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Ein Umzug ist auch ohne Kind eine echte Herausforderung. Zwar ist die erste große Hürde, eine passende neue Wohnung zu finden, bereits genommen, aber vor einem liegen noch eine ganze Menge Hürden, die einem tatsächlich den letzten Nerv rauben können. Insbesondere wenn man hochschwanger ist und der Kopf hin und wieder kleine Aussetzer hat… Und damit man auch ja nix vergesse, habe ich eine kleine Checkliste auf Basis meines jetzigen Umzuges zusammengestellt, die auch euch bei der zukünftigen Umzugsplanung helfen kann!

1/ Das richtige UMZUGSUNTERNEHMEN finden!
Ganz ehrlich, die Zeit Freunde zu bitten, beim Schleppen zu helfen, ist definitiv vorbei! Denn das, was eine Familienwohnung so alles hergibt, kann man keinen Freunden der Welt antun. Zumindest nicht, wenn ich unser Zuhause so betrachte. Wir haben uns einige Angebote eingeholt und am Ende für movinga.com entschieden. Ich bin tatsächlich von Stuhl gefallen, wie teuer so ein Umzug heute ist, aber wie mir gesagt wurde – wir haben ganz schön viele Sachen. Nur solange die gut verstaut sind, fällt einem das gar nicht so sehr auf… 

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Kostenpunkt: Natürlich muss man hier berücksichtigen, was für ein Umzug das ist. Wir ziehen vom vierten Stock Altbau in den fünften Stock Altbau. Zum Zeitpunkt des Umzuges in beiden Häusern KEIN Fahrstuhl. Wir haben eine komplette Küche und alle Räume komplett vollgestellt mit Möbeln. Mit insgesamt 70 Kartons und 10 Kleiderkartons, diversen Boxen und Kiffern kommen wir auch auf eine ganze Menge Volumen. Bei uns variierten die Angebot zwischen etwa 2.000 und 3.000 Euro. Wenn man mal überlegt, dass wir bei unserem letzten Single-Umzug keine tausend Euro zahlen mussten, ist so ein Familienleben schon ganz schön teuer…

Tipp: Sei lieb zu Deinem Umzugsteam, die Männer haben wirklich schwer zu tragen. Da sollte für ausreichend Getränke gesorgt sein und auch ne Runde Pizza ist eine tolle Idee! Dann ist das schlechte Gewissen, wenn man nix trägt und nur sagt, wohin welche Möbel kommen, auch gleich nicht mehr so groß…

2/ Zeit einplanen für das Kisten packen!
Und das nicht zu knapp und am besten ohne Kinder. Denn die finden es in der Regel zum einen viel spannender, die Kisten wieder auszupacken, oder sorgen für noch mehr Chaos als eh schon herrscht. Wir haben die Kisten zwei Wochen vor Umzug zugeschickt und in die Wohnung geliefert bekommen und ganz gemächlich mit dem Packen begonnen. Immer wenn Helene eingeschlafen war, haben wir pro Abend so 3-4 Kisten geschafft. Das Wochenende VOR dem Umzug haben wir Helene zu meinen Eltern gegeben, dass wir in aller Ruhe packen und vorbereiten können. Wir dachten auch wir seien ganz gut vorangekommen, doch am Tag vor dem Umzug mussten wir 14 Stunden ackern und eine halbe Nachtschicht einlegen, ohne Licht am Ende des Tunnels zu erblicken. Irgendwie erschien unsere Wohnung plötzlich wie die Tasche von Mary Poppins, oder ein Fass ohne Boden… 

Tipp: Möglichst von Beginn die Kisten vom Volumen her komplett ausnutzen. Am Ende wird es irgendwie immer knapp. Und immer dran denken, die Kisten nicht zu schwer zu packen. Es gilt also: nur die halbe Kiste voll mit Büchern und dann mit leichten Dingen (Sofa-Kissen etc.) auffüllen. 

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3/ Gute Organisation ist die halbe Miete!
Ok, das gilt natürlich immer, aber es ist verdammt hilfreich, sich VOR dem Packen zu überlegen, wo etwas hinkommt. Und die richtige Beschriftung hilft sowohl dem Umzugsunternehmen als auch einem selbst beim Auspacken ungemein! Das Chaos, wenn überall einfach Kisten stehen, ohne Sinn und Verstand ist ansonsten NACH dem Umzug wirklich unerträglich. 

Tipp: Einen Plan der neuen Wohnung machen und vorher überlegen wo welche Möbel hinkommen und wo etwas verstaut wird. 70 Kissen am Ende in den Räumen hin- und hertragen macht nämlich auch keinen Spaß. Damit es für die Umzugshelfer einfacher wird, können auch A4-Zettel an den Türrahmen helfen, die Info geben, welcher Raum welche Funktion hat…

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4/ Kinderzimmer first!
Für die Kleinen ist so ein Umzug eine ganz schön große Veränderung, insbesondere, wenn wie bei uns, noch weiterer Familienzuwachs ins Haus steht. Daher haben wir gemeinsam MIT Helene überlegt, wo wir ihr Bett hinstellen werden, welche Farbe sie gerne in ihrem Zimmer haben möchte und und und. Außerdem hatten wir das Glück, dass Helene das gesamte Umzugswochenende wieder bei Oma&Opa war, ganz tolle Dinge unternommen und von all dem Stress möglichst wenig mitbekommen hat. Als sie dann in die neue Wohnung kam, war ihr Zimmer (und ihre neue, super tolle Spielecke im Wohnzimmer) das erste (und einzige), dass schon fertig war. So war die Umstellung nicht mehr ganz so groß – schließlich hatte sie direkt das Gefühl, dass sie in „ihrem“ Zimmer stand.

