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In einem Interview hatte Bruce Willis mal gesagt, dass Eltern alle etwas gemeinsam haben – sie können sich allesamt für die nächsten Jahre vom Schlaf verabschieden. Schon komisch, dass mir dieses Zitat ausgerechnet von Bruce Willis im Kopf geblieben ist, aber der Mann hat einfach recht!

So hatte mir meine Schwägerin beispielsweise letzte Woche erzählt, dass sie teilweise so müde ist, dass es geradezu fahrlässig ist, wenn sie morgens die Kinder mit dem Auto in die Schule, bzw. ins Kinderhaus fährt. Oder eine meiner besten Freundinnen ist seit einigen Wochen damit beschäftigt, dass ihr knapp 1,5 Jahre alter Sohn endlich, endlich im eigenen Bett schläft. Und sie hat Luftsprünge (!!!) gemacht, weil er endlich mal wieder drei Stunden am Stück geschlafen hat. Oder eine andere Freundin, deren Sohn bereits von Beginn an im eigenen Bett geschlafen hat, hält sie derzeit mehrere Stunden pro Nacht auf Trab, weil sie stundenlang an seinem Bett sitzt und mit Engelszungen versucht ihn zu beruhigen…

Heute hat mir meine Nachbarin erzählt, dass sie schier durchdreht, da ihr 6 Monate alter Sohn ab zwei Uhr in der Nacht stündlich (!!!) wach wird und trinken möchte. Oder wenn man wie Saskia drei kleine Kinder hat – ein Kind wird da pro Nacht mindestens wach! Es ist also bewiesen – Eltern können sich für viele Jahre vom erholsamen Schlaf verabschieden. Und da helfen auch keine Bücher mit vielversprechenden Titeln wie “ Jedes Kind kann schlafen lernen“ oder „Endlich durchschlafen“. Zumindest kenne ich noch keine Mutter, der ein solches Buch zum Erfolg verholfen hat. Es scheint vielmehr so, als würde das Thema „Durchschlafen“ wirklich eine charakterbezogene Eigenschaft zu sein. Eltern können also Glück haben, oder Pech. Nicht gerade eine Motivationsspritze oder?

Gut, die meisten unter uns leiden also an chronischem Schlafmangel, aber gibt auch die Gegenbeispiele, die uns die Hoffnung geben, dass es auch bei uns bald besser wird. So schlafen die beiden Kinder einer Freundin im Prinzip seit Beginn an (nach den ersten drei Monaten) durch. Mit „Durchschlafen“ meine ich, dass sie Abends gegen acht Uhr einschlafen und erst morgens gegen sechs Uhr wieder wach werden. Und das ganz ohne Hilfe oder Erziehungsmaßnahme. Sie hat nicht die Kinder ein paar Nächte schreien lassen, damit sie lernen, dass sie in der Nacht schlafen sollen. Nein, die Kinder haben ganz einfach geschlafen. Kaum zu glauben, aber wahr.

Ich denke aber tendenziell eher an das Modell, dass es gute und schlechte Zeiten gibt. So haben wir, zumindest empfinden mein Freund und ich das so, eigentlich Glück gehabt mit unserem Supergirl. Im Durchschnitt kommt sie so ein- bis zweimal pro Nacht und hat Durst, einmal müssen wir sie auch wickeln. Wir teilen uns das meistens – ich bin für das Stillen zuständig, mein Freund für das Wickeln. Zur Zeit jedoch ist die Kleine allerdings etwas schlechter drauf was das Schlafen angeht. Sie schläft zwar ohne zu murren abends gegen halb sieben/sieben ein, dafür will sie aktuell alle zwei bis drei Stunden etwas trinken. Oder sie verliert den Schnuller und fordert diesen laut wieder ein. Und seit ein paar Nächten ist sie auch immer von ca. vier bis fünf wach. Dafür schläft sie dann schließend auch gerne bis halb neun und gönnt uns den wohl wichtigsten Schlaf – den Morgenschlaf. So ist es also nicht so verwunderlich, dass wir das Thema Schlaf nicht als ganz so schmerzhaft empfinden, schließlich kommen wir schon jede Nacht auf zusammengerechnet gute sieben Stunden Schlaf. Zumindest bis jetzt. Denn ich habe schon von vielen Babies gehört, die in den ersten Monaten eigentlich gut geschlafen haben und sich anschließend zu echten Quälgeistern entwickelt haben.

Und so machen wir uns viele Gedanken, wie wir unserem Supergirl vielleicht doch das Schlafen „beibringen“ können. Ich habe bereits vor vier Wochen das Kind „ausgelagert“, weil ich einfach nicht zu den Frauen gehöre, die es genießen das Kind bei sich im Bett schlafen zu lassen. Das Modell „Familienbett“ ist also gar nicht nichts für uns. Und das Beistellbett haben wir demnach auch kaum genutzt. Klar, ich liebe es das Supergirl morgens zu mir ins Bett zu holen und zu kuscheln. Aber wirklich erholsamen Schlaf bekomme ich einfach nicht, wenn sie unruhig neben mir liegt. Außerdem habe ich gemerkt, dass wir alle besser schlafen durch die räumliche Trennung. Ich werde nicht bei jedem Räuspern wach und sie schläft auch zwischen den Schlafphasen von alleine wieder ein. Wie gesagt, seit unserem Urlaub letzte Woche ist alles ein wenig durcheinander, aber ich glaube ganz stark daran, dass wir in den nächsten Tagen unseren alten Rhythmus wiederfinden. Doch wie schaffen wir es, dass das Supergirl vielleicht auch mal auf acht Stunden Schlaf kommt?

Auf diese Frage habe ich bisher noch keine hilfreiche Antwort bekommen, beiße mich da aber fest in den nächsten Wochen. Irgendeine Schlafhilfe muss es doch geben… Ich werde also möglichst viele Mütter dazu interviewen – aber vielleicht hat ja eine von euch den ultimativen Tipp für mich? Und für alle anderen gilt: durchhalten!!! In ein paar Jahren wird alles besser und wir rächen uns einfach in der Pubertät für die vielen schlaflosen Nächte…

To be continued…

[Bild privat]