image2  Als die restlichen drei Mummy Mag Ladies inklusive ihres jeweiligen Kindes letzte Woche beim Val Kids Store Opening waren, habe ich gepasst. Denn für uns war Schwimmtag. Das heißt meine drei Jungs hatten Schwimmunterricht. Hintereinander.
Da es schon nicht leicht war die Kurse zeitlich so abzustimmen (wir schwimmen im Nachbarbezirk zweimal die Woche), die Weitergabe von drei Schwimmkinder an einen Mamaersatz bei mir leider völlig unmöglich ist und bei uns sowieso gefühlt immer alles Organisation bedeutet, bat mich Camilla das Freizeitmanagement meiner Kinder einmal zu erklären.

Management. Das trifft es wirklich. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass ich erst am Anfang stehe, schließlich halten sich die Aktivitäten meiner Kinder wirklich noch in Grenzen und die Kleinen sind noch im Kindergarten, der zwar auch seine Termine und Organisationen hat, aber das ist ja nicht ganz vergleichbar mit der Schule. Schon alleine der Unterrichtsbeginn zerstört alle zuvor vorhandene Morgenrituale. Bei uns wird jetzt immer in mehreren Etappen gefrühstückt, aber das ist eine andere Geschichte. Kernproblem ist immer alle Interessen, Wünsche und Hobbys aufeinander abzustimmen. Das bedeutet leider auch, Kinder zu Veranstaltungen mitzunehmen, bei denen sie nur am Rand sitzen und zuschauen dürfen.

Das Thema Nachmittagsgestaltung bekommt erst so eine richtige Bedeutung, wenn man Mutter wird und wieder arbeitet. Denn plötzlich ist man nach der ersten Phase nach der Geburt mit dem nächtlichen und frühen Aufstehen, noch einmal in einer ganz neuen Zeitrechnung. Ab 15 Uhr gilt es den Nachmittag zu verplanen, auch wenn der Plan, spielen auf dem heimischen Teppich bedeutet, geht es doch immer nur darum mit seinen Kids eine gute Zeit zu haben. IMG_5955

Mit meinem ersten Kind war das bei uns meist in Form von Playdates auf Spielplätzen oder in Kinderzimmern. Als es dann drei waren, ging das anfangs ähnlich weiter, war mir aber schnell zu viel, da ich meinen Kindern volle Aufmerksamkeit schenken wollte (also voll gedrittelt), wenn sie schon am Vormittag auf mich verzichten müssen. Zugegebenermaßen hat es mich auch oft überfordert mich noch mit weiteren Personen zu unterhalten als mit meinen Kindern, die dann ein großes Mitteilungsbedürfnis hatten (auch wenn ich das natürlich trotzdem gern gemacht hätte). Fakt ist, je mehr Kinder man hat, desto mehr muss man Prioritäten setzen, wie ist natürlich jedem selbst überlassen. Inzwischen sehen die Nachmittag eigentlich immer noch ähnlich aus, aber meine Kinder haben ein paar Hobbys oder sagen wir Interessen entwickelt.

Meine Söhne sind inzwischen sieben, vier und vier Jahre alt. Dementsprechend haben sie schon eine klare Meinung von Dingen, die sie mögen und als langweilig erachten. Vor allem der Große. Zum Glück verstehen sie sich gut und haben auch viel gemeinsam. Sie spielen toll zusammen und das auch nicht nur zu dritt. Ab und zu habe ich bis zu acht Jungs zu Hause, weil Nachbarbesuch inklusive Geschwistern hier so üblich und auch gern gesehen ist. Auch da knallt’s mal, macht aber meist einfach Spaß.

Die Freizeitaktivitäten nehmen ganz automatisch zu. Ich persönlich finde, dass nicht alles einfacher wird, wenn die Kinder älter werden. Meine Erfahrung ist, dass man kleinen Schulkinder Aktivitäten nur sehr begrenzt aufdrängen kann, auf die sie einfach keine Lust haben. Wenn mein Großer also weiß, dass zu Hause die Freunde warten, kann ich ihn natürlich zwingen mit mir Freundinnen zu besuchen, die auch kleine(re) Kinder haben, aber möchte ich das? Nein. Ich weiß schließlich, dass er sich dort langweilt. Also es wäre zwar leichter ihn, als einen 3jährigen mit Trotzanfall mitzunehmen, aber aus Respekt vor ihm und seiner Freizeit, möchte ich das gar nicht.

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Wir haben lange Zeit alle gemeinsam geturnt. Da meine Kinder mit drei Jahren Altersunterschied nicht immer in eine Gruppe fallen, wurde hin und wieder ein Auge zu gedrückt, damit ich mit allen meinen Kindern teilnehmen kann. Beim Schwimmen sehe ich wie schon gesagt zu, dass ich die Kurse an einen Tag, in eine Halle und im Idealfall hintereinander organisiere. Das klappt mit etwas Anstrengung sehr gut. Das gute Wetter ist meine Unterstützung, wenn die Klamottenschichten immer weniger werden. Jetzt gibt es aber noch etwas neues, mit dem meine Jungs infiziert wurden, das Thema Fußball. Mein Mann spielt zwar seit Jahren, aber bei uns zu Hause gibt es keine gefühlte Bundesliga-Vereins-Zugehörigkeit, wie sie in vielen Haushalten üblich ist. Wir wachsen da also gerade alle fünf eher gemeinsam rein, denn die kleinen singen nun verschiedene Vereinshymnen von denen ich noch nie gehört hatte. Aber genau das merkt man beim Hobby Fussball in Deutschland schnell. Das Geheimnis seines Erfolges ist, dass Fussball erfolgsorientiert ausgerichtet ist. Also entweder es gibt offene Spiel-Gruppen, bei denen man für die Teilnahme an einem Training einfach ein Ticket kauft und auch diese Gruppen sind wieder für eine Alters-Spannbreite. Oder man kommt in die leistungsorientierten Trainingsgruppen genau eines Jahrgangs mit sehr viel mehr Trainingsstunden pro Woche und Eintrittskarte einzig über ein Trainerauswahlverfahren. Wir spielen (-> Spaßorientiert) mit 10er Karten alle gemeinsam auf einem Feld oder bald wie beim Schwimmen auf Parallelfeldern zeitlich oder eben räumlich. Mal sehen.

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Die Herausforderung ist immer, alle glücklich zu machen, da es nun mal nicht nach einem oder zwei Personen bei uns geht, sondern immer nach mindestens vier. Das gelingt nicht immer, aber vielleicht bekomme ich ja noch ein paar Tipps von Euch?

 

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Saskia Teaser Abbinder

Saskia hat mit ihren drei kleinen Orgelpfeifen die volle Ladung Jungspower zu Hause und weiß, was es heißt, an seine Grenzen zu stoßen. Sie trägt es mit Fassung und vor allem viel Liebe, denn die häusliche Si­sy­phus­ar­beit hat sowieso kein Ende. Doch auch wenn die Geburten ihrer drei Söhne ihr Leben auf den Kopf gestellt haben, blieb sie ihrer Leidenschaft für Fashion treu und lässt das Familienleben eher anekdotisch in ihren Beiträgen durchblitzen. Die Mitbegründerin des Mummy Mag arbeitet inzwischen frei als Stylistin und Redakteurin. Muttersein ist für Saskia von jeher ein positiv besetztes Bild und das möchte sie auch mit dem Mummy Mag transportieren, um den Frauen in Deutschland Mut bei der inzwischen viel zu häufig gestellten Kinderfrage zu machen.