Ihr wisst es sicher, es ist der 20 September, Zeit für den Klimastreik. Und das nicht nur in Berlin. Bundesweit haben die Fridays for Future Aktivisten zu Demonstrationen aufgerufen, mehr als 500 Demonstrationen sind in Deutschland geplant, weltweit in mehr als 2000 Städten und 129 Staaten – deswegen dreht sich heute auch hier alles ums Klima, denn der 20. September soll nicht nur Schüler ansprechen, sondern ausdrücklich auch Erwachsene.

Viele Unternehmen unterstützen den Klimastreik, eines davon ist auch das Unternehmen in dem Madeleine arbeitet. Das gilt auch für Schulen, wobei die Teilnahme hier sehr durchwachsen ist. Einige Schulen lehnen den Streik ab, andere bieten Lehrern an, Exkursionen oder Wandertage zur Demo wahrzunehmen, stellen den Eltern frei, ihre Kinder zu entschuldigen oder lassen die Schüler mehrheitlich entscheiden, ob sie gehen wollen oder nicht – den Unterricht müssten sie dann an einem Samstag nachholen.
Alles was rechtlich mit dem Thema Schule und Klimastreik zu tun hat, hat die Frankfurter Rundschau in einem Beitrag zusammengefasst.

Umweltschutz im Kleinen – bringt das überhaupt was?

Wir diskutieren viel zu diesem Thema zu Hause und nun ja, ich hatte auch an dieser Stelle schon mal geschrieben, wie ich es auch mal versucht habe mit dem Umweltschutz im Kleinen – und wie das eher weniger gut hinhaut.

Dennoch gibt es Dinge, die wir zumindest für unsere persönliche Ökobilanz tun könnten – wenn wir wollten. In erster Linie gehört dazu, sich diese vielen Halbwahrheits-Snippets auf Facebook zu sparen oder sie zumindest zu hinterfragen und zu recherchieren, was ist da wirklich dran, wie viel davon ist Müll oder aus dem Zusammenhang gerissen. Ein Blick aus der eigenen Bubble hilft schon.
Ich persönlich halte zudem nichts davon, andere umzuerziehen. Schon gar nicht, wenn ich deren Leben gar nicht kenne. Ich kann ja nicht anhand einer Plastikdose oder seines Fleischkonsums ausmachen, wie derjenige sonst so lebt.

Ist die Glaskosmetikflasche wirklich besser und energiefreundlicher, als die Plastiktube? Muss es wirklich die Glaswasserflasche sein? Oder sind womöglich die Mehrwegplastikflaschensysteme in der Energiebilanz besser? Wer sich zum Thema Glas, Plastik, Ein- und Mehrweg mal einlesen möchte, kann das z.B. beim Nabu tun.

Umsteigen auf Ökostrom? Tja, kann man machen, dabei gibt es Kleinigkeiten zu beachten: das Öko-Label zum Beispiel – und nicht vergessen: durch die EEG-Umlage zahlen wir sowieso so oder so in erneuerbare Energien ein, völlig egal, bei welchem Anbieter wir gerade sind. Bei Ökostrom also auf das Label achten: ok-Power oder Grüner Strom. Damit ist garantiert, dass der Ökostrom auch wirklich Öko ist und weder mit Atomstrom, Stein- oder (beim ok-Power Label) Braunkohle auskommt. Die Liste findet ihr bei EcoTopTen.

Weniger Fleisch ist gar keine so schlechte Idee. Fleisch ist und bleibt Vertrauenssache, auch beim Metzger nebenan… Generell gilt aber: weniger Fleisch ist nicht nur klimafreundlich, sondern auch gesund. Eigentlich wissen wir ja schon sehr lange, dass (verarbeitetes) Fleisch Herzerkrankungen und die Wahrscheinlichkeit für Diabetes steigert. Und wer täglich Fleisch ist (auch unverarbeitetes) stirbt gern mal früher.

Ich sage übrigens mit Absicht WENIGER, denn Fleisch enthält halt auch wichtige Vitamine – es gilt halt wie bei vielen Lebensmitteln: am besten in Maßen. Und je weniger wir davon essen, desto weniger wird in die Luft gefurzt und Platz verbraucht (und auch vielleicht irgendwann diese krasse Transportiererei aus dem Ausland unnötig!) Mehr zum Thema Fleisch steht im Fleischatlas…eine durchaus lesenswerte Lektüre.

Motiviert die Zukunft verändern und das schon mit kleinen Taten. Entwickelt wurde dafür vom Klimabündnis im Rahmen eines EU-Projekts für Umweltgerechtigkeit das Tool von Change the Future. Zum einen findet ihr dort Inspiration und Ideen, wie ihr Nachhaltigkeitszielen näher kommen könnt. Und ihr könnt selbst Verantwortung übernehmen.

24 Projekte bieten sich dafür an und ihr könnt damit Punkte sammeln (und das Gehirn sagt: Juhu!). Nachhaltigkeit kann vielseitig sein und das zeigen genau diese Projekte. Ihr sucht euch eines aus, z.B. Teilen statt kaufen (sich einen Gegenstand ausleihen oder ihn verleihen, statt ihn sich selbst anzuschaffen) ist sicher eine der leichtesten Übungen. Aber es gibt noch viele andere, z.B. alte Elektrogeräte recyceln, etwas selber machen, die Bahn statt das Auto nutzen, unverpackt einkaufen und so weiter….für jede Aktion könnt ihr Changer Points sammeln und zwar als Einzelperson, Team oder Kommune. Jeder kann mitmachen und die Welt im kleinen verändern.

Lesenswertes zum Thema

Minimalistisch und nachhaltig“ – diese beiden Wörter im Zusammenhang klingen direkt auch immer ein bißchen nach Verzicht. Oder vielleicht doch nicht? Ein schöner Text zum Thema Weniger ist mehr drüben bei The OGNC.

Ein Interview mit Dirk Messner (Politikwissenschaftler) und die Zukunft, denn „Klimaschutz wird für uns (Deutschland) zur Wettbewerbsfrage“.

Harter Stoff gefällig? Beim Spiegel in der Abteilung „Klimawandel“ findet ihr jede Menge lesenswerte Beiträge!

Ihr habt noch was zu sagen? BITTE GERN – in die Kommentare!