Mit Kind in der Deutschen Bahn!
Auf alle Fälle nicht langweilig…

Bahnfahrt_Titel

Wir waren über’s Wochenende auf Familienbesuch in Stuttgart. Von Donnerstag bis Sonntag. Wir hatten schon lange überlegt, wie wir diesmal nach Süddeutschland kommen  – die Lidl-Tickets nahmen uns dann ganz schnell die Entscheidung ab: es sollte eine Bahnfahrt werden. Und die Entscheidung war wieder einmal komplett richtig…

Das soll hier gar kein Loblied auf die Deutsche Bahn werden, trotzdem lohnt sich eine sechsstündige Autofahrt mit Kind einfach nicht, wenn man nur zwei Tage Erholung zwischendurch hat. Da ist die Bahn die wesentlich angenehmere Alternative. Janine hat hier mal über Reisen mit Baby berichtet. Mit Kleinkind sieht das etwas anders aus.
Man kann gemeinsam sitzen, reden, lachen, spielen. Man kann aufstehen, durch den Zug wandern, Picknick machen oder entspannt Geschichten vorlesen. Klar, ich könnte mich auch im Auto die ganze Fahrt unbequem hinten auf die Rückbank setzen und Alleinunterhalterin spielen, aber da wird einem schnell übel, der Platz ist begrenzt und das Kind kann sich nicht bewegen. Während der Bahnfahrt hingegen, kann man sich die Aufgaben teilen, gemeinsam am Tisch Bilder malen oder draußen schauen, was man so alles entdeckt beim Vorbeifahren. Wir konnten Flugzeuge, Pferde, Kühe, Wasser, Häuser und Schafe sehen. Wir haben überlegt, wie schnell wir gerade fahren, haben beobachtet, welche Leute an den Zwischen-Stopps ein- und wieder ausgestiegen sind und haben regelmäßige Ausflüge ins Board-Bistro gemacht, obwohl wir doch mehr als genug Verpflegung dabei hatten.

Zwei Dinge sind allerdings nicht ganz so schön gewesen und sind eine ganz schöne Herausforderung: Der regelmäßige Besuch der Bahn-Toiletten (hier empfiehlt es sich immer Desinfektionsmittel für die Hände dabei zu haben!) und die anderen Gäste im Abteil, denn da kann man Glück haben, oder aber auch weniger Glück. Wir buchen immer den Familienbereich, aber auch da kann man hin und wieder eine böse Überraschung erleben. Das ist insbesondere so, wenn sich – wie sag ich das nur – intensive Gerüche aufdrängen. Doch wie geht man damit um? „Entschuldigung, könnten Sie bitte die Schuhe wieder anziehen?“ oder „Entschuldigung, könnten Sie sich kurz dieses penetrante, alte Parfum abwaschen?“ sind vielleicht nicht so gute Fragen, wenn man noch viele Stunden gemeinsam in dem Zug sitzt. Doch was ist die Alternative? Nase zu und durch?  

Man sagt ja Kinder sind gnadenlos ehrlich, also hoffe ich immer drauf, dass Helene den unangenehmen Teil übernimmt und einfach laut sagt „Mama, es riecht das Käsefüßen!“ – hat aber bis jetzt leider noch nicht geklappt…

Naja, trotz dieser zwei „Unannehmlichkeiten“ ist das Zugfahren für Kurztrips natürlich weiterhin unsere Top-Wahl. Also insbesondere mit Baby, Kind oder Kindern! Und weil ich natürlich hier auch einen Mehrwert für Euch schaffen will, gibt es jetzt meine Top 5 an Unterhaltungsprogramm während der fünfeinhalb stündigen Zugfahrt.

1/ Kinderfahrkarte 
Der Schaffner hat immer Kinderfahrkarten parat, doch das wird häufig vergessen. Also am besten direkt fragen. Mit der Kinderfahrkarte kann man anschließend im Bord-Bistro eine Kinder-Überraschung abholen! Et Voile, schon eine halbe Stunde rum!

