Sizilien – wie lange habe ich auf einen Besuch gewartet. 40 Jahre könnte ich sagen, denn ich habe meinen Geburtstag nun in Italien gefeiert. Denn als echter und bekennender Italia-Fan dachte ich, es wäre die beste Idee in meinem absoluten Lieblingsland zu nullen. Gedacht, getan und es war genau richtig.

Die späten Herbstferien in Berlin sind immer eine besondere Herausforderung, denn in Europa ist es mit dem Wetter dann schon recht unsicher. Man muss also wirklich weit in den Süden, wenn man eine Fernreise für seine Familie und sich ausschließt. Wir haben es schon zweimal mit Andalusien und einmal mit Kreta ausprobiert, jetzt Sizilien. Geht alles. Ganz wunderbar sogar. Besonders wenn man Lust auf Badeurlaub plus Kultur hat! Und so ist es bei uns.

So sehr wie wir Sardinien für den Sommer lieben, bietet sich Sizilien für den Herbst an. Denn es gibt hier nicht nur weiße Strände und sauberes Wasser, sondern auch jede Menge anderes zu entdecken. Und vor allem: keine Touri-Hochburgen. Wer mag die schon. So sind wir auch an unseren Reiseanbieter geraten. Seitdem wir Kinder haben, schauen wir uns immer wieder das Vamos Reisen Angebot an. Wer hier sucht, wird mit besonderen Unterkünften abseits des Massentourismus belohnt.

Die größte Mittelmeerinsel kannte ich bisher nur aus der Literatur. Für mich hatte sie schon immer etwas mystisches. Mafia, Baden und Barock. Das sind nur drei Stichworte die viel sizilianisches umschreiben. Aber Sizilien ist natürlich viel mehr. Wie überall sind die Italiener hocherfreut Bambini zu treffen. Gut für uns, denn wir haben ja immer gleich drei blonde Jungs im Schlepptau. Aber auch das Essen (das ist natürlich italienisch gut und “zero km”, ist hier eine beliebte nachhaltige Herkunftsangabe der Restaurants). Und die sizilianische Entspanntheit steckt an.

Sizilien ist so groß, dass man die Insel ohne gleich eine Rundreise zu machen, nicht auf einmal kennenlernen kann. Wir haben uns deswegen auf den Südosten konzentriert. Denn die Region rund um und südlich des Ätnas wurde mir als nicht nur landschaftlich besonders schön, sondern auch mit seinen historischen Städten als am abwechslungsreichsten empfohlen.

Unsere Unterkunft, das Agua Green Resort

Nur zwei Kilometer von einem der schönsten Strände Siziliens San Lorenzo und gleichzeitig nicht weit vom sizilianischen Kulturleben entfernt liegt das Agua Green Resort, eine im wahrsten Sinne des Wortes “Oase” mit stilvollen Villettas, Gästezimmern, Pool und viel Platz zum Spielen. Jedes der zehn Ferienhäuser verfügt über einen 700 qm großen privaten Garten und befindet sich in einer blühenden sehr grünen und vor allem ruhigen Umgebung. Hier ist alles mit viel Gespür für modernes Design angelegt. Mich haben hier einfache Poolsessel ernsthaft begeistert. Pool und Poolbar ebenso. Wir haben uns aber selbst verpflegt, da es zum Ende der Saison hier kein Frühstücksangebot mehr gab. Was es aber fast immer in den Ferien gibt, ist die Vamos Kinderbetreuung und die hat es in sich. Sehr fantasie- und liebevoll kümmern sich die Betreuerinnen um alle Kids. Aber Warnung: Wenn Eure Kinder einmal dort waren, seht ihr sie im Urlaub nicht mehr wieder. So begeistert sind sie von den ausgefallenen Strandspielen, Unternehmungen und neuen Freunden. Wir haben bewusst ein paar Tage damit gewartet.

