Abracadabra dreimal schwarzer Kater – so oder so ähnlich würde man liebend gerne diese kleinen Krabbler verfluchen, wenn sie einen selber erwischt haben. Aber was tut Mummy wenn das eigene Kind fieses Opfer von Stich-, Beiß- oder Nessel-Attacken wird.
Natürlich kann bei allen Tieren passieren, dass sie beißen, zwicken, kratzen, stechen, schlagen, … kurzum: unangenehm werden. Aber bzgl. der unten genannten haben wir als Erwachsene gelernt, uns ruhig zu verhalten, die Tierchen zu verjagen oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Unsere Kinder wissen das noch nicht, daher ist besondere Obacht geboten. Kleinkinder bewegen sich noch unkoordiniert und schnell, was diese Tiere gerne als Angriff werten.
Hier unser Top 5 der größten Sommernervensägen
Ameisen
… sind sofort zur Stelle wenn es essbare Krümel gibt. Die gemeine Garten-Ameise ist aber ungefährlich und krabbelt maximal übers Baby drüber um ihren Futter-Beschaffungs-Auftrag zu erfüllen. Bei Waldameisen verhält sich das anders: die sind größer und ihre Bisse können brennen und jucken verursachen.
Was hilft: schnell kühlen.
Mücken
… sind absolut lästig. Aus diesem Grund empfehlen sich diese einfachen Präventiv-Maßnahmen als guter Schutz gegen Mückenstiche:
+ Fenster und Türen geschlossen halten, wenn Licht eingeschaltet ist
+ vor dem schlafen nochmal duschen, um Mücken nicht mit dem Geruch anzulocken
+ Mückenstecker mit Citronellaöl oder Nelkenöl im Schlafzimmer verwenden
+ Moskitonetzen über dem Bett oder in den Fenstern aufhängen
Mückenschutzmittel sollten gut auf Verträglichkeit und Inhaltsstoffe geprüft werden. DEET-haltige Mückenschutzmittel helfen zwar in tropischen Regionen, sind aber für kleine Kinder unter 2 Jahren oder Schwangere aufgrund des Diethyltoluamid gar nicht geeignet.
Was hilft: wenn das Kind gestochen wurde, hilft kühlen z.B. mit Eiswürfeln oder Kühlakkus. Spucke auf die Einstichstelle tupfen und das Kind am Kratzen hindern, denn das verteilt nur unnötig das Gift und juckt dann noch stärker.
Quallen
… sind ganz hübsch wenn man sie im Aquarium beim schwimmen beobachtet. Wenn man selber in eine reinschwimmt, ist die Freude vorbei! Nicht alle, aber einige schießen ihre Nesseln bei Berührung in den Angreifer. Das brennt wie Feuer und muss vorsichtig behandelt werden.
Was hilft: zunächst unverzüglich von der Qualle entfernen, raus aus dem Wasser oder weg von der am Strand liegenden Qualle um weitere Nessel-Stiche zu vermeiden. Anschließend die Stichstelle auf Quallenreste untersuchen. Falls noch etwas von der Qualle am Kind klebt muss es ganz vorsichtig entfernt werden: dafür die Stelle mit Meerwasser oder Essig vorsichtig reinigen, kein Süßwasser oder Alkohol verwenden. Quallenreste mit einem Messerrücken oder EC-Karte von der Haut schaben, nicht direkt reinfassen. Anschließend die Haut kühlen und dem Kind viel Wasser zu trinken geben.
Treten bei dem Kind Anzeichen von Schwindel, Übelkeit oder Atemnot auf, ist sofort ein Arzt aufzusuchen um einem Kreislaufzusammenbruch oder einen allergischen Schock zu verhindern. Gleiches gilt wenn die Qualle die Augen des Kindes verletzt hat.
Wespen & Bienen
… sind schnell zur Stelle wenn es Süßes gibt. Deswegen gilt auch hier: Vorbeugung hilft am besten! Flaschen/Getränkebehälter – wenn keine Nuckelflasche mehr – vor dem trinken auf Wespen kontrollieren. Süßigkeiten wie Obst oder Kuchen nicht länger als nötig um das Kind herum liegen lassen und dem Kind Gesicht und Hände waschen. Kinder von Abfallbehältern fernhalten, an denen sich Wespen gerne tummeln.
Was hilft: der Wespen-Klassiker – die Zwiebel. Zunächst muss kontrolliert werden ob der Stachel in der Wunde sitzt, wenn ja, muss er raus. Die Schwellung, Schmerzen & Juckreiz können deutlich gemindert werden, wenn das Gift aus dem Stich gesaugt wird (z.B. mit einer Absaugspritze). Anschließend kühlen und Einstichstelle mit aufgeschnittener Zwiebel abdecken. Wichtig: Bienen- und Wespenstiche sind sehr schmerzhaft, aber deswegen keine Panik bekommen, sondern das Kind beruhigen und helfen.
Zecken
… sind die gefährlichsten unter den hier genannten Quälgeistern. Sie übertragen Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), weswegen eine Impfung in den Zecken-reicheren Gebieten Süddeutschlands angebracht wäre.
Zecken mögen beim Menschen am liebsten den Haaransatz, die Knie- und Armbeuge und die Stelle hinter den Ohren.
Was hilft: wenn das Kind von einer Zecke gebissen wurde, muss diese unbedingt entfernt werden. Dabei müssen Eltern äußerst vorsichtig vorgehen: Zecke nicht panisch rausreißen, vielmehr vorsichtig rausdrehen, sodass kein Teil der Zecke in der Wunde zurückbleiben kann. Es gibt extra Zeckenzangen in der Apotheke, aber mit den Fingern oder der Pinzette kann man Zecken auch entfernen.
Nach Entfernung der Zecke sollte die Bissstelle einige Tage lang regelmäßig auf eine Entzündung kontrolliert werden und zunächst sollte nichts (Salben oder Öle) auf die Stichstelle gecremt werden. Wer sich unsicher fühlt, sollte einen Arzt aufsuchen.
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Es gibt natürlich noch viele weitere Quälgeister z.B. Bremsen, Hornissen, Spinnen, etc. – für ALLE Tiere gilt: wenn das Baby allergisch dagegen ist, sofort zum Arzt. Keine Experimente mit Zwiebeln oder Kühlkissen, sondern unverzüglich professionelle Hilfe einschalten.
Bilder via Wikipedia
iiiiiiiihh schreckliche Biester.
Bei unserem Kleinen gingen den halben Sommer lang Läuse durch die Kita. Das war auch ein großer Spaß 🙁