Travel with Kids
Hoteltipp Südtirol
Im ersten Teil ihres Südtirol-Reiseberichts hat unsere Kollegin Verena über die Anreise und die Unternehmungen vor Ort geschrieben, doch die meiste Zeit haben sie und ihr Sohn Bruno ganz woanders verbracht…
Es gibt nicht sehr viele Hotels, die sich wirklich auf Kinder und Eltern und deren Wünsche und speziellen Bedürfnisse konzentrieren und ihr Angebot kompromisslos auf Familien einstellen. Das Park-Hotel Holzner gehört definitiv dazu. Wir haben hier einen wunderbaren Kurz-Urlaub verbracht und möchten daher das Konzept näher vorstellen, denn es trägt dazu bei, dass der Urlaub wirklich erholsam wird.
DAS HOTEL
Wir kommen spät am Abend an, aber Bruno fühlt sich sofort wohl. An der Rezeption wird er freundlich begrüßt und bekommt einen Apfel und einen Keks geschenkt, während ich einchecke, malt Bruno ein Bild und unterhält sich mit der Rezeptionistin. Dann gehen wir auf unser Zimmer, wir haben ein Doppelbett, ein großes Bad mit zwei Waschbecken, Dusche, einen Balkon (ich bin entzückt) und Fernseher am Bett (Kind ist entzückt). Draußen auf dem Flur hörten wir noch ein Baby schreien, da aber alle Zimmer Doppeltüren (!) haben, ist drinnen nichts mehr zu hören. Stattdessen schlaf ich wie ein Baby …
Familientradition
1908 eröffnete das Parkhotel Holzner – damals gehörte Südtirol noch zu Österreich-Ungarn und es herrschte die Habsburger Monarchie unter Kaiser Franz Joseph I., auch Kronprinz Franz Ferdinand stand schon in den Startlöchern (der, der später in Sarajewo ermordet wurde). Im Krieg fiel das Hotel unter Besatzung, seit Ende des Ersten Weltkrieg ist Südtirol demokratisch und italienisch – es gab unruhige Zeiten zwischen den deutschsprachigen Einwohnern (heute 60 Prozent) und den italienischsprachigen (heute 20 Prozent), doch das ist lange vorbei. Inzwischen gibt es zwei Amtssprachen und man ist sehr freundlich miteinander, egal, welche Sprache man spricht.
Das „Holzner“ hat all diese Dinge durchlebt und ist bis heute in der Hand der selben Familie geblieben. Das gibt dem Hotel eine einzigartige Atmosphäre und Charme, weitab von Konzeptgleichmacherei mancher Hotelkette.
Die Verbundenheit und die Authentizität atmet das inzwischen zum hochwertigen Familienhotel mit 4 Sternen umfunktionierten Betriebes sehr positiv zu Gute, soviel Geschichte liegt in der Luft. So viel Gäste hat man logiert, so viel Erfahrung gesammelt. Gleichzeitig wird auf keinen modernen Komfort verzichtet, SERVICE groß geschrieben.
Wärme und Tradition und ein Touch modernes Design durchströmen das Haus
Bruno und ich werden jeden Morgen freundlich gegrüsst, man hab immer ein offenes Ohr für unsere Wünsche. Auf einer Wanderung führe ich ein schönes, persönliche Gespräche mit der Hotelchefin Monika Holzner über Kinder und Erziehung auf einer Wanderung, wo gibt es so was sonst?
Abends liege ich in meinem Jugendstil-Zimmer, schaue auf die antiken Möbel und überlege, wer hier in den letzten über hundert Jahren wohl alles gewohnt haben mag. Ich habe Bilder der vielen Gäste vor mit, die in dem noblen Haus ihre Urlaubsfrische im Wandel der Zeit verbrachten, die die Mode, die Umgangsformen und die Technik sich änderte … Behutsam werden die historischen Elemente des im Jugendstil gebauten Hauses bewahrt und gepflegt.
Viele der individuell gestalteten Zimmer im Haupthaus und Nebenhaus (es gibt 11 Zimmerkategorien) und die gastronomischen Bereiche, sowie die Lobby sind mit den restaurierten Originalmöbel eingerichtet, vor allem die über hundert Jahre antiken Lampen beeindrucken.
Nach einem Dachausbau 2013 bietet das Hotel modernen Suiten im minimalen Design (Kostenpunkt ab 180 Euro p. Pers. pro Nacht). Viele Zimmer haben Balkon oder sogar Garten. Frühstück und Abendessen werden auf der lichten Galerie serviert, man sitzt auf originalen Thonet-Stühlen und unter den eindrucksvollen Lampen aus der Gründungszeit, die die Gäste seit über hundert Jahren bescheinen.
Wer möchte kann auch im Freien auf der Terrasse speisen. Das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen. Es gibt ein Café, einen Weinkeller mit regelmäßigen Weinproben und seit Kurzem ein ausgezeichnetes und modernen Alpendesign eingerichteten Gourmetrestaurant „1908“ (Gault-Millaut-Haube) unter Küchenchef Markus Schenk, in dem ich einen herrlichen Abend verbringe. Bruno schlummert selig eine Etage über mir und mit Babyphone ausgestattet.
Jeden Vormittag gibt es Unternehmungen GEMEINSAM mit dem Kind: z.B. einen sogenannten Sinnesparcour, Teil des Familienangebotes „Naturdetektive kochen mit allen Sinnen“. Hier können die Kinder Natur riechen, ertasten, erlauschen, z.B. Wanderungen durch den Wald, einen Besuch auf dem Bauernhof, bei dem man beim Brot backen mitmachen und Pony reiten kann. Am Nachmittag gibt es täglich ein Programm NUR für Kinder bei dem Sinne und Naturverständnis im Mittelpunkt stehen, am Abend – für den der möchte – einen Kindertisch, außerdem Spielzimmer, Streichelzoo, Spielplatz, Kinderplanschbecken (drinnen und draußen), sowie Schwimmflügel und allerlei Plansch- und Schwimmzubehör außerdem Babyphone im ganzen Haus. Es wurde bewusst auf eine ganztägige Kinderbetreuung verzichtet, die Philosophie der Familienhotels ist es, Familien GEMEINSAM im Urlaub eine schöne Zeit zu bieten, sie bewusst MITEINANDER Abenteuer erleben zu lassen und den Kindern viele Möglichkeiten zu zeigen, wie sie NATUR fühlen, riechen, schmecken lernen …
Bruno war total vernarrt in den In- und Outdoor-Infinity-Pool vor dem herrlichem Dolomitenpanorama, schon vor dem Frühstück haben wir jeden Tag unsere Runden gedreht. Das Areal ist so sicher und so gut beobachtet, dass Bruno sogar alleine mit Schwimmflügeln planschen durfte, während Mama, also ich, sich einen Gang im angrenzenden Dampfbad bzw. der Finnischen Sauna gönnte, zwei Sand-Tennisplätze und ein sehr persönlichen, gemütlichen Beauty-Salon mit wohltuenden Angeboten, z.B. dem Algenbad oder Kindermassagen.
So. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, dem können wir auch nicht mehr helfen. Verena hat bewiesen: Entspannen mit Kind, das geht – ab 69 Euro fürs Doppelzimmer.
Diese Reise wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung des Park-Hotel Holzner.
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