#coolmomsdontjudge
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Es gibt Kampagnen, die liegen einem wahnsinnig am Herzen, eben weil sie einem aus diesem sprechen. So eine Kampagne hat Löwenzahn Organics jetzt ins Leben gerufen, denn auch die beiden starken Power-Mummys hinter dem Unternehmen, Liz Sauer Williamson und Carmen Lazos Wilmking sehen ein gesellschaftliches Problem. Aus dem Grund haben die beiden eine repräsentative forsa Studie in Auftrag gegeben*, mit dem traurigen Ergebnis, dass es eigentlich egal ist, welchen Weg eine Mutter einschlägt – es wird immer jemanden geben, der sie dafür verurteilt. Und genau das wollen sie und wir jetzt ändern!
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Ein Kind, tausend Meinungen?
Wer uns fleißig liest, weiß, dass das schon länger Themen bei uns sind, denn auch uns ist des öfteren die ein oder andere Kritik entgegengebracht worden. In unserem Fall meistens keine offene Kritik (wobei, die gab es leider auch), aber Blicke, Bemerkungen und ein schlechtes Gefühl, eben doch falsch zu entscheiden. Das kann die Freundin sein, die nicht versteht, warum man nicht konsequenter durchgreift, der Bruder, der nicht nachvollziehen kann, warum das Baby noch nicht durchschläft, die Oma auf der Straße, die der Meinung ist zu kommentieren, dass das Kind ja wohl keinen Schnuller mehr brauchen würde, die Schwiegermutter, die sowieso alles anders gemacht hätte, die Mutter auf dem Spielplatz, die lauthals sagt, dass man ja mit sechs Monate mit Beikost anfangen solle, anstelle weiterhin zu Stillen oder die einen merkwürdig anschauen, weil man dem Baby eine Flasche gibt anstelle es anzudocken.
Es gibt unzählige Situationen, in denen man das Gefühl hat, nicht mehr privat zu sein, seine eigenen Entscheidungen treffen kann, ganz frei von all den anderen Meinungen und vermeintlich guten Ratschlägen, die es viel zu häufig von allen Seiten hagelt…
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We need: Veränderung!
Vergangene Woche habe ich mich zum ersten Mal meinen Frust darüber freien Lauf gelassen, denn für mich ist es einfach nicht mehr hinzunehmen, wenn ich mal wieder ein solches Kommentar höre. Gut, ich bekomme recht wenig davon zu hören, bzw. bin ich wohl einfach mittlerweile resistent, was mich angeht. Ich habe ein recht dickes Fell, bin nicht unsicher, wenn es um mein Bauchgefühl geht, habe einen Partner an meiner Seite, mit dem ich die Erziehung unserer Kinder und meine Entscheidung bespreche (wenn notwendig) und der mir so gut wie immer den Rücken stärkt – in den wenigen Fällen, in denen wir unterschiedlicher Meinung sind, sprechen (oder streiten) wir halt drüber. Und trotzdem bekomme ich immer wieder mit, dass andere, insbesondere noch etwas verunsicherte Neu-Mamas dieses sogenannten Mom-Bashing (ein Wort, dass ich übrigens persönlich schon für völlig absurd halte) aushalten müssen. Und das ärgert mich. Klar, je länger man Mutter ist, desto selbstbewusster wird man auch – so sollte es zumindest sein. Ist aber nicht immer so. Aber bitte, lasst uns das gemeinsam ändern!
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“Ich habe mich nie getraut, die Flasche in der Öffentlichkeit zu geben. Wenn es gar nicht anders ging, habe ich mich zum Füttern im Auto versteckt. Ich habe mich einfach so geschämt und hatte Angst vor abfälligen Kommentaren und schiefen Blicken.“
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Don’t judge, be tolerant!
Die Studie hat im Grunde auch nur das bestätigt, was ich im Prinzip schon wusste: 77 Prozent, also mehr als drei von vier befragten Müttern, geben an, dass sie schon einmal für den Umgang mit ihrem Kind kritisiert wurden. Wiederum 72 Prozent davon fühlten sich deshalb schon mal als schlechte Mutter. In Kombination bedeutet das: Genau 55 Prozent – mehr als die Hälfte – der Befragten fühlten sich wegen der Kritik durch andere schon mal als schlechte Mutter. Das ist ein nicht akzeptierbares und wahnsinnig trauriges Ergebnis. Das Stichwort hier also: TOLERANZ. Wir müssen lernen, dass es keinen richtigen Weg gibt, sondern tausende. Und es ist total okay, wenn wir anderer Meinung sind, es ist auch total okay, wenn man trotz Rat anders entscheidet. Und ja, es ist auch okay, wenn man zuhause mit dem Mann oder der engen Freundin über Erziehung anderer spricht. Aber wir müssen lernen, dass wir andere Meinungen und Erziehungsstile akzeptieren und tolerieren müssen. Wir müssen lernen, bei anderen nicht so genau hinzuschauen, unsere oft nicht bös gemeinten (oder doch?) Kommentare verkneifen, nur weil wir es nicht so sehen.
