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Es geht euch doch sicher auch so. Wenn wir hübsche Kindersachen sehen, wollen wir wissen, woher die sind. Lisa Rüb ist 34 Jahre alt, Mutter von Leni und Niel und die kreative Kraft hinter Lisqa, einer zuckersüßen Kollektion schöner, aber vor allem bequemer Kindersachen! Da Lisas großer Traum vom eigenen Label nicht ohne Unterstützung verwirklicht werden kann, hatte sie eine geniale Idee…

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Bis jetzt ist lisqa eine One-Woman-Show. Lisa entwirft und näht alles selbst, kümmert sich um Marketing, Website usw. Damit die Zweifach-Mama davon leben kann, muss das Label wachsen. Plötzlich auf Masse irgendwo produzieren zu lassen, würde dem Ansatz von lisqa – klein, fein und fair – jedoch so überhaupt nicht entsprechen. Also hat Lisa lange gesucht und ist tatsächlich fündig geworden! Da ist Sophia von Interloom, die sich auf biozertifizierte Stoffe spezialisiert hat. Über sie möchte Lisa in Zukunft die Stoffe beziehen. Als Produktionsstätte eignet sich die kleine Nähwerkstatt Stitch by Stitch. Das Social Business wird gemeinsam mit Frauen aufgezogen, die aus ihrer Heimat nach Deutschland geflüchtet sind. Sie bringen als professionelle Schneiderinnen hervorragende Näh- und Stickfähigkeiten mit.

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„Die Produktionskette bleibt super transparent und ihr erhaltet ein faires und überzeugtes Produkt.“ sagt Lisa, die Sozialwesen studiert hat. Heute, sprich Freitag, den 14.Oktober, ist ihre Crowdfunding Kampagne für Lisqa online gegangen, eine eine Art der Finanzierung von Projekten, Produkten, die Umsetzung einer Geschäftsidee  mit Eigenkapital der Crowd. Das bedeutet für euch: Ihr könnt in Lisqa, die schöne Idee dahinter und Lisas geniale Designs investieren. Madeleine hat hier schonmal über andere Crowdfunding Projekte und das Prozedere berichtet.

Das besondere bei Lisqa: Ihr bekommt auch was für euren Invest. Lisa hat 11 wundervolle, selbst gemachte DANKESCHÖNS vorbereitet, die ihr euch hier ansehen könnt. Darunter z.B. der Pulli im Starterbild oder die Kuscheltiere. Und ein MUMMY MAG Paper liegt den ersten 50 Aussendungen auch noch bei. Wenn das mal kein Grund ist, in hübsche, bequeme und auch noch nachhaltige Kleidung für unsere Minis zu investieren?!

Wir haben der Wahnsinnsfrau dahinter noch ein paar Fragen gestellt:

Lisa, was waren die Herausforderungen/ die größte Hürde beim Gründen deines eigenen Labels als Mutter?

Ein Label zu gründen ist bestimmt immer eine Herausforderung, auch wenn man keine Mutter ist. Aber ich habe da ja keinen Vergleich. Bei mir war ehrlich gesagt ziemlich vieles nicht so easy peasy, wie sowieso als Mutter.

Wenn man neu gründet, hat man ja die ganze Zeit was im Kopf und man könnte die ganze Zeit arbeiten, aber so geht das mit Kids eben nicht. Denn die wollen zur Kita gebracht und dann wieder abgeholt werden, sind krank, haben hunger, wollen ab und an ja auch was erleben und bespielt werden… Das kontinuierliche Arbeiten fällt definitiv schwerer und dadurch dauert alles eben auch länger – und meine Kinder waren und sind einfach immer Priorität Nr. 1!

Jetzt sind Leni und Niel ja schon etwas älter und vieles wird einfacher, weil sie sich einfach besser selbst beschäftigen können, sich verabreden, beim Sport sind. lisqa gibt es ja nicht erst seid gestern, aber die Zeit für Größeres, wie eben eine solche Kampagne ist definitiv erst jetzt da wo sie älter sind. Man könnte also sagen, lisqa wächst ein bisschen mit meinen Kindern mit.

Aber in einem Satz: Die größte Herausforderung ist die Zeit!

Wie bist du vorgegangen? Wo hast du dir Hilfe und Tipps zur Firmengründung gesucht? Und was war der beste Tipp?

Ich gehöre ja definitiv zu den Herzmenschen und ich habe mich ehrlich gesagt nicht hingesetzt und überlegt was die nächsten sinnvollen Schritte sind, geschweige denn überhaupt mal einen gut ausgearbeiteten Businessplan geschrieben. Ich habe einfach immer gemacht und weiter überlegt was ein nächster guter Schritt sein könnte… Und klar, dank Internet findet man ja auch viel Information und den wichtigen Austausch mit Gleichgesinnten. Ich habe mich riesig gefreut als andere Labels auf mich zugekommen sind. Und da habe ich das dann ehrlich gesagt auch erst mit dem Netzwerken verstanden. Ich bin nämlich so naiv daran gegangen, dass ich dachte, schöne Klamotten bringen Geld, der Rest kommt schon von alleine. Aber Pustekuchen, es ist genauso viel, wenn nicht noch mehr Arbeit, die Sachen bekannt zu machen (und leider auch nicht meine liebste, ich übe mich also immer noch darin, lisqa und mich bekannter zu vermarkten – und auch dafür ist meine Kampagne natürlich super.

Und an dieser stelle geht ein riesen Dankeschön an Josephine, die mir so viele wertvolle Tips gegeben hat und mir u.a. das Buch: „Wie gründe ich ein Modelabel?“ von Toby Meadows empfohlen hat. Ausserdem liebe ich ihr Label fineundjosef.de.

Was wünscht du dir als berufstätige Mutter vom Staat – und von der Gesellschaft?

Grundsätzlich einfach mehr Unterstützung für die Anfangszeit. Es gibt sie, die Unterstützung, aber diese zu bekommen verlangt soviel Kraft und Zeit, Geduld und Energie, die man ja eigentlich für die Umsetzung seiner Idee braucht… Da wird es einem schon nicht so leicht gemacht. Deswegen finde ich die Crowdfunding-Philosophie ja auch so super.

Ja, und die Gesellschaft… Hm, da wünschte ich mir grundsätzlich eine andere Haltung Kreativen gegenüber. Wie oft höre ich, ach wie schön, du nähst, ja das würde ich ja auch gerne machen… es wird eben doch oft einfach mit einem Hobby verbunden. Aber jeder, der was Eigenes macht weiss: Auch wenn es mit vollem Herz ist, es ist verdammt nochmal auch harte ARBEIT und nicht zu vergleichen mit einem Hobby!

Hier könnt ihr noch ein paar Einblicke In Lisas Arbeit und Intention erhaschen:

 Alle Fotos sind von der wunderbaren Anna Cor-Zumbansen anncor.com
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