Reisen im Multipack - Travel with (much) KidsEs ist zwar erst Februar und das Jahr noch taufrisch, aber die ersten Urlaubsplanungen für Brückentage und Ferien stehen bereits ins Haus. Urlaub gehört zu den schönsten Tagen im Jahr und spricht man wildfremde Menschen auf der Straße an, wohin sie sich wünschen zu reisen, hat jeder mindestens ein ersehntes Ziel. Das muss gar nicht immer weit weg oder exotisch sein, das kann auch gleich um die Ecke oder zumindest raus aus der Stadt bzw. aus der gewohnten Umgebung sein.

Warum nicht einfach dahin fahren, wovon man träumt?
Weil oftmals die Reisekasse einen begrenzenden Faktor bildet und mit einem oder mehreren Kindern zu verreisen bedeutet, auch mal ganz schön tief in die Tasche greifen zu müssen. Saskia kann ein Lied davon singen, denn anstelle von zwei muss sie fünf Plätze zum Erwachsenenpreis im Flieger zahlen, und das für Hin- und Rückflug. In den wenigsten Hotels gibt es Familienzimmer mit genügend Platz für Beistellbetten, sodass mindestens ein zweites Doppelzimmer plus Beistellbett, hoffentlich nebeneinander liegend, gebucht werden müssen. Beim Ferienwohnung-Verleih aus privater Hand sagen die meisten Vermieter „No, thanks. 3 Jungs im Rauf-Alter ruinieren das Insta-Interior!“. Wie also preisbewusst traumreisen?

Janine und ich haben im letzten Jahr erneut die Probe aufs Exempel gemacht. Erst sind wir leicht gestartet mit gemeinsamen Kurztripps auf Bauernhöfe, dann haben wir den Sommer zusammen in Spanien verbracht.
Die Reise dorthin habe ich mit einer weiteren lieben Freundin und deren Tochter in Izzys und Philos Alter unternommen. Wir sind ganz Berlin-like mit nem Billigflieger nach Bilbao gedüst. Kultur-Ziel 1: das Guggenheim von Frank Gehry erfolgreich besichtigt. Haken dran.
Okay, Hand aufs Herz, wir waren nur im Museumsshop, die Kunst in Mini auf Postkarten und Postern bewundern und anschließend im Museums-Cafe Cortado und Tapas schlemmen. Aber das genügte auch fürs erste nach der Reise und die Schlange stand so weit nach draußen, dass ich mich für keinen Künstler der Welt so lange angestellt hätte.

Von dort sind wir mit dem Privat-Pkw in unser Domizil nach San Sebastian – die europäische Kulturhauptstadt 2016 und eine Offenbarung für mich. Die Stadt und ich wurden sofort Freunde und als „Nizza des Nordens“ mit Barcelonetischen Zügen war mir klar warum. Eine Perle.
Unsere Ferienwohnung hatten wir zwar über AirBnb gefunden, aber sie war nicht von privat, sondern von einer Agentur. 3 Schlafzimmer, 2 Bäder, eine nagelneue Hochglanzküche, ein Balkon und ein Aufzug machten sie zu unserem zu Hause für die nächsten 7 Tage. Den Preis geteilt durch 4 Erwachsene und geteilte Kosten bei den Einkäufen, ließen genug Budget für Karussell-Fahrten im Vergnügungspark Monte Igueldo und Ausflüge nach Bayonne in Frankreich zu.

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Woche zwei, als Roadtrip
Mit dem Auto ging es nach einer Woche weiter gen Süden, denn bisher weilten wir am Atlantik, aber mit Janine und Philo waren wir an der Costa Brava verabredet. Unser Plan, uns entlang der Pyrenäen die schönsten Städte im Baskenland, Arogonien und Katalonien anzuschauen, ging wunderbar auf. Viel besser als erwartet, denn die Kids haben die täglichen Autofahrten von 2-3 Stunden extrem gut mitgemacht. Auf unserer Tour waren wir in Pamplona, Saragossa, Lleida, Girona bis wir am Mittelmeer ankamen und unser Lager für die nächste Woche aufschlagen konnten. 

