S wie Stillrheuma
Das mysteriöse Ouch von Still-Mamas
Stillrheuma? Klingt wie ein Widerspruch, oder? Doch hinter diesem Begriff verbirgt sich eine ernstzunehmende, aber oft unterschätzte Erkrankung. Wer bei ‘Still’ an Ruhe denkt, wird überrascht sein, wie turbulent das Leben mit dieser rheumatischen Erkrankung sein kann. Erfahre, was es mit diesem speziellen Krankheitsbild auf sich hat, welche Symptome es mit sich bringt und wie ihr Sympthomen entgegenarbeiten könnt.
Stillrheuma – Gib dem Kind einen Namen
Seitdem Lola auf der Welt ist, entspreche ich selbst immer mehr und mehr einer Unterart des Beuteltiers. Lola ist, genau wie auch schon ihre Schwester zuvor, ein absolutes Tragebaby. Egal ob im Wickeltuch oder der Babytrage, ich habe das Kind die ersten Wochen fast den kompletten Tag am Körper und an einigen wenigen Tagen auch während der Nacht.
Dabei habe ich mir bestimmte Bewegungsabläufe antrainiert, wie ich schon während des Wickelns auf und ab wippe, dabei meine Füße abrolle und in die Knie gehe. Ich bilde mir ein, dass das genauso sein muss und dass es keiner so gut kann wie ich. Was dafür aber auch keiner davon hat: starke Schmerzen in Knien und Füßen. Die Schmerzen äußern sich bei mir am stärksten am Morgen, wenn ich meine Fußsohle beim Aufstehen fast nicht gerade auf den Boden stellen kann, ohne zu krampfen. Ich springe also jeden Morgen mit einem Satz aus dem Bett, auf beide Füße und spurte los, sodass der Schmerz zwar heftig ist, aber nach kurzer Zeit nachlässt.
Ohne auf die Idee zu kommen, welche Ursache die krampfartigen Auswirkungen haben, schob ich es bisher darauf, dass ich eben „alt“ werde und dass ich Muskelkater vom vielen Lola-tragen habe. Als ich dann zufällig in einem Chat-Forum über ähnlich beschriebene Schmerzen anderer Mütter las, hatte ich den wahren Übeltäter identifiziert: Stillrheuma.
Warum treten Gelenkschmerzen nach der Geburt oder während der Stillzeit auf?
Hormonelle Veränderungen:
Während der Schwangerschaft produziert der Körper Hormone wie Relaxin, die dazu beitragen, die Gelenke und Bänder zu lockern, um Platz für das Wachstum des Babys und die Geburt zu schaffen. Nach der Geburt normalisieren sich diese Hormonspiegel nur langsam, was vorübergehend zu Instabilität und Schmerzen in Gelenken führen kann
Mechanische Belastung:
Die Schwangerschaft verändert die Körperhaltung, belastet die Gelenke (besonders Rücken, Hüften und Knie) und kann Muskelschwächen verursachen. Auch das Tragen und Heben des Babys oder längeres Stillen in ungünstigen Positionen kann die Gelenke beanspruchen.
Entzündungsprozesse:
In einigen Fällen können hormonelle und immunologische Umstellungen Entzündungsreaktionen in den Gelenken fördern, die rheumaähnliche Symptome verursachen.
Ist das vorübergehend?
In den meisten Fällen sind diese Beschwerden vorübergehend und klingen ab, sobald sich der Hormonhaushalt reguliert und die körperliche Belastung abnimmt. Unterstützend können physiotherapeutische Übungen, eine gesunde Ernährung und achtsame Körperhaltungen helfen.
Abgrenzung zum Still-Syndrom
Wichtig: Diese nach der Schwangerschaft auftretenden Gelenkschmerzen haben nichts mit dem Still-Syndrom zu tun, einer autoinflammatorischen Erkrankung, die unabhängig von Schwangerschaft und Stillzeit auftritt.
Was tun gegen das sogenannte „Stillrheuma“ nach der Schwangerschaft?
