The days that…
Nieke & Mats were born!
Unsere heutige Gast-Mummy Janna liebt laut eigener Aussage alle Geburtsgeschichten und verdrückt auch hier und da mal gerne ein Tränchen. Und beschenkt uns heute, mit einer ganz besonderen Geschichte, denn sie berichtet direkt von zwei Geburten – und zwar erst die von Töchterchen Nieke und drei Jahre später von Sohnemann Mats. Und wie so oft – die beiden hätten nicht unterschiedlicher sein können…
„Ich kann sagen, dass ich wirklich das grosse Glück habe, nicht nur mit zwei wundervollen Kindern beschenkt worden zu sein (am 20.04.2010 und am 09.04.2013), sondern auch mit zwei Bilderbuch-Geburten, wie ich sie mir besser, schneller und vor allem komplikationsloser nicht hätte wünschen können! Ich habe es nun nach fast sieben bzw. vier Jahren endlich vollbracht, sie aufzuschreiben. Weil meine beiden Kinder es lieben, sie zu hören und weil ich Angst habe, dass irgendwann alle Einzelheiten verblasst und nur noch von glückstrahlenden Blendenflecken überlagerte Erinnerungen übrig sind. Ja, und weil ich sie mit euch teilen möchte, denn solche Geburten scheinen heutzutage selten zu sein.
Alles begann mit einer grossen, grossen Liebe. Der Liebe zu Lars, dem älteren Jungen mit den roten Haaren aus dem hinteren Teil unserer Strasse. Der, mit dem coolen silbernen Ski-Anorak. Den ich viele Jahre und einige verunglückte Beziehungen später auf einer Party von gemeinsamen früheren Freunden wieder traf. Und in den ich mich sofort verliebte, was allerdings mein Bauch und mein Unterbewusstsein mir erst in Form von intensiven Träumen und Kribbeln klarmachen mussten. Kurz: 5 Jahre und einen Umzug von Hamburg nach Zürich später war mein Traum Wirklichkeit geworden und wir hatten ein Baby in meinen Bauch gepflanzt! Ich war extrem glücklich und aufgeregt und stolz und konnte es kaum erwarten, dass sich dieser zu einer ganz dicken Kugel formt. Ehrlich!
Doch zuerst kamen Müdigkeit und Übelkeit im Doppelpack. Letztere zum Glück nur leicht ausgeprägt aber Hand aufs Herz, ich war soooo müde, dass ich im Büro froh war, wenn mein Chef über Mittag Termine hatte. Ich habe dann die Tür von innen verschlossen und mit dem Kopf auf den Händen ein Nickerchen am Schreibtisch gemacht! Ich weiss noch, dass sich beide kurz nach dem dritten Monat schlagartig wieder verabschiedeten und ich meiner Glückseligkeit keinen Riegel mehr vorschob, nachdem ich meinem Chef von der Schwangerschaft erzählt hatte.
Ich genoss es, schwanger zu sein, liebte ganz besonders meine Latzhose und dass ich sie mehr und mehr ausfüllte. Ich hatte normalen Heisshunger und verbot mir den auch nicht. Wer mich kennt, weiss, mit Disziplin hab ich es eh nicht so… Ich ärgerte mich über die Sticheleien von Lars, ich solle mich nicht so gehen lassen und strafte all seine Befürchtungen Lügen, indem ich alles in allem nur 8kg zunahm (die übrigens schon wenige Wochen nach der Geburt wieder weggestillt waren). Ich hatte Heulkrämpfe und Selbstmitleid, auch Rückenschmerzen immer öfter und kurzatmig wurde ich auch. Treppen und Berge bewältigte ich nur schnaufend und auch das liess Lars oft die Augen rollen aber hey, ich war halt schwanger! Wir machten die in der Schweiz üblichen Vorsorgen und freuten uns über Ultraschallbilder und dass alles normal verlief. In der 20. Woche spürte ich die ersten Kindsbewegungen wie ein zartes Flattern aber unser kleines Töchterchen wurde bald energischer und zum Schluss hatte ich erdrutschartige Verschiebungen und Ausbeulungen im Bauch. Zwei Monate vor dem Stichtag zogen wir noch von unserer kleinen stadtzürcher Wohnung in eine grössere, kindertaugliche Wohnung mit Garten etwas ausserhalb und dann bekam ich immer öfter einen harten Bauch und wurde von meinem tollen Frauenarzt kurzerhand krankgeschrieben. Mutterschutz beginnt in der Schweiz eigentlich erst mit dem Tag der Geburt. Ich hatte nun also Zeit für den Nestbau und richtete den Stubenwagen und ein Kinderzimmer liebevoll her.
