Wandern_mit_Kinder_Titel Nach drei Jahren ist es endlich soweit – mein Freund und ich machen zum erstem Mal alleine Urlaub, seitdem wir Eltern sind. Wir hatten zwar schon einige Auszeiten, aber gemeinsam sind wir in den letzten drei Jahren noch nicht weggefahren. Und genau das ändert sich HEUTE!

Im Winter hatten wir noch viel rumgesponnen, was wir in der Woche, in der Helene mit meinen Eltern im Urlaub ist, so alles machen könnten. Malediven war hoch im Kurs, eine Woche lang Entspannung pur. Quasi Flitterwochen ohne Heirat. Perfekt! Als wir dann aber nach Flügen geschaut haben, verwarfen wir diese Idee ganz schnell wieder. Nicht nur, dass wir ja völlig unflexibel im Datum waren, die Preise waren einfach unerschwinglich für uns. Also überlegten wir eine Weile weiter und überlegten, was wir und eigentlichen erhoffen würden. Wir waren uns bei dem Thema „Entspannung, Erholung, Entschleunigung“ sofort einig. Und als ich im April vier nachhaltige Kurztrips von Stefany Seipp, der Gründerin von GeenPearls empfohlen bekam, war es um mich geschehen.Bayern sollte es werden! Da mein Freund mit vielen Wanderungen aufgewachsen ist und wir vor zwei Jahren auch mit Helene in den Bergen waren, hatte ich ihn sofort mit meiner Begeisterung angesteckt. 

Wir gehen also Wandern!
Doch für’s Wandern braucht man die richtige Ausrüstung. Wanderschuhe haben wir, aber was brauchen wir noch? Und wir wollen ja im Herbst noch einmal mit Helene Wandern gehen – brauche wir da wieder eine Kraxe (Rückentrage für Kinder) oder benötigen wir Wanderschuhe. Also habe ich bei Globetrotter gefragt, ob sie mich hier unterstützen könnten. Schließlich haben meine Camper-Eltern auch schon drauf geschworen. Und was soll ich sagen? Ich bin direkt beim Fachmann gelandet, der selbst mit seinen Kindern schon über 2.000 km gewandert ist (Nein, das haben wir jetzt nicht unbedingt vor!) und der mir wirklich die besten Tipps geben konnte. Er hat mich knapp eine Stunde durch das riesige Erlebniswelt in Berlin-Steglitz (ich wusste bis jetzt nicht dass es die überhaupt gibt) begleitet, mir all meine Fragen beantwortet. Zum meinem Pech ist die Filiale so groß, dass ich bei der Campingausrüstung komplett vom eigentlichen Thema abgewichen bin. Schließlich steht ja auch irgendwann einmal „Campen mit Kindern“ auf dem Plan und natürlich wollte ich da auch alles ganz genau wissen.

Im Anschluss habe ich direkt auf dem Spielplatz mein neues Wissen zum Besten gegeben und die Traube anderer Eltern um mich wurde irgendwie immer größer. Das Thema „Wandern mit Kindern“ scheint also eine breite Masse zu begeistern, deshalb gibt es hier schon mal die 10 besten Tipps, die mir Patrick mitgegeben hat. Damit kann dann also nix schien gehen!

10 Tipps – Wandern mit Kindern! 

1/ Nicht ohne meine Kraxe!
Babys (sobald sie alleine sitzen können!) und Kleinkinder sollte man immer in einer Kraxe dabei haben! Auch für Kinder bis etwa 4 Jahre lohnt sich das, denn wir kennen das Genöle, wenn sie keine Lust mehr haben zu laufen! Und ganz ehrlich, einen Buggy den Berg rauf- oder runterschieben ist der blanke Horror (ich spreche da leider aus Erfahrung…) 

2/ Nix verlieren!
Wir kennen das Spielchen mit dem Runterwerfen nur zu gut – und auch das Geschrei, wenn der Schnuller oder das Kuscheltier irgendwann plötzlich nicht mehr da ist. Also unbedingt alles an der Krake festbinden. Dann können die Kleinen sich die Sachen auch wieder hochziehen – zumindest wenn sie es schon raffen… 

3/ Ein fester Schuh muss sein!
Kinder bis etwa 5 Jahre brauchen noch nicht unbedingt einen Wanderschuh. Es sollte aber in jedem Fall ein fester Schuh, über den Knöchel und mit fester Sohle sein. Ich habe da ganz schöne Schuhe von Adidas gesehen, die ich Helene sofort kaufen würde, weil sie einfach leichtes, aber wirklich gutes Schuhwerk sind. 

4/ Dicke Socken sind Pflicht! 
Und am besten sollten es Kniestrümpfe sein. Denn wir kennen das ja auch vom Tragen in der Babytrage – wenn das Kind da drin sitzt, rutscht die Hose in der Regel bis zum Knie hoch. Und dann kann es kalt für die Kleinen werden, schließlich werden sie getragen und bewegen sich nicht. Also immer drauf achten, dass die Beine von Hose oder hohen Socken bedeckt sind. (Das schützt dann auch vor der Sonne da oben!)