Diese Gelenkschmerzen sind zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Hier sind einige Tipps und Ansätze, die euch helfen können:
1. Achtsame Haltung und Ergonomie
- Beim Stillen:
- Nutze ein Stillkissen, um deinen Rücken, Nacken und Arme zu entlasten.
- Achte darauf, bequem zu sitzen, und wechsle regelmäßig die Stillposition.
- Beim Tragen des Babys:
- Verwende ergonomische Babytragen, die das Gewicht gleichmäßig auf Rücken und Hüften verteilen.
- Hebe mit gebeugten Knien, um den Druck auf deine Gelenke zu reduzieren.
2. Bewegung und Kräftigung
- Physiotherapie:
Ein Physiotherapeut kann dir gezielte Übungen zeigen, die die Gelenke stabilisieren und Muskeln stärken. - Leichte Aktivitäten:
- Regelmäßige Spaziergänge fördern die Durchblutung und lindern Steifheit.
- Yoga oder sanftes Pilates hilft, die Gelenke zu mobilisieren und Verspannungen zu lösen.
3. Ernährung und Entzündungshemmung
- Entzündungshemmende Lebensmittel:
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Fisch, Chiasamen, Leinsamen).
- Frisches Obst und Gemüse, besonders Beeren, Spinat und Brokkoli.
- Kurkuma und Ingwer als natürliche Entzündungshemmer.
- Ausreichend Flüssigkeit:
Trinke genug Wasser, um deinen Körper bei der Regeneration zu unterstützen.
4. Wärme- und Kältetherapie
- Wärmeanwendungen:
Wärmepads, heiße Bäder oder Kirschkernkissen helfen, verspannte Muskeln zu lockern. - Kältepackungen:
Wenn die Gelenke geschwollen oder entzündet sind, können Kältepackungen Linderung verschaffen.
5. Unterstützung durch Fachleute
- Arztbesuch:
Falls die Beschwerden länger anhalten oder sehr stark sind, solltest du einen Arzt aufsuchen. Dieser kann abklären, ob möglicherweise eine rheumatische Erkrankung oder Entzündung vorliegt. - Stillfreundliche Schmerzmittel:
Paracetamol oder Ibuprofen können, wenn nötig, eingenommen werden – sprich dies aber immer mit deinem Arzt oder deiner Hebamme ab.
6. Selbstfürsorge
Vergiss nicht, dass auch Stress und Schlafmangel die Schmerzen verstärken können. Gönne dir Ruhepausen, bitte um Unterstützung im Alltag und lass dir helfen, damit du Zeit für dich und deinen Körper hast.
Fazit
In den meisten Fällen verschwinden diese Beschwerden mit der Zeit, sobald sich dein Hormonhaushalt reguliert und dein Körper sich an die neuen Belastungen anpasst. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du den Heilungsprozess unterstützen und dich schneller wieder wohlfühlen.
10 Comments
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Zlata C
Hallo Madeleine, mich würde interessieren ob die Schmerzen von selbst weggegangen sind? Ich selbst bin zweifache mama und jetzt nach der Geburt meines Sohnes habe ich genau die selben Symptome wie du. Also schreckliche Schmerzen immer morgens.. ich stille auch voll und möchte nur ungern damit aufhören. Liebe Grüße aus Stuttgart
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Jana L.
Hallo Madeleine,
auch ich bin betroffen und würde gerne wissen, wie es dir inzwischen geht, was geholfen hat usw.
Danke und viele Grüße,
Jana -
Fahrenbruch
Das ist so ein Quatsch! Bin auch zweifache Mutter, und habe das Problem nach der Geburt des zweiten Kindes. Und jetzt kommts: weder stille ich noch ist mein Baby ein Tragekind! Trotzdem tun die Finger und Füße weh, besonders Morgens.
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Angelika
Ich hab das leider auch und bin schon beruhigt dass es anderen ähnlich geht!
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Lena
Hallo, ich kenne das Symptom auch, allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Stillen. Ich hatte rheumatische Beschwerden als meine Hormone Dank der Hormonspirale völlig im Ungleichgewicht waren. Das wäre doch schlüssig, das nach der Geburt ein Hormonmangel besteht..
