WannZweiKindZwei Ganz ehrlich, seitdem ich quasi Mutter bin, werde ich das regelmäßig gefragt. Und je älter Helene wurde, desto häufiger. Zwischenzeitlich waren wir bei einer Taktung, dass ich bestimmt einmal pro Woche mit einem Augenzwinkern angeschubst wurde „Na, wie sieht es denn bei Euch aus mit einem Geschwisterchen?“. Doch wann genau ist denn eigentlich der richtige Zeitpunkt für’s zweite Kind?

 

Jetzt sollte ich an dieser Stelle natürlich erwähnen, dass ich selbst verdammt gut darin bin, so dämliche Fragen zu stellen. Gehört irgendwie dazu. Aber natürlich komme auch nicht umhin mir meine eigenen Gedanken zu machen, wann denn eigentlich der richtige Zeitpunkt ist!? 

Um mich herum haben die meisten Mummys, die 2013 zum ersten Mal Mutter wurden, bereits das zweite Baby bekommen, oder sind zumindest gerade schwanger. Top-Beispiele dafür sind Isabel und Ari, die ja quasi mit uns (Janine, Madeleine und mir) zur selben Zeit schwanger waren. Doch bei uns ist da irgendwie bisher nicht das Bedürfnis gewesen. Natürlich war da immer Gedanke, dass da irgendwann noch mal ein Kind kommen soll, oder auch zwei. Aber bis jetzt waren wir so happy mit Helene und wir haben es so genossen, ihr all unsere Aufmerksamkeit zu schenken, dass wir einfach noch nicht an dem Punk waren zu sagen „So, los geht‘s!“. Natürlich spielen da auch sehr viele andere Faktoren rein, zum Beispiel, dass wir beide selbstständig sind und keine richtige Babypause mehr machen können. Dass Helene sehr sensibel ist und uns sehr viel Aufmerksamkeit abverlangt. Dass wir noch nicht durchschlafen und Helene noch nicht trocken ist. Natürlich kann man sagen, dass das nur vorgeschobene Gründe sind, aber für uns sind sie einfach wichtig und beeinflussen natürlich unsere Entscheidung.

„Am besten in einem Rutsch!“
Am häufigsten höre ich den Ratschlag „Lasst Euch bloß nicht zu lange Zeit!“. Der nervt mich mittlerweile schon fast, wenn ich ehrlich bin. Klar, ich kenne all die Vorteile, wenn die Kids nah beieinander sind, wenn man quasi alles in einem Rutsch erledigt. Die Kids können spielen, haben zumindest in der Entwicklungsstufe ähnliche Interessen. Einmal aus dem Gröbsten raus, wird das Leben leichter, man muss nicht wieder bei Null beginnen. So die Theorie. Hört sich für mich auch super an, aber ich persönlich sehe da einfach vermehrt die Nachteile: Du bist länger beruflich raus, zwei Kleinkinder rauben Dir den letzten Nerv, weil wahrscheinlich alle Schlafphasen antizyklisch verlaufen, im ersten Jahr steht die Partnerschaft zu 100 Prozent hinten an, weil Du nur damit beschäftigt bist die Kids zu organisieren und zum Arbeiten kommt man so gut wie gar nicht mehr. Ok, da male ich natürlich den Teufel an die Wand, aber ehrlich: ein kleines Kind ist (mehr oder weniger) easy zu händeln, zwei kleine Kids sind eine ganz andere Herausforderung. Ich sehe das tagtäglich bei vielen Freundinnen, die echt am rudern sind, weil sie zwei Minis zuhause haben. 

„Der größere Altersabstand ist viel entspannter für die Eltern!“
Tja, jetzt zum größeren Altersabstand. Ich kenne auch hier alle Hinweise, dass wenn die Kids zu weit voneinander entfernt sind, wir zwei Einzelkinder aufziehen. Doch von vielen Eltern habe ich gehört, dass das super ist, denn so hat man ein großes Kind, das bereits mithelfen kann. Doch ich frage mich immer, ob das wirklich so viel einfacher ist!? Schließlich werden mit steigendem Alter die Ansprüche auf Nachmittags- oder Wochenendaktivitäten Größer und ich glaube hier einem Schulkind und einem Kleinkind gerecht zu werden, ist gar nicht so leicht… Andererseits ist es schon schön, wenn man das eine Kind auch mal Nachmittags bei Freunden abgeben kann um sich dann auf das andere zu konzentrieren, oder?

