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Die schöne und liebevolle Sissi Rasche ist zweifach-Mama, begeisterte Hebamme und LILLYDOO Markenbotschafterin. Das LILLYDOO-Kampagnenshooting haben wir auf Mummy Mag bereits begleitet und Sissi wurde u.a. von uns gestylt. Ich habe meine gute Beziehung zu ihr jetzt mal ausgenutzt und ihr viele Fragen rund um das Thema Geburt gestellt, warum sie so gerne Hebamme werden wollte und warum sie ihren Namen für das neue Windellabel LILLYDOO hergibt…

Ich kenne Sissi nun seit ca. einem Jahr, denn wir haben letzten Sommer die Kita gewechselt und seitdem sind nun vier unserer insgesamt 5 Kinder zusammen in einer wirklich tollen Betreuung. Über diesen schönen Zufall freue ich mich sehr, denn Sissi ist zu einer guten Freundin geworden. Und da wir soviel Zeit miteinander verbringen, bekomme ich natürlich auch sehr viel von ihrem ständig in Abrufbereitschaft stehendem Job mit. Ich erinnere mich an unseren allerersten Fussballnachmittag, als Sissi mich nach 10 Minuten mit unseren gesamten Kids alleine stehen lassen musste, weil sich mal wieder (kommt mir echt häufig vor) eine Geburt ankündigte. Inzwischen haben wir es aber geschafft viele Tage bis zum Ende gemeinsam zu verbringen und obwohl unsere Kinder zwischen 3-7 Jahre alt sind, ist das Babythema durch unsere Tätigkeiten irgendwie doch omnipräsent. Was mir dadurch längst klar wurde: Wer Sissi als Hebamme hat, hat wirklich einen Glücksgriff gelandet. Meine Erfahrungen im Bereich Hebamme waren mäßig bis kaum vorhanden. Ich sah da aber keine wirkliche Lücke, bis mir nun vor Augen geführt wurde, auf was ich alles verzichtet habe.

 Sissi, man merkt schnell wie sehr Du Deinen Beruf liebst und lebst, auch wenn man Dich nur privat erlebt so wie ich. Ich glaube das war schon immer dein Traumjob. Woher kam das?

Ich war viele Jahre Babysitterin bei einer Familie mit sechs Kindern und die Mutter meinte irgendwann: „Wenn ich noch mal etwas lernen würde, wäre es Hebamme.“ Ich war damals 16 Jahre und dachte, das könnte auch mein Beruf sein. Im gleichen Jahr folgte dann in den Schulferien ein Praktikum im Kreißsaal – die Geburten waren einfach faszinierend. Direkt nach dem Abi habe ich dann meine Ausbildung begonnen und bin später bei Ulrike Aulbach gelandet, eine bekannte Hausgeburts-Hebamme in Hamburg. Es war gewissermaßen Liebe auf den ersten Blick, sie wurde meine Mentorin und hat mir alles beigebracht. Mit ihr habe ich meine erste Hausgeburt gesehen und dachte: „So will ich arbeiten!“ Nach dem Ende der Ausbildung bin ich dann vor 8 Jahren nach Berlin gezogen und habe mich selbstständig gemacht. Mittlerweile biete ich Hausgeburten und Beleggeburten an, da einige Frauen nicht zu Hause gebären können und ich ihnen trotz Krankenhaus eine gute 1 zu 1 Betreuung ermöglichen möchte. Diese wunderbaren tollen und starken Frauen in dieser besonderen Lebensphase zu begleiten ist einfach ein Privileg, ich bin so nah dran und bin dankbar für dieses Vertrauen. 

Als Hebamme hattest Du sicherlich schon immer den Wunsch eine Familie zu gründen. Hat sich für Dich beruflich etwas geändert als Du dann selbst Mutter wurdest. Konntest Du Dich in Deine Frauen, wie du sie liebevoll nennst, vielleicht plötzlich noch besser hinein fühlen?