5/ Sonnenschutz 50+ ist Pflicht!
Wer schon mal in den Bergen war, der weiß, wie nah man der Sonne ist und wie schnell man sich einen Sonnenbrand holt. Also unbedingt vor der Wanderung gut einschmieren und auch dran denken den Sonnenschutz aufzufrischen! Übrigens haben eigentlich alle Kraxen auch ein Sonnensegel für die Kids! Wir hatten das nicht gewusst und einfach eins gebaut… Man muss sich halt zu Helfen wissen…

6/ Regensachen nicht vergessen!
Unbedingt leichte, atmungsaktive Regensachen für die ganze Familie dabei haben. Stichwort ist dabei leicht, denn ein Kilo mehr oder weniger mache auf längeren Wanderungen sehr viel aus.

7/ Buff Tücher & Sonnenhut
Ihr kennst sie, diese komischen Tücher, die mal als Stirnband, Mütze, Halstuch oder Gesichtsschutz nutzen kann. Sie sind also vielfältig einsetzbar und – im Gegensatz zu den klassischen Niki-Tüchern – auch atmungsaktiv. Und für alle Fälle eine wirklich guten Sonnenhut für die Kids mit Nackenschutz. 

8/ Moskitoschutz!
Ja, auch in den Bergen gibt es Moskitos. Also solltet Ihr den auch unbedingt mitnehmen. Wir sind vor zwei Jahren zehn Minuten durch den Wald gelaufen – und ich kam mit zwanzig Mückenstichen wieder raus. Die haben mich anschließend die nächsten Tage zur Verzweiflung getrieben, so haben die gejuckt. Und wenigstens den Kids will man das doch ersparen…

9/ Ein guter Wanderrucksack!
Klar, einer trägt eine Kraxe und der andere das Proviant. Aber: ein normaler Rucksack sorgt nunmal mit Trinkflaschen und Wechselkleidung schnell für einen schmerzenden Rücken. Wanderrucksäcke entlasten den Rücken, da das Gewicht dank Gurte auf die Hüften verlagert wird. 

10/ Nicht ohne einen Wanderstock!
Trägt man ein Kind auf dem Rücken, dann muss man auch damit rechnen, dass sich das mal bewegt. Der Wanderstock sorgt für einen besseren Halt und ein besseres Gleichgewicht. Besonders auf Abstiegen hat man so eine westlich größere Sicherheit. Und: Einen Wanderstock kann man wie ein Teleskop auf die richtige Größe (90 Grad Winkel im Ellenbogen) anpassen und auch mal ganz schnell zusammenklappen und am Rucksack festbinden.

Tourenrucksack mit abnehmbarem Hüftgürtel von Fjällraven
Kraxe von Deuter
Black Diamond Treckingstöcke
Hohe Socken für die Kids z.B. von Falke
Sonnenhut mit Nackenschutz von Jack Wolfskin
Regenjacke und Regenhose für die Kids
Moskitoschutz für Kinder ab 3 Monate
Buff-Tuch für die ganze Familie
Sonnenschutz 50+ Outdoor für die ganze Familie
Kinderschuh mit fester Sohle
Schnürsenkel zum Festbinden von Schnuller & Co

Natürlich braucht man nicht unbedingt all diese Sachen und man muss nicht jeden Tipp befolgen, mir haben sie aber ganz gut geholfen. Wir fahren jetzt erst einmal ohne Kind in die Berge. Für den Spätsommer/Herbst habe ich mich aber noch mal bei Globetrotter angekündigt. In Berlin gibt es zwar voraussichtlich erst ab Oktober das Personal-Shopping (ich wusste bis letzte Woche auch nicht, dass es das gibt), aber wir wollen unbedingt noch mal als Familie die Profis zu Rate ziehen.

Ich habe natürlich auch gefragt, welche Kleidung ich generell tragen sollte und ob er eine Marke insbesondere empfehlen kann. Kann er nicht. Das muss jeder einfach für sich ausprobieren und entscheiden. Ich habe mich für eine Zipper-Hose entschieden. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal tragen und öffentliche zugeben würde, aber die sind nun mal einfach mega praktisch und ich muss mich weder für eine lange, noch für eine kurze Hose entscheiden. Ok, jetzt dürft Ihr mich auslachen! Ich steh dazu!

Danke Globetrotter für die super Beratung! 

Übrigens, wer in Berlin vor einer großen Reise steht und noch dringend Impfungen braucht, der kann auch zu Globetrotter in Steglitz gehen – die haben da nämlich eine Außenstelle vom Tropenschutzinstitut der Charité, bei der man sich ohne Anmeldung impfen lassen kann. Ich hab da so einige mit riesigen Koffern und Rucksäcken gesehen, die wahrscheinlich direkt im Anschluss zum Flughafen sind…