H wie (heimlich) Heiraten
Oops, heimlich und hier auf dem Blog, ein Wiederspruch für sich? Nicht ganz, denn bis zum Tag aller Tage wusste es praktisch Niemand. Nur unser Trauzeuge hat uns dann einen Strich durch die Rechnung gemacht und Facebook eingeweiht. Tzzzzt…
Aber nochmal von vorne.
Was wirklich lange, lange kein Geheimnis mehr war, ist das wir heiraten wollten. Das wollten wir von der ersten Sekunde an. Auch unser Wunschtermin war schnell gefunden. Doch die Suche nach einer Location gemäß unserer Vorstellungen war Hürde 1. Dann kam die 2. Hürde hinsichtlich unserer Tagesplanung – viele Leute, die Hälfte von außerhalb, durch die Stadt von den verschiedenen Hotels zum Standesamt, zur Party-Location, zurück zu den Hotels? Mit xx Kindern?? Hmpff, nichts für Ungut, aber das klang alles andere als entspannend. Zumal die besagte Planung auch nur aufginge, würde man die letzte Trauung um 15 Uhr im Standesamt nehmen, ansonsten hätten wir als Hochzeitsgesellschaft auch noch Lunchtime, Mittagsruhe und Kaffeezeit überbrücken müssen.
Nicht mit uns! Zurück zur eigentlichen Idee … Was wollten wir denn?
Wir wollten heiraten, wir wollten uns endlich Mann und Frau nennen. Wir hätten – wäre nicht unser Baby dazwischen gekommen – uns am liebsten wenige Wochen nach dem Zusammenkommen in den Flieger nach Las Vegas gesetzt. Die Vernunft klopfte uns auf die Schultern und fragte: was ist mit euren Lieblingsmenschen?
Recht hatte die Vernunft. Sollten wir unsere Eltern und Großeltern und Geschwister einfach so zurücklassen? Wir hätten das tun können, aber wir haben sowieso schon all unsere Freunde im Regen stehen lassen, so beschlossen wir einen Kompromiss:
Die letzten Tage meiner Elternzeit im Spätsommer klaubte ich alle Unterlagen zusammen (natürlich fehlten genügend um einen Tag auf den Ämtern zu verbringen) und bestellte den nächstbesten Termin in dem Standesamt unserer Wahl das Aufgebot.
20 Leute, inkl. Brautpaar, inkl. Fotograf, inkl. Standesbeamten und inkl. der Kinder. Zwanzig, keine Person mehr. So die Auflage und so war auch von oben diktiert, was längst beschlossen war: wir heiraten ganz heimlich, still und leise, mit unseren allerengsten Angehörigen und gefeiert wird erst am Wunschtermin, mit all den Menschen die wir so gerne haben und lieben.
Jetzt bin ich eine verheiratete Frau und weiß:
Heimlich Heiraten ist schon eine Herausforderung für sich! Bei Fragen nach Termin und Einladungskarten musste ständig geflunkert werden. Das Brautkleid habe ich im Schrank geparkt und kurzerhand winterlich improvisiert. Meine Wunsch-Blumen hatten zum Termin keine Saison. Etc. Etc. Ich könnte noch ewig weiter aufzählen was alles so ganz anders war, als wenn man den Leuten beim heiraten im TV zuschaut. Letztlich was das aber völlig egal, denn es war so unperfekt perfekt, wie etwas Improvisiertes nur sein kann. Zu heiraten war großartig, ich kann es nur empfehlen, egal wie!
Amore Totale!
7 Comments
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Viola
Wahnsinnig Cool.
Und du siehst toll aus. So lässig. Finde ich richtig gut.
Alles Gute für euch. -
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Fräulein Zuckerwatte
YES! YES! YES! Heimlich Heiraten ist das GEILSTE! Haben wir auch gemacht. Und das war der Burner! Nur wir Beide & die Fotografin. In Binz am Strand bei himmlischem Wetter. Manchmal kommt’s mir heute noch vor wie ein Traum. Für alle die sich wirklich auf’s Wesentliche konzentrieren wollen: JUST DO IT 🙂
Leonita
Wun-der-schön! Ich klaube auch gerade Unterlagen zusammen, um kurz vor knapp noch das Aufgebot zu bestellen – für den 23.12.! Ahhhhh… ich hoffe, es klappt alles noch 😉
Herzlichen Glückwunsch zur nicht perfekten perfekten Hochzeit!