Meine beste Freundin hatte vor einem Jahr in Hamburg ihre Tochter mit einer Beleghebamme zur Welt gebracht und für mich war klar, das möchte ich auch. Wir haben Carolina ohne langes Suchen gefunden, denn sie kam aus dem Nachbarort, und ihre Vorsorgen begannen mit dem Umzug in die neue Wohnung. Damit ergab sich auch gleich die Frage nach dem Geburtsort, denn Carolina kooperierte mit einer Klinik, 10 Minuten von uns entfernt. Ja, es lief alles!
Der harte Bauch blieb allerdings und mein Frauenarzt sprach die Möglichkeit einer vorzeitigen Geburt an. Carolina war aber völlig entspannt und meinte im Spass, dass ich sicher übertragen würde. Und so kam es schliesslich auch.
Am 19.4.2010, sechs Tage nach dem Stichtag, es war Sechseläuten, ein Zürcher Feiertag, verkündete Lars, dass er sich am Abend noch auf ein Bierchen treffe und ich zog gegen Mittag auch los, um mir in der Stadt mit einer Freundin den Umzug der Zünfte und das Verbrennen des Böög anzuschauen. Nach ein paar Stunden wurde ich allerdings sehr müde und auch mein Bauch wieder hart, weshalb ich nachhause fuhr und es mir auf der Couch vor dem Fernseher gemütlich machte. Ich wollte doch nicht verpassen, wie lange der Böög brennen muss, bis der Kopf explodiert, was nämlich eine Prognose dafür sein soll, was wir für einen Sommer bekommen würden. Ich schlief allerdings ein.
Keine Ahnung mehr, wie lang ich schlief aber ich wurde ruckartig wach, weil etwas in mir riss und als ich mich aufsetzte, kam ein kleiner Schwall Fruchtwasser und so gab es keinen Zweifel daran, was Sache war. Eine riesige Freude machte sich in mir breit und ein Dauergrinsen setzte sich auf meinem Gesicht fest und dann kam auch Aufregung und ein bisschen Angst. Was nun zuerst tun? Lars, Carolina, Klinik? Ich entschied mich fürs Klo, da ich noch keine Wehen spürte. Aber das Fruchtwasser, das dort in kleinen Rinnsalen landete war grünlich und aus dem Vorbereitungskurs wusste ich, dass unsere Maus wohl aus Stress hineingekackt hatte. Jetzt rief ich zuerst Lars an, er solle heimkommen, denn wir bekämen jetzt ein Baby und dann Carolina. Es war ein komisches Gefühlschaos aus Freude, Angst, Aufgeregtheit und innerer Ruhe… Lars war hingegen völlig ungläubig und aufgedreht am Telefon, versprach aber, in einer halben Stunde da zu sein und Carolina beruhigte mich, weil ich ja noch keine Wehen hatte und das Fruchtwasser nur sehr wenig abging. Das Köpfchen verschloss wohl den Gebärmuttermund. Ich sollte aber trotzdem mal im Kreißsaal anrufen, wegen des grünen Fruchtwassers. Und dann gingen die Wehen los, gleich recht spürbar und ca. alle zwölf Minuten und die Hebamme im Kreißsaal sagte, wir sollten mal lieber kommen sobald mein Mann da sei. Wir hielten aber nochmal kurz inne, umarmten uns fest und nach einem intensiven Angrinsen machten wir uns also auf den Weg, Eltern zu werden.