 Der Strand San Lorenzo

Wie schon gesagt zählt der Strand von San Lorenzo zu den beliebtesten der Insel. Er ist weiß, feinsandig und das Meer schimmert türkis. Direkt hier liegt auch das Partner-Resort “Agua Beach Resort”, das ebenfalls von Vamos Reisen angeboten wird. Hier fand auch die gesamte Kinderbetreuung statt. Es gibt ein großes schönes Strandlokal, Strandbetten und jede Menge Wassersportmöglichkeiten. Und: einen Spielplatz! Außerdem fällt der Strand nur ganz langsam ab, so dass auch kleine Kinder gefahrlos baden können. Im nah angrenzenden (4km) Naturpark Vendicari befinden sich ebenso einige schöne Badebuchten, die aber – weil mitten im Naturpark – nur zu Fuß zu erreichen sind.

Das antike und moderne Syrakus

Dieser Ausflug ist ein Muss, wenn man sich in der Nähe der Stadt Syrakus aufhält (von uns waren es 50 km). Die einst mächtigste Stadt an der Ostküste Siziliens hat wahrhaftig Geschichte vorzuweisen. Ich habe gelesen, Komödie und Kochkunst, sowie das europäische Christentum sind in Syrakus erfunden worden. Doch ist das überhaupt noch Italien: Griechen wie Römer haben hier ihre Spuren hinterlassen. In meinem Instagram-Feed habe ich gescherzt: “Wenn man sich so kurz vor seinem 40. Geburtstag nochmal jung fühlen will, fährt man ins 3000 Jahre alte Syrakus.” – Viel Zeit also um Geschichte zu schreiben. 743 v. Chr. kamen griechische Siedler auf die Halbinsel Ortygia (heute die wunderschöne Altstadt) und brachten die griechische Kultur und ihr Wissen mit sich. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Syrakus auch wissenschaftlich und kulturell zur mächtigsten Stadt auf ganz Sizilien (Platon lehrte hier Philosophie). Erst ca. 200 v. Chr. eroberten die Römer die Stadt. Laut einer Legende verbreitete sich im Jahr 44 das Christentum in Syrakus durch den Apostel Paulus. 535 fiel sie für über drei Jahrhunderte an das oströmische Reich und war sogar anstelle von Konstantinopel Regierungssitz. Im Mittelalter geriet Syrakus erst unter byzantinische und anschließend unter arabische Herrschaft. Dann eroberten die Normannen Syrakus. Es folgten Staufer, Habsbuger und spanische Bourbonen. So eine Vergangenheit prägt eine Stadt und das sieht man. Heute vermischt sich modernes mit der schön sanierten Altstadt. Das oben ist z.B. ein Spielplatz. So einfach und so gut.

Die Barockstadt Noto

Wie Syrakus gehört auch Noto zum Weltkulturerbe der Unesco. Der herrschaftliche Teil Notos erstreckt sich entlang drei parallel verlaufender Hauptstrassen mit Palästen, Hauptkirchen, Plätzen und Treppen. Im Sommer sind hier sicherlich viele Touristen unterwegs. Wir haben sogar eine Klassenkameradin der Jungs getroffen, obwohl es wirklich leer war. Aber Noto ist eben anziehend mit seinem prachtvollen Charme und lädt zum Verweilen ein. Auch hier haben wir einfach so einen halben Tag verbracht und auch die Jungs hatten ihren Spaß.

Das malerische Fischerdorf Marzamemi

Das Fischerdorf Marazamemi besteht zwar nur aus wenigen flachen Steinhütten, aber bei dem großen Angebot an Bars und Restaurants wird einem das nicht direkt bewusst. Der Ort ist ideal um einfach ein bisschen umher zu schlendern und gut essen zu gehen. Denn praktischerweise liegt es nur 3 km von unserem Strand entfernt und kann über einen Wanderweg am Meer erreicht werden. Wir haben ab und zu hier gesessen, was gegessen und Karten gespielt. Die Jungs können auf den Plätzen aber auch super rumflitzen. Platz ist genug. Dabei treffen sie in jedem Fall auf ihresgleichen. Also ganz entspannt für die Eltern. Auch toll für Sonnenuntergänge, wenn man sich ein Lokal an der Seite mit Blick auf die Fischerboote aussucht.

