Ich habe einen Ohrwurm. Und das kommt so: Seit dem 2. Dezember läuft in Philos Zimmer eine neue CD rauf und runter, die samt Buch dem zweiten Türchen des Adventskalenders entsprungen ist. Wer uns schon länger liest, der weiß um Philos Musikaffinität. Er hat bereits als Baby total gut auf Klänge z.B. Wiegenlieder aus aller Welt reagiert, im Auto und auch abends im Bett schlief er regelmäßig zur “Frau mit der Gitarre” ein. Es folgten Klassiker wie Prokofjews “Peter und der Wolf”, Reinhard Lakomys komplette Liedergeschichtensammlung von „Traumzauberbaum“, „Zirkus Munkepunke“, „Mimmelitt das Stadtkaninchen“ usw.
Jetzt mit 4,5 Jahren schaffen es folgende Dinge in die Top Ten von Philos liebsten Spielsachen…

 

Grunzen, Murren und Gesang

“Komm, macht mit! Wir machen Musik, wie es uns passt, nur so zum Spaß. Da schau, ein Känguru! Und es hüpft immerzu, fröhlich, kreuz und quer, ohne Ziel, hin und her. Das ist der Kängurugalopp! Ein jedes Tier hat seinen Klang, Grunzen, Murren und Gesang. Jedes Tier auf seine Weise, eines laut, das andre leise…” Ihr müsstet das jetzt hören bzw. sehen! Die Musik mutet ein bisschen volkstümlich an, aber ich gehe voll drauf ab! Hier bekommt man einen ganz guten Eindruck davon.

“Grunzen, Murren und Gesang” ist so liebevoll, durchdacht und aufwendig gemacht wie selten ein Buch. Auf der Internetseite www.berlinerkulturgestalten.de gibt es Liedabschnitte zum Reinhören, aber auch über Soundcloud kann man sich den Kängurugalopp ins Wohnzimmer holen. Als ob das nicht schon genug wäre, wird das ganze noch von Karaokeversionen getoppt, kleine mit Mitsing-Text unterlegte Filmchen, in denen die Illustrationen des Buches lebendig werden. Und für alle, die wie wir nicht genug bekommen können, hier noch ein Video zum Book-Release-Konzert im Oktober 2017.

Komponiert, gezeichnet und vertont hat das Musikgeschichtenbuch die Familie Oberwalleney, ich nenne sie deshalb liebevoll “die Schöbels von heute”. Und weil es mir runter geht wie Butter, wenn Philo in ein Lied nach dem anderen abtaucht und das Buch dazu blättert, werde ich dieses Jahr Butter zu Weihnachten verschenken – Butter und Ohrwürmer in Form dieses Meisterwerks: “Heute ist mir alles schnuppe, es gibt Buchstabensuppe, Buchstabensuppe, Buchstabensuppe…”  

Kleines Piano

Jedesmal wenn wir zu Izzy fahren, kommen wir am Moritzplatz vorbei. Das ist nicht weiter tragisch, wäre da nicht ein riesiger Musikladen “Just Music” und wäre ich in diesem nicht schon mit Philo gewesen – um neue Saiten auf seine Ukulele ziehen zu lassen. Nach dem „Aus den Augen aus dem Sinn“-Prinzip vergessen Kinder ja auch mal schnell, stünde bei Izzy zu Hause nicht ein kleines weißes Piano der Marke KORG aus genau diesem Geschäft. Seit Philo 1,5 Jahre alt ist, bespielt er das kleine Klavier bei Izzy, was aufgrund akutem Platzmangel und Musikinstrumente überschuß bei uns zu Hause auch schön dort stehen bleiben soll. Bald ist Quinn soweit, dass er in die Tasten haut. Und ich habe dann zwei Jungs, die mich regelmäßig fragen, wann wir wieder zu Izzy fahren…

Conni

Von Connis Mama kann man ja halten was man möchte, Sophie von Berlin Freckles hat sich beispielsweise mal über diese Frau ausgelassen, die seit 1992 nichts an Stereotype eingebüßt hat. Conni selbst steht bei uns hoch im Kurs. Wie sie Musik macht, natürlich, aber auch wie sie verloren geht, ihren Geburtstag feiert, in der Kita übernachtet oder ihren ersten Flug absolviert, das Mädchen mit dem rot weiß gestreiften Ringelpulli hat uns schon in vielen Situationen geholfen, diese zu verstehen. Ob als Pixi Buch oder als 10 Minüter-Film, Ich persönlich kann mich ganz gut mit Connis Dad identifizieren, der nicht immer alles so bierernst nimmt und hier und da Ironie fallen lässt. Vielleicht gibt es auch mal eine Ausgabe, die Kindern diese rhetorische Feinheit näher bringt…

Der Schneemann

In der Nacht von Sonntag auf Montag hat es in Berlin heftiger geschneit. Es sah Abends sogar so aus, als würde der Schnee liegen bleiben. Abends. Nun sind Nächte und Träume eh ein Thema bei Kindern. Hier habe ich u.a. eines der ersten Bücher vorgestellt, mit dem wir Philo versuchen zu erklären, was Träume sind. Wenn ich ihn derzeit morgens beim Frühstück frage, was er geträumt hat, lautet die Standardantwort: “Weiß ich doch nicht.” Also haben wir in diesem Winter zwei weitere Bücher hinzugezogen. Das poetische “Wenn die Nacht erwacht” und den britischen Klassiker “Der Schneemann”, der ganz ohne Text auskommt. Erzählen können sich Kinder und Erwachsenen die Geschichte trotzdem, aber ähnlich wie bei “Gute Nacht, Gorilla” kann jeder mit seinen eigenen Worten/ in seiner eigenen Sprache beschreiben, was er da sieht…

Alles beginnt damit, dass ein kleiner Junge an einem Wintertag einen Schneemann baut. Dieser erwacht in der folgenden Nacht zum Leben. Zuerst zeigt der Junge dem Schneemann die Welt der Menschen, dann nimmt der Schneemann den Jungen mit auf eine Flugreise. Sie überqueren die Dächer der Stadt und fliegen immer weiter. Erst als sich der Horizont langsam rot färbt, beeilen sie sich, nach Hause zurückzukehren. Als der Junge am nächsten Morgen aufwacht und aus dem Fenster sieht, bemerkt er, dass der Schneemann geschmolzen ist. Die Sonne scheint.
Ihr könnt euch vorstellen, wie Schnee sehnsüchtig Philo sich seitdem die Nase am Fenster platt drückt. Witzigerweise hat Philos Dad einen ganz ähnlichen Schal, wie der Schneemann in der Geschichte… dieser liegt quasi schon im Flur bereit, bis es endlich schneit!

Grüffelo

Julia Donaldson entwickelt wertvolle Geschichten über Angst, Nächstenliebe, Geborgenheit umgesetzt in so feine Reimen, dass diese auch übersetzt ins Deutsche noch wunderbar funktionieren. Kompliment an dieser Stelle auch an die Übersetzer! “Wo ist Mami”, “Tommy Tatze” (Da ist es wieder das Thema: Musik), “Für Hund und Katz ist auch noch Platz”, “die Schnecke und der Buckelwahl” sind uns alle schon untergekommen (Bücherei) , aber in keine dieser Geschichten ist Philo so tief eingetaucht wie in den Grüffelo und das Grüffelokind. Letzteres spielt wieder bei Eis und Schnee im Winter. Er schlittert beim Spazieren auf dem Eis, sammelt Stöckchen, kuschelt sich an uns, “hat keine Angst” und versteckt sich am liebsten in seiner Höhle – “wie das Grüffelokind”. Was machen wir also? Wir sind bei diesem kleinen großen Ungetüm zum ersten Mal auf die Merchandising Schiene aufgesprungen. Grüffelo Malstifte und Malbuch sowie Grüffelo Fingerpuppen haben bei uns Einzug erhalten. Und, ihr könnt es euch denken: Es gibt sogar Grüffelo Lieder!

Hörbert

Wer so viele CD’s im Zimmer rumfliegen und in Benutzung hat wie wir, kennt das Problem: CD’s verkratzen. Dann werden sie oll. Weil sie hängen bleiben oder sich gar nicht mehr abspielen lassen. Deshalb hat Quinn jetzt etwas entdeckt, das für beide Jungs ganz oben auf der Playlist steht: Hörbert, eine MP3 Musikbox aus Holz, mit bunten Köpfen, hinter denen jeweils unterschiedliche Stücke (Lieder, Hörbücher usw.) hinterlegt sind.
Dann tut es auch nicht mehr so weh, wenn “Conni am Strand” sich mal wieder wie ne Rapversion der Fantas anhört – oder, um es mit unserem neuen Ohrwurm zu sagen: “Heute ist mir alles schnuppe, es gibt Buchstabensuppe, Buchstabensuppe, Buchstabensuppe…”

All time Favorits

Halbhohes Hochbett “Wood” von Oliver Furniture
Boucherouite Teppich von Berberlin
Leder Hausschuhe von Lieblinge

Wer noch weiter stöbern möchte, hier hat Madeleine mal Geschenketipps für Dreijährige zusammengetragen und hier findet ihr unsere 10 Invests, von denen bei uns heute noch alle bespielt werden. Tipp “Spielzeugfreie Zeit” – gibt es übrigens auch in Philos Kita: Spielsachen für bestimmte Zeit mal wegpacken, wirkt Wunder.