Während der kurzen Autofahrt halbierten sich die Wehenabstände und ich konnte mittlerweile auf meinem Handtuch nicht mehr ruhig sitzen sondern ruckelte stöhnend von einer auf die andere Arschbacke. Und ich war so froh, in der Klinik anzukommen, denn da war sachkundige Hilfe. Meine Angst vergrösserte sich mit der Zunahme der Wehenstärke. Ich bekam ein CTG und dann wurden wir spazieren geschickt und Carolina wurde gerufen. Aber nach kurzer Zeit konnte und vor allem wollte ich nicht mehr rumlaufen und wir gingen zurück in den Kreißsaal, wo Carolina uns dann „übernahm“. Ich glaube, mein Muttermund war eingangs bei 5 Zentimetern und nun wurde es sehr schnell sehr heftig! Ich wollte noch aufs Klo und dann erinnere ich nur noch Schemen: Hinlegen, ans Seil klammern, Lars, nein das geht nicht, winden, ächzen, schreien, Lars, Panik, anders, Stehen, aufstützen, von Lars gehalten werden, nochmal und nochmal. Das geht einigermassen. Aber für Lars nicht mehr, Panik, Wanne! Und das war eine Wohltat und auch insgeheim mein Traum. Ich konnte entspannen und liess mich vom Wasser schaukeln und tragen. Lars hinter und Carolina neben mir, fast nicht existent. Jetzt stagnierten aber die Wehen, der Muttermund war voll geöffnet. Carolina gab mir irgendein Nasenspray, nahm meine Hände, sah mich an und nickte mir ganz leicht zu, als wollte sie sagen, Endspurt. Und dann konnte ich nur noch schreien aus Panik und Unglauben. Das war der Wendepunkt. Die Eröffnungswehen waren fertig und die Presswehen wollten beginnen. Es drückte und brannte… und ich war überzeugt, das geht nicht, niemals. Man nennt das wohl einen Feuerring, den Moment, wenn das Köpfchen ultimativ auf alles da unten drückt. Und ich wollte mich verweigern, alles wieder in mich hineinziehen aber Carolina sagte nur du kannst das und Lars war die ganze Zeit mein Fels. Er hielt meine Hand, massierte meinen Nacken, munterte mich auf, spornte mich an. Er tat und sagte genau das Richtige. Wir waren eine Einheit und Carolinas reine Anwesenheit gab mir dann das Vertrauen, trotzdem einfach zu pressen. Dreimal, dann war das Köpfchen da und nochmal, flutsch, flutsch, flutsch und unsere Nieke Lene schwamm zwischen meinen Beinen. Ohhhhh, man. Ich konnte vor Glück und Unglauben nur trocken schluchzen und zitterte. Ich bin mir nicht mehr sicher, in welcher Reihenfolge aber Carolina nahm Nieke aus dem Wasser, klemmte die Nabelschnur ab und Lars schnitt sie durch. Es wurde etwas aus dem Mund entfernt und tatsächlich hielt Carolina Nieke kurz über Kopf, denn es kam kein Ton. Einmal Nase absaugen und dann, dann schrie unsere Maus die Strapazen raus und die für mein Empfinden doch recht bläuliche Hautfarbe wechselte zu rot. Carolina legte Nieke auf meine Brust und Lars, der immer noch hinter mir sass und mich hielt, und ich, wir berührten unsere Tochter voll Staunen.
Ich war stolz auf mich und stolz auf Lars und stolz auf unser kleines Mädchen und sehr, sehr dankbar! Dafür, dass diese Geburt so reibungslos und schnell ging, dreieinhalb Stunden nach Ankunft in der Klinik war Nieke da, ohne Schmerzmittel und ohne PDA (nach der ich aber sehr wohl schrie, kurz bevor ich in die Wanne ging). Und als ich abgetrocknet und im Hemdchen auf dem Bett lag, mit Nieke fertig zurechtgemacht an der Brust, und als ich zum ersten Mal das wunderbare Gefühl eines saugenden Babymunds an der Brust und diese Innigkeit erlebte, da flossen mir Tränen der Rührung über die Wangen und meine Gedanken schweiften ab, zurück zu der Urgewalt der letzten Stunden. Und ich schämte mich ein bisschen für das Gejammere und die grosse Angst davor, dass die Schmerzen noch grösser werden könnten. Denn es lief doch alles einfach unglaublich super!
Und doch, wir Frauen sind heute einfach nicht mehr darauf vorbereitet, egal wieviel wir über Geburten lesen und zu wissen glauben. Nicht aufs Kinderkriegen und auch nicht aufs Elternsein. Wo sind sie geblieben, die grossfamiliären Lebenskonzepte, in denen man Erfahrungen teilt, hautnah erlebt und spürt? Aber das ist eine andere Geschichte…
Jetzt kommt erst noch die von Niekes kleinem Bruder, der beinahe auf den Tag genau drei Jahre später zu uns stiess. Naja nicht ganz, denn zum Glück wollte der kleine Mann 9 Tage vor Termin kommen. Aber alles auf Anfang.
