23. September 2019

Lasst uns doch mal sprechen über…
Schreikinder

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Tragen, Wickeln, Stillen, Schlafen, Schhhh, und von vorne. So oder ähnlich sind die ersten Tage und Wochen mit einem Neugeborenen. Hebammen verabreichen Müttern viel Ruhe für sich und das Baby im Wochenbett und deswegen ist es umso verwirrender, wenn plötzlich alles anders läuft. Nicht nur verwirrend, mit Schreibaby ist die Anstrengung extrem, für alle Beteiligten. Wenn die Nacht zum Tag wird, wenn aus wimmern permanentes weinen und schreien wird. Wenn das Baby die Trage fast nicht mehr verlässt, weil es für Eltern nur sehr schwer zu ertragen ist, wenn sich das eigene Kind so sehr quält. Wenn das Neugeborene ein Schreikind ist?

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Was hat es denn?

“Warum schreit es denn so? Hat es Hunger? Ist es müde?” – “Warten Sie, ich frage es kurz!” Wer darüber jetzt noch lächeln kann, hat vermutlich noch keine Bekanntschaft mit dem Phänomen des Schreibabys gemacht. Früher nannte man diese Erscheinung “Schreistunde” oder “Nabelkoliken” und nahm es mehr oder weniger als gegeben hin. Man war der Ansicht, Kinder schreien, damit sie kräftige Lungen bekämen, und somit war dieses Schreien eher ein Ausdruck von Vitalität und Kraft. Heute sieht man eher die Not des schreienden Kindes und versucht, die Ursachen zu finden und dem Kind Erleichterung zu verschaffen.

Die Ursachen können sehr vielfältig sein und reichen von einfachen Blähungen über Allergien, Reizüberflutung, Stress und unpassender Schlafumgebung bis zum KISS-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) und anderen Erkrankungen. Manchmal helfen dann schon einfache Hilfsmittel und veränderte Verhaltensweisen der Eltern, manchmal muss aber fast wie in Detektivarbeit nach der Ursache gefahndet werden. Dann macht es z.B. Sinn, in einem sogenannten “Schrei-Tagebuch” aufzuzeichnen, wann, wie oft und in welchen Situationen das Baby schreit. Wenn Eltern dann anhand dessen ableiten können, dass ihr Baby in ganz bestimmten Situationen immer wieder mit Schreien reagiert, könnte diese Situationen umgangen und vermieden werden.

Eltern, ihr seid nicht allein!

In der Säuglingsforschung wird heute der Begriff “Regulationsstörungen der frühen Kindheit” verwendet. Manche sprechen von “Babys mit starken Bedürfnissen” oder eben “Schreibabys”. Wenn Eltern das Gefühl haben, nicht mehr weiter zu wissen und das Schreien nicht mehr aushaltbar ist, wird Hilfe von außen notwendig. Wichtig zu wissen ist, es geht vielen Eltern sehr ähnlich.

Wer kann helfen?

Es gibt fortgebildete Hebammen in diesem Bereich, die auf den Webseiten der Hebammenverbände ermittelt werden können. Die Nachsorge-Hebamme oder der Kinderarzt können sofort befragt werden. Recherchiert in Suchmaschinen nach “Schreibabyambulanz” und findet so heraus, wo ihr euch in eurem unmittelbaren Umfeld Hilfe holen könnt.

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Schreiambulanzen, eine Anlaufstelle für Schreikinder

Babys, die durch „exzessives Schreien“ auffallen, aber auch Säuglinge, die unter Schlaf- und Fütterstörungen leiden, (zusammengefasst als Regulationsstörungen) können in einer Schreiambulanz behandelt werden. Teilweise werden dort alle psychischen Probleme von Kindern und ihren Eltern bis zu einem Alter von drei Jahren behandelt.

Nachfolgend findet ihr eine Auswahl von Adressen zu Schreiambulanzen in Berlin, Hamburg, München und Köln.
Weitere Adressen zu Schreiambulanzen in ganz Deutschland HIER

Margareta Janz
Auguststr. 83
10117 Berlin
Telefon: 01575 / 211 34 47
Email: janz@beratungsraumberlin.de
Internet: www.beratungsraumberlin.de
Kostenpflichtig: Ja