Heute zeigt euch Dani ihr Innerstes. Naja fast. Und auch nur zum Teil, aber ich verspreche euch, dass ihr Dani ein Stück besser kennt, wenn ihr diesen Text gelesen habt. Und der lohnt sich definitiv. Denn in unserer MUMMY MAG TEAM Serie wollen wir genau das, dass ihr uns noch ein Stück näher kommt. Deshalb haben wir allen im Team ein paar sehr persönliche Fragen gestellt, die ihre Persönlichkeit, ihre Sichtweise auf verschiedene Themen und Werte zeigen. Heute ist also Grafikerin, Texterin und Fotografin Daniela Tobian dran…

Wer bist du

Ich bin Dani und schreibe mir seit meiner Kindheit die Seele aus dem Leib. Mein letzter – sehr geschätzter Deutschlehrer – wartet bis heute noch auf ein Buch von mir. Aber da kann er, befürchte ich, noch lange warten. Viele Seiten am Stück zu schreiben ist gar nicht so einfach! Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Ich bin laut, ich bin direkt und damit kommt die Welt um mich herum nicht immer klar. Ich mag offene Menschen und ich mag Menschen, die mit meiner Direktheit umgehen können.
Ich bin außerdem Mama von zwei hübschen Mädels und einem inzwischen schon großen Patchworksohn, den ich dazu gewonnen habe. Ohne sie wäre mein Leben ganz schön fad.

Dafür brenne ich:

Für gute Fotos und Menschen, die nicht nur in ihrer Bubble kleben.

Wie bist du groß geworden?

Ich bin gewachsen. 😉
Geboren in Nürnberg, eingeschult in München. Dort habe ich auch meine wichtigsten Jahre verbracht – würde ich zumindest gerne sagen, aber wie wir ja heute alle wissen, beginnt alles schon viel, viel früher – und manchmal erklärt mir das so einiges (warum ich so bin, wie ich bin). Dennoch. München war meine Jugend und meine Feierzeit. Dann bin ich nach Berlin und lebe dort so gesehen schon länger als ich in München zuhause war. Dazwischen war ich mal eine Weile zeitweise in Hamburg. Und so gesehen bin ich da zuhause, wo mein Herz gerade ist.

Das habe ich gelernt im Leben

Ich bin eigentlich Fachinformatiker. Der erste Jahrgang damals und es war eine Katastrophe. Die, die uns das alles hätten beibringen sollen, waren wie Eltern heute, die ihren Kindern Mobiltelefone und Tablets in die Hand drücken und sagen: hier, mach mal. Wir wussten mehr als unsere Lehrer, am Ende haben wir den Unterricht geschmissen. Mein liebster Ort war das Büro unseres Linux-Admins. Er musste es nämlich irgendwann ein halbes Jahr mit mir teilen. Anfangs war er sehr, sehr trocken. Aber er war auch der Beste. Dort habe ich eigentlich das meiste gelernt.

Ich hasse das Wort Achtsamkeit. Das ist so hip und alle wollen/müssen jetzt achtsam sein. Ich wurschtel mich irgendwie durch. Empfehle ich allen. Gibt Momente (Jahre), da geht es ja sowieso nicht anders. Wozu soll ich was predigen, wenn ich es selbst nicht hinkriege.
Dani zum Thema Achtsamkeit

Was für eine Mama bist du?

Ich bin ein Freak. Mein Mann sagt, ich würde Helikoptern, gleichzeitig ist er irritiert, wenn ich nicht weiß, wo sich das Kind auf dem Spielplatz gerade aufhält. Ich lasse meine Kinder auf die Nase fallen, weil ich finde, davon lernt man auch was. Sie kriegen dumme Sprüche hingemault, sie haben mich schon heulen sehen und sie wissen trotzdem, dass sie meine Herzen sind, die ich vor mir hertrage. So viel Gemaule wie es gibt, so viele Umarmungen und Kuscheleinheiten gibt es auch. Ich bin manchmal ungerecht, schaffe es aber, mich bei meinen Kindern zu entschuldigen. Ich lieb die. Und ich will, dass sie selbständige Frauen werden, die wirklich ALLES erreichen können, was sie wollen.

In Erziehungsfragen schwöre ich auf die Devise:

Ich höre auf meine Intuition und scheiße ziemlich deutlich auf das, was andere von mir erwarten.