Habe damals den Hormonstatus per Speicheltest bestimmen lassen, kann man online bestellen. Dieser ist besser als ein Bluttest, da aktive Hormone gemessen werden. Danach hat mir eine natürliche Hormontherapie geholfen. Die Beschwerden kamen nie wieder. -
Elisabeth
Hallo! Ich (Baby jetzt 4m, voll gestillt) hatte auch schlimme Gelenkschmerzen. Meine Stillberaterin hat mir zur Behebung eines anderen Problems Lecithin (1200mg) empfohlen und seit ich das nehme habe ich auch keine Gelenkschmerzen mehr! Ich bin so glücklich über diese „zufällige“ Heilung, das wollte ich mit anderen Betroffenen teilen.
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Stw
Hallo zusammen, hatte das auch extrem beim 1.Kind, meine Frauenärztin meinte das müsse Rheuma sein von stillreuhma wollte sie nichts wissen. Ich hab gelesen das es umso länger man stillt besser wird und beim 2. Kind weniger. Habe mein 1. Kind 2,5 jahre gestillt bei meinem 2. Kind stille ich auch voll und hatte von Anfang an keine schmerzen mehr. War also wirklich so, bin auch mega froh darüber 🙂
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Alexandra
Hallo Madeleine, ich habe dasselbe Problem, dass mir vor allem
Morgens die Fussohlen/-Gelenke schmerzen respektive steif anfühlen wenn ich aus dem Bett aufstehe. Ich laufe erst mal total steif rum. Auch die Kniegelenke spühre ich. Zu Beginn hatte ich auch ermüdete/entzündete Muskulatur, fuehlt sich aber anders als Muskelkater an. Unser Sohn ist nun 6 Monate, ich hatte es erst nach dem Abstillen, also ab ca dem 3. Monat. Ich habe jenste Bluttests gemacht, auch Rheumatische, und man hat nichts gefunden. Ich nehme jeden Tag Schüsslersalz und Chondrosulf gegen Gelenkschmerzen. Es ist ein wenig Besser geworden aber noch nicht ganz weg. Gerne wollte ich wissen wie es nun dir geht mit Cantienica.
demedbook
Solche Fälle sind aber selten (seltener als bei Hepatitis B). Außerdem werden Personen mit Hepatitis A nicht zu Dauerausscheidern*, und das Virus führt auch nicht zu einer chronischen Hepatitis. Wichtig sind gute Hygiene bei der Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Vermeiden von verunreinigten Wasserquellen. Für Kinder wird eine Impfung gegen Hepatitis A in jedem Fall empfohlen ( Hepatitis-A-Impfstoff und Impfschema bei Säuglingen und Kindern). Diese empfiehlt sich auch für Erwachsene mit einem hohen Infektionsrisiko: Bei Reisen in Gebieten, in denen Hepatitis A verbreitet ist. Personen, die in Diagnose- oder Forschungslabors arbeiten, in denen das Hepatitis-A-Virus untersucht wird. Personen mit chronischen Lebererkrankungen oder Blutungsstörungen. https://demedbook.com/alles-ueber-morbus-basedow Einer von 100 Erwachsenen erkrankt in seinem Leben an einer Schizophrenie. In Deutschland leiden aktuell rund 800.000 Menschen an einer Schizophrenie. Jedes Jahr erkranken rund 8.000 Menschen neu. Die Krankheit tritt meist erstmals im frühen Erwachsenenalter auf. Das Erkrankungsalter liegt bei Männern in der Regel zwischen 20 und 25 Jahren und bei Frauen zwischen 25 und 30 Jahren. Männer und Frauen erkranken gleich häufig. Schizophrenien verlaufen sehr unterschiedlich. Manche Patienten erkranken nur einmal, andere chronisch mit erheblichen Einschränkungen im Alltag. Ursachen und Risikofaktoren. Die Ursachen einer schizophrenen Erkrankung sind nicht eindeutig geklärt.