Diese Woche hatte es so was von in sich – jeden Tag gab es eine neue Hammer-Nachricht: Eine New Yorker Jury sprach den früheren Hollywoodmogul Harvey Weinstein der Vergewaltigung schuldig, einzig das Strafmaß fehlt noch. Den terroristischen Anschlägen in Hanau folgte der nächste Schock, als diese Woche ein Mann mit einem Auto, beim Karneval an Rosenmontag, im hessischen Volkmarsen ist eine Menschenmenge raste und dabei mindestens 60 Menschen, darunter viele Kinder, schwer verletzte. Ob es sich dabei auch um einen politisch motivierten Anschlag handelt, konnte bisher nicht ausgeschlossen werden. Am Mittwoch hat das Bundesverfassungsgericht das 2015 eingeführte Verbot der „geschäftsmäßigen Sterbehilfe“ gekippt, denn jeder Mensch hat das Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Und noch etwas kippt am Mittwoch, die bisherige Haltung zum Corona-Virus.

„Wir stehen am Beginn einer Epidemie“

Diese Aussage verkündet am Mittwoch Morgen unser Gesundheitsminister Jens Spahn, als binnen weniger Tage die öffentlichen Bekanntmachungen in Europa stark ansteigen. Italien ist zunächst noch am stärksten betroffen, aber jeden Tag melden sich mehr europäische Länder mit neuen Zahlen von Infizierten, am Virus Verstorbener oder von Menschen die aufgrund von Symptomen, auf Corona getestet und isoliert werden. Hört und liest man sich quer durch die Medienlandschaft, gehen viele Infos ziemlich durcheinander. Wirklich WICHTIG ist: lauft nicht sofort zum Arzt und steckt damit ggfs. mehr Menschen an, ruft eure Hausärzte oder die Service-Hotlines des Gesundheitsamtes an, wenn ihr denkt, ihr könntet das Virus haben. Welche Symptome überhaupt auf die Krankheit hinweisen oder wie man sich verhalten soll, hat das HEUTE Team im ZDF als FAQs hier zusammengefasst. Seit Donnerstag hat der japanische Premierminister Shinzo Abe angekündigt, die Schulen im Land bis zu den Frühlingsferien wegen des Coronavirus geschlossen zu halten. Die Maßnahme betrifft dort 12,8 Millionen Kinder und Jugendliche.

Hanau #SayTheirNames

Wir trauern um Ferhat Ünvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nessar El Hashemi, Mercedes Kierpacz, Bilal Gökçe, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov und Fatih Saraçoğlu. In Gedanken sind wir bei den Angehörigen der Ermordeten und allen anderen Opfern von rechtem Terror, in Hanau, in Halle, in Wolfhagen, in Nürnberg, in Hamburg, in München, in Rostock, in Dortmund, in Kassel, in Potzlow, in Heidenheim und überall anders in Deutschland. Weil auch viele Jahre nach den NSU-Morden und durch die Erstarkung rechter, politischer Strömungen im Bundestag (AfD, Werteunion) viel zu leise gegen Rechtsterrorismus im Innenministerium vorgegangen wird, ist die Angst aller Betroffenen berechtigt, wenn sie sagen: aus den Medien aus dem Sinn. Wir sagen alle Namen aus Hanau. Wir teilen die Meinung von Wana Limar, die ausspricht was wir denken:

Die Ausrede, man sei nicht „politisch“, zieht nicht länger, da jeder Mensch, der Teil einer Gesellschaft ist, eine politische Verpflichtung besitzt. Jede Handlung ist per se politisch, die Dinge, die wir kaufen und konsumieren, die Sprache, die wir sprechen, die Medien, die wir nutzen, … Kein Mensch ist unpolitisch.“

Wana spricht zusammen neben Moderatorin Hadnet Tesfai, Staatssekretärin Sawsan Chebli und mit über 140 anderen Personen auf ZEIT Online über den Hass, der ihnen im Alltag entgegenschlägtDer Terroranschlag von Hanau war leider für viele in Deutschland keine Überraschung. Schon lange warnten sie vor rassistischen Übergriffen, fühlten sich aber nicht ernst genommen. Die ZEIT fragt, was noch passieren muss, bis von Hass Betroffene geschützt werden, bis Rechtsradikalismus bekämpft wird, bis sich dieses Land endlich ändert? 

