Gut, dass es Menschen wie Björn gibt. Menschen, die uns die Wahrheit und die traurigen Konsequenzen unseres First-World-Alltags aufzeigen und uns den Spiegel vorhalten, die uns unermüdlich erklären, dass unser Planet verwundet ist und dass es keine zweite Chance gibt, wenn wir nicht selber für unseren Planeten aufstehen, einen Anfang machen, uns beteiligen und darauf drängen, dass es uns andere nachtun. Für uns, für unsere Kinder, für die Tiere und Pflanzen dieser Erde, für alle nachfolgenden Generationen. Ein “ist mir egal” oder “schaffe ich gerade nicht” gilt nicht.

Björn hat sich viel Zeit genommen und uns HIER erklärt, welche Folgen der aktuelle Klimawandel für uns und unsere Kinder hat. Und er hat uns konkrete Maßnahmen an die Hand gegeben, wie jeder einzelne von uns, dieser gefährlichen Entwicklung etwas entgegen setzen kann:

  • Ökostrom von Anbieter beziehen, der keine Kohle- oder Atomkraftwerke betreibt
  • den Energieverbrauch verringern: Heizung runterdrehen, Licht ausschalten, Ladekabel aus der Steckdose ziehen
  • bei Neubauten oder Sanierungen auf Dämmung, Isolierung und moderne Heizanlagen achten
  • unsere Fortbewegung mit dem Auto einschränken, in der Stadt auf Fußwege, Fahrrad oder Öffis setzen. Oder, wenn schon, dann Autos sharen. Geht neuerdings z.B. mit drivy.de auch unter Privatpersonen.
  • weniger fliegen, tut mehr für die Umwelt: ein Flug Berlin → Mallorca verbraucht fast so viel CO2 wie ein Inder in einem halben Jahr
  • Ernährung umstellen: Weg von zu viel Fleisch und anderen tierischen Produkten → aber dazu mehr in einem anderen Beitrag

Janine und Madeleine haben sich Björns Worte ziemlich zu Herzen genommen.
Jede von beiden hat ihre eigenen Maßnahmen aus dem Alltag identifiziert, um die Welt ein kleines bisschen weniger krank zu machen. Und um Philo, Izzy, Quinn und Lola zu zeigen, dass wir nicht nur darüber reden bzw. schreiben, sondern dass wir handeln.  

Madeleine

  • F*** Off Plastiktüten
    Nicht erst seit große Modeketten Cent-Beträge für Plastiktüten verlangen, ist mein Groll auf Besagte groß. Ich bin Bewunderin des niederländischen Teenagers, der sich überlegt hat, wie man den Plastikmüll aus den Meeren entsorgen und recyclen kann. Dafür horte ich seit Jahren XXL-Jutebeutel und lasse mir diese auch gerne was Kosten, damit ich meine Einkäufe umweltschonend nach Hause schleppen kann.
  • Fleisch, gibts nur an Feiertagen oder vom Grill
    Bereits als Kind habe ich wie Saskias Leo aufgehört Fleisch zu essen. Das Wort Vegetarier kannte die Gesellschaft in der Gänze noch nicht wie heutzutage und ich wurde ständig bemitleidet, dass ich “nur” von Beilagen satt werden müsse. Irgendwann mit Mitte 20 habe ich wieder angefangen, mal etwas Hühnchen oder Hackfleisch zu essen, aber darüber hinaus tatsächlich esse ich kein Fleisch. Deswegen ist der Fleischgenuss bei mir daheim auf ein Minimum reduziert und kommt bei uns nur zur “besonderen” Anlässen vor.
  • Wenn schon Windelmüll, dann wertvoller Windelmüll
    Nicht nur Janine und Camilla haben bei Kind 2 auf Lillydoo Windeln gesetzt, auch ich bin ein riesengroßer Fan der Produkte und die Firma verkörpert für mich eine Blaupause für verantwortungsbewusstes, junges Unternehmertum. Die Feuchttücher und Windelverpackungen können kompostiert werden, die Verpackungen der Feuchttücher sind zu 100% recyclebar. Lillydoo ist FSC® zertifiziert, was uns garantiert, dass die Produkte nur solche Inhaltsstoffe aus Holz enthalten, die aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen. 

