Vor einigen Monaten, als noch Herbst und nicht schon fast Frühling war, habe ich hier auf dem Blog über Umweltschutz durch Bleistifte geschrieben und wollte mich selber 4 Wochen lang testen. Anstelle von geplant einem Monat, habe ich seit Oktober immer wieder an meiner eigens auferlegten Challenge gearbeitet, Bleistifte anstelle von Kugelschreiber oder Filzstiften zu benutzen. Mein Fazit vorne weg: es fiel mir schwerer als ich vorher gedacht habe.

Nachdem ich im September auf die Sprout Pencil aufmerksam wurde, wollte ich unbedingt wissen, ob die Idee aufgeht. Sprout Pencil sind Bleistifte, die nach Gebrauch zu Pflanzen werden. Jeder Bleistift kann ein zweites Leben als farbenfrohe Blume, nützliche Kräuterpflanze oder als schmackhaftes Gemüse führen. Jeder Bleistift hat da wo sonst Radiergummis sitzen, verkapselte Endstücke mit unterschiedlichen Samen. Nach Aufbrauch bzw. kleingeschriebener Benutzung der Sprout-Stifte müssen diese einfach nur in einen Topf mit Erde gesteckt werden und mithilfe von ein wenig Licht und Wasser sprießt schon nach ein paar Tagen das entsprechende Gewächs.
Bisher wurden weltweit mehr als 10 Millionen Stifte verkauft. Damit setzen sich die dänischen Hersteller um den Geschäftsmann Michael Stausholm weltweit dafür ein, Plastikmüll durch Kugelschreiber und Filzstifte zu reduzieren und dafür mehr mit Bleistiften zu schreiben. Zu 100 Prozent nachhaltig produziert und biologisch abbaubar sollte der Stift das perfekte Gegenprodukt zu Kugelschreibern aus Plastik sein.

Ich bin völlig überzeugt von der Sinnhaftigkeit dieser Idee, extrem motiviert in meine Challenge gestartet und es ging sich die ersten zwei Wochen auch wirklich gut an, weil ich – wenn am Schreibtisch – noch daheim in Elternzeit war. In Woche drei war ich wieder abwechselnd im Büro oder im Homeoffice und dabei schlichen sich direkt die ersten Schussler ein. Mal abgesehen davon, dass ich den Wiedereinstieg in den Job nach Kind #2 geradezu schockierend empfand, weil ich morgens nur hetzte oder die Stimme erhob oder beides, bei der Arbeit grundsätzlich zu spät war und am Nachmittag genau andersherum: hetzen, hupen, in die Kita rennen, die Hälfte der Dinge unterwegs vergessen, streikende Kids nach Hause bugsieren, durchatmen Fehlanzeige… vergaß ich dabei auch immer häufiger meine Challenge.

Gründe, die meine Challenge erschwerten

Die Physis:
Schreibpapier aka College-Blöcke aus ungebleichtem, recyceltem Papier = Kontrastschwäche

Der Schweinehund:
Ich so, gerade keinen Bleistift zur Hand?, Egal!, Dann nehme ich das was greifbar ist…

Die Psyche:
Selbstmotivation durch Aufgabenlisten, die ich so gerne mit Farben nach Ampelsystem abstreiche = Streberin

Äußere Umstände:
Eine Steuererklärung oder die Anmeldung zur Grundschule dürfen nicht mit dem Bleistift unterschrieben werden.

Meine Herausforderungen sind nicht von der Hand zu weisen, wenn auch mit etwas Disziplin, das ein oder andere Manko weniger wäre. Und natürlich bin ich nicht nur auf Hürden gestoßen, nö.
Es war und ist eine haptische Freude mit einem Bleistift zu schreiben, zu zeichnen, das rauschen auf dem Papier zu hören, den Bleistift anzuspitzen – etwas nostalgisch, aber es fühlt sich echt gut an.

Insgesamt hatte ich mich gut vorbereitet (siehe Checkliste) und habe davon auch alles abhaken können, bis auf den Punkt mit dem einpflanzen des Stummels. Das hat einen guten Grund! Ich bzw wir habe es bis heute noch nicht geschafft, einen Bleistift vollständig herunterzuschreiben. Schaue ich in mein altes Federmäppchen aus Schultagen, sind da auch noch meine Bleistifte von vor 20 Jahren drin. Mit denen hatte ich mal jeden Tag geschrieben und trotzdem sind sie so gut wie lang.

Merke! Ein Bleistift ist nicht nur gesünder für die Umwelt, weil er diese weniger mit Plastik vermüllt, er hat auch eine längere Lebensdauer als eine Kugelschreiber- oder eine Filzstiftmine.

Meine Checkliste

[x] Sprout Pencil zum testen bestellt[x] Bleistifte anspitzen[x] Kugelschreiber ignorieren und 31 Tage lang nur mit den Bleistiften schreiben[ ] Bleistiftstummel einpflanzen[x] FollowUp auf dem Blog für euch

Bleistifte oder Buntstifte von Sprout gibt es online über Amazon oder z.B. auch über Starterstore.de. Ein Bleistift kostet ca. 2,30 EUR, ein 5er-Pack kostet bei Amazon 10,95 EUR, als 8er-Pack kostet es 11,95 EUR. Die Buntstift-Variante ist noch ein bisschen teurer, aber toll als Geschenk für Schulkinder und kleine Mal-Fans.

Eine Anekdote noch zum Schluss:
„Ob du der Typ ‚Stiftkauer‘ bist, merkst du dann, wenn du das erste Mal den Mund voller Blumensamen hast.“

Green Hugs

Mehr „grüne“ Themen bei Mummy Mag

Bye Bye Kugelschreiber
Wir verzichten auf Plastik und testen Sprout-Pencil

Teil 1 unseres Sprout-Tests gibt es hier

Parents for Future – Warum sich jetzt die Eltern engagieren

Ein Beitrag von Sabine

Weniger ist mehr –
Endlich plastikfrei(er) einkaufen

“So, jetzt aber los, ich spring’ schnell noch durch den Supermarkt, bevor ich die Jungs aus der Kita hole”, denke ich und düse los. Ich versuche krampfhaft, mich an den Inhalt unseres Kühlschranks zu erinnern bis… mehr

Foto Credits: privat und von Sprout