Aminata Touré, Vizepräsidentin der Grünen im Landtag von Schleswig-Holstein, hat dort eine eindringliche Rede gehalten, dass politische Aktionspläne nicht zum Selbstzweck entwickelt werden dürfen, sondern dafür da sind, unsere Gesellschaft vor Diskriminierung zu immunisieren. Die ganze Rede „Strukturelle Probleme bedürfen struktureller Maßnahmen“ lest ihr auf Aminatas Website.

„Be a Lady They Said“

Video von Cynthia Nixon geht im www steil

Das „Be a Lady They Said“-Video mit Cynthia Nixon geht gerade in den sozialen Netzwerken durch die Decke. Da muss uns nicht wundern, dass sofort die Kritiker auf dem Plan stehen und sich darüber mokieren, dass der Viral-Hit nicht von der Sex and the City-Schauspielerin stammt, sondern das Girls Girls Girls Magazin Initiator davon ist. Na und? Haben es die phänomenalen Zeilen der 22-jährigen Studentin Camille Rainville aus Vermont deswegen nicht verdient, gelesen und verbreitet zu werden? Dieses Video sollte jeder gesehen haben – auch Männer! Es zeigt welche absurden Anforderungen die Gesellschaft an uns Frauen hat, trotzdem es seit vielen Jahrzehnten fantastisches Engagement und geradezu Aufklärungsarbeit von Feministinnen gibt. Am traurigsten macht uns aber, dass es gar nicht nur Männer sind, die dieses völlig falsche Bild mit überzogenen, konträren Erwartungshaltungen an uns Frauen haben, sondern das Frauen dann mitziehen, wenn es um andere Frauen geht.

Eine Feministin die sich ihr gesamtes Leben lang treu geblieben ist, auch gegen die vernichtende Meinung der Öffentlichkeit oder in schwierigen Zeiten in ihrer Familie, ist Hillary Clinton. Sie hat diese Woche auf der Berlinale eine Netflix-Doku-Serie über sich selbst, von Nanette Burstein vorgestellt und war für die 4 Stunden Ausstrahlung im Kino plus eine Q&A-Session mit dem Team extra nach Berlin angereist. 

Be a lady they said. Your skirt is too short. Your shirt is too low. Your pants are too tight. Don’t show so much skin. Don’t show your thighs. Don’t show your breasts. Don’t show your midriff. Don’t show your cleavage. Don’t show your underwear. Don’t show your shoulders. Cover up. Leave something to the imagination. Dress modestly. Don’t be a temptress. Men can’t control themselves. Men have needs…

BLOGPARADE: Wir fürs Klima!

Sabine lädt uns alle ein, pünktlich vor dem nächsten großen Event von @fridaysforfuture Teil ihrer Blogparade zu werden. 

Das Format mag alt sein, aber Sabines Idee war nie so passend wie jetzt: wir, alle zusammen, schreiben unsere Gedanken nieder. Schreiben, welche Ängste uns bewegen und was uns Hoffnung macht. Wie wir mit unseren Kindern darüber sprechen. Was wir im Alltag fürs Klima tun und was uns frustriert. WIR ALLE KÖNNEN MOTIVIEREN, WEITERZUMACHEN! Denn noch ist nichts zu spät.
Am 24. April gehen Fridays for Future wieder mit einem globalen Klimastreik auf die Straßen. Via Blogparade möchte Sabine dafür die Werbetrommel rühren und bietet allen, die keinen eigenen Blog oder ein SoMe-Profil haben, ihr die Beiträge zu schicken, damit sie diese für euch veröffentlichen kann. 

