Heike ist 23 Jahre alt und studiert Grundschullehramt. Für uns hat sie zwischen Pädagogikseminar und Pipiwindel die Geburt ihrer Tochter aufgeschrieben, die sich spannend wie ein Krimi liest. Und eine Lieblingsstelle darin haben wir auch. Na, welche könnte das wohl sein? 

Einen Tag vor A.s errechnetem Geburtstermin hatte ich einen Kontrolltermin bei meiner Hebamme und Frauenärztin. Zuerst ging es wie immer 30 Minuten ans CTG. Keine Wehen, aber der Herzschlag des Kindes war viel zu hoch (jenseits von 200). Also nochmal 30 Minuten CTG, vielleicht war die Maus nur gerade in Action oder aufgeregt. Doch der Herzschlag ging einfach nicht runter. Also Ultraschall, dort sah alles gut aus. Mein Blutdruck war aber leider auch zu hoch. So bekam ich von meiner Ärztin eine Überweisung in die Geburtsklinik wegen des Verdachts auf Schwangerschaftsvergiftung.

Ich rief meinen Mann bei der Arbeit an und erklärte ihm die Lage. Er kam gleich zur Praxis und lud mich ins Auto. In der Klinik wurde noch einmal CTG geschrieben, Ultraschall gemacht und Blutdruck gemessen. Und siehe da, alle Werte im grünen Bereich! Die diensthabende Ärztin beriet sich mit der Oberärztin und beide kamen zu dem Entschluss, dass wir erstmal wieder nach Hause fahren dürfen. Allerdings sollten wir am nächsten Tag zur Kontrolle kommen, wären die Werte dann wieder auffällig, würde die Geburt eingeleitet werden.

„Ich weckte meinen Mann und sagte, dass meine Fruchtblase geplatzt wäre und es jetzt los geht. Seine verschlafene Antwort war: „Sicher, dass du dir nicht nur eingepullert hast?“

Heike

Doch dazu sollte es nicht kommen, denn in der Nacht machte sich A. von selbst auf den Weg. Gegen drei Uhr nachts drehte ich mich in meinem Bett um und plötzlich war alles nass! Ich weckte meinen Mann und sagte, dass meine Fruchtblase geplatzt wäre und es jetzt los geht. Seine verschlafene Antwort war: „Sicher, dass du dir nicht nur eingepullert hast?“ Während ich im Bad war, um mich fertig zu machen und wartete, dass endlich nicht mehr Fruchtwasser in Strömen aus mir herauslief, räumte mein Mann erstmal noch den Geschirrspüler aus und die Küche auf. Dann ging es los: Kliniktasche ins Auto und ab zur Klinik. Auf der Fahrt hatte ich auch schon ein oder zwei Wehen.

In der Klinik angekommen wurde ich erstmal gefragt, ob ich schon regelmäßige Wehen hätte. Da ich dies verneinte, wurde ich auf ein Wehenzimmer gelegt und mein Mann wurde wieder nach Hause geschickt, damit er noch ein bisschen schlafen konnte. Es war mittlerweile 4 Uhr morgens. Gegen 6 Uhr setzten dann die Wehen ein. Sie waren sofort sehr stark und kamen alle 6 Minuten! Ich wurde ans CTG angeschlossen, doch dort war keine Wehentätigkeit zu sehen. Als die Wehen dann alle 3 Minuten kamen, untersuchte mich eine Frauenärztin und stellte fest, dass der Muttermund schon bei 4 cm war. Also ging es ab in den Kreißsaal und mein Mann wurde angerufen.

„Man sieht schon die Haare!“, hieß es sofort von der Hebammen. Pressen… einmal, zweimal. Auf einmal waren keine Wehen mehr da.

Heike

„Man sieht schon die Haare!“, hieß es sofort von der Hebammen. Pressen… einmal, zweimal. Auf einmal waren keine Wehen mehr da. Die Haare von A. guckten schon und ich konnte nicht weiter drücken. Das war ein furchtbarer Moment! Die Ärztin rief Anweisungen, Zange und Glocke kamen zum Einsatz und ich spürte meine Haut reißen. Und dann wie ein Befreiungsschlag: noch eine Wehe und der Kopf war durch und dann noch eine und A. war da!

Mein Mann durfte die Nabelschnur durchschneiden und dann bekam ich meine wunderschöne Tochter um 10:07 Uhr auf die Brust gelegt. Nach 4 Stunden Wehen war es geschafft! A. war 47cm groß und 3150g schwer und kam genau zum Geburtstermin.

Während A. auf mir lag, begutachtete die Ärztin den Schaden, den sie angerichtet hatte. Zwei Stunden wurde dann noch genäht. Unterstützung wurde durch Oberarzt und Chefärztin angefordert. Aber während der ganzen Zeit, hatte ich mein Baby bei mir und meinen Mann, der meine Hand hielt. Am Nachmittag durften wir dann auf mein Zimmer und meine Eltern besuchten uns gleich am Nachmittag noch und bestaunten ihre Enkeltochter. Nach drei Tagen wurden wir entlassen – der Start in unser neues Leben als Familie zuhause!

Liebe Heike, wir haben mitgefiebert und geschmunzelt. Der Kommentar deines Mannes zur geplatzten Fruchtblase ist herrlich, wir sind fast geneigt dazu, ihn „trocken“ zu nennen!
Alles Liebe für euch, dein Studium und eure süße Tochter <3

Camilla hat sowohl Helene, als auch Oskar über den ET hinaus getragen. Für alle, die auch denken, ICH WILL NICHT MEHR! hat Camilla hier ein paar Tipps zusammengefasst, die dabei helfen können (nicht müssen), damit es endlich losgeht…
Den Daddyblogger LifeofBo bzw. newdadsontheblog, wer kennt ihn nicht? Hier erzählt seine Frau Anne mit viel Esprit davon, was alles passiert, wenn es dann doch länger dauert…