Janine

  • Ich share ein Auto mit einer anderen Mutter aus der Nachbarschaft. Wir planen die Woche im voraus, wer das Auto wann hat bzw. braucht. Wir teilen uns Sprit-, Reparaturkosten, Steuer und die Beiträge für die Versicherung. Übrigens ist dieses Teilen von Privatautos jetzt auch mit Fremden möglich. Wie das funktioniert? Wir testen demnächst mal die App von drivy.de für euch!
  • Wir nutzen einen Wasserfilter, der erspart uns nicht nur das lästige Kistenschleppen, sondern filtert auch Keime aus dem Leitungswasser. Wer schonmal gehört hat, dass das Wasser aus deutschen Hähnen das bestkontrollierte Lebensmittel sei, der wird sich fragen, wozu dann filtern? Es stimmt, dass die Wasserwerke in Deutschland permanent die Einhaltung der sogenannten Trinkwasserverordnung umsetzen müssen. Zum einen bedeuten Grenzwerte und deren Einhaltung nicht, dass diese Stoffe komplett aus dem Wasser entfernt wurden. Und zum anderen gelangen durch Industrie und Landwirtschaft immer mehr Schadstoffe (Pestizide, Chemikalien wie Asbest) in den Wasserkreislauf, die durch die Verordnung NICHT geregelt und geprüft werden. Hinzu kommen Tonnen an Schmerzmitteln, die nach einem Umweg über den menschlichen Körper jährlich durch die Toilette rauschen. Arzneimittelreste, die ins Klo gekippt werden tun ihr übriges. Hmmm, lecker! Es gibt Wasserfilter, die sieben neben den üblichen Bakterien sowie Blei- oder Kalkablagerungen (aus den Rohrleitungen, vor allem in Altbauten!) auch Rückstände von Hormonen, Medikamentenrückständen, Herbiziden, Pestiziden, Glyphosat und Mikroplastik heraus. Das Ergebnis schmeckt völlig anders als das übliche Wasser aus der Leitung. Und spart uns wie gesagt obendrein Schleppen und Verpackungsmüll!
  • Wir sind schon vor Philos Geburt zu einem Ökostromanbieter gewechselt (Naturstrom.de), weil es sich einfach gut anfühlt. Denn: wir brauchen viel Strom, weil wir mit Kindern einfach viel mehr zu Hause sind/ mehr Kochen/ Wäsche haben usw.
  • Es ist wie so oft, ein Mix aus Good Guy and Bad Guy Verhalten: Neben einem Wocheneinkauf in der Metro gehe ich gerne und ganz bewußt über den Wochenmarkt, trinke meinen Kaffee to go aus einem Refill Becher-, biete Quinn Quetschies (Mini Püree Mengen in Maxi Plastik Verpackung). Natürlich kann sich von meinem schlechten Gewissen die Erde nicht regenerieren, aber die Awareness für das Thema ist immerhin besser als nichts! Und dieses Bewußtsein für Müll und dessen Vermeidung versuche ich an meine Jungs weiterzugeben.

Gleichgeschaltet, nennt man das wohl, wenn zwei sich gefunden haben… und gemeinsame Ansichten und ihre Weltverbesserungslust teilen.

So geht es Janine und Madeleine schon, seit sie sich das erste Mal getroffen haben. Ob auf dem Land oder im Ausland, gemeinsam haben sie sich dabei unterstützt, den Kindern vorzuleben, wie wichtig der Schutz unserer Umwelt ist.

  • Mit einem Gemüsegarten macht das Alleinversorger-Leben richtig Spaß. Sonnengereiftes Gemüse zu ernten, selbst wenn es schon vor Reife auf den Boden gekracht ist, macht nicht nur Spaß, sondern auch kreativ beim Kochen. Kindern zu erklären, woher unser Obst und Gemüse kommen und was man damit alles Tolles anstellen kann – selbst Versteckspielen zwischen den Mannshohen Tomatenstauden – ist wichtig und schafft Respekt vor dem Umgang mit Lebensmitteln. In Philos und Izzys Kita werden im Frühjahr regelmäßige Beete angelegt. Wir pflanzen übrigens demnächst einen Nutzgarten mit Obst-und Gemüsepflanzen, der auch Bienen beheimaten soll. Dazu bald mehr im MUMMY MAG Paper 9.
  • Die Qual der Wahl zwischen Stränden, Altstädtchen oder Pool zu haben, ist wahrer Luxus. Dieser muss aber nicht zulasten des CO2-Haushalts gehen, sondern mit etwas Abstimmung schafft man die Interessen so zu koordinieren, dass nicht jeder mit dem eigenen PKW Einkäufe, Baden und Sightseeing macht, sondern man Fahrten spart und improvisiert, wenn derjenige der mit dem Supermarkt dran war, die Hälfte vergessen hat.
  • Wir haben uns nicht nur als Top-Strand-Picknick-Mütter geouted und allerlei liebevolle Snacks für die Reisegruppe fabriziert, wir hatten auch immer genügend Behälter dabei, um einzusammeln, was beim Futtern an Müll übrig geblieben ist. Wer sich an vollen Ständen umschaut, wird feststellen: die Mülleimer sind immer zu klein, immer! Melonenschalen, Wasserflaschen oder aufgebrauchtes Sonnenöl am Strand zu verbuddeln oder unter den vollen Mülleimer zu legen ist aber nicht eine Sekunde eine Option. Und jedesmal, wenn Janine wieder mit einem Feuchttuch kam, um etwas abzuwischen (Tisch, Baby usw.) hat Madeleine sie darauf aufmerksam gemacht, wie fies abbaubar viele dieser Tücher sind (jaja, das gehört auch zum Weltverbessern dazu).

Im gemeinsamen Austausch im Team purzeln noch viel, viel mehr Dinge heraus, die so simple und trotzdem machbar sind, auch wenn uns durchaus bewusst ist, dass nicht jeder alles ändern kann. Aber jeder kann sich zumindest bewusst machen, dass etwas getan werden muss und dass die Gemeinschaft an kleinen Dingen am Ende doch das Große bewirken kann.

Wenn wir Meldungen hören wie: „Der Meeresspiegel wird laut neuen Satellitenauswertungen wesentlich schneller ansteigen als erwartet. Er könnte 2100 mehr als doppelt so hoch liegen wie angenommen. Höhere und wärmere Meere tragen dazu bei, dass Stürme und Sturmfluten drastischer ausfallen.“ dann läuft es uns eiskalt den Rücken herunter. Und vor unserem inneren Augen leuchtet wie eine fiese Neonröhre das Wort „Vorbild“, was zwar nicht sperrig ist, sich aber auch selten wie eine zweite Haut überstreifen lässt. Mamas und Papas sind es aber nun Mal so oder so, denn jeden Tag studieren uns unsere Kinder und lernen fürs Leben. Und was wir nicht vorleben, werden sie weniger als wichtig auffassen. Und entweder sitzen irgendwann Umweltsünder vor uns oder Kritiker, für unser Versäumnis. It`s up to you!