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Unseren Jahresurlaub haben wir dieses Mal auf Mallorca verbracht. Bevor wir gebucht haben, galt es einige Hürden zu überwinden, denn eigentlich wollten wir nach Griechenland. Und eigentlich hatte ich auch längst vergessen wie schön Mallorca ist, bei all den Schubladen in denen die Insel steckt. Aber Leuten denen ich von unseren Plänen erzählte und allen voran Saskia, waren dann Zünglein an der Waage, für unsere Familien-Reise auf die Ballearen.   

Hinter „unsere“ verbergen sich meine Eltern, liebe Freunde ohne Kind, meine Schwester, mein Mann und unsere beinahe Zweijährige (in Spanien bei allen für drei Gehaltene). Wir brauchten ein Haus dass allen Urlaub, Erholung, Spiel und Spaß, gemeinsames Essen, Rückzugsorte, mehr als ein Badezimmer, einen Pool, etc., etc. bot. Wahrlich kein leichtes Unterfangen, denn bezahlbar sollte es auch noch sein. Und nicht weit vom Meer, aber auch keine Touristenhochburg. Ihr merkt was ich meine? 
Gut, dass unsere Unterkunft allem, vollends gerecht werden konnte…  

Travel with Kids in Arta Mallorca 2015 

Die Anreise:
Angereist sind wir von Berlin mit dem Flieger bis Palma de Mallorca (ca. 2,5 h) und dann mit dem Mietwagen weiter nach Arta (1 h). Wenige Minuten von Arta entfernt liegt die Finca ruhig gelegen, von anderen Fincas und Ziegenweiden umgeben. 

Palma wird von nahezu allen Airlines in Deutschland angeflogen und von Berlin gehen mehrere Flüge täglich. Auch wenn andere Airlines günstiger gewesen wären, haben wir uns für AirBerlin entschieden. Die erlauben mehrere Handgepäckstücke für Mummy und Kind, es gibt Freigetränke und Snacks an Board und jedes Kind bekommt ein kleines Geschenk wie z.B. Wasserbälle oder einen Mini-Metallkoffer mit Buntstiften und Malbuch.  

Die Finca:
Unsere Unterkunft war ziemlich großartig. 
Nachdem wir mehrere Wochen nach etwas in der Art gesucht hatten, etliche Finca-Urlaubsseiten gespottet und Anfragen gestartet hatten, haben wir uns letztlich für unsere ursprüngliche Finca in Arta entschieden. 
Das Haus verfügt über eine große Essküche, drei Schlafzimmer, zwei Bäder, ein kleines Wohnzimmer, zwei Terrassen, einen Grillplatz und einen großen Pool. Letzteres war – für Kinder perfekt – durch einen kleinen Gartenzaun abgetrennt und wurde die gesamte Zeit über geschlossen gehalten. Wir Erwachsenen sind einfach drüber gestiegen.
Was die Finca außerdem standardmäßig bietet? Kinder-Hochstuhl, Reisebettchen, WLAN, TV, Waschmaschine, eine normal-ausgestattete Küche und Parkplätze für 3 Autos.
Der Stil ist typisch mallorquin: Holzmöbel, geblümtes Steingut, Terracotta-Fliessen, schattenspendende Pergolas zum abspannen… 

 

Die Umgebung:
Arta liegt im Nordosten der Insel, östlich der Bucht von Alcudia, aber nicht direkt am Meer, sondern jeweils 10 Fahrminuten mit dem Auto entfernt von verschiedensten Stränden und Orten. Arta selbst wirkt fast verschlafen, ganz wenig touristisch, eine Kleinstadt mit knapp 7.500 Einwohnern. Von Weitem schon erheben sich die Wallfahrtskirche Sant Salvador, mit ihren mächtigen Festungsmauern und die Pfarrkirche Transfiguració del Senior über die Stadt. Unweit von Arta gibt es bekannte Tourismus-Zentren wie Cala Ratjada genauso, wie kleinere Altstädte (Capdepera),  ruhige Naturstrände oder Wanderwege die unter Naturschutz stehen. 

Die Ziegen von Cala Mesquida bei Travel with Kids MallorcaSteingut in Capdepera bei Travel with Kids Mallorca

 

Die Strände:
Zunächst mal gibt es für jeden Tag einen anderen Strand! Wer sich nicht festlegen möchte, kann das Erkunden der Gegend täglich auskosten. Bei nur einigen, wenigen muss man für den Parkplatz zahlen, ansonsten ist die Nutzung kostenfrei. Je nach Alter des Kindes sind die Anforderungen verschieden und Mallorca hat sehr viel Auswahl diesbezüglich zu bieten. Wir haben uns diese 5 Strände genauer angeschaut:

Cala Agulla bei Travel with Kids MallorcaMirablau am Cala Mesquida bei Travel with Kids MallorcaTravel with kids: Strände um Arta in Mallorca

