Für unser aktuelles MUMMY MAG PAPER 11 mit dem Thema „Oh Baby, oh!“ haben wir Mütter in unterschiedlichen familiären Konstellationen nach den Herausforderungen mit Baby gefragt. Maren Paul (41) ist Projektleiterin und zum ersten Mal schwanger (zur Zeit des Interviews drei Tage über den Termin) und lebt mit ihrem Partner (39) in einer Patchworkfamilie, denn alle zwei Wochen wächst die Familie um seinen ersten Sohn (6) an. Inzwischen ist aber auch ihr gemeinsames Söhnchen auf der Welt, auf den sie weit länger als 9 Monate gewartet haben…

Gefühlt habe ich eine Ewigkeit auf diese Schwangerschaft gewartet… Mir war im Leben immer schon klar, dass ich eine eigene Familie mit Kindern möchte.

Maren Paul

Liebe Maren, du wartest gerade auf die Geburt deines ersten Kindes. Wie lange musstest du auf diesen Moment wirklich warten?

Gefühlt eine Ewigkeit. Mir war im Leben immer schon klar, dass ich eine eigene Familie mit Kindern möchte. Das war eine wichtige Säule für mich. Meinen Partner habe ich leider erst ziemlich spät kennengelernt – mit 37 Jahren. Wir haben ziemlich früh über das Thema Kinder gesprochen, ich glaube nach dem dritten Date. Normalerweise verschreckt das ja Männer. Aber ihn nicht. Natürlich haben wir dann nicht mit der Kinderplanung losgelegt, aber ich wusste zumindest schon mal, dass seine Familienplanung nicht schon abgeschlossen war. Das war mir wichtig. Nach 1 ½ Jahren Beziehung und dem Einzug in eine gemeinsamen Wohnung beschlossen wir es zu versuchen. Das funktionierte auch erstaunlich schnell. Nach nur zwei Monaten war ich schwanger! Leider bekam ich ziemlich schnell Schmerzen. Das ließ ich beim Frauenarzt kontrollieren, aber da sich die Schwangerschaft in einem so frühen Stadium befand, konnte der Arzt nichts weiter feststellen. Einige Tage später flogen wir in den Urlaub und dort passierte es, mein Eileiter platzte aufgrund einer nicht erkannten Eileiterschwangerschaft. Ich wurde notoperiert. Vorbei der Traum. Mein kaputter Eileiter wurde entfernt, der andere war nicht mehr durchlässig. Es begann ein langer harter und steiniger Weg – der Weg über die Kinderwunschpraxen. Aber wir haben nicht aufgegeben und nach vielen Versuchen ist unser Baby nun bald da. Mit 41.

Ich wurde notoperiert. Vorbei der Traum. Mein kaputter Eileiter wurde entfernt, der andere war nicht mehr durchlässig. Es begann ein langer harter und steiniger Weg – der Weg über die Kinderwunschpraxen. Aber wir haben nicht aufgegeben und nach vielen Versuchen ist unser Baby nun bald da. Mit 41.

Maren Paul

Du hast viele Mamas in deinem Umfeld und dein Partner hat bereits ein Kind. Du hast also bereits viele Eindrücke vom “Familienleben mit Kleinkind”. Was glaubst du wird die größte Herausforderung sein im dir bevorstehenden Alltag mit deinem ersten Baby?

Ich finde, es gibt ja einen Unterschied zwischen einem Kleinkind und einem Baby. Das Kleinkind kann dir schon sagen, was es möchte oder was es nicht möchte. Das macht vieles einfacher. Jetzt kommt ein Baby und ich habe keine Erfahrungen und ich muss auch gestehen, ich habe im Vorfeld auch nicht viel Lektüre dazu gelesen. Ich hoffe, ich mache instinktiv als Mutter alles richtig.  

Glaubst du, es hat dich trotzdem auf die kommende Zeit vorbereitet? Und würdest du sagen, es hat dich verändert, das plötzliche “Stiefmama”-Werden?  

Ich denke schon, dass es mich verändert hat. Ich fühle mich viel erwachsener und vieles, was mir früher wichtig war, ist es jetzt nicht mehr. Zum Beispiel das Weggehen und Feiern. Interessiert hat mich dann mehr und mehr, was wir als Familie gemeinsam unternehmen können, und dass das Kind ein schönes Wochenende hat. Wie können wir die Zeit am besten nutzen? Da hat sich eine ganz neue Welt aufgetan.

Wie war das damals für dich, als ihr euch kennengelernt habt? Hat das in eurer frischen Beziehung einen Unterschied gemacht, dass es bereits ein “Baby” gab und das nicht von dir war? Wenn ja, was war vielleicht am schwierigsten? 

Definitiv war das keine einfache Situation und es gab auch schwierige Phasen. Alle 14 Tage musste ich auf einmal meinen Partner teilen und meine Zeit und Tagesplanung nach einem Kind ausrichten. Das war ich überhaupt nicht gewohnt. Ich hatte viel mit Eifersucht zu kämpfen und kann sagen, das hat bei mir so ca. zwei Jahre gedauert, bis ich so richtig Stiefmama wurde und die Situation nicht mehr schwierig für mich war.

Jetzt freut sich der Kleine sicherlich auf sein Geschwisterchen! Glaubst du allgemein, dass die Herausforderung für euch als Familie mit dem Baby dadurch eine andere ist, als wenn es keine Patchwork-Konstellation gäbe? Schließlich sind ja mehr Personen beteiligt..

Er freut sich total auf sein Brüderchen und wir zeigen ihm mit viel Liebe und in Gesprächen, dass er bei allem mit eingebunden ist und dass sich für ihn nichts ändern wird, wenn das Baby da ist. Das ist uns sehr wichtig! Im Nachhinein kann ich sagen, es war gut so wie alles gekommen ist. Es war erstmal unglaublich wichtig mit dem Sohn meines Partners zusammenzuwachsen und Hoch und Tiefs zu erleben. Ich bin dankbar, dass uns noch ein eigenes Baby geschenkt wurde. Das macht unsere Patchwork-Familie perfekt.

Ich denke schon, dass mich das Stiefmama sein verändert hat. Ich fühle mich viel erwachsener und vieles, was mir früher wichtig war, ist es jetzt nicht mehr.

Maren Paul

Kurz nach der Geburt durfte ich nochmal nachfragen: Wie geht es dir? Läuft alles so, wie du es erwartest hast bisher? Falls nicht, was ist überraschend anders?

Jetzt ist Woche 3 und die Zeit vergeht so rasend schnell!! Ich kann sagen, es ist die schönste Zeit in meinen Leben und falls man überhaupt von Erwartungen sprechen kann, dann wurden sie übertroffen.  

Mehr zum MUMMY MAG PAPER Issue 11 mit dem Thema „Oh Baby, oh“ lest ihr hier: KLICK