Kind vs. Selbstverwirklichung?
Wenn ich ganz ehrlich bin muss ich wohl eingestehen, dass ich, wäre ich weiterhin in einer Festanstellung und könnte mir ohne Probleme eine Auszeit nehmen, auch schon ein zweites Kind bekommen hätte. Aber ich bin nun mal wie ich bin – und meine zweites Baby heißt nun mal noch „MUMMY MAG“. Und das zu stemmen ist schon mit nur einem Kind eine große Herausforderung. Hätte ich früher ein zweites Kind bekommen, wer weiß ob es dann das MUMMY MAG oder das Paper in dieser Form überhaupt geben würde!? Vielleicht ja, aber ich habe mir ehrlich gesagt nicht zugetraut, noch mehr unter einen Hut zu bekommen. Also lieber eins nach dem anderen und mit voller Konzentration. Sozusagen. Glücklicherweise sieht mein Freund das ähnlich, bzw. war er mit Kind Nummer eins so happy, dass er die Zeit mit Helene einfach genießen wollte und noch keine große Sehnsucht nach einem Baby hatte! Doch so langsam sollte die Arbeit nicht mehr unsere Familienplanung bestimmen, oder?

Da sind sie ja, die Hormone!
Das Verrücke ist, dass ich es mir tatsächlich erstaunlich lange nicht vorstellen konnte, schon ein zweites Kind zu bekommen. Doch so langsam setzt sich bei mir der Gedanke fest, dass das doch ganz schön sein könnte, so ein kleines Baby im Arm zu halten… Doch wie wird das, wenn ich keine richtige Elternzeit mehr nehmen kann. Mirna hat ja gezeigt, dass es bei ihr trotzdem klappt mit dem Arbeiten. Mit Helene hätte das niemals nicht funktioniert, aber vielleicht ja in der nächsten Runde!? Wir würden dann bei einem Altersabstand von 3,5 bis 4 Jahren landen. Eigentlich doch ganz gut, oder? Wie sind denn Eure Erfahrungen zum Thema Altersabstand? Gibt es den richtigen Altersabstand? Hättet Ihr vielleicht etwas gewartet? Oder sagt Ihr heute, es hätte auch gerne etwas schneller sein sollen? Habt Ihr vielleicht mehrere Kids und beides erlebt?

Der richtige Zeitpunkt? Den gibt es doch nicht!
Es ist in meinen Augen einfach so, dass es (wie für alles) eigentlich nie den richtigen Zeitpunkt gibt. Der richtige Zeitpunkt ist einfach dann, wenn es passiert. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. Es gibt wohl wieder nur den Moment, an dem man sagen kann „ab jetzt ist ok!“ und dann schaut man einfach mal. Na gut, ab jetzt wäre ok! Aber Mist, ich wollte ja im Spätsommer noch Tauchen gehen, und das klappt nicht wenn man schwanger ist. Also ab Herbst, ab Herbst ist ok. Ach so, wir wollten ja diesen Winter auch noch Skifahren gehen. Ok, ab Weihnachten, ab Weihnachten ist dann ok! Wenn mir nicht wieder etwas einfällt… 

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Camilla ist Gründerin und Herz von MUMMY MAG. Sie ist Bloggerin der ersten Stunde, doch  während ihrer Schwangerschaft 2013 fehlte ihr ein Online-Magazin, dass sie mit all ihren Interessen abholt. Und weil sie dafür Verstärkung brauchte, hat sie sich die tollsten Frauen ins Team geholt. Sie selbst schreibt natürlich immer noch, ständig und über alles – aber am Liebsten natürlich Kolumnen! Und HIER könnt Ihr noch mehr von Camilla lesen!