      1. Cala Torta – ein Naturstrand, mit aufregender Anreise durch holpriges Gelände, aber der Strand ist eine hübsche Minibucht mit Beachbar, in der Drinks und gegrillter Fisch von Manolo serviert werden. Für den Weg vom Gratis-Parkplatz zum Wasser braucht man Schuhe, denn der Sand ist heiß und es gibt dort keinen Schatten.
      2. Cala Mesquida – zwischen zwei Felsenklippen liegt der breite Sandstrand, an dem sich fast ausschließlich Bewohner nebenan gelegenen Viva Cala Mesquida Club & SPA**** Hotels (gut erkennbar an den orangefarbenen Handtüchern) aufhalten. Der Sand hat Ostsee-Qualität, aber das Meer ist hier etwas wilder als in Torts. Für Spiele in den Wellen ist es perfekt. Und auf den Klippen kann man spazieren gehen. Ziemlich lässig: Die Kinderwagen der anderen Kids wurden einfach direkt am Strand geparkt.
      3. Cala Agulla – bietet eine traumhafte Kulisse, wenn man den Steg vom Bezahl-Parkplatz (4,50 EUR/Tag) hinunter zum Wasser läuft. Die Bucht erstreckt sich wie eine Sichel und der Sandstreifen ist etwas schmaler, teils mit Liegen und Schirmen, Wassersport und Bars. Hier liegen zwar auch „klassische“ Mallorca-Touristen, aber der Strand ist so breit dass man sich nicht stört und das Wasser ist lange flach, ideal für kleine Kinder.
      4. Cala Ratjada – Touri-Hochburg Deluxe.
        Wegen mangelnder Parkplätze haben wir aufgegeben. Eigentlich auch wegen der vielen Teenies die sich dort ihren ersten Urlaubs-Herzschmerz abholen. Die Strände sind ziemlich voll, bieten aber Liegen, Geschäfte und abends viele Bars. Einen Spielplatz gibt es dort auch, weswegen wir einmal abends mit Izzy dort waren.
      5. Platja de Canyamel – ist ein kleiner Urlaubsort sechs Kilometer südlich von Cala Rajada mit kieseligem Sand, der auf einen Felsen geschüttet wurde. Das heißt, einen Sonnenschirm bekommt man nur mit allerlei Kreativität im Boden befestigt. Der Strand ist umgeben von größeren Hotelanlagen und deren Besucher liegen dicht an dicht auf Liegen am Wasser. Beim hineingehen ist es schnell abschüssig und tief, sodass man mit Kindern vorsichtig sein sollte. 

 

Izzy am Cala Mesquida bei Travel with Kids Mallorca 

Die Preise:
Eigentlich wie bei uns (Stichwort: 17. Bundesland).
Für die Unterkunft haben wir etwas weniger als 200,- EUR die Nacht gezahlt, durch 6 Erwachsene macht das um die 30,- EUR (ein super Preis). Mietwagen kosten pro Woche zwischen 150,- und 250,- EUR. Supermärkte bieten günstiges Obst und in den Restaurants in Arta (selbst in richtig guten) kostet eine Hauptspeise zwischen 10,- und 15,- EUR. Alles völlig in Ordnung! 

Meine Tipps:

      • Einen Tagesausflug nach Alcudia Stadt machen (nicht Port de Alcudia). Dem Dorf, umgeben von einer Steinmauer auf der man auch laufen könnte, ist zwar anzumerken dass es auf Touristen ausgerichtet ist, aber die engen Gassen, kleinen Boutiquen, unzähligen Restaurants laden wirklich zum verweilen ein und hier möchte ich unbedingt irgendwann nochmal hin.
      • Einen  Spaziergang durch Arta zur Kirche hinauf, wo abends die Sonne durch einen steinernen Torbogen fällt und aussieht wie „Licht am Ende des Tunnels“. Der Weg muss mit Kinderwagen zwischendurch improvisiert werden, aber das wunderschöne Licht- und Schattenspiel ist unbezahlbar.
      • Dienstags ist Markttag in Arta und Mittwochs in Capdepera. Wer Mitbringsel sucht oder Lust auf traditionelle, malloquinische Handarbeit hat, findet sie dort. Der Markt in Arta ist um ein vielfaches größer und besser als der in Capdepera. Los geht es um 09 Uhr morgens bis mittags 13 Uhr, dann startet die Siesta.
      • Das Restaurant „Sa Gripia“ in Arta. Ohne viele Worte: Tolles Ambiente im Patio, Herzliche Bedienung, Köstliche Vorspeisen und Tageskarte, Tinto de Verano (no Sangria) und Gratis-Milch wenn der Nachwuchs schreit. Alle Daumen hoch.
        Bitte reservieren, ist immer voll.

 

Madeleine mit ihren Liebsten in Arta, Travel with Kids MallorcaMadeleines Mummys Night Out in Mallorca

Mein Fazit:
Die Zeit auf Mallorca ist viel zu schnell vergangen. Wir haben dort so tolle Tage verbracht und konnten uns sehr gut erholen. Die Tage vergehen nicht so schnell, weil der ganze Ort leicht im „Dornröschenschlaf“ scheint und so wenig touristisch ist, wie viele Orte näher am Wasser. Eine Top-Destination mit Kindern! Unterschiedliche Strände erlauben Badespaß am Vormittag, den Nachmittag vertreibt man sich mit Wasserball am Pool und abends kann man in der Abendsonne nach Arta spazieren, um dort in einem der vielen kleinen Restaurants zu speisen. Echt klasse!
Ein Geheimtipp noch, falls ihr mit mehr als 6 Erwachsenen verreisen wollt: Die Nachbar-Finca mit weiteren 5 Schlafplätzen gehört der gleichen Besitzerin und man kann beides zusammen buchen und das gesamte Gelände nutzen. 

 

¡hasta la próxima!

 

Fotos von airbnb und privat