 Geht nicht kurz.
Dani zum Thema Nachhaltigkeit

Muttersein habe ich mir genauso vorgestellt/ nicht vorgestellt wie ich es jetzt erlebe, nämlich: 

Wer hätte gedacht, dass das so ein langfristiger Job wird 🙂

In meinem Leben hat mich schon immer am meisten glücklich gemacht (oder macht es seit neustem):

Meine Kinder. Auch das hätte ich mir nicht träumen lassen, ich wollte gar keine haben. Jetzt hab ich drei davon.

Schaffst du dir Zeit für dich, wenn ja wie und was machst du dann?

Mit der Großen war es leicht, sie wechselt im Wechselmodell 50/50. Da ist die eine Woche meine. Als ich noch nicht mit meinem Mann zusammengewohnt habe (und das waren immerhin die ersten sechs Jahre) war ich quasi eine Woche vogelfrei. Ich war wach bis 3 und setzte mich vormittags einfach im Schlafanzug an den Rechner. Geduscht und eingekauft habe ich dann erst, wenn das Kind wieder da war. Da war also nix mit Zeit für mich schaffen, sie war einfach da – und mir ist klar, das ist ein sehr großer Luxus. Jetzt mit Kleinkind war es anders. Ich war ziemlich auf mich gestellt. Ab und an hatte ich die Oma, die Leni übernommen hat und dann bin ich zum Sport gegangen. Sport und Sauna. Drei Stunden mal weg sein, das war meine Auszeit. Als Leni klein war konnte ich auch noch mit ihr Sport machen, das ist aktuell undenkbar, sie ist mobil und will grundsätzlich nicht da sein, wo ich gerade sein will 😉 Seit sie in der Kita ist, habe ich aber wieder ein Leben.

Ich werde 40. Das muss erstmal reichen.
Dani zum Thema private Zukunft und Älter werden

Meine Leidenschaft verfolge ich trotz Kindern und Alltag immer noch (oder seit neustem) (Hobbys) nämlich: 

Naja, Sport. Yoga. Für mehr ist gerade kein Platz.

Wann macht dir deine Arbeit Spaß?

Wenn sich das Nützliche mit dem Schönen verbindet. Wenn Kunden deine Arbeit zu schätzen wissen. Mal Danke sagen. Oder ihre Rechnungen bezahlen bzw. überhaupt Geld für Arbeit anbieten.

Dein Traum vom Glück?

Tja. Den habe ich nicht. Ich nehme es wie es kommt. Und dann will ich gern was anderes. Deswegen will ich vermutlich, wenn ich das andere habe, irgendwann wieder was anderes. Aktuell steht ein Bauernhaus in Brandenburg oben auf der Liste. Aber das ist eher ein Luftschloss.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?

Ich würde die fetten, alten Säcke in der Politik austauschen und ein paar Dinge anders entscheiden – mein Mann wird über diesen Satz den Kopf schütteln 😉 (alte Männer sind schließlich weise und junge Menschen haben keine Ahnung vom Leben – ich gucke mir jetzt mal die nächsten Jahre Finnland an, ob sich dort was positiv verändert). Geld in unsere Zukunft (z.B. Kinder) stecken. Den öffentlichen Nahverkehr so ausbauen, dass es sich auch auf dem Land damit fahren lässt – oder wenigstens am Stadtrand, das ist hier in Köpenick schon extrem nervig, obwohl wir tausend Linien haben, aber irgendwie läufts nicht rund. Ich würde den Leuten da draussen mal erklären, was wirklich die Umwelt schützt (Plastik, ach bitte, Carsharing, ach bitte, …) und naja, vielleicht kann man den Menschen irgendwie beibringen, weitsichtiger zu sein und nicht nur an heute und sich selbst zu denken. Wieder investieren und nicht nur sparen. Und Frau Klöckner eine Watschn geben (tschuldigung). 

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?

Kaiserschmarrn oder Kaasspatzln. Oder meinen Mann fragen. Der kocht besser als ich.

Dein Lieblingssong?

Ich habe keinen Lieblingssong, dazu gibt’s zu viel gute Musik auf der Welt (die nicht (nur) im Radio läuft).

Was sollte niemand von Dir wissen?

Ich bin eigentlich sehr schüchtern und harmoniesüchtig. Glaubt mir aber niemand.

Diese Frage ist ein bisschen hoch gegriffen….
Dani zum Thema globale Zukunft

Schwierige Kiste. Langwierige Arbeit – ich hoffe, meine Tochter hat schon einen ordentlichen Unterbau für die Zukunft. Ist halt eine Männerwelt und wenn Männer rumplärren ist das cool und bei Frauen wird gleich Hysterie draus. 
Dani zum Thema Emanzipation

Das Mummy Mag Team