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Dass ich ein großer Allgäu-Fan bin, wisst Ihr ja bereits. Im Juli hatten wir eine Woche Urlaub ohne Kind – und haben diese in Bayern verbracht. Natürlich auch einige Tage im Allgäu. Und zwar in dem fantastischen „Hotel Hubertus„, dass uns rundum verwöhnt hat. Der perfekte Ort für Eltern, die einfach mal ein paar Tage Entspannung pur und Balsam für die Seele benötigen…

Ich betone hier ganz bewusst, dass dieser Ort ideal ist für Eltern. Natürlich sind Kinder ebenfalls gerne gesehen, doch bietet das Hubertus Verwöhn-Programm so viele tolle Dinge, es wäre doch schade, wenn man das nicht komplett ausnutzen würde, oder? Wir haben das drei Tage lang ohne Einschränkungen getan. Haben gefühlt fast jeden Saunaaufguss mitgenommen, haben die Landschaft erkundet, haben uns köstlich bewirten lassen und jede Minute in vollen Zügen genossen. Mehr Erholung als in diesem Hotel ist kaum möglich…

 

Das Hotel HUBERTUS Alpin Lodge & Spa
Das Hubertus ist ein Ort mit Geschichte. Und zwar beginnt diese vor über 60 Jahren, als Familie Traubel ihren Traum von einer eigenen Gastronomie verwirklicht hat. In der zweiten Generation verändert sich das Konzept und es wird verstärkt auf den Faktor Wellness gesetzt. Heute ist das Hotel für seine Behandlungsmethoden überregional bekannt und verbindet auf außergewöhnliche Art und Weise Tradition mit der Moderne. Obwohl das Hotel mit mittlerweile 66 Zimmern nicht gerade klein ist, prägt besonders das familiäre Ambiente den gesamten Aufenthalt. Innerhalb weniger Tage hat man das Gefühl, in den Kreis der Familie aufgenommen worden zu sein. Es wird sich liebevoll um einen gekümmert und man muss sich um nichts Gedanken machen. Lediglich den Tagesablauf muss man selbst gestalten, aber auch da wird man ziemlich gut beraten.

Das Haus lebt von den Inhabern, die sich mit Herzblut um ihre Gäste und ihre Mitarbeiter kümmern. Und insbesondere Frau Traubel verzaubert mit ihrem Charme, ihrer Offenheit und ihrem Temperament alle Gäste. Ich war jedenfalls vom ersten Moment an schockverliebt… 

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Balderschwang im Allgäu
Balderschwang gilt als der regenreichste Ort Deutschlands. Es ist ein kleiner Ort, der nicht viele Attraktionen bietet, dafür aber ab Hotel vielzählige Wanderwege mit herrlichem Ausblick. Im Winter ist Balderschwang bekannt für Ski-Langlauf, aber es gibt auch einige Ski-Schulen und Lifte. Der perfekte Ort also, wenn Kinder (oder man selbst) mit dem Skilaufen beginnt. Einen Katzensprung entfernt ist die österreichische Grenze, das beste was wir dort entdecken konnten, waren Käseautomaten. Fantastische Erfindung! 

 

Die Zimmer
Die Zimmer sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Sie haben eine anständige Größe, dass man, wenn man doch mit Kind anreist, problemlos ein Reise- oder Beistellbett aufstellen kann, ohne dass es eng wird. Für Familien bietet sich aber auch die Ferienwohnung „Zum alten Schulhof“ mit zwei separaten Schlafzimmern an. 

Die Zimmer sind mit reduziertem Design im Landhaus-Stil gehalten, die Betten einfach nur himmlisch. Man schläft mit dem sanften und beruhigenden Läuten der Kuhglocken ein, und wacht auch damit wieder auf. Es ist der Klang des Allgäus, den man nach der Abreise schmerzlich vermisst. Zumindest war das bei uns so…

 

Das Essen
Im Hubertus ist voll und ganz für das kulinarische Wohl gesorgt. In den verschiedenen Stuben kann man je nach persönlichen Stil und Geschmack Speisen. Es gibt eine täglich wechselnde Abendkarte, aber natürlich auch eine Karte mit Klassikern. Bei der Auswahl der Lebensmittel wird besonders auf saisonale und regionale Küche geachtet. Man bekommt Informationen und Händlernachweise über alle Produkte vom Langschläfer-Frühstück (bis 12 Uhr!!!). So weiß man beispielsweise genau von welchem Hof die verwendeten Eier kommen und wie (glücklich!) die Hühner dort leben. Speck, Bergkäse und Michprodukte werden direkt von den umliegenden Sennereien bezogen. Und auch die Brotspezialitäten kommen natürlich vom heimischen Bäcker. Zweimal pro Woche gibt es vom Chefkoch einen kleinen Kochkurs, bei dem es um die Einführung des Slow Food geht. Denn das ist im Grunde Programm im Hubertus: Es geht um die Gesundheit, um das Wohlbefinden des einzelnen und wie wir dieses über unsere Umwelt und unsere Ernährung steuern können. 

