
Marina Schwarzott ist Mutter von zwei Kindern und die Gründerin des nachhaltigen Kindershops „kyddo.com„. Genau genommen war kyddo Marinas zweites Baby, denn der Shop wurde 2016 gegründet und ihr zweiter Sohn kam erst 2018 zur Welt… Marina wollte ihren sehr nachhaltigen und ökologischen Lebensstil auf alle Bereiche ihres Lebens transportieren und dies auch anderen jungen Eltern ermöglichen, bzw. erleichtern. Gesagt, getan. Was die Powerfrau auf ihrem Weg gelernt hat und welche Tipps sie für andere Frauen hat, erfahrt ihr hier.
Liebe Marina, warum hast du kyddo eigentlich gegründet? Wie kam es zu der Idee und dann auch zur Umsetzung?
Die Idee für kyddo entstand Anfang 2016, zur Gründung kam es dann im Herbst 2016. kyddo ist mein „Baby“, mit dem ich anderen Eltern helfen möchte, die richtige Auswahl an ökologisch hergestellten Produkten für ihr Kind zu treffen. Besonders beim ersten Kind ist es schwierig, diese Erfahrung haben wir auch gemacht. Daher ist es für mich umso wichtiger, mit kyddo nun anderen Eltern eine große Auswahl an Labels für biologische Kinderkleidung und ökologisches Spielzeug in unserem Shop anzubieten. Daher ist es auch eine Art Familienbusiness geworden: Jedes Mitglied der Familie trägt täglich dazu bei, dass die Marke wächst. Ich bringe mein Wissen aus der Branding- und Marketingbranche mit ein und mein Mann kümmert sich um Strategien und finanzielle Aspekte. Unser Sohn testet alle Produkte, die ich für kyddo auswähle, und gibt mir somit das Feedback, ob die getroffene Auswahl gut oder weniger passend war. Für unsere Familie ist diese gemeinsame Zusammenarbeit ein großer Traum, den wir uns erfüllt haben.

Aus welchem Background kommst du (beruflich)?
Ich habe über 15 Jahre als Markenberaterin für große Consulting- und Telekommunikationsfirmen gearbeitet. Es war eine großartige Erfahrung für Unternehmen wie Deutsche Telekom oder die Boston Consulting Group zu arbeiten. Für mich stand jedoch eine wichtige Entscheidung an, die ich nach meiner Elternzeit treffen musste: Gehe ich zurück in den Job als Consulter oder
Welche Sorgen hattest du dir gemacht? Wie hat dein Umfeld auf deine Selbstständigkeit reagiert?
In meinem Freundeskreis und meiner Familie gibt es einige Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit bereits gewagt haben. Auch meine Eltern haben sich mit ihrem Geschäft selbstständig gemacht. Aber trotz aller guten Ratschläge und den Erfahrungswerten von anderen sind die Bedenken, ob die Idee wirklich funktioniert oder nicht, bei solch einer Entscheidung immer präsent.
Woher hast du den Mut und die Energie genommen? Zumal du ja in der Gründungsphase auch dein zweites Kind bekommen hast…
Damals dachte ich nicht an Mut. Ich wollte es tun und habe mich einfach auf die Umsetzung konzentriert. Als ich das erste Feedback erhielt und die Dinge ins Rollen kamen, war ich bereits mittendrin und es gab keinen Weg zurück. Ich habe versucht einen Weg zu finden, wie man alles am besten organisiert und weiter entwickeln kann.
Viele Mütter überlegen ja in der Elternzeit oder danach zu gründen – welche Tipps hast du für sie parat?
Wenn du eine konkrete Vorstellung mit einem Businessplan, die Unterstützung deiner Familie und deines Partners sowie die notwendige Energie hast, auch harte Zeiten zu erleben, dann würde ich sagen: Leg einfach los!
„Unternehmer zu sein ist per Definition eine Reise ins Unbekannte. Jeder Tag wird mit etwas Neuem auf dich warten: sei es eine neue Herausforderung, ein neues Problem, eine neue Lösungsmöglichkeit.“
Wenn du auf die letzten 3 Jahre zurückblickst – was sind die größten Learnings aus dieser Zeit? Beruflich? Und auch privat?
Wenn du selbstständig bist, ist es schwieriger eine Grenze zwischen Privatleben und Arbeit zu ziehen. Aber ich versuche die Balance zu halten, und denke, dass mir das ganz gut gelingt. Organisation ist alles und es ist wichtig, auch nach Hilfe zu fragen. Unternehmer zu sein ist per Definition eine Reise ins Unbekannte. Jeder Tag wird mit etwas Neuem auf dich warten: sei es eine neue Herausforderung, ein neues Problem, eine neue Lösungsmöglichkeit. Diese nicht planbaren Faktoren sind zum Teil der Grund, warum es so spannend ist – man weiß nie, aus welcher Richtung die nächste unerwartete Aufgabe kommen wird.