Tipp: Das Kind natürlich nicht ganz von dem Abendteuer „neue Wohnung“ fernhalten! Gemeinsam haben wir noch Dekoriert, die Bilder aufgehangen und das eine oder andere Teil umgeräumt. So hatte Helene das Gefühl mitbestimmen zu können. 

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5/ HILFE SUCHEN!
Wir sind ja eher so die Menschen, die es lieben ganz viel selbst zu machen. Doch diesmal haben wir mal ganz realistisch erkannt, dass wir das alles nicht schaffen werden – zumindest nicht in absehbarer Zeit. Weil wir aber in etwas acht Wochen Familienzuwachs bekommen und mich mich lieber voll und ganz auf meine Kinder und die Familie konzentrieren möchte, anstelle noch an der Küche zu bauen, noch in den Wachsalon zu müssen, weil immer noch nicht die Waschmaschine richtig angeschlossen ist, oder oder oder.  Welche Hilfe wir uns noch geholt haben:

  • MALER: Ganz ehrlich, eine 150 qm Wohnung komplett in verschiedenen Farben zu malern und auch noch die dunklen Zimmer in der alten Wohnung zu Weißen, das haben wir uns diesmal nicht angetan. Kostenpunkt: ca. 1.500 Euro (ohne Farben)
  • SANITÄR: Waschmaschine, Trockner, Gasherd, Ofen und vor allem die neuen Toiletten (da bin ich ein wenig pingelig, eine neue Klobrille reicht einfach nicht), lassen wir diesmal vom Profi machen!
  • ELEKTRIKER: Klar, mein Freund kann jede Lampe anschließen, aber wir haben auch, wie schon in der alten Wohnung Steckdosen und Schalter, die nicht dem Standard entsprechen. Wir haben wunderschöne schwarze Bakelit-Schalter, die uns aber ebenfalls ein Profi einbauen wird. Bei Elektrik im Altbau sollte man lieber keine Experimente machen…
  • KÜCHENBAUER: Die letzte Küche hatte mein Freund noch komplett alleine gebaut. Doch solange wollen wir mit Helene diesmal nicht auf eine funktionierende Küche warten. Und da wir hier trotzdem sehr individuelle Vorstellungen haben, übernimmt das diesmal ein Küchenbauer für uns. Der schafft dann nämlich in wenigen Stunden, was sonst Tage bei uns gedauert hätte…

6/ Geduld ist die Mutter aller Tugenden!
Ich bin ja generell eher ein ungeduldiger Mensch, wobei das mit dem Muttersein schon besser geworden ist. Aber auch bei einem Umzug hätte ich es am liebsten, wenn ich per Fingerschnipps eine voll eingerichtete Wohnung hätte. Doch eine Wohnung muss wachsen, sie muss sich entwickeln und ständig ploppen zusätzliche kleine Baustellen auf, bei denen man sich Lösungen überlegen muss. Aber eigentlich ist doch genau das auch total schön oder? Eine Wohnung soll schließlich nicht aussehen  wie im Katalog, sondern sich entwickeln und lebendig sein! 

7/ Die Kosten nicht unterschätzen!
Ein Umzug ist nicht günstig. Ganz und gar nicht. Aber weil wir wussten, dass dieser auf uns zukommt, haben wir im letzten Jahr auf große Urlaube verzichtet und auch sonst einiges gespart. Schließlich kommen neben dem Umzugsunternehmen noch eine ganze Menge Kosten zusammen. Und bei jedem neuen Domizil, kommen außerdem auch immer neue Möbel dazu, ob man das geplant hat oder nicht. Wir haben allerdings auch einige Sachen verkauft – was die Bilanz etwas besser dastehen lässt. Außerdem habe ich tolle Kooperationspartner gefunden, die uns wahnsinnig entgegen gekommen sind. Zur besseren Übersicht habe ich aber einfach mal auf Basis unserer Erfahrung eine kleine Kalkulation erstellt:

  • Umzugsunternehmen: 3.000 Euro
  • Maler: 1.500 Euro
  • Farben: 1.000 Euro
  • Möbel: 3.000 Euro (inkl. Sanitär, Küche und Babyzimmer)
  • Elektriker, Küchenbauer & Sanitär: 500 Euro (auch immer gut zu finden via myhammer.de)
  • Sonstiges: 300 Euro (einige Tage ausschließlich auswärts essen, neue Putzsachen und Verpflegung/Trinkgeld für Handwerker)

 

Mein Fazit:
Wir landen also bei einer stolzen Summe von 9.300 Euro, was wirklich der absolute Wahnsinn ist. Klar, man kann immer auch günstiger, aber uns war das der Stress einfach nicht wert. Und wie gesagt, mit dem Wissen, was da auf uns zukommt, haben wir im letzten Jahr auch auf eine ganze Menge verzichtet. Trotzdem weiß ich: ich werde so schnell nicht noch mal umziehen! Und wenn es irgendwann soweit ist, dann auf jeden Fall wieder mit movinga und einem Einpack-Service. Ich habe mich nämlich erkundigt: Wenn die Jungs das alles routiniert ein- und auch wieder auspacken würden, dauert ein solcher Umzug an sich zwar einen Tag länger, aber man selbst hat nicht vorne und hinten jeweils zwei Wochen Stress. Irgendwie ist die eigene Zeit einfach immer mehr das größte Gut, oder?

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