Reisetipps für Göteborg
Göteborg auf die Reiseliste? Mit Kindern? Klaro! Schweden ist schließlich mehr als Stockholm. Auf unserer Schwedentour mit dem Airstream im letzten Sommer landeten wir auch für einen Tag in Göteborg. Zugegeben, viel Zeit ist das nicht und definitiv wäre Göteborg allein schon mindestens einen Wochenendtrip wert, aber wer – wie wir – 24 Stunden hat, der sollte sie nutzen. Unsere Reisetipps für Göteborg:

Göteborg ist eine Wasserstadt und liegt an der schwedischen Westküste. Wunderschön ist der Göteborger Schärengarten (skärgård), der sich mit öffentlichen Fähren befahren lässt – einige der Inseln könnt ihr auch einfach besuchen, im Zweifel sogar dort übernachten oder eben abends wieder zurück in die Stadt fahren.
Wer im Netz nach Reisetipps für Göteborg sucht, findet fast überall immer die gleichen Ideen. Haga wird eigentlich immer genannt. Dort könne man ja so toll shoppen und wunderbar im Café herumfläzen. Ganz ehrlich: Kann man sich auch sparen.
Klar, die Zimtschnecken sind tatsächlich riesig, aber auch riesig trocken. Und nicht zu schaffen, weil zuckersüß und eben auch supertrocken. Wir haben zwei gekauft (für vier Personen) und dann zwei halbe Tage durch die Gegend getragen – essen wir bestimmt noch. Also nicht.
Aber klar, irgendwie gehört der Gang durch Haga natürlich dazu – immerhin, bei Sonnenschein lässt es sich hier auch ganz schön durch die Gassen flanieren und wer nicht shoppen will, geht einfach an den Läden vorbei und bestaunt die Häuser.


Auch shoppen ist ja so toll in Haga, ich muss sagen: bis auf wenige Ausnahmen ist Hagas Shoppingmeile gar nicht so aufregend. Es gibt für Kinder einen Villervalla und die Straße runter dann ein zugehöriges Outlet, sonst Mode, Interior, Kitsch und Kram – Obacht, Männer langweilen sich hier zu Tode und auch ich war kurz davor. Unsere Kinder fanden lediglich den Laden mit den Postkarten schön, denn wir hatten den ganzen Urlaub noch keine verschickt…
Es ist also wirklich eine Überlegung wert, sich diese Ecke zu sparen und seine Zeit stattdessen in spannendere Geschichten Göteborgs zu investieren. Und die hat die Wasserstadt definitiv parat!
Reisetipps für Göteborg
Aber ich wollte ja Reisetipps für Göteborg geben, nicht (schon wieder) meckern. Göteborg ist nämlich trotzdem wunderschön und wenn es in Haga gerade nicht schüttet, sondern die Sonne scheint, hat die Ecke trotzdem neben vieler Touristen auch einen gewissen Flair.
Wenn ihr also schon mal in Haga seid, dann setzt euch in ein Café und esst z.B. ein Krabbensandwich. Oder irgendwas anderes als riesengroße Zimtschnecken. Damit lässt sich der Tag schon prima starten. Wir waren im Café Husaren und sehr lecker waren dort z.B. die Energyballs (auch übergroß), der Kaffee und die Sandwiches. Danach einfach noch eine Runde im Viertel flanieren, wenn Bedarf – damit ist der Vormittag auf jeden Fall schon mal rum. Ich habe eigentlich nur für die Kinder geshoppt. In beiden Villervallaläden und in einem zuckersüßen Baby- und Kleinkind-Schischi-Laden (Name leider vergessen).

Im Anschluss gibt es – je nach Wetter – folgende Möglichkeiten: Es regnet? Ein Besuch des Göteborger Kunstmuseums (Konstmuseet) kommt immer gut. Mittwochs bis 20 Uhr geöffnet. Zu finden sind Kunstwerke von Matisse, Kandinsky, Rembrandt, Andy Warhol und viele andere beeindruckende Künstler. Ältere, kunstinteressierte Kinder vorausgesetzt.
Wir hatten ja mich Kunstbanause dabei, daher ging es für uns ins Volvomuseum. DAS lohnt sich auf jeden Fall – fast egal, wie alt die Kinder sind. Hier findet ihr jede Menge alte und neue Autos und viel rund um die Geschichte von Volvo. Mein Highlight: die Concept Cars! Wunderschön. Ich würde immer wieder hin! Pflichtprogramm ist das Museum allein schon deswegen: Volvo kommt aus Schweden. Näher dran seid ihr also nirgendwo. Volvo ist zudem in vielen Dingen Vorreiter gewesen, so stammt z.B. der Sicherheitsgurt und der erste Kindersitz (den ihr auch im Museum findet) von Volvo. Die Sonne scheint? Dann nichts wie rauf aufs Boot und ab durch den Schärengarten. Wir sind in Styrsö ausgestiegen und von Styrso Bretten nach Dönso gelaufen. Ein entspannter Spaziergang und auch für Kinder nicht so langweilig – sofern Eltern an jeder Ecke stehen bleiben. Wer nicht laufen will, kann sich aber auch Räder mieten und von A nach B und wieder zurück radeln. In Ermangelung eines offenen Restaurants (und das im Sommer nachmittags um vier) sind wir wieder nach Göteborg zurück gefahren.






