Es ist wie jedes Jahr,  wenn wir mit den ersten warmen Tagen wieder draußen wohnen, beginnt der Run auf Sonnencreme und Sonnenhütchen – die gingen auf dem Minibazaar am vergangenen Wochenende weg wie warme Semmeln.
Denn Kinderhaut reagiert besonders empfindlich auf die gefährlichen UV-Strahlen der Sonne, da sie erst ab dem zweiten Lebensjahr anfängt, Pigmente zu bilden, die sie vor der UV-Strahlung schützen. Deshalb gilt: Cream on! Regelmäßig nachcremen oder – falls eincremen ein Krampf – Sonnenschutz zum Anziehen!

Welche Kleidung bietet Sonnenschutz?

Alle Textilien fangen einen Teil der UV-Strahlung ab. Grundsätzlich gilt: Je dichter und dunkler ein Gewebe ist, desto weniger UV-Strahlen dringen bis zur Haut durch. Je mehr Pigmente eine Farbe enthält, desto mehr Strahlen fängt sie ab.
Die Crux ist also: Faserdichte und dunkle Farben, die wir bei schönem Wetter eigentlich meiden, erhöhen den UV-Schutzfaktor. Helle oder farblose Textilien, “so ein schönes luftiges Sommershirt” mit weniger dichtem Gewebe lassen einen großen Teil der UV-Strahlen zur Haut durchdringen. Wenn sie nass sind sogar noch mehr!
Außerdem bei Kleidung zu beachten: Kopf, insbesondere Gesicht, Nacken und Ohren sind super empfindlich. Da helfen gut sitzende Sonnenhüte (wenn sie zu groß oder zu leicht sind, verabschieden sie sich mit dem nächsten Windstoß). Schnüre sehen manche Kitas nicht gerne, wegen Erdrosselungsgefahr. Kappen mit Nackenspoiler und Schirm (Schutz auch für die Augen), weil Babies selten großer Fan von eigenen Sonnenbrillen sind. Wer das alles noch nicht parat hat, kann die ersten Sonnentage auch mit einem Bandana (einem dünnem Baumwolltuch) überbrücken und es weit in die Stirn runterziehen…

Ist spezielle UV-Schutz Kleidung wirklich nötig?

Das kommt auf euren Bedarf  (Kita, Spielplatz, Ausflug zum See, Sommerurlaub) und den Hersteller an. Wird lediglich mit dem Prädikat „UV-Schutz“ geworben, bedeutet das noch gar nichts — schließlich bietet jedes Gewebe einen gewissen Schutz, vor allem dunkle und fest gewebte!
Nun hat sich die Industrie ausgedacht, Stoffe mit UV-abweisendem Material zu behandeln. In den Kunststoff-Faden wird dabei UV-abweisendes Titanoxid eingeschmolzen. Diese sollten dem „UV-Standard 801“ entsprechen und der UV-Schutzfaktor (UPF) sollte mindestens 30 betragen. Das aufwendige Verfahren ist sicher, jedoch teuer: Am Ende trägt das Kind ein 40 Euro Plastikshirt.  
Zu beachten ist hierbei außerdem: Wie gut werden die schädlichen Strahlen abgehalten nachdem die Teile mehrmals in der Maschine oder in salzigem Meerwasser gelandet sind. Schließlich werden Strandshirts ständig nass, vom Sand gepeelt und durch die Bewegung der Minis gedehnt. Da nützt der beste Schutz nichts, wenn die Wirkung unter solchen Bedingungen auf ein Minimum zusammen schrumpft.
Gerade die Kinder, die nicht die ganze Zeit brav im Schatten liegen bleiben, die müsssten ein UV-sicheres Ganzkörperzelt tragen – das ist bei Temperaturen von mehr als 30 Grad auch nicht praktikabel.

Welche Sonnencreme ist die richtige für mein Kind?