Meine zweite Schwangerschaft war nicht ganz so angenehm, wie die erste. Ob es nun daran lag, dass ich einen zweijährigen Wirbelwind und extremen Dickkopf zuhause hatte, der die volle Aufmerksamkeit forderte und ich auch 50% arbeitete, oder daran, dass diesmal ein Junge in mir wuchs, ich weiss es nicht. Auf jeden Fall beschreiben die Worte beschwerlich und anstrengend zumindest die erste Hälfte der Schwangerschaft wohl am besten. Ich litt bis weit in den vierten Monat hinein unter extremer Übelkeit, konnte aber – leider – nie Erbrechen. Homöopathie, Akkupressurarmbänder, Zäpfchen, nichts half. Bis mir mein Frauenarzt Tabletten verschrieb, die die Übelkeit wenigstens ein bisschen linderten. Auch heftige Kreislaufprobleme kamen hinzu und so wurde ich schon Ende des dritten Monats krankgeschrieben, schliesslich sogar wegen meiner schlechten Konstitution für den Rest der Schwangerschaft.
Ich war extrem müde und ständig angestrengt. Wann immer es ging, schlief ich. Zum Glück fielen drei Wochen Korsika-Camping-Ferien in diese Zeit, in denen ich eigentlich nur schlief oder in der Hängematte lag und Nieke mit ihrem Papa Abenteuer erlebte. Ende des vierten Monats wurde es endlich besser. Die Übelkeit war weg und ich hatte auch wieder mehr Energie. Und nun ja auch Zeit, mich mit dem kleinen Bauchbewohner anzufreunden, denn Nieke ging weiterhin 50% in die Krippe. Das tat gut und war auch bitter nötig, denn ich hatte bis dahin kaum einen Bezug zu meinem Kleinen. Vergleichend muss ich sagen, dass diese Schwangerschaft nicht nur viel extremer war, sondern dass auch alles viel schneller ging. Die deutlichen Rundungen, die ich auch diesmal dank besagter Lieblingslatzhose mit Stolz vor mir hertrug, und die ersten Kindsbewegungen, die ich schon in der 16. Woche zaghaft spürte. Mit Lasse Mats, so der Arbeitstitel, konnte man sich schnell regelrecht unterhalten, er antwortete mit heftigen Boxhieben und Fusstritten auf unsere Kontaktaufnahmen, sehr zur Freude seiner Schwester. Und später turnte er trotz grösser werdendem Platzmangel mit Vorliebe in meinem Bauch herum und schob seinen Popo von links nach rechts. Ich habe gelernt, dass die unterschiedliche Intensität der empfundenen Aktivität im Bauch auch mit der Position der Plazenta zu tun hat. Bei Nieke war sie vorne rechts und pufferte einiges ab. Bei Mats hingegen eher links hinten und so bekam mein Bauch die volle Breitseite. Das tat mir dann sogar manchmal richtig weh und ich begann, den Tag der Geburt herbeizusehnen auch weil ich etwas Angst vor einem Riesenbaby hatte.
Am 8. April 2013 gingen wir drei gemeinsam in „unser“ Familienbett. Ich hatte wohlgemerkt nur die Besucherritze, denn Nieke machte sich breit. Ich konnte auch nicht einschlafen und las noch bis Mitternacht. Um kurz nach eins bin ich dann aufgewacht, weil ich in einer etwas klebrigen Pfütze lag. Verwirrt und desorientiert dachte ich darüber nach, warum ich jetzt wohl ins Bett gemacht habe. Dann machte es Klick und ich ging erst aufs Klo und packte dann Niekes Kuschelschaf und Nuggi in den Übernachtungsrucksack. Ich erinnere mich komischerweise genau daran, dies in der Hocke getan und dabei gedacht zu haben, dass das doch irgendwie riskant ist, wo doch das Fruchtwasser schon abging und der Kopf deutlich nach unten drückt. Und fast gleichzeitig begannen die Wehen. Ich weckte also meine beiden und drängte zur Eile.
