Lisa Steinkopf ist eine echte Powerfrau. Die gelernte Event Managerin ist nicht nur Mummy von zwei ziemlich coolen vierjährigen Zwillings-Jungs, sondern hat bereits ein eigenes Label gegründet, mehrere Jahre den „feingemacht“ Designmarkt auf die Beine gestellt und führt seit 2016 mit ihrem Mann zusammen eine Videoproduktionsfirma, für die sie vor allem als Fotografin unterwegs ist. Dazu betreibt Lisa ihren zauberhaften Lifestyle Blog „ichsowirso“, auf dem sie von ihrem Leben und Familienalltag berichtet. Wenn man Lisa privat trifft, trifft man auf eine fröhliche und herzliche junge Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und vor Energie, Kreativität und Ideen nur so sprüht. Letztens Jahr ist sie mit ihrer tollen kleinen Familie aus dem Hamburger Schanzenviertel ins Umland gezogen und hat uns ein paar Fragen zu ihrem Umzug und ihrem gemütlichen neuen Zuhause beantwortet. Und sie verrät, warum ein Hauskauf für sie nicht in Frage kam.

 

Liebe Lisa, du bist in der Schanze groß geworden, eine waschechte Hamburger Deern, durch und durch. Trotzdem seid ihr im August letzten Jahres ins Umland gezogen. Was hat euch dazu bewegt? 

Unser Fokus hat sich durch unsere Zwillingsjungs verschoben und all die Vorteile, die das Stadtleben mit sich bringt, haben wir seit ihrer Geburt vor vier Jahren kaum mehr genutzt. Hippe Bars und Szene-Cafés nehmen im Alltag mit Kindern an Relevanz einfach ab. Klar, immer noch treffen wir uns gerne mit Freunden auf einen Wein an lauen Sommerabenden, aber unser Alltag wird vom Familienleben und organisatorischen Kinderthemen dominiert: Wie kommen die Einkäufe und vor allem die schlafenden Kinder in den dritten Stock, wo können die Kinder sich auf die Schnelle noch ’ne Runde austoben oder ab und bis wie viel Uhr darf in der Wohnung getobt werden, um die Nachbarn nicht zu stören. Das ist gerade unser Alltag und den wollten wir uns leichter und kindgerechter machen. Bummeln und Kaffee trinken gehören inzwischen nicht mehr dazu, sondern sind besondere Verabredungen, die nicht täglich stattfinden.

Zunächst mal, seid ihr gut in eurem neuen Zuhause angekommen? Was hat denn der Umzug für euch bedeutet? Und was hat sich für euch geändert?

Ja, wir sind gut angekommen und fühlen uns in dem Häuschen richtig wohl. Wir haben mehr Wohnfläche als vorher und dazu noch einen großen Schuppen, in dem sich alles verstauen lässt, was im Haus keinen Platz findet oder nur selten gebraucht wird. Das entlastet unsere Wohnfläche so sehr, dass wir sogar noch leere Schränke haben. Luxus, würde ich sagen. Unsere Wohnqualität hat sich enorm verbessert. Wir haben vorher in einer Altbauwohnung gewohnt, in der schon ewig nichts mehr gemacht wurde. Unser neues Haus wurde vor drei Jahren aufwendig saniert und entspricht genau unserem Wohngeschmack. Und die wohl größte Änderung ist unser Grundstück. Wir haben jetzt einen Parkplatz direkt vor dem Haus, einen kleinen Innenhof und einen genau richtig großen Garten. Dass man einfach parken und Einkäufe ganz in Ruhe ausladen kann ist genauso Alltagsluxus wie das kühle Getränk im malerischen kleinen Innenhof.

Wie habt ihr euer Häuschen überhaupt gefunden? Oder hat es euch gefunden? War es Liebe auf den ersten Blick oder musstet ihr eine Weile überlegen? Wie hat es euer Herz letztendlich gewonnen?

Wir haben ganz zufällig eine Anzeige bei Ebay Kleinanzeigen entdeckt. Ein Blick auf die Fotos und es war um mich geschehen. Eigentlich war uns das Haus ein bisschen zu weit außerhalb. Bisher hatten wir nur innerhalb der Stadtgrenzen geguckt, aber irgendwie hat hier alles gepasst und so konnten wir nicht anders, als uns das Häuschen anzugucken. Durch einen guten Zufall hat es sich auch so ergeben, dass wir mit einer anderen Familie die einzigen waren, die das Haus besichtigt haben. Die weiße Holztreppe im Eingangsbereich und die Balken im Obergeschoss haben mein Herz im Sturm erobert und ziemlich schnell war uns klar, dass wir nichts besseres finden würden. Wir haben wegen der Entfernung und einem neuen Bundesland schon gründlich überlegt, aber wir wussten, dass wir ab diesem Zeitpunkt alles mit dieser Immobilie vergleichen würden und es echt schwer würde, das zu toppen. Also haben wir das Experiment Landleben gewagt.

Wäre selber bauen auch eine Option gewesen? Warum habt ihr euch dagegen entschieden? Oder kam das Angebot mit dem Haus einem Bau zuvor?

