12357359_159723671056886_217825557_n Unsere heutige Gast-Mummy Daniella ist 27 Jahre ist ebenfalls Bloggerin. Heute erzählt Sie die Geschichte ihrer Traumgeburt. Kein Wunder, schließlich hat sie die Geburt erlebt, die sich wohl jede Frau wünschen würde… Ein perfekte Geburt halt!

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Letztes Jahr bekam ich mein erstes Kind – einen kleinen süßen Sohn und wenn mich jemand fragt, wie die Geburt war, dann sage ich meistens nur folgendes „ Es war eine Traumgeburt“ – wieso, dass darf ich euch heute hier erzählen.

Es ist Donnerstag, der 03.12.2015 – wir sitzen im Geburtsvorbereitungskurs und drehen unsere „Wie geht es euch“ – Runde. Ich erzähle, dass meine Füße weh tun, dass es mir sonst aber sehr gut geht und erwähne nebenbei noch, dass ich glaube, dass es nicht mehr lange dauert bis der Kleine kommt. Der errechnete Entbindungstermin ist der 19.12.2015 – also noch gute zwei Wochen bis dahin.

Aber ich habe dem Kleinen gut zugeredet früher zu kommen, da der 19te so nah an Weihnachten ist und ich darauf ehrlich gesagt nicht so Lust habe. Der Geburtsvorbereitungskurs ist vorbei, wir laufen nach Hause und der Mann sagt „Ich glaube er kommt heute Nacht“ – ich bekomme ein wenig Panik, denn ich fühle mich noch überhaupt nicht bereit für ein Kind, nicht bereit für die Geburt.

Es ist Freitag, der 4. Dezember und ich traue mich nicht aus dem Haus, weil ich Angst habe, dass mir die Fruchtblase mitten in der Stadt platzt oder die Wehen losgehen während ich alleine durch die Stadt bummle. Also sitze ich auf dem Sofa, schreibe Karten und bastle Weihnachtsgeschenke. Abends überlege ich immer wieder, ob ich meine ganzen Bastelsachen wegräumen soll, damit es Zuhause nicht aussieht wie Sau falls der Kleine sich die Nacht auf den Weg macht.

Ich räume nicht auf. Gehe kurz vor 12 Uhr in’s Bett – alleine. Denn der Mann hatte die Moderation bei einem Jugendgottesdienst und schreibt mir um kurz vor 12, dass er noch was trinken geht.

Es ist Samstag, der 5. Dezember – Punkt 01:00 Uhr. 
Ich wache auf und denke erst, dass ich in´s Bett gemacht hätte, bis ich checke, dass meine Fruchtblase geplatzt ist. Ich stehe auf, gehe ins Bad und hinterlasse in der ganzen Wohnung ein bisschen Fruchtwasser. Während ich auf dem Klo sitze rufe ich den Mann an „Schatz, ich glaube du solltest nach Hause kommen“ – keine 5 Minuten später ist er da. Wir sind beide total ruhig. Ich springe noch schnell unter die Dusche, ziehe mir was Frisches an, der Mann ruft währenddessen im Krankenhaus an und gibt Bescheid, dass wir uns bald auf dem Weg machen.

Um kurz vor 2 Uhr hänge ich am CTG – alles ist ok. Bis es richtig losgeht, könne noch 12-24 Stunden dauern heißt es. Ich soll also schlafen gehen und der Mann soll wieder nach Hause fahren. Ich lasse ihn nicht gehen, ein extra Bett bekommt er nicht, also liegen wir zu zweit in einem mini Krankenhausbett und versuchen ein bisschen zu schlafen. So wirklich klappt das nicht, denn erstens ist das Bett einfach viel zu schmal und zweitens muss ich alle paar Minuten auf die Toilette und alle 10 Minuten kommt eine Wehe – zwar nur eine ganz ganz leichte, aber schlafen geht einfach nicht.

Es ist immer noch Samstag – 07:30 Uhr. Die Wehen sind immer noch sehr schwach aber ich will nicht mehr im Bett liegen, sondern wünsche mir, dass es los geht und schicke den Mann los um einer Hebamme zu sagen, dass ich in den Kreißsaal möchte. 

Keine Minute später kommt er mit Frühstück in der Hand zurück und sagt „Die haben gesagt, dass du erstmal was essen sollst, danach können wir dann kommen“. Also futter ich ein Brötchen, trink nen Kaffee und liege um kurz nach 8 Uhr in einem kleinen Raum am CTG. Die Herztöne sind super und mir geht es auch ganz gut. Der Mann sitzt neben mir und liest eine Autozeitschrift. 

Es ist 08:30 Uhr – urplötzlich geht es los. Alle paar Minuten kommt eine Wehe und ich liege auf dem Bett, stöhne vor mich hin und drücke meine Füße so feste ich kann an das Bettende um die Schmerzen zu ertragen. Der Mann hält meine Hand und wendet das an, was wir im Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben. Er atmet ruhig und bei jeder Wehe höre ich ein „ffffffthhh“ aus seinem Mund – ich selbst versuche auch ruhig zu atmen, stöhne aber mehr als dass ich mich darauf konzentrieren kann. 

Es ist 08:40 – ich muss auf´s Klo. Und zwar richtig dringend. 
Und als ich dann auf der Toilette sitze geht einfach nichts. Ich sitze da und stöhne so laut, dass der Mann nachfragt, ob er mir irgendwie helfen kann. Aber das kann er nicht, denn ich möchte eigentlich einfach nur kacken *tralalala* – aber es geht nicht.

Also schreie ich zurück „Nein – ich will kacken aber ich habe das Gefühl dass ich den Kleinen dann auch rauspresse“.

Die Hebamme hängt mich daraufhin nochmal ans CTG, merkt aber nach wenigen Minuten, dass es jetzt an der Zeit ist, in den Kreißsaal zu gehen.

Es ist kurz vor 9 und ich liege im Kreißsaal. Die Wehen kommen in immer kürzeren Abständen und tun ziemlich weh. Trotzdem bin ich ziemlich gut gelaunt, mache noch ein paar Witze mit den Hebammen und nehme die Hand des Liebsten ganz fest in meine.

Und dann darf ich endlich pressen. 

Die beiden Hebammen sind super lieb, sie ermutigen mich immer wieder, halten meine Beine so, dass ich bequem liege und sagen mir immer wieder, wie toll ich alles mache. Der Mann sitzt neben mir und drückt meine Hand manchmal fester wie ich seine. Zwischen den Wehen erhole ich mich schnell – schlafe sogar manchmal kurz ein.

Während der Wehen presse ich sogut ich kann – schreien muss ich irgendwie nicht. Es klappt einfach alles total gut. Und dann sagt der Mann plötzlich „Ich habe seine Haare gesehen“. Ich freue mich und gebe alles. Das Köpfchen ist zur Hälfte draußen und es fühlt sich seltsam an. „Bald ist mein Baby da“ denke ich und presse bei der nächsten Wehe so stark, dass der Kleine rausgeschossen kommt wie eine Rakete. Die Hebammen und der Mann zucken zusammen, der Kleine schreit aus vollem Halse und ich, ich liege da und kann es kaum fassen.

Es ist 10:07 Uhr und unser Sohn ist auf der Welt. 

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Die Hebammen sind immer noch ein bisschen „geschockt“ dass alles so unglaublich schnell ging und auch wir können es erstmal noch nicht richtig fassen. Er wird mir auf die Brust gelegt und der Mann schneidet die Nabelschnur durch. Ich halte meinen Kleinen feste im Arm und bin einfach nur dankbar. 

Er ist unglaublich schön und ich küsse ihn – dass er noch voller Käseschmiere ist stört mich überhaupt nicht. Weinen kann ich irgendwie nicht – ich glaube dafür ging einfach alles zu schnell. Ich bin noch völlig perplex – der Mann übrigens auch.

Während ich ein paar Minuten später nochmal die Plazenta rauspresse, hält der Mann unseren Kleinen auf dem Arm. Was für ein schönes Bild. Ich liebe sie – meine beiden Männer.

Kurz danach werde ich genäht – es dauert nur 5 Minuten und tut kaum weh – auch die Schmerzen während der Wehen sind vergessen.

Ja, ich weiß – dass geht nicht allen so, dass ist mir völlig klar.

Und ich weiß auch, dass die Schmerzen die ich hatte im Vergleich zu anderen nicht erwähnenswert sind – aber eines haben wir doch alle gemeinsam – egal wie schmerzhaft, lange und anstrengend die Geburt war oder auch nicht – wir haben ein Kind auf diese Welt gebracht.

Wie krass und wie unglaublich schön ist das denn bitte. Seid stolz auf euch! 

Ich, ich bin stolz, aber was ich noch viel mehr bin – dankbar. Dankbar, dass wirklich alles so gut gelaufen ist und alles so wunderbar geklappt hat, dass der Kleine gesund ist und ich durch ihn erleben darf, was aufopfernde Liebe ist. Er braucht mich und ich brauche ihn. 

Er ist mein Sohn und ich seine Mama – etwas schöneres kann es nicht geben!

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Vielen Dank liebe Daniella, für diese wunderschöne Geschichte!

Und wer noch mehr von Daniella lesen möchte, der kann einfach mal auf www.frlweiss.de vorbeischauen!

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