Es gibt keine besseren und schlechteren Geburten! Das ist mein Wort zum Freitag, denn mir war tatsächlich nicht ganz klar, dass es wirklich immer noch eine Rolle spielt, wie man sein Kind auf die Welt kriegt. Jede Geburt zählt! So einfach ist das doch eigentlich?! Mehr dazu gleich unten im Text. Ausserdem habe ich für euch heute noch einen starken Podcast für Female Leadership, ein AC/DC Cover und eine neue Oxfamstudie. Viel Spaß beim hören, gucken und lesen.

Am 27. Januar 1945 wurde Ausschwitz von der roten Armee befreit – der Tag jährt sich in diesem Jahr zum 75. Mal. Was folgte, war viele Jahre Schweigen, versteckte Traumata und Leid, das auch mit den Jahren nicht weniger wurde. Die Aufarbeitung begann viel zu spät und viele der KZ-Wärter kamen ungestraft davon! Es gäbe so viele Geschichten zu erzählen, eine schrecklicher als die andere. Im Spiegelbeitrag „Was hat Ausschwitz aus mir gemacht“ geht es um die Enkel der Ausschwitzüberlebenden – über die hat Andrea von Treuenfeld, selbst Enkelin eines Ausschwitzüberlebenden ein Buch mit Geschichten und Erfahrungen geschrieben. Ein wichtiger Beitrag in unserer heutigen Zeit. Aber Achtung. Der Schlag in die Magengrube kommt ein bißchen unvorbereitet und wer gerade ein Baby hat, klickt vielleicht lieber nicht. 

Häufig wird ja immer noch darüber diskutiert, wie Frau ihr Kind auf die Welt zu bringen hat. Gut ist natürlich „natürlich“ und schlecht ist alles andere. Dabei ist es doch eigentlich völlig egal, Hauptsache Mutter und Kind geht es gut und die Geburt war kein traumatisches Erlebnis. Joolz hat gerade die Kampagne #jedegeburtzählt ins Leben gerufen und möchte das Recht auf eine selbstbestimmte Geburt ohne Vorurteile stärken. Denn:
• Jede Frau darf selbst bestimmen, wo und wie sie ihr Kind zur Welt bringt.
• Bei der Geburt gibt es kein Richtig oder Falsch, kein Gut oder Schlecht
• Jede Geburt ist ein Wunder. Und jede Mutter eine Heldin.
Ihr wollt mehr wissen oder gar an der Kampagne teilnehmen? Dann hier entlang und weiterlesen!

Na? Heute schon unbezahlt gearbeitet? Ich ärgere mich immer wieder darüber, wie sehr das abgewertet wird – sogar von anderen Frauen, denn ich musste mich schon für einen Streitfall vor Gericht rechtfertigen, wie viel Hausarbeit ich zu Hause (größtenteils) alleine erledige und die ausgerechnete und angegebene Zeit wurde tatsächlich in Frage gestellt! Dabei war ich selbst überrascht, wie viel das eigentlich ist, wenn man das alles mal zusammenfasst. Oxfam hat sich dem Thema ebenfalls angenommen und eine Studie veröffentlicht, wie die systemyische Abwertung von Hausarbeit, Pflege und Fürsorge für Ungleichheit sorgt und sie vertieft. Der Inhalt ist leider harter Tobak, leider wahr und vielleicht sollten wir so langsam ein bisschen lauter werden, denn gerade in Deutschland ist die Ungleichheit im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn erschütternd hoch! Veranschaulicht könnt ihr euch das auch hier ansehen.

Trennung oder nicht? Drüben bei MutterKutter gibt es ein wirklich gutes Interview mit dem Paarcoach Sascha Schmidt! Liebe fühlt man sagt er und man verliert sie nicht von heute auf morgen, sondern schleichend. Manchmal geht die Liebe dann eben. Wie geht es denn dann weiter? Wie merken wir, dass unsere Beziehung am Ende ist? Und wie geht Trennung friedlich? Der Paarcoach bringt viele klare Antworten mit, nur für alle Fälle. Definitiv: LESENSWERT!