Somit landen wir automatisch beim Cremen, Cremen, Cremen. Babyhaut hat eine Eigenschutzzeit von maximal 5 Minuten. Das ist die Zeit, in der sie uneingecremt in der Sonne sein kann, ohne Sonnenbrand zu erleiden. Deshalb lautet die Devise: Babyhaut am besten überhaupt nicht uneingecremt in die Sonne und wenn doch, dann unbedingt mit ausreichend Schutz. Dabei ist zu beachten: keine Zusatzstoffe, kein Alkohol und unbedingt ab LSF 30!

Achtung Denkfehler: Ein höherer Lichtschutzfaktor bedeutet dabei nicht unbedingt höheren, aber dafür längeren Schutz! Die Eigenschutzzeit der Haut multipliziert mit dem LSF ergibt die Zeit in Minuten, wir uns ohne Sonnenbrand in der Sonne aufhalten können. Bei Babies sind das also 5 Minuten x LSF 30 = 150 Minuten. Das ist die maximale Zeit, in der man mit dem LSF 30 in 24h an die Sonne darf. Am besten also gleich LSF 50 verwenden, denn hier gelten 5 Minuten x LSF 50 = 250 Minuten. Aber ganz ehrlich: wer würde sein Mini länger als 2 Std. in der Sonne braten?

Mit dem Sonnenschutzrechner bekommt ihr ein Gefühl dafür, welcher LSF sich für eure individuellen Voraussetzungen  (Hauttyp, wo und wann am Tag halte ich mich in der Sonne auf) eignet.

P.S. Der Lichtschutzfaktor bezieht sich auf die UVB-Strahlung
Der Lichtschutzfaktor sagt lediglich etwas über die Stärke des Schutzes der Sonnencreme gegen UVB-Strahlung (290 – 320 nm) aus. Für die Haut ist jedoch auch UVA Strahlung (320 – 400 nm) schädlich, die Strahlung, die auch im Sonnenstudio benutzt wird. Sie hat zwar weniger Energie als die UVB-Strahlung, dringt dafür aber tiefer in die Haut ein. Daher sollte Sonnencreme auch einen zusätzlichen UVA-Filter enthalten.

Warum nachcremen Sinn macht

Da durch Sand, Wasser, Berührung mit der Kleidung oder mit einem Kopfkissen (z.B. beim Mittagsschlaf ) Abrieb entstehen kann, sollte man die Kleinsten immer wieder eincremen und auch bitte daran denken, dass auch im Schatten UVA Strahlen vorhanden sind! Nachschmieren garantiert übrigens nur, dass die Schutzwirkung aufrecht erhalten bleibt. Es verlängert sie nicht!

 

 

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Sun Factor

Ein „Baby“- oder ein „Kids“-Produkt kaufen?

Das Sonnenmittel sollte UVA- und UVB-Strahlen blocken mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Viele Experten raten vom Gebrauch von Sonnencremes für Babys unter einem Jahr ganz ab. Aber wer sich mit den Kleinen im Freien aufhält, der kommt nicht um Sonnenschutzmittel herum.

Als Faustregel gilt: Unter 3 Jahren nur mineralischen Sonnenschutz verwenden, darüber können auch chemisch Filter verwendet werden. Dies, weil die Baby-Haut in den ersten 3 Jahren die von chemischen Filtern aus den UV-Strahlen erzeugte Wärme durch Schwitzen nicht abgeben kann.

Warum mineralische Sonnencreme für Babies?

Herkömmliche Sonnenschutzmittel schützen die Haut mit chemischen UV-Filtern. Die Substanzen dringen in die oberste Hautschicht ein und wandeln die UV-Strahlen in Wärmeenergie um. Daneben gibt es Sonnencreme mit mineralischen Filtern wie Titanoxid oder Zinkoxid. Diese bilden eine Schutzschicht auf der Haut und reflektieren die UV-Strahlen wie winzige Spiegel, sind nicht chemisch und somit für empfindliche Kinderhaut besser verträglich. Chemische UV-Filter können Allergien auslösen oder sogar hormonaktiv und irritierend sein. Apropos hormonelle Wirkung, das sollte übrigens auch für Schwangere und stillende Mütter zu hinterfragen sein –> Beipackzettel-Check.

