Wart ihr schon mal in „La Puglia“? Deutsch „Apulien“ liegt ganz im Südosten von Italien. Die zugehörige Halbinsel Salento bildet den Absatz des sogenannten „italienischen Stiefels“. Ursprüngliche Natur, uralte Kunstschätze, 800 km Küste und letztendlich auch ein bisschen die imposanten „Trullis“ haben meine vier Jungs und mich neugierig gemacht. Die besonders für Bambini geltende italienische Gastfreundschaft und die unverwechselbare Esskultur der Süditaliener taten ihr übrigens: Schwupps, waren wir fünf zu Ostern spontan auf Mini Rundreise…

Vertraut man Reiseführern, so liest man oft, in Apulien sei das „echte“ Italien zu finden. Ich liebe Italien und kenne inzwischen ein paar Ecken, aber darüber vermag ich nicht zu urteilen. Kann aber sein, dass da etwas dran ist. Denn Apulien wurde erst vor ca. 20 Jahren im Ausland bekannter und zu einem beliebten Reiseziel. Und nach unserer jetzigen Erfahrung ist es immer noch vor allem eine Destination für Landsleute. Zumindest in der Vorsaison. Wir haben in einer Woche jedenfalls keinen einzigen deutschen Touristen getroffen. Außer am Flughafen natürlich. Die typischen alten Bauernhäuser, die besagten „Trulli“ mit kegelartigen Dächern, die ein bisschen der Inbegriff für die Region sind, lagen bis vor der touristischen Erschließung verlassen auf dem Land. Inzwischen werden sie fein gemacht besonders für die Besucher, die sie berherbergen und besichtigen. Meist stehen sie zwischen Olivenbäumen. Vielen Olivenbäumen. Über 50 Millionen wurden hier gezählt. Apulien hat die höchsten Zahlen an Auswanderung in Italien. Schon im letzten Jahrhundert zog es Hunderttausende nach Amerika und Nordeuropa, aber auch Millionen in Richtung Norditalien. Denn der reiche Norden und das Ausland versprechen ein besseres Leben. Wir haben es hier gefunden…

Eine schöner als die andere: Die Altstädte von Bari und Lecce

Von Berlin sind wir nach Bari geflogen. Das war Ostersonntag in der Früh gar nicht teuer. Auch so kurzfristig nicht. Erst ein Tag vor Abreise haben wir unsere Unterkünfte gebucht. Die Region bietet viele familiengerechte Airbnbs. Große Hotels sucht (oder sucht man wie wir vielleicht gerade nicht) hier vergeblich. Da die nur 4,1 Millionen Einwohner Apuliens sich auf eine Fläche von 19.358 Quadratkilometer verteilen, wird vorstellbar, wieviel Natur hier zu finden ist. Zeigt aber auch, dass wenn man wie wir die Region wirklich kennenlernen will, eine Rundreise ratsam ist, um nicht zu viel im Auto zu sitzen. Nach einem kurzen Trip durch die Altstadt von Bari noch vom Flughafen aus, starten wir unsere Reise deswegen mit zwei Nächten in Lecce. Das „Florenz des Südens“, wie die Italiener sagen. Denn Barock prägt das Stadtbild der Provinzhauptstadt des Salento, der südlichsten Provinz Apuliens. Lecce ist ein Muss, wenn man in der Region ist. Die Stadt hat eine sehr hohe Lebensqualität: Geschäfte, aber vor allem tolle Restaurants und Cafés zeichnen den modernen Teil der wunderschönen Altstadt aus.

Zwei Tage hier – mittendrin – zu wohnen hat sich super angefühlt. Wobei ein Tag zur Besichtigung von Lecce ausreicht. Gut leben lässt es sich hier auch länger. Und Lecce ist außerdem idealer Ausgangspunkt, um die Stiefelabsatzspitze – den Salento – kennenzulernen. Ein großer Teil der 800 km Küstenlinie Apuliens befindet sich hier und weist eine große Vielfalt auf. Zwischen Ionischem Meer und Adria finden sich Steil- und Felsenküsten, Meeresgrotten, Dünen, Stein- sowie Sandstrände. Für uns war es noch zu kalt für den Strand, aber besonders die Küste rund um Ortanto hat uns begeistert. Im Frühling war sie so satt grün, dass sie mich mit den vielen Felsen eher an Nordeuropa erinnerte. Wir haben mit diesem Trip den Frühling auch als perfekte Reisezeit entdeckt. Für mich und die Jungs war es das erste Mal zu dieser Jahreszeit im Mittelmeerraum. Ich ärgere mich fast, dass ich das noch nicht früher kennengelernt habe. Die Natur ist dann einfach atemberaubend.

Unsere Airbnb-Oase: Familiendomizil im Bali-Style

Wie schön eine Reise ist, hängt nicht nur davon ab, wie wir Land und Leute kennenlernen, sondern wird auch stark davon beeinflusst, wo und wie wir untergebracht sind. Mit Kindern und auch mit dem Älterwerden ändern sich vielleicht zusätzlich die Ansprüche. Wir als Familie empfinden es immer als sehr entspannt, wenn wir unserem eigenen Rythmus in einem Ferienhaus oder -wohnung folgen können. Um ehrlich zu sein lieben die Jungs es, wenn es viel Natur gibt, in der sie rumstreunern können und vor allem das machen können, was sie sich grad ausgedacht haben. Ich freue mich natürlich auch zu sehen, mit welcher Phantasie sie da ihre immer neuen imaginären Spiele spielen oder eben einfach stundenlang in den Pool rein- und raushüpfen. Dafür verzichte ich dann auch gerne auf den Service, den ein Hotel bietet. Das ist für 5 sowieso meist teurer. Obwohl ich im Urlaub auch mal gerne nichts tun würde, gebe ich zu… Es hat also, wie so oft, alles seine Vor-und Nachteile.