Wenn Eltern aber nicht mehr gemeinsam können und alles individuell Ertragbare probiert haben, wie Auszeiten oder Paarberatung, dann ist Trennung für mich kein Tabu. Doch man sollte sich bewusst sein, das Herz der Kinder bekommt einen Sprung. Umsowichtiger ist es dann, als Mutter und Vater respektvoll und liebevoll zu den Kindern zu sein, auch wenn es als Frau und Mann nicht mehr geht.

Sascha Schmidt

Die Vermutung liegt also nahe, dass ich das mit Absicht mache: dass ich meine Söhne dazu bringe, sich Sachen anzuziehen, die eigentlich „für Mädchen“ sind. Tatsächlich mache ich aber gar nichts. Solange die Kinder sich witterungsgemäß anziehen, ist es mir egal, wie sie herumlaufen. Ich motiviere meine Söhne nicht mehr als andere Väter dazu, Röcke und Kleider zu tragen. Ich kommentiere diese Dinge aber auch nicht abwertend.

Nils Pickert

Jungs sind so viel mehr – wenn man sie lässt. Es wird Zeit, dass Eltern die alten Rollenklischees überwinden. Das schreibt Nils Pickert in seinem Beitrag Her mit dem Glitzer! Nils Pickert hat zwei Söhne und ist schon vor einer ganzen Weile von Berlin Kreuzberg in die süddeutsche Provinz (na herzlichen Glückwunsch) gezogen. Sein Sohn, fünf Jahre alt, hat ein Faible für Röcke und Kleider. Nichts neues, denn auch der ältere Sohn hatte vor sieben Jahren Interesse an Röcken und Kleidern (Dazu gibt es Bild und Geschichte). Es lässt sie nur niemand. Ein wunderbarer Text über Klischees, Stereotype und Rollenzuweisungen. (Plus-Artikel)

Vera Strauch hat in ihrem Leben schon ordentlich was gerissen. Mit unter 30 wurde sie als eine der ersten Frauen in der Baubranche Geschäftsführerin. Eine ganze Weile gibt es jetzt schon ihren Female Leaders Podcast, in dem sie uns an ihrem Wissen rund ums Thema Führen, Karriere und Wirtschaft teilhaben lässt. Sehr abwechslungsreich und sehr informativ, denn immer wieder sind Experten-Interviews dabei, viele Tipps für eine persönliche Weiterentwicklung. Hören geht hier.

„Die Elternzeitgesetze sind für Frauen eine staatlich subventionierte Einbahnstraße.“

Caroline Rosales

Ich mag die Kolumnen von Caroline Rosales. Meistens. Diese hier gehört absolut dazu und es lohnt sich, für diesen Gratis-Artikel einen Account anzulegen (es ist Plus-Artikel) um ihn zu lesen: Caroline fühlt sich in der 35. Woche von der Welt nicht mehr ernst genommen, sie fühlt sich beruflich blockiert und unsichtbar. Vielleicht kennt die ein oder andere Frau auch dieses Gefühl und für mich trifft sie es hier ziemlich auf den Punkt: Dabei wissen doch so viele Millionen anderer Frauen, wie endlos lang und erdrückend, körperlich überfordernd, intellektuell unterfordernd, frustrierend und von Existenzängsten durchsetzt schon ein einziger ganzer Tag mit einem Baby sein kann. Danke. Warum Elternzeit ein irreparabler Einschnitt ist. Bitte lesen.

Liebe Bahn, so schwer ist es auch nicht, einen Kinderwagen in den Zug zu tragen. Das möchte man der Schaffnerin gerne sagen. Und noch ein paar andere Dinge. Habt ihr ja vielleicht auch schon erlebt, das ein oder andere Arschlocherlebnis am Bahnsteig mit Kinderwagen (und nein, so viele hilfreiche Passagiere gibt es dann auch wieder nicht – ganz besonders möchte ich an dieser Stelle fette, insbesondere männliche Bürohengste mit Anzug und Kravatte hervorheben). Das aktuelle Kinderwagenfiasko von neulich (Schaffnerin pampte eine schwangere Frau mit Kinderwagen an, half ihr nicht und ließ sie stehen) in einer Kolumne.

Ein bisschen lustig: Papa Matt MacMillan hat ein Jahr seinen Sohn Ryan aufgenommen und damit eine AC/DC Hommage geschaffen. Also, falls ihr gerade mit eurem frischen Nachwuchs nach einem spannenden Projekt sucht…;)