Als ich das erste Mal von einer sogenannten Period Panty hörte, war ich zugegebenermaßen mehr als skeptisch. Ein Slip, den man während der Periode tragen können soll, ohne zusätzlich Binden und Tampons verwenden zu müssen? Das überstieg schlichtweg meine Vorstellungskraft.

ooshi: Versuch macht kluch

Das erste Angebot, ooshi mal zu probieren, lehnte ich daher nett lächelnd, dankend und sehr bestimmt ab. Dennoch, die Periodenunterwäsche hatte es in meinen Hinterkopf geschafft und machte es sich da klammheimlich und mucksmäuschenstill gemütlich. Eine ganze Zeit später nahm ich die Recherche wieder auf, denn ich wollte einen Artikel über nachhaltige Monatshygiene schreiben. Und baaam, da war sie wieder. Aus einer riesigen Schublade voll mit Vorurteilen schlüpfte sie plötzlich wieder in mein Bewusstsein und machte mich schrecklich neugierig. Ich beschloss, diesem Schlüppi, der so viel Gutes versprach, jetzt doch mal genauer auf den Grund zu gehen.

Das Besondere? Nicht(s) zu sehen.

Ich bestellte mir also meine erste ooshi und war mehr als gespannt, was mich erwarten würde. Ein paar Tage später war sie schon da und ich war wirklich überrascht. Sie sieht tatsächlich aus wie eine ganz normale Unterhose und echt jetzt, sie fühlt sich auch so an. Sie ist super weich, aber das ist ja auch kein Wunder, denn sie besteht fast komplett aus Baumwolle (93%) mit einem geringen Anteil Elastan.

Kein Netz, aber doppelter Boden

Und jetzt kommt der Clou: Der Schrittbereich der Period Panty ist mit dem dreilagigen „magic membrane system“ ausgestattet. Die innere Schicht der ooshi, die dem Körper am nächsten ist, ist aus 100% Merino Wolle – die ist nicht nur super soft, sondern leitet Flüssigkeiten schnell vom Körper weg und hat von Natur aus bakterienhemmende Eigenschaften.

Die mittlere Schicht besteht aus ganz besonderen Fasern, die Flüssigkeiten in sekundenschnelle aufsaugen und festhalten. Diese Schicht ist mit einem Wirkstoff auf Zink- und Silberbasis (ohne Nano-Partikel!) versetzt, der Bakterien am Wachstum hindert und gleichzeitig dafür sorgt, dass nichts riecht.

Die äußere Schicht ist eine Membran, die flüssigkeitsundurchlässig ist und die Unterwäsche somit komplett auslaufsicher macht, aber trotzdem atmungsaktiv ist und Luft an die Haut lässt.

Rinse out and keep on menstruating

… oder so. Tatsächlich ist es fast genau so einfach, wie es klingt. Nach der Benutzung wird das Periodenhöschen einfach unter fließendem kalten Wasser ausgespült und kann dann ganz normal bei 40° in der Maschine gewaschen werden. Sie ist wirklich ganz pflegeleicht: keine Bleiche, kein Weichspüler, keine chemischen Reinigung und kein Bügeln (Na guck, dann wäre auch diese Frage endlich geklärt!). Einfach aufhängen, trocknen lassen und weitermachen.

Periodenunterwäsche, ist das denn tragbar?

Oh ja, und zwar auf mehreren Ebenen. Tragbar für die Umwelt, denn wer eine ooshi trägt, spart bis zu drei Tampons pro Benutzung – von Binden und Slipeinlagen mal ganz zu schweigen. Wenn man sie wie angegeben wäscht, behält sie zwei volle Jahre lang ihre bakterienhemmenden Eigenschaften, kann danach aber ohne Weiteres noch als „normale“ Unterhose weiter getragen werden. Davon ausgehend, dass Frauen während einer Periode rund 20 Tampons verbrauchen, spart man mit einer einzigen ooshi also knapp 500 Tampons ein. Die wiederum würden je nach Qualität (z.B. Bio) und Marke zwischen 100-150€ kosten – wofür man abermals 2-4 ooshis bekäme. Was das dann für eine erneute Kostenersparnis bedeuten würde, rechne ich an dieser Stelle nicht aus, bevor mir vom ganzen im Kreis drehen noch schwindelig wird. Nur eins noch mal zum Kosten-Abschluss: Trüge man sie nur während der Periode, hätte sich eine ooshi nach nur 10 Monaten bereits amortisiert. Da man sie aber auch an allen anderen Tagen tragen und dadurch dann auch noch auf Slipeinlagen verzichten kann, ist das vermutlich schon deutlich schneller der Fall.

Tragbar im ganz eigentlichen Sinne ist sie übrigens auch: die ooshi ist wirklich weich, super bequem, schneidet nicht ein und fühlt sich trocken und einfach rundum gut an. Sie hat wirklich auf ganzer Linie überzeugt.

Drei sind keine zu viel

Einen kleinen Haken gibt es allerdings: Mit einer einzigen ooshi kommt man nicht weit. Um komplett ohne Tampons und Binden durch eine Periode zu kommen, braucht man schon mindestens 3-4 Period Panties, um genügend Nachschub zu haben, auch wenn sie durch das hochwertige Funktionsmaterial wirklich schnell trocknen. Man muss also erst mal ordentlich zulangen, bevor sich der Rest dann von allein regelt. Nichtsdestotrotz: Beide Daumen hoch, für mehr ooshis in unseren Kleiderschränken!

Transparenz: Die Period Panty wurde uns für den Test von ooshi Berlin kostenfrei zugeschickt . Der Artikel ist nicht bezahlt, die dargestellte Meinung haben wir uns nach einem dreimonatigen Test selbst gebildet. Alle Fotos wurden uns von ooshi zur Verfügung gestellt.

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