Unterwegs haben wir von hübsch bis karg allerlei Doppelzimmer gesehen. Für die Nächte brauchten wir mit noch so kleinen Kids nur ein Doppelbett, dass wir gemeinsam geteilt haben. Gegessen haben wir allerdings unterwegs und die Altstadtbummel mit Abendessen verbunden. Auch hier haben wir die komplette Spannweite mitgenommen: Tapas All-You-Can-Eat, Spanische Pasta oder Mixed Plancha, die Kids fanden es lustig, somit wir auch. In manchen Restaurants war das Essen für Kinder unter 100 cm gratis und für Izzy wurde ein Auge zugedrückt.

Die letzte Woche war dann zu acht in einem privaten Ferienhaus. Bei 5 Erwachsenen und 3 Kindern ist immer jemand da, der auf die Kids aufpasst, der hunger hat, der etwas leckeres zu essen kocht oder der einfach nur Lust hat in der Sonne zu dösen. Davon haben wir so sehr profitiert, denn die Kids haben so schön gespielt, gemeinsam nicht auf uns gehört, aber Verbindung geübt, den Urlaub in vollen Zügen genossen und wir Eltern genauso. „Sharing is Caring“ kein beliebiges Mantra, sondern echtes Win-Win. So war der Urlaub viel erholsamer, als wir uns vorher hätten ausmalen können. Und unsere Reisekasse hat dank geteilter Supermarkt-Einkäufe, Luftmatratzen, Spielzeug, Windeln, Sonnenmilch, Strand-Snacks oder Strand-Liegen, Sprit, Parkplatzgebühren und so vieles mehr, was sonst nur an einer Familie hängen bleibt. Anstelle jeden EUR umzudrehen, hat uns ganz zum Schluss gemeinsam die Großstadt-Lust gepackt und wir haben uns für 3 Tage in Barcelona eingemietet, bevor es dann zurück nach Hause ging.

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Unterm Strich: wo konnten wir wirklich Geld sparen?

  1. Apartments: anstelle eine Wohnung je Familie, haben wir eine große Wohnung genommen und durch Ganze (Erwachsene) und Halbe (Kinder) geteilt
  2. Lebensmittel: hier haben wir uns abgewechselt und davon profitiert, dass viele Erwachsene auch an viele unterschiedliche Dinge denken, so war praktisch immer alles da und es gab auch immer was aufregendes (weil anderes) zu essen
  3. Sprit: wir hatten alle Freiheiten in der Freizeitgestaltung, aber wenn wir beschlossen etwas gemeinsam zu tun, haben wir uns umweltschonend auf wenige Autos verteilt und haben Spritkosten geshared
  4. Restaurantbesuche: Ob große Salate oder Vorspeisenplatten oder Kinderteller, alles wurde geteilt. Und wie so oft wollen Kinder nicht das was sie bestellt haben, deswegen hat das mit 3 Kids optimal geklappt. Einzig der Teller Muscheln, den hat Philo ganz alleine weggeputzt.
  5. Hygieneartikel: darunter fallen Shampoos und Duschgel, aber vor allem Sonnenmilch haben wir ausreichend geteilt, denn am Strand fühlten wir uns alle dafür verantwortlich, dass die Kids ausreichend eingecremt waren. Und Windeln haben wir gekauft, aber gar nicht mehr gebraucht, denn die Mädels beschlossen „windelfrei heißt windelfrei“. 

Klingt nach spanischem Abenteuer, ja, war es auch und ist nichts für Erbsenzähler.
Aber jederzeit wieder!


Madeleines ABC Kolumne bei Mummy MagMadeleine ist nicht nur wahnsinnig verrückt nach Candy Crush, sie liebt auch ihre Wahlheimat Berlin so sehr, dass sie auch mit Kind versucht, an Vergnügungen teilzunehmen wann immer ihr Schweinehund das zulässt. Izzy ist dabei treue und quirlige Begleiterin und ermöglicht es ihr überhaupt erst, kuriose Erfahrungen sammel- und aufschreibbar zu machen. Wunsch-Themen von bitte euch per Email an madeleine@mummy-mag.de. Merci.