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“Am Ende sind wir doch alle nur Eltern, die abends erschöpft ins Bett fallen, weil sie den ganzen Tag das Beste für ihr Kind gegeben haben. Wir sollten mehr aufeinander zugehen und uns gegenseitig unterstützen.“
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That’s my story
Ich selbst kenne das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen nur zu gut. Damals bei Helene klappte das Stillen einfach nicht so richtig. Die ganze lange Geschichte hatte ich in mehreren Kolumnen bereits aufgeschrieben und wahnsinnig viel tolles Feedback dafür bekommen. Kurzum, als Helene etwas über vier Monate alt war, begann ich zuzufüttern, mit fünf Monaten war sie abgestillt. Und ich hatte ständig das Gefühl, alles irgendwie falsch zu machen. Damals hatte ich das Glück Saskia zu haben, die mir ständig sagte, dass ich alles richtig mache, dass mein Gefühl stimmen würde und ich nur auf meinen Bauch hören soll. Saskia war da ja bereits ‚Mom of three‘ und war schon so unfassbar gefestigt im Muttersein. Das half mir wahnsinnig – auch all die Stimmen um mich herum, die Bemerkungen darüber, dass Stillen ja wichtig für die Gesundheit der Kinder wäre, die Motivationsversuche, es einfach nur noch mehr zu probieren, dann würde es schon gehen, auszublenden. Ich hatte für mich eine Entscheidung getroffen, hatte mich damit sehr schwer getan, hatte alles abgewägt, diskutiert, nicht geschlafen. Und ich konnte es einfach nicht glauben, dass Menschen um mich herum – auch einige, die mir wirklich Nahe standen – offensichtlich annahmen, ich hätte die Entscheidung leichtfertig und aus einer Laune heraus getroffen. Das war schlimm damals, aber es sorgte auch dafür, dass ich für das Thema sensibilisiert wurde. Und wie oft begegnen mir heute Mütter, die die Flasche geben und sich direkt dafür entschuldigen, oder die erklären, warum sie so lange stillen. Meine Antwort darauf ist nur noch „Du machst das alles gut so! Es gibt keinen richtigen Weg und solange Du dich damit wohlfühlst, ist es immer das richtige!“ – ganz ähnlich, wie es Saskia damals bei mir getan hatte. Es bringt mich aber auf einen zweiten Punkt, den ich an dieser Stelle an euch mitgeben möchte: Hört auf euch für euren Weg zu entschuldigen. Ihr macht das so. Punkt. Das ist gut. Und wenn man unsicher ist, dann holt euch natürlich Rat von eurer Hebamme, Freundin, Mutter, gerne auch von uns. Aber egal worüber ihr nachdenkt, egal wie ihr entscheidet, es ist eure Entscheidung, für die ihr euch nicht rechtfertigen müsst! Amen.
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Gemeinsam für mehr
Toleranz und Unterstützung unter Eltern:
Zum Start der Kampagne unter dem Hashtag #coolmomsdontjudge haben sich insgesamt zehn bekannte und sehr unterschiedliche Blogs (u. a. Echte Mamas, Mummy Mag, Littleyears sowie Oh Wunderbar) zusammengetan, um gemeinsam ihre starke Stimme zu erheben. Jeder wird seine ganz persönlichen Erfahrungen und Gedanken rund um das Thema Mom-Shaming teilen. Ziel ist eine öffentliche Debatte darüber, wie Eltern aktuell miteinander umgehen und wie es stattdessen sein sollte. Am 12. Juni wird dazu in Berlin auch eine Panel-Diskussion mit renommierten Speakern wie zum Beispiel EDITION-F- Gründerin Susann Hoffmann, Buchautorin Malin Elmlid („Mein persönlicher Mutterpass“, „The Bread Exchange“) und Hebamme Maria Ehrenstraßer stattfinden. Auch Camilla wird mit dabei sein und sprechen – wir freuen uns auf eine spannende Diskussion!
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Sabine
Ein Kind ein Dorf, oder?
Oft meinen es die anderen auch gar nicht böse. Ich glaube, dass in der aktuellen Lage viele Frauen auch feinfühlig – andere Trampelig und Wieder andere sorglos und naiv sind. Jeder Mensch ist anders. Jedes Kind auch. Und jede Mama auch.
Ich glaube immer an das Gute im Menschen und dass es keiner böse meint. Das macht das Leben einfach und lässt trotzdem Diskussion und Austausch zu