Wir haben monatelang nach Immobilien zum Kauf geguckt und viele Besichtigungen hinter uns. Viele davon hätte man lieber abreißen als sanieren sollen. Wir haben alle Möglichkeiten durchdacht und uns gegen einen Bau oder Kauf entschieden. Mit der Zeit hat sich eine genaue Vorstellung unserer Traumimmobilie in unseren Köpfen geformt, die der Kontostand leider nicht decken konnte. Eine malerische Reihenhaus Siedlung im Westen Hamburgs wäre es gewesen. Nach dieser Erkenntnis hat sich alles nur noch nach einem Kompromiss angefühlt und dafür waren wir nicht bereit, uns so sehr zu verschulden. Der Gedanke nach Häusern zur Miete zu gucken ist uns tatsächlich erst einige Tage vor der besagten Ebay-Anzeige gekommen. Es sollte also so sein. Jetzt wohnen wir ganz ohne Risiko und konnten eine Entscheidung ins Ungewisse wagen. Ein Haus in einer völlig neuen Stadt und so weit von Hamburg entfernt hätten wir nämlich nicht gekauft. Auch dieses Traumhäuschen nicht. Noch nicht.

Wie war der Zustand des Hauses? Musstet ihr viel machen oder konntet ihr „direkt rein“?

Das Haus wurde von Eigentümer aufwendig und ganz nach unserem Geschmack saniert. Der Maler ist noch einmal durch gegangen und dann konnten wir rein. Ein großer Grund für unsere Entscheidung: Kein Risiko und keine Investitionen.

Ihr pendelt täglich, auch deine Zwillinge besuchen noch ihre alte Kita in Hamburg, oder? Wie wollt ihr das handhaben? Seid ihr auf der Suche nach Kitaplätzen oder wollt ihr das erst mit der Einschulung ändern?

Wir sind auf der Suche aber alle Möglichkeiten für Kitaplätze vor Ort sind erschöpft. Die Löwen werden daher jetzt noch ihre Kitazeit in Hamburg beenden und dann zur Grundschule hier starten. Wir haben unser Büro auch in Hamburg und pendeln daher jeden Tag. Das ist Kräfte zehrend und ein Aspekt den wir deutlich unterschätzt hatten.

Wie kommen die Jungs denn überhaupt mit der neuen Umgebung zurecht?
Vermisst ihr etwas? Was habt ihr gewonnen?

Unsere Jungs nehmen nur die Vorteile war und können die Entfernungen noch gar nicht richtig abschätzen. Den Garten mit Planschbecken und Trampolin hinterm Haus und den Pferdehof am Ende des Feldes. Laut sein wann und wie man will und Himbeeren vom eigenen Strauch naschen. Anders als wir, denn wir vermissen unsere Flexibilität was Verabredungen angeht. Mit nur einem Auto wird es schon mal zu einer organisatorischen Herausforderung sich Abends in Hamburg mit Freunden zu treffen. Was wir definitiv gewonnen haben ist die Möglichkeit unsere Freunde mit einem Wein an der Feuerschale zu uns aufs Land zu locken. Ich bin so gerne Gastgeber und habe nun von Grillparty bis Stockbrot am Feuer so viele Möglichkeiten für gesellige Abende im Freien. Getoppt mit Gästezimmer und Übernachtungsmöglichkeiten für Freunde und Familie. Genauso habe ich mir das immer gewünscht.

Habt ihr immer noch einen Koffer in Hamburg? Oder seid ihr inzwischen Zuhause?
Was schätzt ihr am meisten am neuen Heim?

Ja, wir haben einen Koffer in Hamburg und werden es hoffentlich auch immer haben. Mir fällt es wirklich sehr schwer diese Verbindung zu lösen aber das muss ich ja auch nicht. Unser Büro mit Schlafgelegenheit ist immer noch im Herzen von St. Pauli und ich könnte mir auch vorstellen zur Mittelstufe oder dem Abi der Kinder mit meinen Männern wieder zurückzuziehen. Ich werde immer Hamburgerin bleiben, auch wenn ich es total schön finde mit meiner Familie gerade so leben zu können. Nichts ist in Stein gemeißelt und wir gucken einfach was für unsere Bedürfnisse und unsere Lebenssituation gerade das Richtige ist. Momentan ist es dieses Zuhause.

Verrätst du uns zum Schluss noch deinen Lieblingsplatz?

Mein Lieblingsplatz im letzten Spätsommer und Herbst war auf jeden Fall unser kleiner Innenhof mit Abendsonne und rankendem Wein und ich freue mich schon, wenn die Sonne sich wieder öfter blicken lässt damit wir die Innenhof Saison wieder eröffnen können.

Wenn deine beste Freundin gerade auf der Suche nach einem neuen Zuhause für sich und ihre Familie wäre, welche drei Tipps würdest du ihr geben?

Ich würde ihr raten sich im Kopf nicht so an einer Idee fest zu denken. Sie solle lieber allen Möglichkeiten gegenüber offen bleiben und sich auch mal Immobilien angucken, die eigentlich nicht in Frage kommen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass fast alles ein Kompromiss ist, denn den Bauernhof mitten in der Stadt gibt es halt nicht. Also soll sie sich mal überlegen, welche Kompromisse denkbar wären und auf was sie auf keinen Fall verzichten wollen. Ich glaube auch fest daran, dass eine Entscheidung für ein neues Heim, dass so viel verändert wie bei uns einfach etwas Zeit braucht um immer wieder zwischendurch zu sacken und die Möglichkeiten neu abzuwägen.

Liebe Lisa, danke schön, dass du uns dein wunderbares Zuhause gezeigt hast. Wir warten dann auf die Einladung zum Vino an einem mildem Sommerabend auf deiner lauschigen Terrasse. Alles Liebe!

 

Hier gibt es noch mehr Bilder von Lisas schönem Zuhause:

Na, neugierig geworden, wie es hinter anderen Türen so aussieht?
Hier stellen wir euch weitere Häuschen vor: