Mülltrennung, das ist ja grundsätzlich eine feine Idee. Denn so achten wir nicht nur darauf, möglichst wenig Müll zu produzieren, sondern den nicht vermeidbaren auch noch so zu sortieren, damit Kostbares erhalten bleibt und bestmöglich aufbereitet und wiederverwendet werden kann. Verwertbares oder Mehrwegprodukte werden dem Recyclingkreislauf zugeführt, nicht Verwertbares wird in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Wusstet ihr, dass so etwa 60% unseres gesamtes Mülls recycelt wird?

So kann jeder seinen Beitrag leisten, auch, wenn Mülltrennung bisher noch nicht überall so umgesetzt wird, wie es sein sollte. Zwar ist Mülltrennung in Deutschland seit 2015 Pflicht und falsche oder fehlende Trennung wird mit Bußgeldern geahndet, dennoch gibt es wie immer Ausnahmen.

Aber warum ist Mülltrennung so wichtig?

Nur, wenn richtig getrennt wird, kann der Müll in den Verwertungsanlagen richtig sortiert und recycelt werden. Falsch Zugeordnetes, nicht hinreichend Getrenntes oder stark Verschmutztes hingegen erschwert nicht nur den Prozess, sondern führt auch dazu, dass wertvolle Rohstoffe nicht erkannt und somit nicht wiederverwendet werden können.

Durch Recycling kann der Verbrauch natürlicher Ressourcen wie Holz oder Erdöl und der Energieverbrauch reduziert werden. So spart jede Tonne Recyclingplastik gegenüber Plastik aus Erdöl eine Tonne CO2. 

NABU (Naturschutzbund Deutschland)

Aber was gehört denn jetzt wo hinein?

Die meisten Haushalte trennen in 5 verschiedene Abfallarten: Glas, Papier und Karton, Verpackungen und Leichmetalle, Bioabfälle und Restmüll. Um euch das Dickicht der Mülltrennung ein bisschen zu lichten, haben wir euch das mal ein bisschen übersichtlicher vorsortiert:

Der gelbe Sack: 
Verpackungen und Leichtmetalle

Was gehört rein?

  • Kunststoff (Shampooflaschen, Plastikbecher, Folien)
  • Wurst- und Käseverpackungen
  • Brötchentüten
  • Kaffee-to-go-Becher
  • Beschichtete (Tief)Kühlverpackungen
  • Vakuumverpackungen von Kaffee
  • Weißblech (z.B. Konservendosen)
  • Aluminium (z.B. Spraydosen, Folien)
  • Verbundverpackungen (z.B: Tetrapaks)
  • Styropor aus Verpackungen
  • Gebrauchte Pfannen und Töpfe

Was gehört nicht rein?

  • CDs und DVDs
  • Klarsichthüllen
  • Babyflaschen
  • Bio-Plastik (Gehört in den Restmüll!)
  • Alte Zahnbürsten
  • Kaputtes (Plastik-)Spielzeug
  • Kaputte Luftmatratzen

Die blaue Tonne:
Papier und Karton

Was gehört rein?

  • Papier (Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Kataloge, Prospekte, Mehl- und Zuckertüten)
  • Kartons und Kartonagen (Eierkartons, Versandkartons)
  • Pappe
  • Geschenkpapier, Schulmaterialien, Malpapier
  • Briefumschläge OHNE Gummierung und Plastikfenster (zur Not abschnippeln)

Was gehört nicht rein?

  • Pizzakartons (sobald sie Fettflecken haben)
  • Brötchentüten, Käsepapier etc.
  • Herkömmliches Backpapier (enthält häufig Silikon)
  • Beschichtetes Papier
  • Fotos
  • Kassenbons (enthalten hormonell wirksames BPA und müssen verbrannt werden)
  • Faxpapier (Ähm, ja, was ein Fax ist, erklären wir vielleicht mal an anderer Stelle.)
  • Fahrkarten

Die grüne Tonne:
Altglas

Was gehört rein?

  • Grünglas (z.B. Weinflaschen)
  • Blaues oder Gelbes Glas (Gehört zum Grünglas)
  • Klar- oder Weißglas (z.B. Marmeladegläser, Cremetiegel)
  • Braunglas (z.B. Ölflaschen)

Was gehört nicht rein?

  • Mehrweggläser
  • Trinkgläser (andere Zusammensetzung)
  • Blei- und Kristallgläser
  • Spiegel
  • Glühbirnen
  • Steingut, Keramik und Porzellan

Die braune Tonne:
Biomüll

Was gehört rein?

  • Gartenabfälle
  • Verdorrte Blumen oder Pflanzen
  • Lebensmittelreste (roh, gekocht, verdorben; ggf. in Papier einschlagen, kein bunt bedrucktes Papier)
  • Biomüll-Tüten aus Papier
  • Kaffeesatz samt Filtertüte,
  • Teereste, auch BIO Teebeutel ohne Klammer
  • Brotreste
  • Eierschalen
  • Haare und Federn
  • Knochen und Gräten (ggf. in Papier einschlagen, kein bunt bedrucktes Papier)
  • Milch. und Käsereste (ohne Kunststoffrinde)

Was gehört nicht rein?

  • Biomüll-Tüten aus (Bio)Plastik
  • Biologisch abbaubarer Kunststoff (Tüten, Blumentöpfe, Einweggeschirr etc.)
  • Asche
  • Kleintier- oder Katzenstreu aus Betonit etc.
  • Urin oder Kot
  • Lederreste
  • Papier (außer unbunte Kleinstmengen zum Einschlagen von Resten)
  • Pressholz
  • Watte, Wattestäbchen
  • Hygieneartikel

Die graue Tonne:
Restmüll

Was gehört rein?

  • Asche, Kerzenreste
  • Gummi
  • Windeln
  • Hygieneartikel
  • Tierkot & Streu
  • Staubsauergbeutel
  • Zerbrochenes Porzellan, Trinkläser oder Glühbirnen
  • Kehrricht
  • Alte Stifte, Kaputtes Spielzeug
  • Lumpen 
  • Zigarettenkippen

Was gehört nicht rein?

  • Alles, was im dualen System besser aufgehoben ist, also recycelt werden kann
  • Sondermüll
  • Elektroschrott
  • Erhaltene Altkleider -> Altkleidersammlung

Außen vor:
Sondermüll

Was gehört rein?

  • Batterien
  • Medikamente
  • Elektroschrott
  • CDs, DVDs
  • Leuchtstofflampen, LEDs
  • Sperrmüll
  • Altöl
  • Farbe

 Was gehört nicht rein?

  • Alles, was im dualen System besser aufgehoben ist, also recycelt werden kann 

Allgemeine Tipps und Tricks zur Mülltrennung

Und dann sind da ja auch noch die Müll-Mythen. Was ist denn jetzt mit dem Joghurtbecher, muss ich den waschen? Oder mit Flaschenkorken? Und wohin zur Hölle kommen jetzt eigentlich Teebeutel? Ruhig, Brauner, wir haben euch auch noch ein paar allgemeine Tipps und Tricks zusammen gestellt.

  • Alle Komponenten von Kunststoffverpackungen kommen so getrennt wie möglicht in den Sack (Becher von der Folie, Schraubverschluss vom Tetrapak, Wurstpackung von der Verschlussfolie Aufkleber von der Shampooflasche etc.)
  • Generell gilt: Deckel und Folie ab! (auch bei Dosen, Margarine, Frischkäse, Konserven etc.)
  • Verpackungen nicht (z.B. aus Platzgründen) ineinander stopfen, das können die Sortiermaschinen nicht erkennen und sortieren Wertvolles aus
  • Korken und Schraubverschlüsse können dran bleiben, dürfen aber gern (und ressourcenschonender) direkt getrennt entsorgt werden
  • Schwarzes Plastik (z.B. Shampoo oder Coffee-to-go-Deckel) wird von den Sortieranlagen nicht erkannt, lieber eine Alternative wählen oder ganz verzichten
  • Lebensmittelreste aus Bechern und Gläsern auskratzen
  • Joghurtbecher müssen nur „restentleert“, aber nicht ausgespült werden, denn das passiert bei der Verwertung sowieso und wäre also doppelte Arbeit und  nur Verschwendung von Wasser
  • Obacht bei Teebeuteln: viele Teebeutel enthalten tatsächlich hitzebeständigen Kunststoff, der im Biomüll nichts verloren hat. Falls nicht: Ab in den Biomüll damit, vorher unbedingt die Metallklammer und idealerweise das Papierschnipplchen abtrennen und gesondert entsorgen
  • Sehr stark Verschmutztes muss in den Restmüll (z.B. Taschentücher, Küchentücher)

Wusstet ihr, dass ihr viele Verpackungen auch schon direkt in den Geschäften lassen könnt? Sollen die sich doch darum kümmern, dass der Müll, den sie unter das Volk werfen, ordnungsgemäß entsorgt wird. Oder ihr versucht schon während des Einkaufs, so gut es geht auf Plastik zu verzichten.

Und noch ein kleiner Klugschiss zum Schluss: Der grüne Punkt ist ein eingetragenes Markenzeichen und bedeutet, dass das Material wiederverwertbar ist und dem Recyclingkreis zugeführt werden sollte. Aber Achtung, nicht alles mit grünem Punkt wandert in den gelben Sack. Einzig das Material der Verpackung entscheidet, welcher Wertstofftonne es zugeführt werden muss. Und nochmal Achtung: Der grüne Punkt ist inzwischen überholt und wird auf vielen Verpackungen schon gar nicht mehr mitgedruckt, auch wenn das Material durchaus recyclebar ist.

Titelbild von RitaE via Pixabay

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