Ich wollte immer früh Kinder bekommen, das liegt daran, dass meine Mutter 20 war als sie mich geboren hat. Ich finde es einfach schön, dass meine Mutter und ich hoffentlich noch ein ziemlich langes Leben gemeinsam haben werden – wenn sie 80 ist bin ich 60, dann sind wir  beide zwei Omis… Und für meine Kinder ist es natürlich auch super, eine junge Oma zu haben. Wenn sie mit den beiden unterwegs ist, denken die Leute auch oft, dass es ihre Kinder sind. Als Hebamme war es für mich auch einfach, sich früh für Kinder zu entscheiden, da ich direkt nach dem Abi meine Ausbildung angefangen habe und mit 23 Jahren voll im Berufsleben stand. Dann ist es auch kein Problem mit 26 Jahren ein Kind zu bekommen. Zusätzlich war ich ja immer schon mein eigener Chef – ein Kind hätte hinsichtlich meiner Jobsituation nichts geändert. 

Was war die größtes Erkenntnis, als Du Mutter wurdest. Im Grunde wusstest Du ja schon alles!

Niemand weiß alles und ich bestimmt nicht, aber ich gebe mein bestes. Die größte Erkenntnis kann ich eigentlich nicht so sagen, ich war nur sehr dankbar, endlich auf der anderen Seite zu sitzen, Wehen selber zu spüren und nicht nur immer zu erzählen was alles passiert. Ich hatte eine wunderbare Hebamme und zwei tolle Geburten, für die ich sehr, sehr dankbar bin und ich weiß es jetzt noch mehr zu schätzen wie wichtig die Arbeit von Hebammen ist, Frauen zu begleiten und zu stärken, ich hatte im Wochenbett ein paar Probleme, ich, die ja selber sonst auf der behandelnden Seite war, brauchte auch wie alle anderen Frauen ihre Hebamme. Auch wenn ich wusste was zu tun ist, dieses umsorgt werden ist schon toll.

Seit den Geburten meiner Kinder achte ich noch mehr darauf, dass meine Frauen im Wochenbett genug Unterstützung bekommen und optimal versorgt sind.

Wenn wir reden oder Du von Geburten kommst und gehst wie ich von meinem Rechner, denke ich oft, wie schön es ist, sie hat heute wieder dieses kleine Wunder erlebt, wenn aus Liebe kleine Menschen werden und eine Familie entsteht oder wächst. Deine Arbeit ist an Idealismus kaum zu überbieten. Was gefällt Dir am meisten daran?

Man lernt nie aus! Eine richtige Erkenntnis gab es allerdings nicht wirklich – ich war nur sehr dankbar, endlich auf der anderen Seite zu sitzen, Wehen selber zu spüren und nicht nur immer zu erzählen, was alles passiert. Ich hatte eine wunderbare Hebamme und zwei tolle Geburten, für die ich sehr sehr dankbar bin. Ich weiß es jetzt noch mehr zu schätzen, wie wichtig die Arbeit von Hebammen ist, Frauen zu begleiten und zu stärken. Ich hatte im Wochenbett ein paar Probleme, und auch, wenn ich auf der behandelnden Seite immer mit Rat und Tat zur Seite stehe, war es für mich ebenfalls wahnsinnig wichtig, umsorgt zu werden. Nach den Geburten meiner Kinder achte ich noch mehr darauf, dass meine Frauen im Wochenbett genug Unterstützung bekommen und optimal versorgt sind.

 In meine Augen überträgst Du Dein idealistisches Konzept auch auf Dein Privatleben und achtest bei vielen Dinge darauf wo sie herkommen, woraus sie bestehen und nicht zuletzt auch auf ihre Optik. Deswegen passt es auch so gut, dass Du von der neuen Windelmarke LILLYDOO Markenbotschafterin bist, die eine kleine Revolution auf dem Windelmarkt ist. Gerald Kullack und Sven Bauer haben in Zusammenarbeit mit dir eine Windellinie entwickelt, die stilvoll designte Windeln und Feuchttücher anbietet, die frei von Duftstoffen, hormonaktiven Substanzen, PEG Emulgatoren und Parabenen sind. Die Feuchttücher sind zu 100 Prozent kompostierbar und dank hochwertiger Inhaltsstoffe auch für ganz sensible Babyhaut geeignet. Wie sehr freust du dich, deinen Frauen diese Marke als Alternative nennen zu können?