Alternativ geht das immer: Ein Besuch in Liseberg, ein Riesen Spaßpark für Kinder (und Erwachsene). Die kleine Chefin und ich hatten einen ähnlichen Park (Linnanmäki) mal in Helsinki besucht.
Abends hat es uns dann in Göteborg in das wunderbare Restaurant Bord 27 verschlagen. Tolles Essen (sehr kleine Karte, ein vegetarisches und ein Menü mit Fleisch) , toller Service, eine echt runde Sache. Im besten Fall reserviert ihr vorher, denn das Restaurant ist klein und sehr beliebt. Falls kein Platz, einfach die anderen beiden Restaurants der Family probieren, denn es gibt insgesamt drei. Wie sie selbst sagen: more of the same thing but still very very different.
Die beiden anderen Restaurants heißen Totale und Natur. Und definitiv ist jedes einzelne davon einen Besuch wert. Teuer, aber leider wirklich richtig geil!

Noch mehr Tipps für Göteborg
Wenn ihr mehr Zeit habt, Göteborg hat noch jede Menge zu bieten, Shopping ohne Ende zum Beispiel: Die besten Einkaufsstraßen in Göteborg sind die Kungsgatan, die Kyrkogatan, die Magasinsgatan und die Drottninggatan. Ihr findet außerdem auch einige Shoppingcenter in Göteborg. Das Kronhuset, ganz nah am Dom gelegen, ist das älteste Gebäude in Göteborg. Ihr findet im Innenhof Kunsthandwerk und Schokolade. Noch mal was Essen? Dann nix wie rein in die Feskekörka, die Markthalle für frischen Fisch und Krabben.
Für Kinder gibt’s da noch Plikta – einen Spielplatz, der gefühlt alles hat: Riesige Klettergerüste, Rutschen, Schaukeln und jede Menge Platz. Unsere Kinder wollten gar nicht mehr weg. Für uns Eltern war’s der perfekte Ort, einfach mal entspannt auf der Bank zu sitzen und den Kids beim Toben zuzusehen.
Auch toll: das Maritman, ein schwimmendes Schiffahrtsmuseum. Unsere Kids waren begeistert: Auf den alten Schiffen im Maritiman kann man durch enge Gänge kriechen, sich ans Steuer stellen oder Maschinenräume entdecken. Für kleine Piraten und Kapitäne ein absolutes Muss!
Wie komme ich nach Göteborg?
Tja, für uns lag es ja quasi auf der Route, andernfalls ist Göteborg gut mit dem Flugzeug zu erreichen. Wer mit dem Auto von Deutschland (nehmen wir Hamburg) losfährt, hat 640 Kilometer vor sich und einige Fährstrecken und kostenpflichtige Brücken. Geeignet für einen Roadtrip, wenn auch Kopenhagen und Malmö auf der Route liegen.
Wo übernachten in Göteborg
Für Familien gibt es in Göteborg passende Unterkünfte in jeder Preisklasse: Wer ein günstiges, zentrales Zuhause auf Zeit sucht, ist im Linnéplatsens Hotel & Hostel gut aufgehoben – ideal für Budget-Reisende mit Kindern. Komfort auf mittlerem Niveau bietet das Quality Hotel Waterfront, das mit familienfreundlichen Zimmern und toller Lage punktet. Direkt am Freizeitpark liegt das fantasievoll gestaltete Liseberg Grand Curiosa Hotel, ein echtes Highlight für Kinder und perfekt, wenn man Action und Übernachtung kombinieren möchte. Wer es etwas luxuriöser mag, wählt die Gothia Towers oder das angeschlossene Upper House, die mit viel Komfort, modernem Design und tollen Ausblicken überzeugen – perfekt für Familien, die in Göteborg etwas Besonderes erleben wollen.

