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„Es war am 21. April, einem Dienstag Morgen, als ich im Auto saß, auf dem Weg zur Arbeit, Ecke Torstraße / Prenzlauer Allee. Und plötzlich wusste ich: Ich bin schwanger.“ PR-Managerin Susann hat sich ein Herz gefasst und ihre außergewöhnliche Geschichte für uns aufgeschrieben…

Es gab keinerlei Anhaltspunkte. Mir war nicht schlecht, ich hatte noch eine Woche Zeit, bis meine Periode hätte kommen müssen und trotzdem wusste ich ganz sicher: Ich bin schwanger! Nachdem ich im letzten Jahr zwei Fehlgeburten hatte, war das Thema für mich vorerst ganz weit weg. Ich hatte sogar eher Angst davor, wieder schwanger zu werden. Angst, dass so etwas noch mal passieren würde. Wir hatten ein aufregendes Jahr vor uns. Steckten mitten in den Vorbereitungen für unsere Hochzeit, die zwei Monate später stattfinden sollte.

Und so saß ich da, voller Panik und Freude. Ich rief sofort meinen Freund an, dem es nach der Nachricht genauso ging. Der Plan war, erstmal mit niemandem darüber zu sprechen und für uns abzuwarten, bis wir uns sicherer fühlten. Zwei Stunden später rief mich meine Schwester an. Ohne das sie auch nur einen Satz sagen konnte, platzte es schon aus mir raus: Ich bin schwanger. Der Plan hat also super funktioniert…

Fünf Schwangerschaftstests in den darauffolgenden Tagen bestätigten, was ich schon wusste. Ich war schwanger. Bewusst vereinbarten wir erst einen Monat später einen Termin beim Gynäkologen. Dank der Empfehlung einer guten Freundin, die auch Hebamme ist, wechselte ich die Ärztin, was sich als absoluter Segen herausstellen sollte. Vor unserem ersten Termin schliefen wir beide keine Minute. Schon bevor ich mich überhaupt hingesetzt hatte, fing ich vor Anspannung an zu weinen. Die Ärztin tat das einzig Richtige, sie schickte uns beide sofort ins Untersuchungszimmer. Innerhalb von 15 Sekunden zeigte sie uns den Monitor und das wunderschönste der Erde, ein kleines schlagendes Herz. Der Rest war Nebensache.

Wir beide, die Ärztin und ich, machten daraufhin einen Vertrag, dass diesmal alles gut gehen würde. Ich bekam sofort meinen Mutterpass und das Angebot, wann immer ich kommen möchte, sollte ich das tun. Zwei Wochen später schrieb ich meinem zukünftigen Mann: Ich glaube es ist ein Mädchen. Ich war ziemlich sicher, aber wissen konnten wir das zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht.

In den nächsten Wochen versuchte ich, cool zu bleiben. Die kritische Phase wäre genau an unserer Hochzeit vorbei, was ich irgendwie als Zeichen sah. Mein Motto: Es bleibt, wenn es bleiben möchte. Es liegt nicht in meiner Hand.
Wir hatten immer noch Panik vor jedem Ultraschall. Das erste, was uns die Ärztin jedes Mal zeigte, war das Herz. Und jedes Mal turnte dieses kleine Wunderwesen in meinem Bauch, als ob es uns sagen wollte: „Mir geht es großartig, macht euch keine Sorgen um mich!“ Und so bekamen wir mit jedem Termin mehr Vertrauen.

In diesen ersten Wochen bis zur Hochzeit war mir nur übel, ich ernährte mich fast ausschließlich von Avocado und Tomatensalat und ekelte mich vor Haaren in jeglicher Form. Ein Haar am Morgen im Waschbecken bescherte mir einen Vormittag vor der Toilette. So machte mein liebster Mann jeden Morgen noch mal einen „Kontrollgang“ durch die gesamte Wohnung.

Aus Erzählungen wusste ich, nach der 12. Woche geht das schlagartig vorbei und so fieberten wir doppelt dem Ende der kritischen Phase entgegen: Doch Pustekuchen. Den Höhepunkt der Übelkeit erreichte ich am Tag meiner Hochzeit. Aus dem All konnte man wahrscheinlich ein vornübergebeugtes Wesen im wunderschönen Brautkleid bewundern.

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Am 24.6. war es endlich, endlich soweit: Wir hatten die 12. Woche überstanden. Die Nackenfaltenmessung bestätigte, ich habe einen vorbildlichen kleinen Wurm im Bauch. Ein wundervolles kleines Mädchen.

Inzwischen ist es Ende November und wir beide sind schon jetzt eine Einheit, ich erzähle ihr, was sie hier erwarten wird in dieser bunten Welt und vor allem erzähle ich ihr von ihrem Papa. Ich bin jetzt in der 35. Schwangerschaftswoche. Hier zu Hause ist alles bereit für die Ankunft des Wurms. Mit jedem Tag wächst die Ungeduld und am liebsten möchte ich die Zeit vordrehen, damit sie schon da ist. Ich freue mich so wahnsinnig auf den Moment, wenn sie ihren wundervollen Papa das erste Mal ansieht, mit ihr nach Hause zu kommen und ihr alles zu zeigen, ihre Familie vorzustellen und unser gemeinsames Leben zu viert zu beginnen.

Frau mit Hund