Nach zwei Nächten in der Stadt ist es perfekt, raus in die Natur zu kommen. Im Landesinneren bei Ostuni haben wir im absoluten Nirgendwo diese kleine Oase bezogen. Ich war vor über 20 Jahren mal auf Bali und habe es geliebt. Heute ist mir das viel zu weit. Die Besitzerin unseres Airbnbs lebt dort und hat den wundervollen Interior-Stil nach Europa gebracht. Wir haben uns in „Bali-Puglia“ sooo wohl gefühlt…

Das Haus liegt auf einem riesigen Grundstück rundum ohne Zäune. Im Umkreis des Hauses befinden sich nur Olivenbäume und Wiese, soweit das Auge reicht. Das reicht besonders weit von der Dachterasse, die sich über das gesamte Haus erstreckt. Unten gibt es einen Grillplatz und viele Aussensitzbereiche. Auch innen ist es super ausgestattet und es fehlt an nichts.

Ionisches Meer – Sonnenuntergänge an der Westküste in Gallipolli und Tarent

Westküste heisst für uns vor allem: SONNENUNTERGÄNGE über’m Meer. Gibt es was Schöneres? Ok, vielen sagen jetzt vielleicht ja, aber für uns hat das eine besondere Mystik. Wir feiern das dann gern täglich. Apulien hat ja den Vorteil, dass man Ost-, Süd- und Westküste haben kann. Wir streben letztere zur Abendstunde an. Blöd nur, wenn sich wie in unserem Urlaub immer wieder Wolken davor schieben. Aber immerhin hatten wir keinen Regen. Also alles fein für April. Gallipolli und Tarent sind die größten Orte an der Westküste. Bei beiden befindet sich die Altstadt auf einer vorgelagerten Insel, die über eine Brücke erreicht wird. Trotzdem sind sie sehr unterschiedlich. Das antike griechische Gallipolli ist kleiner und hat eine sehr schöne Altstadt mit einer Hauptachse und vielen kleinen Gassen. Vor Tarent liegen viele große Schiffe und man hat einen tollen Blick auf das Meer. Es gibt beeindruckende Bauwerke, aber dennoch ist bei der Stadt der Funke einmal nicht so richtig übergesprungen in diesem Urlaub.

Von Ostuni über Alberobello nach Monopoli und Polignano a Mare – an der Adria

Alle vier Orte sind sehenswert. Während Alberobello wegen seiner Trulli ein bisschen „der“ Touristenmagnet der Region ist, ist Ostuni mit seinen weiß gekalkten Häusern das malerische Postkartenidyll und deutlich ruhiger. Monopoli ist der quirlige Hotspot mit wahnsinnig viel Atmosphäre. Wir waren hier sogar mehrfach, weil es uns einfach so gut gefallen hat. Die Stadt liegt am Meer hat einen kleinen Hafen, ist voll von jungen Italienern, die hier feiern oder ihre freie Zeit geniessen und Familien, die das gleiche tun. Uns eingeschlossen. In Monopoli kann man einfach toll Essen und Trinken gehen und mehrfach im Kreis laufen und es wird nicht langweilig, es fühlt sich einfach richtig gut an. Polignano a Mare ist auf der Küstenstraße nicht weit entfernt und durch die Steilküste im Ort ebenfalls einen Besuch wert.

In Monopli gibt es inzwischen auch sehr viele schöne Airbnb Wohnungen. Vielleicht als Alternative zum Haus auf dem Land oder Teil einer Rundreise…? Ich wollte am liebsten noch aus dem Urlaub unseren nächsten Aufenthalt hier planen… Aber jetzt seid ihr erstmal dran!

Facts & Tipps

  • Infos, Preise und Verfügbarkeiten unserer Airbnb Unterkunft HIER.
  • Viele weitere familiengerchte Airbnbs in der Region Apulien HIER
  • Hand-aufs-Herz: Bei einem Urlaub als Rundreise braucht man einen Mietwagen. Gibt es ja inzwischen günstig über billiger-mietwagen.de.
  • Wir hatten spontan Glück mit den Flügen: Zu Ostern war es sogar kurzfristig die günstigste Destination in ganz Mittel- und Südeuropa und wurde so zu unserem Reiseziel. Plant man langfristiger, geht es auch als 5-Kopf-Familie noch günstiger: Am Veröffentlichungstag der neuen Flugpläne für die Ferien, in denen ihr verreisen wollt, sind die Verbindungen immer am günstigsten. Zusätzlich Preise vergleichen via Skyscanner.de.
  • Wir reisen ausschließlich mit Handgepäck oder allerhöchstens einem Aufgabegepäckstück (bei 2 Wochen Urlaub). Spart viel bei 5 Personen.
  • In Apulien kann man sogar gut Rad fahren und vielerorts Räder leihen. Wer also einen Aktivurlaub plant, ist hier richtig…
Der Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Airbnb.

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