#bedtimestories
Irgendwann wird alles gut!

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Es ist schon mehr als ein halbes Jahr her, da hatte ich meine erste Schlaf-Kolumne geschrieben. Helene war gerade fünf Monate alt und wie zu erwarten, es hat sich in der Zwischenzeit einiges getan…

Ob sie mittlerweile durchschläft? Jein ist hier wohl die ehrlichste Antwort. Im Grunde schläft sie hervorragend finden wir. Sie schläft mittags und abends alleine ein, braucht nicht mal mehr eine Milch zum Schlafen – auch wenn wir ihr die trotzdem noch ganz gerne in Bett stellen. Und dann schläft sie rund elf Stunden in der Nacht und knapp zwei Stunden am Mittag. Sie wird pro Nacht noch so einmal wach, trinkt dann etwas Wasser und spätestens nach fünf Minuten liegt Mama oder Papa (je nach dem wer aufgestanden ist) wieder im Bett. Also insgesamt wirklich eine ziemlich entspannte Sache für uns. Doch dazwischen kommen wieder schlechte Nächte, oder Krankheit, oder die Zähne, oder, oder, oder. Und einhergehend damit kommt auch wieder der elterliche Schlafentzug. Doch zum Glück immer nur wenige Tage und dann kommen wir in unseren gewöhnten Trott.

Doch der Weg zu unserem angenehmen Schlaf-Alltag war nicht gerade leicht. Viele Freundinnen, bei denen es nicht so gut läuft, beneiden uns dafür. Insbesondere, dass Helene die ganze Nacht in ihrem eigenen Bett schläft und dort auch alleine einschläft. Die meisten Kids in ihrem Alter schlafen dann doch noch bei Mama und Papa oder wollen zumindest Nachts ins elterliche Bett schlüpfen. Und klar haben wir keine Bett-Umgewöhnung, die uns viel Kraft und schlaflose Nächte bereitet. Und wenn mir dann wieder einmal gesagt wird, dass wir es doch so einfach hätten, dann erinnere ich gerne daran, dass wir viele viele Nächte hatten, in denen wir aufgestanden sind und gerne mal eine Stunde oder länger auf einem Stuhl neben ihrem Bett saßen. Und auch als ich gestillt hatte, bin ich immer zu ihr ins Zimmer, habe sie gestillt und hab sie schlafend wieder in ihr Bett gelegt, anstelle sie einfach mit zu uns zu nehmen und dort gemeinsam zu schlafen. Ich sage nicht, dass unser Weg der richtige Weg für jeden ist – ich möchte damit nur ausdrücken, dass auch wir hart dafür gearbeitet haben. Und klar haben wir es heute einfacher als andere. Aber gerade habe ich mit einer Freundin gesprochen, deren Sohn gerade 3 Monate alt ist. als ich sie fragte wie der kleine Mann jetzt schläft erhielt ich die Antwort, dass er eigentlich ganz gut schlafen würde, so sechs bis acht Stunden am Stück. In diesem Moment hätte ich fast aufgelegt. Ich meine das ist doch nicht fair oder? Aber es gibt sie halt auch, die kleinen Schläfer. Und sind wir mal ehrlich, wir alle wünschen uns solche Kinder. Doch man bekommt sie nun mal nur in ganz ganz seltenen Fällen. Und für alle Anderen gilt: IRGENDWANN WIRD ALLES BESSER!

Ja ich weiß, dass sagen sie alle. Und in akuten „Ich-kann-nicht-mehr-ich-will-nur-noch-schlafen“-Situation können auch keine wohl gemeinten Plattitüden helfen. Und doch kann ich mich nur wiederholen: IRGENDWANN WIRD ALLES BESSER! Und bis dahin: IHR SEID NICHT ALLEINE! Doch falls irgendwer unter euch gerade noch am Anfang steht und einen kleinen Fahrplan haben möchte – so haben wir es hingekriegt:

1) In kleinen Schritten
Wir haben bereits mit 6 Wochen angefangen Helene Abends immer bei sich im Zimmer (zu Beginn noch im Stubenwagen) schlafen zu legen, damit sie sich an den Raum gewöhnt. Erst wenn sie in der Nacht wach wurde haben wir sie zu uns geholt.