Als Gerald und Sven auf mich zu kamen, dachte ich nur: Super, darauf habe ich große Lust, endlich hautfreundliche Produkte mit zu entwickeln, die Spaß machen und meine Erfahrung aus meinem Hebammenalltag mit einfließen lassen. Eine Windel zu haben, die schön aussieht und trotzdem wunderbar zu Babys Haut ist, darauf habe ich gewartet.

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Was ist für Dich das Besondere an der Marke LILLYDOO, so dass Du sogar als Markenbotschafterin eingestiegen bist? Gab es da vielleicht sogar eine Marktlücke?

Produkte, die besonders hautfreundlich sind und ausschließlich Inhaltsstoffe beinhalten, die unverzichtbar sind, das gefällt mir wirklich! LILLYDOOs Motto „soviel wie nötig und so wenig wie möglich“ ist genau meine Philosophie als Hebamme und da ich solche Produkte als Hebamme immer vermisst habe, war es natürlich ein Wink des Himmels als Gerald und Sven mich ansprachen. Unsere Windeln sehen in ihren drei Designs nicht nur super schön aus, sondern wir legen sehr großen Wert auf Hautfreundlichkeit, daher verzichten wir ganz bewusst auf Parfüme und Lotionen. LILLYDOO Windeln sind sehr angenehm zu tragen, weil sie super weich sind und eine atmungsaktive Außenschicht haben, die die Luft zirkulieren lässt.

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Wenn man über den nachhaltigen Aspekt von LILLYDOO hinausschaut, ist das Design etwas wirklich besonderes und es trifft genau den Zeitgeist. Es gibt drei verschiedene wunderschöne Looks. Welcher kommt denn am besten an und was sind deine Erfahrungen, bleiben die Mütter sobald sie können (LILLYDOO Windeln sind erst ab 4 kg Körpergewicht im Angebot) der Marke treu? 

Das Little Blow Balls-Design kommt bei den meisten Eltern sehr gut an, aber auch the new Baby Blue und Lilly D sind sehr neutral und auch beliebt. Wir arbeiten daran, dass es LILLYDOO Windeln auch bald als Neugeborenenwindel gibt und bis dahin müssen die Babies alle mit 4 Kilo Körpergewicht zur Welt kommen –  nein Spaß bei Seite. Ich habe durchweg positive Erfahrungen gesammelt und wenn sich Eltern erst einmal für das Abo entschieden haben, sind sie total begeistert und freuen sich zusätzlich enorm über die zeitsparende Lieferung.

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Ich habe bei unserem ersten Kind im Wochenbett eine Hebamme gehabt, die mir sagte: an Babyhaut nur Wasser und als Pflegeprodukt allerhöchstens ganz natürliche Öle. Das habe ich bis hin zum feuchten Waschlappen zum reinigen so betrieben. Bei der Geburt der Zwillinge trug auch mein Großer noch Windeln und ich habe mit drei Wickelkindern allerlei Idealismus über Bord geworfen. Auch wenn ich dann Feuchttücher und Standardwindeln benutzte, hielt sich das Wund-werden der drei Popos unter meiner Regie zum Glück sehr sehr in Grenzen. Wenn sie doch wund wurden, gab es reine Zinksalbe und wie im Nu war alles wieder im Lot. Was kannst Du empfehlen?

Ich bin da ganz bei deiner Hebamme, zu Beginn empfehle ich auch die Haut mit Wasser oder Bio Mandelöl zu reinigen, für unterwegs sind unsere LILLYDOO Feuchttücher super. Kommt es doch mal zu einem wunden Po, empfehle ich zwei Mal am Tag eine längere Zeit auf die Windel zu verzichten. Bei kleinen Babies ist es einfacher, die kann man gut auf einer Einmalwickelunterlage auf den Bauch legen und eine Rotlichtlampe aufstellen. Die meisten Babies lieben es und ihr werdet sehen, der Po sieht nach zwei Sitzungen schon ganz toll aus! Wichtig ist auch den Po nach dem Windelwechseln immer schön zu trocknen, damit es nicht feucht wieder in die Windel geht. Mit einem weichen Tuch wäre optimal. Mein absolutes Highlight in Bezug auf Pflegeprodukte ist Rose-Teebaum Hydrolat. Mehrmals täglich auftragen, gut trocknen lassen und der wunde Po ist Geschichte. In Kombination mit einem Sitzbad aus totem Meersalz und ein wenig Teebaumöl wirkt es Wunder. Das Sitzbad würde ich bei Windeldermatitis tatsächlich täglich wiederholen. Bevor dann wieder eine Windel an den Po kommt, diesen unbedingt dünn mit Wundschutzcreme pflegen.