Das war’s? Nein!

Ätna

Auf der hier natürlich vollkommen unvollständigen Liste fehlt trotzdem noch das wohl beeindruckendste was man in der Region tun kann: ein Besuch des Ätna. Ist uns aber leider missglückt, um ehrlich zu sein. Wir hatten einen späten Rückflug und haben deswegen geplant den Tag für diesen Ausflug zu nutzen. Das hat einfach aus Weggründen total Sinn gemacht. Leider hat ein Unwetter an diesem Tag begonnen und wir waren zwar im Regen auf dem Ätna, aber das ganz Besondere – der Blick auf und von dem aktiven Vulkan – blieb uns in Nebelwolken verwehrt.

Taormina

Das wohl touristischste Fleckchen Siziliens hat allen Grund dazu. Es ist eine wunderschöne Altstadt mit trubeligen Gassen, Restaurants, Cafes und (teuren) Geschäften, aber eben auch der kleinen Isola Bella fast fußläufig (durchs Wasser) am Steinstrand und Fusse der am Hang liegenden Stadt zu finden. Hier tummeln sich auch einige tolle Strandlokale. Ganz oben in Taormina waren wir auch. Von dort soll es einen atemberaubenden Blick auf den Ätna geben, den wir leider wegen schlechter Sicht nicht erleben durften. Der Herbst kann eben auch Nachteile haben.

Modica

Ebenfalls Barockstadt und ganz wichtig: früheste Schokoladenmetropole Italiens! Der große Corso Umberto bietet sich für einen reinen Schokoladenbummel an. Es gibt auch ein Schokoladenmuseum.

Sicily by Bike

Mein erstes mal radeln in Italien habe ich hinter mir. Radfahren wird hier zwar immer beliebter, aber an Radwegen hapert es dennoch. Es ist aber eben einfach das (und mein liebstes) Verkehrsmittel, mit dem man am meisten vom Land sieht. Wir haben es allerdings gemacht als die Jungs in der Kinderbetreuung waren. Das haben sie vorgezogen und bei dem Gegenwind mit dem ich auf dem Rückweg gekämpft habe war das auch besser so. Räder konnten wir ganz einfach bei unseren Vermietern ausleihen.

Ferienliebe

Unvergesslich bleiben für meine Jungs wohl “Rex” und “Sara”. Die beiden Schäferhunde gehören den Eigentümern des Resorts und sie gehen in allen Gärten dort ein und aus. Bei uns haben sie zur Freude unserer Jungs sehr viel Zeit verbracht. Mag aber auch daran gelegen haben, dass diese stundenlang mit ihnen gespielt haben. Auf dem Rückflug und nach der Rückkehr kam jedenfalls mehrfach die Frage auf: “Werden wir Rex und Sara wiedersehen?” – Tbc.

Facts & Tipps

  • Preise der Unterkunft und anderen Vamos-Reise-Zielen auf Sizilien findet ihr direkt auf der Website der jeweiligen Destination.
  • Hand-aufs-Herz: bei diesem Urlaub braucht man einen Mietwagen. Gibt es ja inzwischen günstig über billiger-mietwagen.de.
  • Fliegen geht auch bei einer 5-Kopf-Familie: Wir googeln immer den Veröffentlichungstag (von 1-2 Airlines) an dem der neue Flugplan für die Ferien, in denen wir verreisen wollen, erscheint. Flüge sind immer am Anfang am günstigsten. Zusätzlich vergleichen wir dann Preise via Skyscanner.de.
  • Wir reisen ausschließlich mit Handgepäck oder allerhöchstens einem Aufgabegepäckstück (spart viel bei 5 Personen).
  • Eine Sache, die mich als Leseratte wirklich mehr als begeistert hat: Nach der Buchung bei Vamos erhält man mit den Reiseunterlagen passenden Literaturtipps für die Region – für Eltern & Kinder!!! Wo gibt es denn sowas? Mega.

 Der Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Vamos Reisen und hat uns so einen vergünstigten Aufenthalt beschert.