der erste kitawinter

Wie oft wurde ich vorgewarnt: „Der erste Winter in der Kita ist ganz schlimm.“ und „Ständig sind die Kleinen krank und Du bist zuhause.“ – aber wie hart der erste Winter mit einem Kitakind wirklich ist, das weiß man erst, wenn man es voll zu spüren bekommt…

Lange blieben wir verschont, schließlich hatten wir einen sehr milden Herbst und der Winter hat in diesem Jahr sehr spät eingesetzt. Und immer wieder dachte ich, dass wir vielleicht Glück haben und Helene einfach jetzt schon ein so gutes Immunsystem hat, dass wir den Winter ohne andauernde Krankheitstage überstehen würden. Doch über diese Gedanken kann ich heute nur noch müde lächeln. Sehr müde, denn was uns seit Anfang Dezember fast dauerhaft fehlt ist Schlaf. Und hier reden wir über einen ganz anderen Schlafentzug, als zu der Zeit, als Helene alle 2-3 Stunden gestillt werden wollte. Damals halfen Hormone ziemlich gut über die Runden. Aber auch die Tatsache, dass ich noch nicht gearbeitet hatte. Das ist heute anders, denn seit dem Sommer arbeite ich wieder. Und ich arbeite viel. Manchmal denke ich, ich arbeite viel zu viel, aber aktuell kann ich mir das nicht wirklich aussuchen. Doch wie soll der Kopf im alten Tempo funktionieren, wenn man unter chronischem Schlafmangel leidet?

Ja, ich habe oft darüber gelesen, doch wie sich das (vor allem in den schlaflosen, nicht enden wollenden Nächten) tatsächlich anfühlt, konnte ich nicht erahnen. Ich erinnere mich, wenn Saskia früher nach schlaflosen Nächten ins Büro kam und sich den stärksten Kaffee den ich jemals gesehen habe machen musste, um auf Touren zu kommen. Damals war sie Mutter von einem Kind und war schon an ihre Grenzen gekommen. Gut, dabei muss man bedenken, dass sich die Grenzen mit steigender Anzahl der Kinder auch stark verschieben können und man hätte vor fünf Jahren sicherlich nicht einmal erahnen können, zu welchen Kraftakten sie noch fähig sein wird. Trotzdem setzt doch immer die eigene Realität die jeweilige Messlatte – und wir kämpfen gerade wirklich hart mit diesem ersten Kitawinter. Der Dezember hat mich völlig fertig gemacht – ich hatte ja bereits über meinen Jahresausklang und meinen Start ins neue Jahr geschrieben – und erst zu Beginn dieser Woche hatte ich gesagt, dass ich erst einmal genug habe von Kinderkrankheiten und der Januar uns bitte einmal verschonen soll. Doch als wäre es Karma gewesen für die Dummheit, so etwas auch nur zu denken, geschweige denn laut auszusprechen, kam schon die Fieberwelle über uns gerollt und hat unser schönes Zuhause wieder einmal in ein Krankenlager verwandelt… Ab sofort werde ich also den Mund halten – und versuchen auch meine Gedanken im Zaum zu halten. Ich werde an jedem gesunden Tag in diesem Winter dankbar sein und mich darüber freuen. Ich werde jede Möglichkeit nutzen, meine To Do-Listen möglichst zeitnah abzuarbeiten (jaja, die alte Leier…) und versuche ganz viel „vorzuschlafen“, auch wenn man das laut Wissenschaft gar nicht machen kann – das klappt schon irgendwie.

Und sollte es uns trotz meiner guten Vorsätze bald wieder treffen, dann retten uns folgende Beschäftigungen zumindest schon mal über die Tage:

1. Wimmelbücher – man kann sich quasi ewig mit den Büchern beschäftigen und sieht auch auf bekannten Seiten immer wieder was Neues. Die beste Beschäftigungstherapie!

2. LEGO – wir bauen Türme und nehmen sie wieder auseinander, bauen sie wieder neu und … So geht das immer und immer wieder. Manchmal ist Mama auch kreativ und baut ein kleines Dorf, aber eigentlich nur Türme…

3. Höhle bauen – das zieht immer. Einfach ein paar Kissen stapeln und ne Decke drüber und dann zusammen in der Höhle kuscheln (oder das Wimmelbuch anschauen!)

4. Einkaufen gehen – irgendwie müssen wir jeden Tag kurz mal zum Supermarkt. einfach mal damit wir wenigsten mal kurz frische Luft schnappen können und weil man so bestimmt 30-45 Minuten vom Tag füllen kann!

5. Fotos gucken – jeden Tag haben wir uns Fotos auf dem iPhone angeschaut. Oder die Fotos auf diversen Facebook-Profilen (am Liebsten von der Oma und vom Papa…)

6. Biene Maja – wenn nix mehr geht, dann hilft Biene Maja. Als Helene so krank war, habe ich mir die gesamte erste Staffel auf mein iPhone geladen und kann jederzeit gezückt werden. Hilft besonders gut in den Momenten wenn das Kind mal 13 Minuten ruhig gestellt werden soll, weil Mama sonst an die Decke geht oder hysterisch rumschreit (Rabenmutter-Alarm, aber manchmal geht es halt nicht ohne!)

Übrigens, haben wir HIER für alle Mummys die wichtigsten Mittel bei Fieber zusammengefasst, aber wie unsere Kinderärztin letzte Woche liebevoll meinte „alles bis 39,5 Grad soll sie ruhig aushalten!“. Argh…