#mummytime auf Ibiza für Madeleine bei Travel Without KidsAls uns ein Freund zu seinem Vierzigsten Geburtstag nach Ibiza einlud, fackelten wir nicht lange und sagten zu. Dann ging die Suche nach Flügen los und es galt die Entscheidung zu treffen, ob mit oder ohne Izzy. New York hatte schon so gut ohne sie geklappt und exklusive Zeit mit Oma und Opa zu verbringen, empfindet sie scheinbar genauso toll wie ich, als ich noch Kind war. Und 3 Flüge Zahlen für 2 Nächte Party, mit Babysittern die uns noch nicht vertraut sind?? Keine Aussicht auf Spaß für alle. So haben wir Izzy in Berlin gelassen und sind zu zweit in den Flieger gestiegen. Freitag Morgen. 04:20 Uhr aufstehen. 05:00 Uhr im Taxi. 08:00 Uhr Tee und Gala-Gossip im Flieger. 09:30 Uhr da!!!!!

Als erstes raus aus Strickpulli und Chucks, rein in Häkelweste und Römersandalen. Yeah, das Urlausfeeling kommt. Doch dann weicht es schnell einer Ver(w)irrung. Das Navi kennt die Adresse nicht, die Mitbewohner sind nicht zu erreichen (kein Handyempfang) und die Route googlen geht auch nicht, wegen instabilem WLAN. Also fahren wir erstmal los, Richtung San Antonio. Die Temperatur ist angenehm und aus dem Radio dröhnen Party Beats vom Inselsender Ushuaia.

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Irgendwann finden wir unser Ferienhaus und legen uns kurz an den Pool. Kraft und Sonnenstrahlen tanken, bevor das Programm startet. Eine halbe Stunde vom Haus entfernt treffen wir das Geburtstagskind im Beachclub El Chiringuito in Es Cavallet. Die ersten Gäste sind schon eine ganze Woche auf der Insel und so ist die Atmosphäre relativ chillig. Wir haben drei Tische in der Frontrow, mit loungigen Daybeds die uns beste Blicke auf die Klischee-Badegäste ermöglichen: knappe Bikinis, viel Silikon, illustre, ältere Zuschauer. Als das Essen kommt – riesige Portionen Seafood Paella – muss ich meinen Blick abwenden. 

Paella Ibiza Art im Beachclub

Abends feiern wir in einer privaten Villa. Es gibt Sushi und Tapas, eine Bar, gute Musik und Migräne. Perfektes Timing – Mein Kopf streikt, jemand hat seinen Presslufthammer darin vergessen. Ich kann nicht anders, als mich hinlegen. Irgendwann in der Nacht werde ich wach, die anderen feiern noch (na klar) und ich geselle mich noch ein wenig dazu. Um halb sechs geht es heim, die Sonne ist noch nicht aufgegangen, erst um 10 Uhr, als ich das erste Mal wach werde, scheint sie. ZEHN UHR, solange habe ich 2 Jahre nicht mehr geschlafen.

Das Gute, meine Migräne ist am Morgen verschwunden. Wir stärken uns mit Frühstück im Cala Bassa Beach Club: Linguine und Scampi zu Apfel-Karotten-Ingwer-Smoothie. Hinterher geht’s an den Pool und ich tanke ordentlich Sonne und komme das zweite Mal seit Izzys Geburt dazu, ein Buch zu lesen. Es heißt „Wrong Turn“. Der Titel passt nicht zur Stimmung, denn alles ist gerade ziemlich „allright“.

Abends erkunden wir die Altstadt von Ibiza. Hätten wir nicht einen Tisch reserviert, der weggegeben wird wenn man nicht pünktlich ist, wäre ich sofort in Geschäften verschwunden. PomPom-Bags, Ledergürtel mit Schnitzereien, Kork-Wedges, Jersey-Overalls mit Fransen und Perlen, Flatter-Kleider mit Hippie-Flair, … hier gibt es alles was mein Herz höher schlagen lässt. Im La Oliva wird aber schon auf uns gewartet und das Essen dort ist wirklich zu empfehlen. Um uns herum stehen Straßenmusiker und schmettern Gypsy Kings-Songs auf ihren Gitarren. Oh süßes Leben.

FullSizeRender_1 FullSizeRenderMadeleine is ready for party in Ibiza Stadt

Etwas später erklimmen wir noch die Mauern der Altstadt und spazieren hinauf zur Kathedrale. Oben angekommen ist es ganz dunkel und ruhig. Hier kann man einen Moment innehalten und seine Blicke über Stadt, Hafen und Insel Schweifen lassen, bevor man sich wieder ins Party-Getümmel wirft. In unserem Fall in eine Rooftop-Bar oder besser einer Am-Hang-Bar namens Kyupiddo, im asiatischen Style mit kleinem ZEN Garten und Asian Fusion Cocktails. Hicks. Aus der Diskussion unserer Begleiter „PACHA oder nicht“ halten wir uns raus. Wir ziehen einen romantischen Bummel Händchenhaltend entlang der Hafenpromenade den Party-Jüngern vor. Nochmal ausschlafen. Packen. Flughafen. Berlin. Weiche Babylocken in meinen Händen und die Erkenntnis, …
es gibt keinen schöneren Ort auf der Erde als der, an dem mein Kind ist.

 

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