Mama Collien Ulmen-Fernandes_©Joyce Ilg_2 im Interview

Collien Ulmen-Fernandes (32) ist Moderatorin, Schauspielerin, mit einem Schauspieler verheiratet, Mama und engagiert sich ganz nebenbei für das Thema Organspende, kurz: Eine junge Heldin! Wie sie all diese Passionen unter einen Hut bringt? Das hat sie uns verraten…

Collien, du zeigst keine Babyfotos und sprichst auch nicht über das Geschlecht. Verrätst du uns denn, wie die letzten 2,5 Jahre als Mama für dich verlaufen sind?

Dadurch, dass es sowieso mittlerweile überall geschrieben wurde, verraten wir inzwischen auch das Geschlecht. Es ist ein Mädchen. Wir haben uns eine zeitlang mit privaten Äußerungen sehr bedeckt gehalten. Als Konsequenz, dass wir mit niemandem über private Dinge sprachen, wurden sich jedoch einfach Zitate von uns ausgedacht. Das ging sogar so weit, dass ein komplettes Doppelinterview mit uns frei erfunden wurde. Irgendwann dachten wir uns dann, wenn sowieso ständig Zitate von uns auftauchen, dann wollen wir zumindest dass diese auch tatsächlich von uns stammen. Genauso war es auch im Bezug auf unser Kind. Paparazzi standen vor unserer Haustür um unser Baby zu fotografieren, Hebammen im Krankenhaus haben der Presse gesteckt, wann unser Kind zur Welt kam und welches Geschlecht es hat. Irgendwann leidet man ein bisschen unter Verfolgungswahn. Dann reden wir doch lieber selbst mit der Presse.

Wie sieht dein Alltag als Promi mit Baby aus? Worin bestehen die Unterschiede zu anderen Mamis?

Ich sehe bei meinen Freundinnen, die Jobs mit festen Arbeitszeiten haben, dass sich Job und Kind wesentlich leichter miteinander vereinbaren lassen, wenn man feste Zeiten hat zu denen man weg ist. Bei uns ist es oft schwierig, da Filmdrehs sich meist verschieben, man so gut wie nie in der Stadt dreht, in der man lebt und wir auch noch beide in diesem Beruf arbeiten. Dadurch ist unser Alltag oft ziemlich chaotisch, da ständig irgendetwas geplant und Zeiten koordiniert werden müssen.

Welche speziellen Vorkehrungen triffst du, um dein Kind vor der Öffentlichkeit zu schützen?

Wir haben bisher alle Paparazzi verklagt, die vor unserer Tür standen und unser Kind fotografiert haben. Man reicht dann so eine Unterlassungsklage ein. Das hat abschreckende Wirkung. Wir haben so viel geklagt, dass sich erstmal keiner mehr vor unsere Haustür traut.

Was ist deine Aufgabe bei “Junge Helden”? Warum engagierst du dich gerade für dieses Organspende-Projekt?

Mir ging das Schicksal von Claudia Kotter sehr nahe. Außerdem sehe ich das ganz pragmatisch: Wenn ich tot bin, brauche ich meine Organe nicht mehr und ich fänd es unverantwortlich, wenn jemand stirbt für den ich als Spender infrage gekommen wäre, nur weil ich darauf bestehe, mit sämtlichen meiner Organe zu Erde zu werden.

Klingt verantwortungsbewußt. Magst du das am Mama sein? Und was ist das Härteste daran?

Das härteste daran ist der Schlafentzug in den ersten Jahren, wobei unser Kind in dieser Hinsicht auch sehr extrem ist und das Tollste daran, ist eigentlich alles Andere: dieser zauberhafte kleine Mensch, der mein Leben so sehr bereichert. Mein Kind ist so toll, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Vor allem ist mein Kind unglaublich unterhaltsam. Es ist so spannend zu sehen, wie Kinder die Welt um sich herum erkunden und wie sie überall Neues entdecken, und was sie einem alles für Geschichten erzählen. Mittlerweile kann mein Kind sogar mit mir telefonieren und mir erzählen, was es am Tag alles erlebt hat. Das ging vor ein paar Wochen noch nicht.

Inwiefern fließen Traditionen aus deinen ungarischen und indischen Wurzeln in die Erziehung mit ein?

Ich fühle mich sehr deutsch und bin auch so aufgewachsen. Typisch indische Bräuche werden nur von meiner Familie in Indien praktiziert. Und von meinen ungarischen Wurzeln sind nur ein paar Kochrezepte hängen geblieben.

Wie erklärst du deinem Kind, dass seine Eltern berühmt sind?

Unser Kind ist erst zwei Jahre alt. Das kriegt sie noch gar nicht mit. Wobei Christian mit ihr immer Shows wie „The Dome“ oder den „Semperopernball“ angeschaut hat, dabei rief sie immer ganz euphorisch „Da ist Mama. Hallo Mama!“ in Richtung Bildschirm. Und ich habe ihr mal Bilder von Christian in seinen „Mein neuer Freund“-Kostümen gezeigt und sie hat tatsächlich zu jeder Figur „Papa“ gesagt, auch zu Uwe Wöllner.

Wie verbringt ihr als Familie die meiste Zeit miteinander?

Ganz entspannt zuhause. Action haben wir in unseren Berufen genug.