Gibt es von LILLYDOO vielleicht auch bald Pflegeprodukte, die Du guten Gewissens empfehlen kannst?

Wir arbeiten daran, aber gute Pflegeprodukte schüttelt man nicht so eben aus dem Ärmel.

Als ich Dir von meinem Wochenbett mit den Zwillingen erzählte, hast Du glaube ich gedanklich und verbal die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Ich hatte keine Hebamme, weil ich dachte ich brauche ja keine und meine Kinder werden auf der Neonatologie diesbezüglich perfekt versorgt. Mit meiner Kaiserschnittnarbe pendelte ich zwischen Krankenhaus und Zuhause, da dort mein dritter kleiner Sohn auf mich zum kuscheln in der Nacht wartete, der musste schließlich plötzlich völlig auf mich verzichten, da ich den ganzen Tag mit kennenlernen, kangarooing und umsorgen der Zwillinge beschäftigt war. Wie wichtig ist dir die Versorgung der Mütter im Wochenbett und warum?

Das Wochenbett ist sehr, sehr wichtig. Bei dir war es natürlich nicht möglich ein ordentliches Wochenbett zu halten, da deine Kinder in der Kinderklinik waren, aber gerade in so einer Situation ist es noch viel wichtiger eine Hebamme zu haben. Niemand hat sich um deine Rückbildungsprozesse gekümmert oder dir mit einer schönen Bauchmassage einen kleinen Moment Ruhe gegeben. In den ersten Tagen nach der Geburt verlaufen die wichtigsten Rückbildungsprozesse, die Milchbildung und das Stillen muss erst einmal gelernt werden. Auch neue Familienkonstellationen müssen sich finden und es dauert oftmals ein paar Wochen bis man sich als Familie eingegroovt hat. In dieser oft nicht ganz einfachen Zeit ist es sehr wichtig eine Fachfrau an seiner Seite zu haben – oft sehe ich mich auch als kleiner reminder für die Familie: Bitte nicht vergessen, das Wochenbett dauert 8 Wochen und mindestens die ersten 2 Wochen sollte man sich sehr sehr ausruhen. Bei einer guten Wochenbettbetreuung kommt es zu viel weniger Komplikationen und oft kann ich mit sehr einfachen Tipps Hilfe leisten. Die Mütter sollten komplett umsorgt sein, bekocht werden, immer schlafen, wenn das Baby schläft und sich nicht um ihren Haushalt kümmern müssen. Wenn die Familie nicht in der gleichen Stadt wohnt, sind Mütterpflegerinnen eine tolle Alternative – sie sind in  dieser sensiblen Zeit eine tolle Unterstützung und die Kosten werden auch zum größten Teil von den meisten Krankenkassen übernommen.

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Und was ist das wichtigstes für die Zeit nach der Geburt im Hinblick auf die Neugeborenen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das verlassen auf die natürliche Intuition und das mütterliche Bauchgefühl ganz gut läuft. Schließlich gibt es am Anfang genug Momente, in denen man sich vielleicht fragt, warum weinen sie jetzt? Lernt man sich erstmal kennen und vertraut und hört auf seinen Instinkt, bekommt man schnell heraus was das richtige für sein Baby sein könnte.