2/ Gemeinsam Malen
Eigentlich machen wir das viel zu selten. Es ist einfach wunderbar, wenn die gesamte Familie gemeinsam ein Bild malt (oder mehrere). Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Fantasie der Kinder funktioniert und welch erstaunliche Kunstwerke dabei zustande kommen… Und wieder die nächsten 30 Minuten geschafft!

3/ Picknicken – und zwar immer wieder
Wir picknicken auf Reisen immer in Etappen. Es gibt kein großes Mittagessen, kein großes Abendessen, sondern immer wieder kleine Portionen. Meistens entscheidet Helene, was bei uns als nächstes gegessen wird, aber manchmal greift auch einfach einer von uns blind in die Tüte und wir lassen uns Überraschung, welche Tupper-Dose wir rausziehen… So kann an immer wieder 15 Minuten füllen. Also auf einer langen Fahrt essen wir etwa eine Stunde lang!

4/ Neue Bücher
Für jede Reise kaufen wir neue Bücher. So garantieren wir uns immer Helenes ungeteilte Aufmerksamkeit und auch nach dem zweiten oder dritten Mal lesen findet sie die Geschichte noch spannend. So kriegen wir locker noch eine Stunde rum!

5/ iPad
Für Reisen haben wir immer das iPad dabei – mit einigen Folgen Peppa Wutz drauf. Wir holen das iPad nicht zwangsläufig raus, aber wir haben es immer parat. Wenn also die Müdigkeit wirklich so groß ist, dass die Stimmung kippt, haben wir also immer unseren Joker in petto. Erstaunlich wie sich das Kind mit einer halben Stunde Peppa Wutz regenerieren kann. Und Mama und Papa erst… *lach*

Bahnfahrt_iPad

Die letzte Stunde Fahrt verbringen wir mit Kuscheln, reden, auf die Toilette gehen und – wie soll es auch anders sein – mit Erziehung. „Nein, mach dies nicht!“, „Nein, ich möchte nicht, dass Du das machst!“ – das übliche Eltern-Programm halt. 

Und wessen Kinder sich auch gut und gerne fremd betreuen lassen: Die Bahn bietet an Wochenenden in ausgewählten Zügen ein Kinderbetreuungsprogramm – die Kita im Zug quasi. Hier könnt ihr schauen, welche Strecken und Uhrzeiten dafür in Frage kommen.

Einen Vorteil hätte übrigens die Autofahrt doch gehabt: spätestens um 20 Uhr wäre Helene sicherlich auf der Fahrt eingeschlafen. Die Zugfahrt dagegen ist so spannend und aufregend, dass Helene trotz großer Müdigkeit bis zum Ende gekämpft hat. Ganz getreu dem Motto „Schlafen kann ich, wenn ich groß bin!“. Nun ja, irgendwas ist halt immer…

Bahnreise_Spass

Übrigens, leider wurde uns vor knapp zwei Wochen unser geliebter Bugaboo Bee geklaut. Da wir aber immer mit viel Gepäck reisen, haben wir uns unseren alten Cybex von Freunden noch mal ausgeliehen. Sonst hätten wir ja das ganze Zeug tragen müssen… Also: auch wenn das Kind nicht mehr unbedingt einen Buggy braucht – der ist einfach verdammt praktisch als Transportmittel!!! 

Camilla ist ein kleiner Tausendsassa und bearbeitet gerne viele Baustellen zur selben Zeit. Sie bloggt seit über neun Jahren hat nach der Geburt ihrer Tochter auch ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Die Idee für das MUMMY MAG kam ihr natürlich während der Schwangerschaft, als ihr auffiel, dass es zu dieser Zeit in Deutschland keine Seite gibt, die all ihre Interessen abdeckte. Und genau das hat sie sich zur Aufgabe gemacht und das MUMMY MAG gegründet. Außerdem das MUMMY MAG Paper und in diesem Jahr kommt noch die erste Webserie #mummytalks dazu. Und weil das alles eine ganze Menge Arbeit ist, hat sie das beste Team der Welt zur Unterstützung!

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