Dokumentarfilmidee „Aufschrei der Jugend“ gewinnt

Beim diesjährigen ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerb „Top of the Docs“ wurde die Dokumentarfilmidee „Aufschrei der Jugend“ über das Engagement von zwölf Berliner Jugendlichen für die Fridays-for-Future-Bewegung prämiert. Regie führt Kathrin Pitterling.

„Aufschrei der Jugend“ will vor allem zeigen, wie stark das Engagement junge Menschen verändert. Die 14- bis 22-Jährigen lernen innerhalb kurzer Zeit, mit Politikern im Bundestag zu sprechen oder Polizei und Sicherheit für Tausende Menschen zu koordinieren. Doch hinter den Kulissen zahlen sie einen hohen Preis: Shitstorms, interne Machtkämpfe, Kritik und Presse-Stalking führen zu Burnouts und Panikattacken bei den Protagonisten. Die Doku wird im Rahmen des Gewinns nicht nur produziert, sondern auch auf einem prominenten Sendeplatz in der ARD ausgestrahlt, sobald sie fertig ist. Herzlichen Glückwunsch.

BERLINER AUFGEPASST: Scandi-Design as it’s best!

Skadinavien-Fans aufgepasst: Dieses Wochenende ist die letzte Chance für die Ausstellung „Nordic Design. Die Antwort aufs Bauhaus“ im Bröhan Museum. Neben Alvar Aalto, Arne Jacobsen und Verner Panton sind auch zwei Design-Ikonen dabei, die nicht nur im Museum, sondern auch bei vielen von uns zuhause vertreten ist: Peter Opsvik und sein Tripp Trapp.

„Ich bin ein vehementer Vertreter einer Tischkultur, die die Interaktion zwischen Kindern und Erwachsenen ermöglicht“, sagt Opsvik, der den Tripp Trapp 1972 gemeinsam mit dem norwegischen Unternehmen Stokke für seinen Sohn Tor entwarf, als dieser zwar zu groß für einen traditionellen Hochstuhl, aber eben auch noch zu klein für einen Erwachsenenstuhl war. Die zentrale Idee: den Boden für das Kind anheben und es bequem und selbstständig auf Augenhöhe mit den Eltern bringen. Erreicht wurde dies durch die flexibel einsetzbare Fußplatte, die nicht nur beim Erklimmen des Stuhls hilft, sondern auch dafür sorgt, dass die Füße des Kindes in jedem Alter ergonomisch korrekt aufstehen. In Camillas Familie ist der Tripp Trapp beispielsweise seit 40 Jahren in Gebrauch – und wird noch heute im Alltag benutzt.

Wer also am Wochenende trotz Schneeregen etwas unternehmen möchte, der sollte sich kurz vor Schluss diese tolle Ausstellung nicht entgehen lassen!

Tipp:
Am Sonntag gibt es dort eine offene Designwerkstatt für Kinder und Erwachsene von 13 bis 17 Uhr. Anmeldung nicht erforderlich und für Kinder bis 18 Jahre ist der Eintritt frei!

Bröhan Museum
Schlossstraße 1a
(gleich neben dem Schloss Charlottenburg)

Ein letzter Tipp noch für alle Berliner:

Am Sonntag, den 1. März 2020, laden die Staatlichen Museen zu Berlin Kinder, Jugendliche und Familien aus Anlass der Finissage der Sonderausstellung „Nah am Leben. 200 Jahre Gipsformerei“ zu einem Aktionstag mit Workshops in das Haus Bastian und die James-Simon-Galerie. Die Teilnahme an den Angeboten ist kostenfrei, Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr erhalten freien Eintritt in die Sonderausstellung und dürfen bis zu zwei erwachsene Begleitungen kostenfrei mitnehmen

Fotocredits: Video-Ausschnitte stammen von YouTube, Corona-Grafik von ZDFheute, Instagram Wana Limar, Instagram Aminata Touré, Instagram Mum and still me, Demo-Foto von Christoph Soeder/dpa