Die liebe Laura-Isabelle hat zwei Kinder und beide in Paris bekommen. Die Geschichte von der Geburt ihres Sohnes konntet ihr bereits bei uns lesen – heute gibt es ihre zweite Story. Und die ist nicht weniger spannend. Vor allem, weil sich Laura-Isabelle die ganze Nacht alleine durch die Wehen gekämpft hat, schließlich war da schon ein kleines Kind zuhause…

Da mein kleiner Paul (siehe ersten Geburtsbericht) eine Woche zu früh kam und ich bei meiner zweiten Schwangerschaft bereits seit Monaten einen sehr harten & unangenehmen Bauch hatte, war ich fest überzeugt, dass meine Kleine 2-3 Wochen zu früh kommen wird. Der deutsche Termin war der 23.02. und der Französische (!! Ja die zählen eine Woche mehr) der 02.03. Ich sagte aber allen, dass sie Anfang Februar kommt und vielleicht maximal an meinem Geburtstag (12.02.), da ich ja auch sehr oft während der SS meinen kleinen Paul rumschleppen musste. Es sagen zwar alle immer man darf während einer Schwangerschaft nichts Schweres tragen, aber das kann man höchstens bei der ersten Schwangerschaft einhalten (das können wahrscheinlich alle Schwangeren mit bereits einem Kind gut nach vollziehen).

Da ich einen totalen Zweier-Tick habe, hoffte ich auf den 02.02., der verstrich aber genauso wie mein Geburtstag und dann kam der 22.02. Mittags war ich mit meinem Mann zum Lunch verabredet und auf dem Hinweg telefonierte ich mit meiner genauso-schwangeren Schwester in Deutschland. Sie fragte mich, ob ich schon Anzeichen verspüre und ich sagte, „naja mein Bauch ist ja generell immer hart, aber jetzt gerade spüre ich wieder eine Wehe“. Ich dachte mir aber Garnichts dabei. Während dem Mittagessen mit meinem Mann schauten wir dann doch ab und zu aufs Handy und ich merkte, dass die Wehen alle 10-15 Minuten auftraten. Sie waren aber noch gut auszuhalten und so genossen wir das Mittagessen. Danach legte ich mich in die Badewanne, um zu sehen, ob die Wehen eventuell verschwinden, aber sie kamen dann bereits alle 7 Minuten und mein Mann wurde dann doch schon etwas nervös und kam nachmittags von der Arbeit nach Hause. Wir dachten, dass vielleicht bei der zweiten Geburt (die erste ging ja immerhin 36 Stunden) vielleicht alles etwas schneller gehen würde, aber so täuscht man sich. Leider nahmen die Wehen aber nicht so richtig Fahrt auf. Sie wurden zwar schmerzvoller, aber wenn ich mich hinsetzte, dann kamen sie wieder nur alle 10 Minuten und wenn ich mich bewegte, dann waren sie wieder näher bei einander. Meinen Schwiegervater kam abends als Babysitter vorbei und gegen 23 Uhr war die Sache mit den Wehen eigentlich unverändert, aber da alle müde wurden, dachte ich es ist vielleicht besser, das mal im Krankenhaus kontrollieren zu lassen.

Im Liegen beim CTG um Mitternacht waren die Wehen wieder sehr weit auseinander, aber immerhin waren es unten schon einmal 1 1/2 cm. Die Schwester war nicht sehr beeindruckt und schickte uns um 1 Uhr nachts auf einen 40 minütigen Spaziergang, während welchem ich alle 4 Minuten heftigste Wehen hatte. Um 1.45 Uhr wieder am CTG waren es zwar immerhin 2 cm, aber die Wehen ließen im Liegen wieder nach, was extrem frustrierend war. Ich denke bei einer ersten Geburt hätten sie mich auf jeden Fall nach Hause geschickt, aber da es doch ab und zu bei einer zweiten Geburt schneller geht, schickten sie mich auf ein Zimmer nach oben. Da wir nicht wussten, wie es zu Hause nachts und morgens mit meinem Schwiegervater und Paul laufen würde, schickte ich meinen Mann nach Hause und kämpfte mich die Nacht über ganz alleine mit viel Frustration durch die Wehen. Ich lief die ganze Nacht durchs Zimmer und hörte SWR3 auf dem Webradio. Leider jedes Mal wenn ich mich ausruhen wollte, wurden die Wehen wieder unregelmäßiger, was ja heißt, dass alles um so länger dauert. Um 4.45 Uhr war ich immer noch bei 2 Fingern (was von einer sehr unfreundlichen französischen Nachtschwester kontrolliert wurde, die ich glaube ich gerade geweckt hatte). Ich kämpfte mich also weiter durch die Nacht mit sehr schmerzhaften Wehen, an Schlafen war nicht zu denken und einige Tränen waren auf jeden Fall auch im Spiel.

Um ca. 9 Uhr war mein Mann dann wieder bei mir und ich war bei 3 cm (Juuuhuuuu). Ich hatte auch das riesen Glück, dass seit 8 Uhr von einer Freundin die beste Freundin Schicht im Kreissaal hatte und ich somit in der heißen Phase von einer sehr lieben Person betreut wurde. Sie brachte um 9.30 Uhr die Fruchtblase zum Platzen, ich war bei 4 cm und hatte jetzt sehr regelmäßige Wehen. Die Schwester fragte mich, ob ich noch auf dem Gymnastikball paar Übungen machen wollte, aber nach der schlimmen Nacht und mit einer geplatzten Fruchtblase (Sauerei vorprogrammiert) dachte ich, dass ich doch die PDA bevorzuge (lol). Um 11 Uhr bekam ich diese dann auch. Das letzte Mal wurde sie mir sehr schnell gelegt. Dieses Mal kam aber ein junger Assistenzarzt rein. Ich verstand nur irgendwas mit „Intern“ und dachte, hoffentlich kommt noch der Boss. Der kam aber nicht und die PDA war wirklich eine ewige Angelegenheit in der mir leicht schlecht wurde. Die Schwester, die mich blockierte, zog mir dann ganz schnell die Brille von der Nase, meinte „Kopf nach oben“ und sprühte mir Wasser ins Gesicht. Das half und irgendwann war die PDA dann auch gelegt. Ich verspürte sie zwar erst nur halbseitig (!!), aber nachdem ich mich auf die linke Seite legen sollte, verteilte sie sich dann auch besser auf der anderen Seite. Danach ging alles ganz schnell und paar Minuten habe ich auch schlafen können. Um 12 Uhr war ich bei 5 cm und um 14 Uhr waren die 10 endlich erreicht. Wir warteten dann noch ein wenig, bis der Kopf ganz nach unten wanderte und die Push-Phase am Ende empfand ich wieder als sehr kurz. Sie zog sich denke ich nur ca. 10 Minuten und dann wurde mit genau 40 SS um 15.50 Uhr am 23.02.17 Mathilda mit 3.470 gr und 51,5 cm geboren.“

 

Liebe Laura-Isabelle, vielen Dank, dass Du uns auch deine zweite Geschichte aufgeschrieben hast! Es ist jedes Mal einfach so spannend eine Geschichte zu lesen. 

Wer übrigens das Leben von Laura-Isabelle in Paris verfolgen möchte, der kann das auf ihrem Instagram-Account tun!

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