Das ist einer dieser typischen Mütter-Sätze, die Väter ziemlich häufig zu hören bekommen. Stimmt ja auch irgendwie. Zumindest empfinden das viele Mütter so. Ziemlich viel von dem, was die Kindererziehung und die Organisation rund um die Familie angeht, bleibt schließlich an der Frau hängen. Doch ist das eigentlich immer noch so oder ist das ein Klischee-Relikt aus vergangenen Zeiten?
Es ist tatsächlich noch so, dass meist der Vater in Vollzeit arbeiten geht und sich die Mutter mehr auf die Kinder konzentriert. Und natürlich ist es auch so, dass die Arbeit zuhause nie aufhört, sondern ganz klar ein 24/7 Job ist. Dass Frau dann auch gerne mal der Kragen platzt, weil der Mann sich nach der Arbeit erst einmal „ausruhen“ muss, ist ja wohl klar. Auszeiten haben Mütter nämlich eher selten. Mit steigender Kinderzahl verringern sich auch die Gelegenheiten mal durchzuatmen.
Trotzdem muss man fairerweise auch sagen, dass in Berlin mittlerweile jeder dritter Vater mehr als die zwei obligatorischen Monate Elternzeit nimmt. Siehe MoPo Artikel von vergangener Woche. Die klassischen Rollen der Mütter und Väter brechen immer mehr auf – und die klare Aufgabenteilung verschwimmt immer mehr. Es gibt auch immer mehr Väter, die komplett dafür entscheiden, zuhause zu bleiben, während die Frau in Vollzeit arbeitet. Vor einiger Zeit hatte Saskia mit so einem tollen Exemplar Daddy ein Interview dazu gemacht. Und die steigende Zahl an Papa-Blogs und Instagram-Daddys zeigt hier auch einen ganz eindeutigen Trend. Und klar, nicht nur wir haben da Klischees parat, sondern auch die Mütter bedienen wohl das eine oder andere Klischee. So hat die neue Ausgabe der „Men’s Health Dad„, die es ab heute am Kiosk zu kaufen gibt, die zwölf nervigsten Mutter-Sätze zusammengefasst, mit der Mann sich rumschlagen muss. Natürlich gleich mit passenden Antworten, wie man genervter Frau direkt den Wind aus den Segeln nimmt. Und ganz ernsthaft, erstens gibt es Dinge, die Männer wirklich besser können (haha) und zweitens haben wir ein paar dieser Sätze alle schon das ein oder andere Mal dem Partner um die Ohren gehauen…
Grundsätzlich gefällt mir aber besonders eine Sache: Es gibt eine Men’s Health Dad. DAS ist doch mal ein klares Zeichen, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt und wie wichtig die Rolle der Väter werden. Weg vom Ernährer, rein in die Familie! Ok, eine wirkliche Neuigkeit ist das natürlich nicht, schließlich habe ich bereits vor über zwei Jahren über die neue Vaterrolle geschrieben. Jetzt kommt diese immer mehr in der Gesellschaft an. Und das finde ich einfach wunderbar. Oder was denkt Ihr? Ist das meine Berliner Blase? Wie sieht im Rest von Deutschland aus?