MUMMY INTERVIEW
Thuy von Misses & Mister

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Vor gut eineinhalb Jahren hat Mummy Thuy Nguyen den tollen Online-Shop MISSES and MISTERS gegründet, einen kleinen feinen Shop, der sowohl ausgewählte Kinderkleidung, als auch tolle Dinge für das Kinderzimmer hat. Und weil sie so eine Power-Mummy ist, haben wir mit ihr über den Shop, die Selbstständigkeit und den täglichen Balanceakt gesprochen!

Liebe Thuy, erzähl mal, wie bist Du auf die Idee gekommen, den Onlineshop zu gründen?
Ich habe mich schon immer für Mode interessiert und als meine Tochter Elia auf die Welt kam, kam natürlich auch das Interesse an Kindermode und Kinderzimmerdeko. Ich fand es unheimlich schwer tolle Kleidung und schöne Sachen für’s Kinderzimmer in einem Shop zu finden – ich musste mich immer durch unterschiedliche Shops „kämpfen“. So wuchs nach und nach der Gedanke an einen eigenen Shop. Ein Shop der tolle tragbare Kleidung und schöne Sachen rund ums Kinderzimmer vereint und einen hohen Designanspruch erfüllt. Auf diesen Faktoren wurde Misses and Misters Kids Co. aufgebaut. Wenn man auf den Shop geht, erkannt man also sofort, dass hier ein klares und simples Design im Fokus steht. 

Was hast Du vorher gemacht?
Ich war jahrelang als Assistentin im Marketing eines großen Pharmakonzerns tätig.

Ich weiß aus eigener Erfahrung: Mama sein und Selbstständigkeit haben viele Vorteile. z.B. flexible Arbeitszeiten. Aber es fehlt einem auch die finanzielle Sicherheit. Wie gehst Du damit um?
Das ist ein echt schwieriges Thema, weil ich seit meinem 19. Lebensjahr berufstätig war und somit jeden Monat ein festes Gehalt bekommen habe. Und plötzlich stehe ich jeden Monat mit der Ungewissheit da, wie viel der Shop mir einbringt. Ich glaube eine finanzielle Sicherheit wirst Du als Selbstständiger nie haben. Es kann super laufen und dann auch wieder total schlecht. Es ist einfach wichtig, dass Du einen kleinen „Puffer“ hast für die schlechten Zeiten und nicht gleich aufgibst, wenn es mal nicht so gut läuft! Aber im besten Fall läuft es natürlich so gut, dass Du Dir keine finanziellen Sorgen machen musst. 😉

Und welche Unterstützung hast Du im Alltag? Papa? Großeltern? Nanny? Kindergarten?
Elia geht seit ihrem 2. Lebensjahr in den Kindergarten, d. h. ich habe bis nachmittags Zeit mich intensiv um den Shop zu kümmern. Wenn die Zeit nicht ausreicht, stimme ich mich aber auch mit Oliver ab, der ja ebenfalls selbstständig ist und wir haben das Glück, dass unsere Eltern in der Nähe wohnen und auch mal spontan einspringen können. Meine Schwester wohnt ebenfalls in der Nähe und Elia und ihre Cousine sind sowieso unzertrennlich und  spielen fast jeden Tag zusammen, so dass ich sie auch mal dort lassen kann nach dem Kindergarten. Wenn ich all diese Unterstützung nicht hätte, wäre es echt schwer als “Working Mummy”.

Was ist aus Deiner Sicht die größte Herausforderung als “Working Mummy”?
Mmmh, also mir persönlich fällt es als selbstständige Mummy noch recht schwer alles unter einen Hut zu bringen. Früher als ich noch angestellt war, habe ich nach Feierabend nicht mehr an die Arbeit im Büro gedacht und musste auch nie zusätzlich von zu Hause aus arbeiten. Jetzt ist aber so, dass ich natürlich non-stop den Shop im Kopf habe, selbst im Urlaub, wenn ich die Kleine vom Kindergarten abgeholt habe und auch abends, wenn sie schläft…und dann ist da ja noch der Haushalt, der auch erledigt werden muss und das Essen, alle haben ja ständig Hunger! Man muss hier die richtige Balance finden und die Arbeit auch einfach mal liegen lassen können und Quality time mit der Familie verbringen. Denn wie Du schon erwähnt hast, ist ja einer der Vorteile als Selbstständiger, dass man sich die Zeit flexibel einteilen kann.

Wie sieht ein typischer Tag bei Dir aus?
Mein Tag fängt in der Regel zwischen 7.30 und 8.00 Uhr an. Sobald alle aus dem Haus sind, beginne ich dann damit meinen Tag zu strukturieren: Emails zu bearbeiten, Anfragen von Labels und Bloggern zu beantworten, Bestellungen versandfertig zu machen und dazwischen nach neuen Labels zu recherchieren und natürlich die Social Media Plattformen zu „füttern“. Am frühen Nachmittag hole ich dann Elia vom Kindergarten ab, aber bis dahin habe ich immer einen straffen Zeitplan.