Die Gäste werden außerdem aufgefordert, sich morgens eine „Jause“ zu packen, damit sie auf ihren Wanderungen und Ausflügen auch gut versorgt sind. (Also von wegen heimlich eine Brotzeit aus dem Restaurant schmuggeln…)

Mittags (im Grunde direkt im Anschluss an das Langschläfer-Frühstück) gibt es immer ein ziemlich umfangreiches Buffet zur Stärkung, für die Gäste, die gerade von einer Aktivität zurück kommen. Schließlich soll im Hubertus keiner Hunger haben. Und am Nachmittag gibt unten in der Stube immer Kaffee&Kuchen für alle Gäste des Hauses.

Jeden Sonntag wird ein 6-Gänge Menü für alle Gäste serviert. Zuvor gibt es ein Aperitif, mit einer Ansprache vom Chef persönlich, dazu gibt es einen Gruß aus der Küche mit regionalen Speisen. Leider hatten wir das verpasst, weil wir unbedingt noch den letzten Saunaaufguss miterleben wollten. Das Menü im Anschluss war trotzdem ein Traum. Und die Weinbegleitung, die man nehmen kann, aber natürlich nicht muss, war nicht weniger wohltuend…

 

 

Das Programm
Das Gesamtkonzept ist ganz auf Erholung ausgelegt – und dazu gehört auch Bewegung. In der alpinen Umgebung gibt es zu jeder Jahreszeit viel zu entdecken – ob Wanderungen oder Mountainbike-Touren im Sommer, bzw. Langlauf und Skispaß im Winter. Zu jeder Jahreszeit werden außerdem Yoga-Retreats (und auch besondere Yoga-Reisen) angeboten. Außerdem gibt es jeden Tag ein besonderes Highlight. Ob Weinverkostung, Besuch einer Sennalp, Kochkurse, Slow Food-Einführungen oder oder oder. Wir hätten mindestens eine Woche im Hotel verbringen müssen, um überall einen kleinen Einblick zu bekommen. 

Übrigens wird man in Sachen Bewegung auch direkt vom Hotel ausgestattet. Deuter-Rucksäcke mit Trinkflasche und Wanderstöcke stehen in den Zimmern bereit. Für Aktivitäten wie Mountainbiking bekommt man Helme und Co ebenfalls gestellt.

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Die Entspannung
Im Alpin Spa gibt es neben einem tollen Sauna-Angebot und täglichen Aufgüssen auch ein innovatives und belebendes Gesundheitsprogramm. Es werden täglich maßgeschneiderte Anwendungen in den Modulen Heilung, Entspannung, Ernährung, Bewegung, Mental sowie Schönheit und Ästhetik. Je nach Beschwerden, Schmerzen oder Wünschen werden die Anwendungen also direkt auf den Gast abgestimmt. Natürlich kann man auch einzelne Behandlungen buchen – da im Spa aber immer Hochbetrieb herrscht, empfiehlt es sich, rechtzeitig einen Einzeltermin zu vereinbaren, wenn man nicht schon direkt ein Modul gebucht hat.

Die Preise 
Natürlich ist der Aufenthalt im HUBERTS kein Schnäppchen, wenn aber bedenkt, welche Leistungen in den Preisen enthalten sind, sind die Preise weitaus mehr als fair. Wer nur einen Platz zum Schlafen sucht, der sollte sich vielleicht anders orientieren, denn im Hubertus wäre es geradezu eine Sünde, sich dem ganzheitliches Konzept zu verweigern. Man wird fast rund um die Uhr bewirtet, kann sich im Spa entspannen oder auch eine der anderen Aktivitäten, wie das WakeUp-Yoga nutzen. Los geht es ab 134 Euro pro Nacht und Person, aber wie gesagt, inklusive Frühstück, Mittag, Jause, Afternoon-Tea (plus Kuchen) und Abendessen. Und natürlich Spa und Programm. Kann man wirklich nix sagen. 

Kinder sind übrigens von 0 bis 3 Jahre gratis, von 3 bis 6 Jahre zahlt man 39 Euro pro Nacht und von 6 bis 12 Jahre 69 Euro. Wenn Kinder ein eigenes Zimmer benötigen, zahlt man jedoch den regulären Preis. Aber wie gesagt, da gibt es ja noch die Ferienwohnung als wunderbare Alternative.

Unser Fazit
Wir kommen wieder. Vielleicht auch mit Helene. Aber die Tage zu zweit haben uns so unglaublich gut getan, dass wir das Kind vielleicht lieber bei den Großeltern lassen und das Hotel Hubertus einfach als Ort für eine Aus(w)eit nutzen werden. Schließlich will ich ausschlafen, das Spa genießen und Schlemmen… Und eine Weinverkostung macht ohne Kind einfach auch mehr Spaß!

Green Pearls
Übrigens ist das Hotel Hubertus ebenfalls ein Mitglied von Green Pearls, was ich jedes Mal als perfekte Empfehlung empfinde. Denn bei Green Pearls geht es ums Nachhaltige Reisen und sanften Tourismus. Bisher war jedes Hotel ein wirklich tolles Erlebnis, so war ich vor dem Sommer beispielsweise im Strandhaus Spreewald oder auch im letzten Sommer in Ligurien im „Relais del Maro“ und im „L’Adagio„. In Kürze gibt es auch noch mal ein kleines Interview mit der Green Pearls Gründerin Stefany Seipp zum Thema „Grünes Reisen“.