’s die Nummern) einholen. Alternativ ruft ihr den Notruf oder ihr fahrt direkt in die Notaufnahme eines Krankenhauses, denn Ärzte raten dringend davon ab darauf zu warten, dass sich das Kind übergibt. Und auch auf die Faustregel, nach der Kinder 1 Beere jeder heimischen Pflanze unbeschadet essen können, würden wir uns nicht verlassen.

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