Wie schon in deiner letzten Frage ist es auch mit dem Baby erstmal wichtig Ruhe und Zeit zu haben, um es kennenzulernen und seine Bedürfnisse zu lesen. Ich finde es schön, wenn du sagst du hast dich sehr auf dein Bauchgefühl und deine Intuition verlassen, leider ist dies genau das Problem bei vielen Müttern, sie kommen von ihrem Bauchgefühl ab und lassen sich von tausend Meinungen verunsichern. Um das Bauchgefühl zu stärken ist eine Hebammenversorgung wichtig – oft mache ich nichts anderes als ein paar mini kleine Tipps zu geben und die Mütter zu bestärken, das sie einen super Job machen. Allein das gibt ihnen ein gutes Gefühl.

Es gibt aber schon noch ein paar essentielle Dinge dir mir persönlich sehr wichtig sind und ich gerne diese Empfehlungen in die Welt hinaus trage:

  • Bitte nehmt euch die erste Woche sehr zu Herzen und versucht wirklich die Bettruhe mit eurem Kind einzuhalten. Eine Woche geht so schnell vorbei und nach 40 Wochen geschützt im Bauch der Mutter muss kein Baby am dritten Tag nach der Geburt zu Ikea.

     

  • Wenn ihr euer Baby nicht Haut an Haut am Körper zum Kuscheln habt, achtet bitte darauf, dass es warm genug angezogen ist. Neugeborene müssen sehr viel Energie aufwenden um ihre Körpertemperatur zu halten und diese Energie sollte gerne für die Gewichtszunahme verwendet werden. Also, wenn ihr euch unsicher seid, lieber die Temperatur mal kontrollieren, sie sollte zwischen 36,5 und 37,5 liegen.

     

  • Babies können nicht verwönht werden, indem man sie zuviel trägt. Einige Kinder brauchen sehr sehr starken Körperkontakt. Besorgt euch unbedingt ein Tragetuch oder eine Tragehilfe. 
  • Ein Besuch pro Tag, und wenn ihr euer Kind nicht aus der Hand geben wollt, dann macht es auch nicht. Gerade bei Kind Nummer eins kann man sich so wunderbar in der Wochenbetthöhle verkriechen und die Welt da draußen einfach vergessen. Bei Kind Nummer zwei ist das dann nicht mehr so einfach…

Obwohl ich soviel gewickelt habe, habe ich es immer sehr gerne getan (na gut, als sie größer waren und sich gewehrt haben nicht mehr soooo gerne). Ich empfand es immer als eine tolle Gelegenheit, um sich auf das Baby zu fokussieren und es mit Zärtlichkeiten zu versorgen. Was ist für Neu-Mamas das wichtigste was man wissen muss und wie kann man sich den Prozess erleichtern?

 Erstmal finde ich eine gute Arbeitshöhe und einen schönen Wickelplatz wichtig beim Wickeln, auch wenn da viele anderer Meinung sind. Damit sich die Babies wohl fühlen, sollte eine Wärmelampe angebracht werden, denn frieren macht das Wickeln nicht leichter. Die meisten Babies lieben es unter der Wärmelampe zu strampeln und genießen diese Momente sehr. Wenn es mal nicht schnell gehen, kann man das Wickeln gerne zelebrieren, seinem Kind erzählen, was man jetzt macht und es dabei massieren. Babymassage stärkt die Bindung zwischen Mutter, Vater und Baby und fördert die erste Kommunikation mit dem Baby. Zudem wirkt sie  entspannungsfördernd, verbessert die Körperfunktion (besserer Schlaf, weniger Bauchweh und durchblutungsfördernd). Also ran ans Babywellnessprogramm!

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Noch ein paar Fragen, die einfach sein müssen, wenn man eine so gute Hebamme zur Stelle hat: 

Was empfiehlst Du bei vermehrtem Schreien? Die vielfach für Schreibabys als Grund genannten Koliken gelten als überholt…?

Das ist oft eine sehr individuelle Entscheidung, aber grundsätzlich empfehle in den Alltag babyfreundlich zu gestalten: das heißt viel Ruhe, auf Rhythmen und Rituale achten und zuviel Reizüberflutungen vermeiden. Wichtig ist auch, seine Beruhigungsstrategie nicht sofort zu wechseln, wenn nicht gleich der erwünschte Erfolg eintritt. Babies wollen gehalten werden und spüren, dass sie ernst genommen und verstanden werden.

