Denk digital – Programmieren für Kinder

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Im Herzen von Berlin gibt es seit Anfang 2016 die HABA Digitalwerkstatt. Sie ist ein Bildungs- und Erfahrungsraum für Kinder zwischen 5 und 14 Jahren, die hier die digitale Welt spielerisch entdecken können und von ausgebildetem Personal den Umgang neuer Technologien erlernen können.

Programmieren lernen für Kinder? Spiel mit uns!

Entwickelt hat das Konzept die 37-jährige, zweifache Mutter Verena Pausder gemeinsam mit dem Spielwarenhersteller HABA. Verena Pausder ist Gründerin des Kinder-App-Startups Fox & Sheep, welches vor etwas mehr als einem Jahr von HABA übernommen wurde. Geleitet wird das Digitalwerkstatt-Projekt heute von Julia Eckhoff (Kulturwissenschaftlerin) und Mariana Domenichino (Lehrerin aus Puerto Rico). Die beiden werden unterstützt von einem Team aus Trainern, die aus den verschiedensten digitalen Bereichen kommen. Von der Game-Designerin über Medieninformatiker bis hin zum Interface-Designer ist das Team breit gefächert und hat so die optimale Kompetenz Kindern spielerisch die digitale Welt näher zu bringen.

In der HABA Digitalwerkstatt geht es nämlich ums programmieren lernen für Kinder, mit einem 3D-Drucker erste eigene Objekte zu gestalten und zu drucken und natürlich um’s Roboter bauen. Denn das Bildungsministerium fordert schon seit Jahren, dass Kinder bereits ab der ersten Klasse an Digitalisierung herangeführt werden sollen. Die Angst, der Nachwuchs Deutschlands könnte gegenüber China oder den USA den Anschluss verpassen, ist groß.

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Das Problem ist allerdings oftmals schon die Schule.

Die Lehrer haben sehr häufig keine Ahnung von der Thematik und ein Großteil der Eltern ist ebenfalls skeptisch, weil sie unsicher sind, wie viel Zeit vor dem Tablet schadet. Auch dieses Problem geht die Digitalwerkstatt offen an und möchte zukünftig mit immer mehr Schulen kooperieren. Momentan läuft eine erste größere Schulkooperation mit der nebenan ansässigen Metropolitan School. Die Trainer der Digitalwerkstatt arbeiten hier in enger Abstimmung mit den Lehrern an regelmäßigen Unterrichtsprojekten – was sich mit Privatschulen, wie sie die Metropolitan School ist, deutlich leichter umsetzen lässt, als mit dem schweren und oftmals eingestaubten staatlichen Schulapparat.
Die Lehrer reagieren sehr unterschiedlich. Während die einen den Projekten sehr offen gegenüber stehen und am Ende oft selbst genauso neugierig forschen und programmieren wie der Nachwuchs, gibt es mindestens genauso viele, die – mit Sicherheit zum Teil berechtigte – Vorbehalte mitbringen.

Klar ist, bei den digitalen Kursen ist der Lehrer nicht mehr der, der vorne steht und predigt, sondern er steht den Kindern begleitend zur Seite. Die Kinder können sich in ihrer Kreativität hier deutlich mehr austoben als beim klassischen Frontalunterricht, denn das Ergebnis ist nicht von vornherein klar vorgegeben. Manchmal wird nämlich eine Lösung erst während des Entwickelns gefunden.

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Kurse für alle

Die Kurse in der Digitialwerkstatt gelten aber nicht nur für Schulen. Nachmittags werden offene Kurse angeboten, die gebucht werden können – wie der klassische Musik- oder Schwimmunterricht auch. Ein Kurs geht meist um die 10 Wochen und dauert 90 Minuten. Ein Kurs findet in Englisch und Deutsch statt, denn es ist nun mal so: Die Programmiersprache ist Englisch. Auch Eltern sind herzlich willkommen und wenn es sich denn anbietet, werden auch die mal gern unterrichtet. So verlieren Eltern zum Beispiel nicht den Anschluss, wenn die Kinder sich mal wieder stuuuuundenlang über Minecraft unterhalten.

Programmieren lernen am Wochenende – auf der Geburtstagsparty

Eine ziemlich gute Idee: Die Buchung einer Kindergeburtstagsparty! Hier wird in 90 Minuten gedruckt, gebastelt und gelernt und definitiv kommt keine Langeweile auf. Es ist sogar eher schwer bis unmöglich, alle Kinder pünktlich wieder aus dem Laden zu kehren, weil sie so begeistert von der Materie sind. Das Ende vom Lied: Strahlende Kinderaugen und “Meinen Geburtstag feiere ich auch hier” und natürlich auch eine Kleinigkeit, die mit nach Hause genommen werden kann. Übrigens: Auch Eltern haben hier Spaß und können mitbauen.

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Digital und analog

An einem dieser Kurse teilzunehmen heißt übrigens nicht, den ganzen Tag nur vor dem Tablet oder Rechner rumzuhängen, bei heruntergelassenen Jalousien und Kopfhörern auf dem Schädel. Denn wer programmieren will, muss erst einmal verstehen, wie Befehle funktionieren. Und so werden Kinder einfach mal manuell mit Befehlen durch Räume geschickt, müssen sich auf Schreibtischstühlen drehen oder das ein oder andere Buch vom Boden aufheben um es an anderer Stelle wieder nieder zu legen – natürlich alles nur mit den richtigen Befehlen.

Erst dann geht es ans Programmieren. Mit kostenfreien Programmen und Apps, die sich jeder interessierte auch zu Hause installieren kann. Hier werden in drei bis vier Stunden Projekte umgesetzt. Roboter werden gebaut und Steuerungen programmiert, Musikinstrumente gebastelt und mit Hilfe von Makeymakey lassen sie sich steuern und bespielen. Papier und Karton spielen in der HABA Digitalwerkstatt eine mindestens so große Rolle wie der Rechner selbst!

Fazit

Wer seinen Kindern mit gutem Gewissen die digitale Welt auf spielerische Art und Weise näher bringen will, ist in der HABA Digitalwerkstatt bestens aufgehoben! Wir selbst haben festgestellt, wenn man erst einmal drin ist, dann kommt man so leicht gar nicht mehr raus – denn die Möglichkeiten sind einfach unendlich! Auch zu Hause geht das natürlich. Einen kleinen Leitfaden findet ihr hier.

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Dani schreibt seit 2007 ihr Familienreiseblogbutterflyfish und lebt mit ihrer Familie als ehemalige Fränkin in Berlin. Sie arbeitet zudem als freie Redakteurin, Grafikerin und Fotografin und war mal Informatikerin – weil eine Sache ist ja viel zu langweilig. Am liebsten fährt sie mit dem Auto und ihrer Familie durch und über die Berge oder wandert rauf und schläft auf ner Hütte. Mit im Gepäck: jede Menge Reise- und Technikideen - und immer und immer: Kinderkram! Inzwischen auch nen eigenen Kindermodeladen in Köpenick, den halben meter

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