Eigentlich war der Plan, zuerst Nieke bei Freunden ein paar Dörfer weiter abzuliefern und dann die 20 Minuten zum Spital (diesmal ein anderes) in Angriff zu nehmen aber als wir um 1.30 Uhr im Auto sassen und ich Mühe hatte, die Wehen noch zu veratmen, war klar, das klappt so nicht oder wir legen ne oscarreife Autogeburt hin. Als die beiden mich um ca. 1.50 Uhr im Gebärsaal abgeliefert hatten (zum Glück mit großer Gebärwanne), hatte ich bereits alle drei Minuten ziemlich starke Wehen. Carolina, meine liebe vertraute Beleghebamme erwartete mich schon und liess augenblicklich das Wasser einlaufen. Ein kurzer Blick auf mich genügte ihr dafür. Ich wollte aufs Klo, das grosse Sandwich wieder loswerden, das ich zum Abendessen hatte. Carolina nutzte das für Formalitäten, bis ich sie panisch rief, denn mein Schmerzgedächtnis meldete sich und lieferte mir ein Blackout. Ich meinte, vor Angst nicht mehr zu wissen, wie das alles geht und so nahm Carolina meine Hände, ich sass immer noch auf dem Klo wohlgemerkt, und hechelte mit mir die Wehe weg. Und dann ermahnte sie mich, dass ich sofort aufstehen soll, wenn der Stuhldrang gemeinsam mit einer Wehe kommt, denn das seien dann Presswehen. Und nach noch zwei Wehen die ich auf dem Klo weghechelte war dieser Moment gekommen. Bisher war weder Zeit für ein CTG oder eine Eingangsuntersuchung und was am schlimmsten für mich war, Lars war noch nicht zurück und ich wollte Lasse Mats auf keinen Fall ohne ihn bekommen. Ich sprang also auf, und rief nach Carolina und sie zog mir die Kleider aus, während wir gemeinsam zur Wanne gingen. Ich weiss nicht wie, aber nach einer Presswehe erzwang ich eine kurze Pause durch ein Mantra in meinem Kopf, nicht ohne Lars, nicht ohne Lars… und als er dann endlich, um 2.15 Uhr bei mir im Kreißsaal erschien, konnte er sich gerade noch hinter mich setzen und meine Hand nehmen und gefühlte 20 Sekunden später war mit einer heftigen Presswehe das Köpfchen geboren, wie bei Nieke, ins Wasser hinein! Und nach einem weiteren Pressen war er da unser Lasse Mats. Er wurde sofort auf meine Brust gelegt und mit einem Handtuch zugedeckt und wir lagen lange so da, bis ich auch die Nachgeburt ins Wasser gepresst hatte.
Lars habe ich nach einer ersten gemeinsamen Stunde nachhause zum schlafen geschickt, denn er musste Nieke um 8 Uhr schon wieder abholen. Mats und ich lagen noch bis um 5.30 Uhr im Gebärsaal und warteten auf die Verlegung ins Zimmer. Er hatte schon an beiden Brüsten ordentlich gesaugt und vor dem Einschlafen auf meinem Bauch die Augen offen gehabt und sein Köpfchen angehoben. Wow! Nur, ich hatte wirklich Mühe, das alles zu begreifen. Unglaublich, wie mich der kleine Mann überrumpelt hat. Immer wieder starrte ich fassungslos auf die Uhr und zu Mats. Konnte das wirklich stimmen? Eine halbe Stunde nach eintreffen im Spital war schon alles vorbei? Ja, es war fast ein kleiner Schock für uns beide. Nieke jedoch war jetzt eine stolze, fürsorgliche grosse Schwester, die nicht warten wollte, ihren Bruder kennenzulernen. Die beiden besuchten uns gleich am Morgen und nahmen uns am Nachmittag mit nachhause wo wir dann knapp zwei Wochen brauchten, uns neu zu finden. Und seitdem führen wir ein turbulentes Viererleben mit vielen grossen und kleinen Katastrophen, Streit, ganz viel Freude und Liebe!
Zwei unterschiedliche Schwangerschaften und zwei Hammergeburten haben bei mir zu einer grundlegenden Erkenntnis geführt: Frauen, habt eine Vertrauensperson an eurer Seite, lasst euch gehen, jammert, schreit und flucht, wenn ihr wollt und vor allem lasst LOS, dann kann eine Geburt komplikationslos und schnell gehen – oder eben auch nicht…„
Vielen Dank liebe Janna, für diese beiden schönen Geschichten. Wir können Dein Fazit nur unterschreiben! Und ein bissl beneiden wir Dich um die zweite Geburt – obwohl, bei Janine lief das ja ganz ähnlich…
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Schickt uns einfach Eure Geschichte mit ein paar Bildern, die wir veröffentlichen dürfen an: info@mummy-mag.de …………………………………………………………………………………………………………………………….
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