Perfekte Überleitung: Wie bekommst du alles unter einen Hut? Eigenes Unternehmen und zwei Kinder? Welche Unterstützung habt ihr sonst noch? Wie ist eure Rollenverteilung zuhause? Wie eure Elternzeitaufteilung?
Eigentlich gar nicht – also, zumindest nicht ohne Hilfe. Ich bekomme Unterstützung von meinem Mann, unserem Babysitter und meinen Eltern. Ohne sie würde die gesamte Kombination aus Job und Familie sicher nicht funktionieren. Mittlerweile sind wir aber ein eingespieltes Team! Seitdem mein Mann und ich zusammen wohnen, teilen wir uns die Hausarbeit. Einer übernimmt zum Beispiel die Wäsche, der andere erledigt die Arbeiten in der Küche. Als dann die Kinder kamen, haben wir unsere Liste einfach erweitert. Jetzt gibt es also noch mehr Aufgaben, die wir untereinander aufteilen.
Wie organisierst du dich im Homeoffice, wenn beide Kinder zuhause betreut werden? (Ich stell mir das ziemlich schwierig vor, vor allem würden bei mir die Kids ständig reinplatzen…)
Der große Junge geht halbtags in die Musikschule und der Kleine, gerade 10 Monate alt, ist bei unserer Nanny oder meinen Eltern. Da ich stille, nahm ich im Grunde genommen Teodor direkt mit zur Arbeit, wodurch das Home Office zur Normalität für mich wurde. Aber um ehrlich zu sein, freue ich mich darauf, nach dem Sommer wieder ins Büro zu gehen. Ich habe bemerkt, wenn ich von Zeit zu Zeit Besprechungen oder Termine im Büro wahrnehme, wie angenehm es sein kann, auch einmal ohne Unterbrechungen zu arbeiten.
Wie bist du groß geworden? Hat deine Mutter gearbeitet? Waren deine Eltern selbstständig? Oder machst du im Grunde alles anders als du es gekannt hast?
Meine Mutter begann wieder zu arbeiten, als ich sechs Monate alt war. Damals erlaubte das Gesetz maximal nur 6 Monate Mutterschaftsurlaub. Parallel leitete mein Vater seine eigene Firma und war auf oft auf Reisen unterwegs. Sie haben
Gibt es Vorbilder für dich? Oder: Wer inspiriert dich?
Ich bin ein großer Fan von Arianna Huffington. Ich bewundere, wie sie immer neue Felder eröffnet und es wagt, die Dinge auf ganz eigene Weise anzugehen.
Für dich spielt ja Nachhaltigkeit eine große Rolle – auch privat?
Ja, definitiv. Da gibt es viele Aspekte begonnen bei den Bio–Lebensmitteln, die wir wöchentlich von regionalen Bauern bekommen über den teilweisen Verzicht auf das Auto. Auch Ökostrom, den wir sowohl zu Hause als auch in der Firma nutzen, sowie Kleidung, die wir weitergeben oder bekommen haben, sind Teil unserer Lebensweise. Selbst bei der Wahl unserer Einrichtung, von der mein Mann einige Stücke selber getischlert hat, versuchen wir Nachhaltigkeit zu leben. Auch in unseren Urlauben achten wir darauf wie wir reisen. Wir ziehen lieber eine längere Fahrt mit Nachtzügen vor als einen kurzen Flug von Stadt zu Stadt, um unseren Teil des ökologischen Fußabdrucks mit zu gestalten. Wir möchten den umw

An andere Mütter: Was sind aus deiner Sicht Tipps für den Alltag, um nachhaltiger zu leben?
Generell kommt es auf die kleinen Dinge an, die wir alle umsetzen können, aber hin und wieder im Alltag vergessen: Lebensmittel nicht sofort wegschmeißen, Wasserstopps einsetzen, öffent
Und last but not least: Was wünschst du dir für die Zukunft?
Definitiv mehr Zeit für die Familie! Weniger Arbeit, weniger Sorgen! 🙂
Vielen Dank liebe Marina! Es ist toll, mit wie viel Enthusiasmus du das Ganze rockst und welche Energie du hast! Das sind immer wieder tolle Impulse für Mütter in ähnlichen Situationen, die vielleicht gerade noch nicht ganz so sicher sind, wohin ihr Weg führt. Wir sind gespannt, wo dein Weg noch hinführt und werden dich bestimmt noch weiter begleiten!