Wie suchst Du die Sachen aus, die Du im Shop verkaufst?
Ich schaue immer, dass die Sachen tragbar sind und trotzdem toll aussehen. Es gibt wirklich tolle Teile für Kids, die aber absolut nicht funktionieren im Alltag, weil sich die Kids darin nicht bewegen können oder unwohl fühlen. Dabei ist es wichtig, dass sie sich wohl fühlen in dem was sie anhaben und nicht verkleidet aussehen. Ich mag Basic-Teile, aber auch besondere Schnitte oder Stoffe und schöne Details. Man findet sowohl coole Unisex-Teile im Shop so wie auch etwas verspieltere Teile für Mädchen. Die Sachen die ich auswähle sind aber nie kitschig. Auch hier spiegelt sich mein Faible für simples Design wider. Und ein ebenfalls wichtiger Punkt ist natürlich auch die Nachhaltigkeit und faire Produktion der Teile! 

Und wieviel davon landet auch bei Euch zuhause? (Ich glaube ich würde alles auch einmal für Helene einkaufen…)
Ja, so ähnlich sieht es auch aus… Also Elia’s Kleiderschrank platzt aus allen Nähten!! Anfangs habe ich ihr wirklich von jedem Kollektionsteil eins für sie mitbestellt. Mittlerweile bin ich aber etwas vernünftiger geworden und habe eingesehen, dass sie das gar nicht alles tragen kann und dass die Sachen z. T. ungetragen im Schrank hängen und dann irgendwann nicht mehr passen. 

Wo möchtest Du mit dem Shop hin? Was hast Du noch vor?
Ich möchte, dass Misses and Misters Kids Co. eine „Anlaufstelle“ wird für alle, die Ausgefallenes für ihre Kinder suchen oder zum Verschenken. Wenn es nicht eines der üblichen Kinderlabels sein soll, dann weiß man einfach, dass man mit Sicherheit etwas bei Misses and Misters Kids Co. findet. Und abgesehen von den tollen Labels, habe ich aber auch noch ein paar eigene Projekte geplant… eines davon wird bald fertiggestellt sein.  Es wird ein absolutes Must-have für jedes Kinderzimmer – so viel kann ich euch verraten! 😉

Es gibt viele kleine tolle Marken, die noch nicht so bekannt sind in Deutschland – welche sind deine persönlichen drei kleinen Lieblingslabels, denen wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollten?
Eins meiner absoluten Lieblingslabels ist Maravilla aus Paris! Maravilla arbeitet mit simplen Schnitten aber super schönen Details mit mexikanischen Einflüssen. Dort werden alle Teile in einem sozialen Projekt von einheimischen Frauen handwerklich hergestellt. 

Ein anderes Lieblingslabel ist Picnik Barcelona. Auch Picnik Barcelona’s Kollektion besteht aus simplen Schnitten, aber mit tollen Prints und Farben. Ich liebe die Frühjahrs-/Sommerkollektion 2016! Es sind unheimlich süße Sachen für Babies dabei!! 

Und mein drittes Lieblingslabel ist nicht wirklich „klein“ – zumindest nicht in den USA – aber hierzulande ist es doch noch recht unbekannt: BOY + GIRL. 

BOY + GIRL kommt aus Kalifornien und das sieht man auch an der Kollektion. Es sind sehr lässige und tragbare Teile im Vintage Surfer-Style aus hochwertigen Stoffen, die in Japan, Europa und auch den USA hergestellt wurden. Die Qualität hat natürlich auch ihren Preis, d.h. die Sachen sind nicht günstig – aber der Preis ist auf jeden Fall gerechtfertigt. UND – wir sind der erste Shop in Deutschland der BOY + GIRL verkauft! 🙂

Und zu guter Letzt: Du als Fachfrau, was sind die Top 3 Geschenke aus Deinem Shop zur Geburt?
Was ich selbst gerne zur Geburt verschenke, sind die Häkelpuppen von Sebra. Die sehen süß aus und sind auch waschbar. Ich habe sowohl eine Mädchenpuppe als auch eine Jungenpuppe im Sortiment. Es gibt ja schließlich auch Jungs, die gerne mit Puppen spielen! 

Ein anderes tolles Geschenk ist die limitierte Animal-Serie von Oliver. Sie besteht aus drei gerahmten Bildern mit je einem Pferd, einem Seehund und einem Reh. 

Und was ich auch immer toll finde zum Verschenken sind die Baby-Söckchen von Hansel from Basel. Da gibt es unterschiedliche im Shop und sie sind alle im Sale! 😉

Danke Thuy für das Interview und Deine tollen Tipps. Das Label Maravilla liebe ich auch. Und wir sind schon sehr gespannt welches Must-have bald in unseren Kinderzimmern landen wird…

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Camilla ist ein kleiner Tausendsassa und bearbeitet gerne viele Baustellen zur selben Zeit. Sie bloggt seit über neun Jahren hat nach der Geburt ihrer Tochter auch ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Die Idee für das MUMMY MAG kam ihr natürlich während der Schwangerschaft, als ihr auffiel, dass es zu dieser Zeit in Deutschland keine Seite gibt, die all ihre Interessen abdeckte. Und genau das hat sie sich zur Aufgabe gemacht und das MUMMY MAG gegründet. Außerdem das MUMMY MAG Paper und in diesem Jahr kommt noch die erste Webserie #mummytalks dazu. Und weil das alles eine ganze Menge Arbeit ist, hat sie das beste Team der Welt zur Unterstützung!

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