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Eine Woche lang ohne Kind und Kegel durch Italien reisen ist für viele Mummys die ich kenne nur ein wage Traum in den sie sich flüchten, wenn es gerade mal wieder arg nervig ist. Doch die wenigstens machen es auch. Klar, sich für so viele Tage vom Kind zu trennen ist gar nicht so einfach, aber am Ende hatten wir wirklich alle was davon…

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Der schwere Abschied
Das schwerste an der ganzen Sache ist ganz klar der Abschied vom Kind. Es geht zwar nur um eine Woche, fühlt sich aber an, als würde man sich für Monate nicht sehen. Und das tut verdammt weh. Letztes Jahr hatte ich zwei Tage vorher eigentlich nur geheult und wollte den Trip mehrfach absagen. Meine Eltern und Freund redeten mit Engelszungen auf mich ein und so verabschiedete ich mich ganze sechs Tage von ihr. Das war damals die erste wirkliche Trennung von ihr – vor Allem, weil ich so weit weg war fiel es mir so schwer. So hatte ich nicht mehr die Möglichkeit sie einfach spontan zu besuchen, wenn die Sehnsucht zu groß werden würde. Dich ich habe die sechs Tage vor einem Jahr wirklich gut gemeistert und so dachte ich, es würde mir diesmal leichter fallen. Doch Pustekuchen. Mir ist es diesmal nicht wirklich leichter gefallen, zumal es diesmal um 8 Tage Trennung ging. Ich hatte mich emotional etwas mehr im Griff, aber eigentlich fiel mir die Trennung fast noch schwerer. Schwerer? Ganz richtig, denn Helene ist im vergangenen Jahr einfach noch toller geworden. Außerdem bekommt sie eine zeitliche Trennung jetzt viel mehr mit. Mit einem Jahr war es im Grunde noch egal, ob es zwei oder sechs Tage waren, die wir uns nicht gesehen haben. Doch jetzt macht das schon einen großen Unterschied. Und Oma ist doch sowieso schon viel toller als Mama – die Woche ohne Mama verbessert die Lage da nicht unbedingt zu meinen Gunsten…

Das Versprechen 
Als ich schwanger war versprach ich meinen Eltern hoch und heilig, dass ihnen ihre Enkeltochter eine Woche im Jahr ganz alleine gehören würde. Gesagt, getan. Das erste Mal als Helene knapp elf Monate war. Und jetzt jedes Jahr zur Kitaschließzeit, denn die drei Wochen müssen ja irgendwie überbrückt werden. Natürlich konnte ich mir während der Schwangerschaft nicht mal ansatzweise vorstellen, wie schwer es ist sich von seinem Kind zu trennen. aber ich damals schon geahnt, dass ich das bitter nötig haben werde…

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„Mal wieder nur an mich denken, ohne schlechtes Gewissen“,
das war mein Credo für die Woche in Italien und ganz ehrlich: das habe ich auch bis zur letzten Minute durchgezogen, nur das mit dem „kein schlechtes Gewissen“ hat nicht so richtig geklappt. Aber da das ja eh eine chronische Nebenwirkung vom Mutter-Sein ist, konnte ich das tagsüber ganz gut im Koffer verstauen und nur am Abend kam es wieder hervor und wollte mich nicht in Ruhe lassen. Wobei, ich würde es nicht wirklich als schlechtes Gewissen bezeichnen, denn das würde ja bedeutet, dass ich das Gefühl hatte nicht alles richtig zu machen. Es war vielmehr ein Vermissen von Helene, besonders wenn ich sie Abends ins Bett bringe, bzw. sie morgens strahlend neben mir aufwacht. Das nervige Wach werden in der Nacht hat mir hingegen so gar nicht gefehlt…

Von Mailand bis an die französische Grenze und zurück
Ich kann selbst in Urlauben nicht nur Urlaub machen. Irgendwie ist die Arbeit ein Teil von mir und natürlich habe ich diesen Teil auch nach Italien mitgenommen. Also haben wir eine halbe Arbeitsreise draus gemacht und haben mit „Green Pearls“ die ligurische Künste entdeckt. Das besondere daran: Green Pearls wurde gegründet um nachhaltigen Tourismus zu fördern. Wir starteten also in Mailand und fuhren in das wunderschöne Relais del Maro, einem der schönsten Orte auf der Welt (mehr dazu folgt bald). Anschließend ging es ins L’Adagio, in einem anderen kleinem Bergdorf bei Sanremo, dass sich in unser Herz geschlichen hat – was allerdings auch an der Besitzerin Rosella liegt, einer italienischen Mama, wie sie im Buche steht. Mit einem weiteren Zwischenstopp ging es wieder nach Mailand in eines der schönsten Hotels dort, das Milano Scala. Eigentlich sollte es anschließend noch nach Florenz gehen, da aber unser Termin dort kurzfristig abgesagt wurde, gönnten wir uns noch einen kleinen Abstecher an den Comer See. Ihr seht also, ein ordentliches Programm, das so mit Kind und Kegel nicht machbar gewesen wäre. Wobei ich wirklich sagen muss, dass Ligurien auch ein traumhaftes Reiseziel mit Kindern ist und ich das nächste Mal mit meiner Familie dort Urlaub machen werde! (Tipps und die einzelnen Hotels gibt es in Kürze!)

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Mein Fazit? Alleine Urlaub machen ist toll!
Gut, ich war natürlich nicht ganz alleine, sondern mit meiner lieben Freundin Louisa unterwegs. Aber die eine Woche hat mir wirklich gut getan. Ich konnte mal wieder richtig schön ausschlafen (nun ja, die Gewohnheit steht einem etwas im Weg…), unglaublich viel Pasta essen und Wein trinken, musste mich nach keinem anderen Tagesrythmus richten und habe es tatsächlich geschafft in den acht Tagen fünf Bücher (!!!) zu lesen. Gut, mir kam dabei entgegen dass das Internet nicht überall reibungslos funktioniert hatte, aber das war  auf alle Fälle Schicksal. Ich habe es geschafft die acht Tage wirklich zu genießen, habe keine Träne vergossen, weil ich jede Minute wusste, dass es Helene gut geht und sie glücklich ist. Natürlich habe ich fast jeden Tag mit Helene geskyped und wurde auch anständig mit Fotos und Videos versorgt und täglich haben wir uns Kussbilder geschickt. Ich habe aber die Zeit wirklich genießen können und habe alle mein Akkus mal so richtig auftanken können. Außerdem habe ich mal wieder gemerkt, dass so eine kleine Trennung wirklich gut tut. Ab und zu Vermissen tut gut, denn man freut sich anschließend umso mehr über die Momente im Alltag und kann so manch nervige Situation erst mal wieder viel entspannter sehen. 

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Mein Tipp für Mummys: Nehmt Euch Auszeiten!
Natürlich muss man nicht gleich eine ganze Woche weg sein – zumal das nicht für jeden zu leicht zu organisieren ist, wie für mich mit meinen Eltern. Aber alle paar Monate sollte zumindest mal ein Wochenende drin sein. Einfach mal raus aus dem Familien-Alltag. Eine Freundin besuchen oder auch einen kleinen Städtetrip machen. Das ist wahrer Balsam für die Seele und tut auch keinem wirklich weh. Und ein schlechtes Gewissen sollte man wirklich auch nicht haben – schließlich bekommen die Kids eine viel entspanntere Mummy zurück – etwas Tolleres gibt es ja wohl nicht oder?