Auf welche Inhaltsstoffe ihr verzichten könnt

Die am weitesten verbreiteten chemischen Filter sind Ethylhexylmethocinnamat, Octocrylen und Homosalat – diese führen bei Produkttests wie Stiftung Warentest  oder Öko-Test zu einer Abstufung der Bewertung. Warum? Weil sie irritierende Wirkungen wie z.B. Brennen in den Augen (z.B. durch Octocrylene) oder hormonaktive Wirkungen (wie z.B. durch Ehtlyhexyl Methoxycinnamate, Butylmethoxydibenzoylmethane) hervorrufen können. Wer möchte denn seine Kinder und auch sich selber mit so einem Cocktail beglücken?
Hier eins, zwei, drei Studien, welche die drei chemischen Filter Octocrylene, Ethylhexyl Methoxycinnamate (auch: Octinoxat, Octyl Methoxycinnamate) und Butyl Methoxydibenzoylmethane (auch Avobenzone) stark in Frage stellen.

Auf die Verwendung bestimmter Parabene (Konservierungsmittel), darunter Isobutylparaben, sollte laut der BFR (Bundesinstitut für Risikobewertung)-Empfehlung ganz verzichtet werden, solange keine gesundheitliche Bewertung für den Einsatz beim Menschen vorliege.

Öko-Test Ergebnisse

In der Ausgabe 01/2017 hat das Verbrauchermagazin Öko-Test 15 Sonnenschutzmittel für Kinder getestet. In der Auswahl waren 13 konventionelle Produkte und zwei zertifizierte Naturkosmetika. Insgesamt konnten nur fünf der Sonnencremes überzeugen, vier erreichten nur ein „mangelhaft“.  Aber Achtung: In diesem Test ging es lediglich um die Inhaltsstoffe, die Wirkung der Sonnenschutzmittel wurde nicht getestet.

 

Sonnenbrille mit getönten UV-Schutz Gläsern, von H&M, ca. 5 Euro

Zelt, das man auch zur Kleiderstange umfunktionieren kann, von WigiWama über dreams4kids.de, ca. 147 Euro

Baumwoll-Bandana, das man als Kopftuch verwenden kann, Doppelpack über zalando.de, ca. 15Euro

Sonnenhut mit breiter Rundum-Krempe, Schutz auch für Nacken und Augen, von Elodie Details über dreams4kids.de, ca.25 Euro

Turban-Mütze aus Baumwolle, auch als Sonnenhut mit Krempe erhältlich, von Noé & Zoë über zalando.de, ca. 22 Euro. Passend dazu, der getreifte Jumpsuit von Noé & Zoë , ca. 40 Euro – es gibt auch Bodies und vieles mehr in dieser Farbkombi

Schwimmwindeln von Lässig – es gibt auch Oberteile – mit feuchtigkeitsabsorbierendem Futter, UV-Schutz 50+ über amazon.de, ca. 13 Euro

UV Badeshirt mit Punkten und langen Armenvon Mini Rodini über littlehipstar.com, ca. 55 Euro

Mineralische Babysonnencreme LSF 50
Schnell absorbierende, nicht fettende, nicht klebrige, UVA- und UVB-Sonnenschutz-Emulsion von Ultrasun, 100ml, ca. 27 Euro, auch in ausgewählten Apotheken und über amazon.de erhältlich

Bestseller Kindersonnencreme LSF 50+
Schnell absorbierendes, wasserfestes UVA und UVB-Sonnenschutz-Gel von Ultrasun – ideal für Kinder ab 3 Jahren. Es weißelt nicht, zieht schnell ein und fettet nicht. 150ml, ca. 35 Euro, auch in ausgewählten Apotheken und über amazon.de erhältlich

Egal für welche Sonnencreme ihr euch entscheidet, wichtig ist es, diese abends auf jeden Fall abzuwaschen – insbesondere bei den ganz Kleinen. Und wenn Ihr am Strand seid, dann vielleicht doch lieber noch zusätzlich zu leichter Kleidung greifen.

Happy day*

Die Produktbewertung in diesem Artikel, die in Kooperation mit Ultrasun entstand, spiegelt unsere persönliche Meinung wieder.