Viele Ärzte gehen davon aus, dass Regulationsprobleme das Schreien auslösen und viele neue Reize können dem Baby sprichwörtlich auf den Magen schlagen. Die Unruhe beginnt ja oft in der zweiten Lebenswoche, da wo die meisten Männer wieder arbeiten und sich dann abends wundern, warum ihre Frauen am Ende sind – das Baby schläft doch nur… Pustekuchen, in der zweiten Lebenswoche beginnt der Reifeprozess des Nervensystems und Darm und Hirn spielen dann durch zu viele Reize oft verrückt und normale Verdauungsvorgänge werden  als schmerzhaft wahrgenommen. Auch Rauchen hat Einfluss:  Durch Rauchen steigt der Spiegel des Hormons Motilin, dieses Hormon regt die Darmtätigkeit an, worunter die passiv mitrauchenden Babies leiden. Auch kann es sich lohnen mit seinem Baby einmal zum Osteopathenzu gehen. Auch hier sieht man wieder wie wichtig das Wochenbett und die damit verbundene Ruhe nach der Geburt ist. Kinder sollten nicht unbedingt gleich zu vielen Reizen ausgesetzt werden, denn alles muss ja auch wieder verarbeitet werden und dies passiert natürlich am Endes des Tages, wo die Reserven der Eltern auch oft erschöpft sind.

 

Was hälst Du von Schwangerschafts-Apps und kannst Du eine empfehlen?

Ich empfehle eine Hebamme liebe Saskia und keine App, nein im Ernst, da kenne ich mich nicht gut mit aus und kann daher keine Empfehlung aussprechen. 

Dann noch etwas worauf ich mit drei Kinder sehr häufig von befreundeten Müttern angesprochen wurde: Was empfiehlst Du bei dem sogenannten Milchschorf, der sich ja durchaus bis ins Kleinkindalter halten kann. Bitte einen effektiv-ökologischen Hebammentipp? 

Milchschorf wird oft mit Kopfgneis verwechselt, der unbedenklich ist und ca. ab der zweiten Lebenswoche und im dritten Lebensmonat erstmalig auftritt und auch meistens von alleine wieder verschwindet. Wenn man doch etwas tun möchte, finde ich Kokosöl sehr gut. Abends etwas Kokosöl auftragen und über Nacht einwirken lassen, dann lassen sich die Schuppen am nächsten Morgen meist ganz einfach lösen.

Kopfgneis ist unter den Schuppen nicht gerötet und juckt nicht, hat dein Baby richtigen Milchschorf ist die Haut unter den Schuppen gerötet, juckt sehr stark und beeinträchtigt das Allgemeinbefinden deines Babys, dann ist es wichtig dein Kind kinderärztlich vorzustellen, richtiger Milchschorf kann eine Vorstufe zu Neurodermitis sein.

 

Liebe Sissi, vielen Dank!

Die LILLYDOO Windeln könnt ihr übrigens hier gratis testen. Und ein Windelabo nach Hause kann im anstrengenden Mama-Alltag doch gar nicht falsch sein.

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Bilder via Lillydoo und Mummy Mag

 

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Saskia Teaser Abbinder

Saskia hat mit ihren drei kleinen Orgelpfeifen die volle Ladung Jungspower zu Hause und weiß, was es heißt, an seine Grenzen zu stoßen. Sie trägt es mit Fassung und vor allem viel Liebe, denn die häusliche Si­sy­phus­ar­beit hat sowieso kein Ende. Doch auch wenn die Geburten ihrer drei Söhne ihr Leben auf den Kopf gestellt haben, blieb sie ihrer Leidenschaft für Fashion treu und lässt das Familienleben eher anekdotisch in ihren Beiträgen durchblitzen. Die Mitbegründerin des Mummy Mag arbeitet inzwischen frei als Stylistin und Redakteurin. Muttersein ist für Saskia von jeher ein positiv besetztes Bild und das möchte sie auch mit dem Mummy Mag transportieren, um den Frauen in Deutschland Mut bei der inzwischen viel zu häufig gestellten Kinderfrage zu machen.