2) Da müssen Eltern durch
Mit drei Monaten haben wir begonnen sie die ganze Nacht in ihrem Bett schlafen zu lassen. Wenn sie Nachts junger hatte bin ich zu ihr rüber, habe mich dort mit ihr hingelegt und habe sie gestillt. Manchmal bin ich eingenickt, habe sie dann aber trotzdem zurück in ihr Bett gelegt und bin wieder rüber gegangen.

3) Die Flasche – ihr bester Schlaffreund
Als Helene fünf Monate war hatten wir abgestillt – demnach konnte sie Abends eine riesige Pulle Milch trinken und hat wunderbar geschlafen. Und wenn sie Nachts wach wurde (im Durchschnitt noch so zweimal).

4) Teamwork
(Und das ist die wichtigste Regel) Wir haben uns alles geteilt. Auch Nachts. Als ich noch gestillt hatte, hat mein Freund das Windeln übernommen. Und als es nur noch die Flasche war, hat jeder eine Schicht übernommen. So musste jeder nur einmal aufstehen und die Nacht war dadurch recht erholsam. Und wenn sie eine Zeitlang Nachts gerne spielen wollte, haben wir uns von Nacht zu Nacht abgewechselt, so konnten wir das ganz gut überstehen.

5) Geduld und Willensstärke
Wir haben einen wichtigen Ratschlag, den ich von meinem damaligen Chef bekommen habe, immer befolgt. Er sagte, dass wir niemals nachts das Baby auf den Arm nehmen oder zu uns ins Bett holen sollen, wenn es weint. Ich vergleiche das immer ganz gerne mit einem Hund: Wenn Du ihm einmal erlaubst ins Bett zu hüpfen will er das immer. Wenn Du also dem Baby beibringst „Weinen = auf den Arm genommen werden“, dann wird es immer wieder weinen, bis es endlich hochgenommen wird. Ist ja schließlich auch viel schöner als alleine im Bett zu liegen. Also haben wir immer an ihrem Bett gesessen, leise mit ihr gesprochen, sie beruhigt und gestreichelt. Hat wunderbar funktioniert! Verlangt aber auch einiges an Willenskraft.

6) Der Rhythmus kommt von alleine
Wir haben nicht versucht ihr einen Rhythmus aufzuzwingen. Wir haben lediglich feste Schlafrituale eingeführt (Baden, Abendessen, Zähne putzen, Abendmusik, Buch lesen, nur noch Flüstern und ab ins Bett…). Die ersten sechs Monate ist sie immer bei uns im Arm eingeschlafen. Irgendwann haben wir mal probiert sie im Bett einschlafen zu lassen – und das hat sogar geklappt. Zwar immer mit einer großen Milchflasche zum Einschlafen, aber das war unsere Lösung. 

7) Es gibt Ausnahmen
Als Helene krank war hat sie extrem schlecht geschlafen. Gefühlt saßen wir die ganze Nacht neben dem Bett uns haben ihr schlückchen-weise Wasser oder Tee zugeführt. Oder auch das Zahnen, wenn das Kind vor Schmerzen weint und an Schlaf nicht zu denken ist. Das schöne ist: es sind immer nur ein paar schlimme Nächte und danach kehrt man zum vorigen Schlaf-Alltag zurück. Also einfach Augen zu und durch!

So, das waren unsere 7 goldene Regeln die uns heute einen entspannten Schlaf bescheren. Und auch wenn jedes Kind anders ist, so haben diese Regeln auch Madeleine zu einer langen Nachtruhe verholfen. 😉 Und wenn das Supergirl heute Nacht mal wach wird, dann trinkt sie ein bissl Wasser, dreht sich um und schläft weiter. Jetzt muss sie nur noch lernen wo im Bett die Wasserfläche steht, dann muss Mama gar nicht mehr aufstehen… Good luck!

Camilla ist ein kleiner Tausendsassa und bearbeitet gerne viele Baustellen zur selben Zeit. Sie bloggt seit über neun Jahren hat nach der Geburt ihrer Tochter auch ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Die Idee für das MUMMY MAG kam ihr natürlich während der Schwangerschaft, als ihr auffiel, dass es zu dieser Zeit in Deutschland keine Seite gibt, die all ihre Interessen abdeckte. Und genau das hat sie sich zur Aufgabe gemacht und das MUMMY MAG gegründet. Außerdem das MUMMY MAG Paper und in diesem Jahr kommt noch die erste Webserie #mummytalks dazu. Und weil das alles eine ganze Menge Arbeit ist, hat sie das beste Team der Welt zur Unterstützung!

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