Ophelia Schietzel
„Die zweite Schwangerschaft läuft so nebenher“

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Ophelia Schietzel ist 31, glückliche Kölnerin und Salesmanagerin in der Modebranche. Derzeit ist sie mit Kind Nummer zwei schwanger und stand für unser nächstes Paper vor der Kamera. In der Mimikstrecke zeigt die Powerfrau ihre ganze Vielseitigkeit. Was sie neben ihrem attraktiven Aussehen aber besonders ausmacht, ist ihr Sinn für Humor und Selbstironie sowie ihre neugierige offene Art, mit der sie auf andere zu geht. Wie ihr das alles auch noch beim Thema Kindererziehung hilft, lest ihr hier..

Liebe Ophelia, unsere Fotostrecke mit Dir im Mummy Mag Paper IV zeigt Deine Fassade: Du bist eine wunderschöne Frau mit starker Ausstrahlung. Wie würdest Du Dich mit fünf Worten beschreiben?
offenherzig // ehrlich-direkt // empathisch // chaotisch // interessiert

Was machst Du so, außer gut aussehen beim Kinder hüten?
Ich glaube, ich entertaine in der Zeit des Hütens sowohl mein Kind als auch mich selbst. Der Spaß steht bei mir immer an erster Stelle. Ich lache mich sehr oft mit meinem Kleinen kaputt.

Du bist im siebten Monat schwanger mit Deinem zweiten Kind. Dein Sohn wird bei der Geburt etwas über 2 Jahre alt sein. Malst Du Dir schon aus, wie der Start als Doppelmama wird?
Puhhh…Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich Respekt davor. Ich erinnere mich an etliche Überforderungsmomente bei Kind Nr.1! Noch ist es mir etwas schleierhaft wie ich im Alltag, in der ein oder anderen Situation mit nur 2 Händen auskommen soll.
In meinem erweiterten Freundeskreis purzeln gerade die zweiten Kinder und wenn ich das (jetzt noch) von außen betrachte, bekomme ich doch hier und da mal Schnapp-Atmung ☺. Jedoch habe ich bei meinem Sohn bemerkt, dass man zum Glück in jede Situation sehr schnell reinwächst. Ich bin auf jeden Fall offen für das Chaos was da kommt…

Was war der Grund, dass Ihr relativ schnell nachgelegt habt? Habt Ihr ein so „liebes“ Kind?
Uns war es wichtig, dass die Kids alterstechnisch nicht zu weit auseinander sind. Ich komme selber aus einer Großfamilie (3 ältere Brüder). In der Summe trennen uns nur 9 Jahre. Wir haben als Kinder unheimlich viel miteinander gemacht und wir waren fast immer froh uns zu haben. Ich will meine Geschwister nie wieder missen. Dieses Gefühl und die Option immer einen (Spiel-)Buddy zu haben, wollten wir Lian nicht vorenthalten.
Beruflich fahre ich durch meinen Sohn eh schon auf Sparflamme. Diese Situation begünstigte die Entscheidung für ein zweites Kind. Ich möchte in Zukunft beruflich wieder Vollgas geben deshalb war „in einem Rutsch“ die Option für uns.

Wie war die erste Geburt?
Eine Grenzerfahrung! Sie war spontan, ohne Komplikationen und dauerte ca. 20 Stunden. Ich denke für jede Hebamme relativ „normal“. Für mich ein Erlebnis, welches ich nie wieder vergessen werde!

Unterscheidet sich die zweite Schwangerschaft von der ersten?
Absolut!!! Allerdings kann ich nicht sagen ob die Tatsache, dass es jetzt ein Mädchen wird entscheidend ist. Meine erste Schwangerschaft war eine Schlenderei über eine wunderschöne Blumenwiese. Mir ging es von Anfang bis Ende gut. Ich hatte super Power, meine Haare sind glänzend und voll gewesen und meine Haut war so gut wie vor der Pubertät. Die zweite hingegen glich zu Beginn einer Buckelpiste. Ich hatte die ersten vier Monate mit durchgehender Übelkeit zu kämpfen, habe jede Grippe/Magen-Darm und Hexenschuss mitgenommen und meine emotionalen Schwankungen waren nicht zu überspielen.
Fakt ist, dass man schon ein Kind hat und dieses verlangt volle Aufmerksamkeit. Die Zeit und das Bewusstsein die dem heranwachsenden Wesen bei der ersten Schwangerschaft gewidmet wird entfällt. Beine hochlegen gehören in der zweiten Schwangerschaft eher zur Seltenheit, denn Spielplatz-Sessions, Tobeeinheiten und Wettrennen sind Tagesordnung.
Was ich jedoch auch BETONEN muss ist, dass es mir gefällt das die zweite Schwangerschaft nicht so im Fokus steht. Sie läuft so nebenher und das gibt dem ganzen eine unaufgeregte Natürlichkeit in der ich mich sehr wohl fühle. Ich habe schon bei der ersten Schwangerschaft eher alles auf mich zukommen lassen anstatt tausend Bücher/Ratgeber zu wälzen.

Du arbeitest in der Modebranche, war das immer Dein Traum?
NEIN absolut nicht! Mode war zwar immer meine persönliche Leidenschaft aber mein „beruflicher“ Werdegang gleicht eher einer Reise durch verschiedene Interessengebiete und Leidenschaften meiner selbst.
Ich bin in einer sehr musikalischen Familie groß geworden. Mein Instrument die Geige habe ich dann mit 19 Jahren zum Beruf gemacht allerdings folgte die musische Reise nach der Entscheidung gegen die Geige und für das Sport-Marketing und -Management Studium. Im Studium bin ich dann 6 Jahre mit eigener Pop-Band und anderen Künstlern um die Welt getourt. Nach Beendigung des Studiums kam dann die Option für ein Sport-Fashion-Brand zu arbeiten. Dies habe ich angenommen und mich in den Modezirkus gestürzt.

Hat sich Dein Interesse an Mode oder Dein Stil durch das Mutter werden verändert? Bist Du z.B praktischer geworden?
Dies kann ich ganz klar mit NEIN beantworten. Was sich geändert hat sind die Anzahl meiner Flecken auf meiner Kleidung und die Menge an Sand in meinen Schuhen.

Was hast Du über das Muttersein gedacht, bevor Dein Kind geboren wurden?
Es war super weit weg und dieses „Mutter sein“ kannte ich bis dato nur von meiner Mutter ☺. Das ICH Mutter werde war für mich bis zum Zeitpunkt der Geburt nur eine abstrakte und nicht zu greifende Vorstellung. Wenn ich ehrlich bin, geht es mir ab und zu immer noch so, dass das Wort „Mutter“ mir schwer über die Lippen geht.

Hast Du Dich durch das Mutter werden verändert? Wenn ja, in welchen Bereichen?
Ich glaube, ich habe in manchen Dingen eine andere Brille auf. Ich bin eine Person die immer im Moment lebt und diesen maximal genießen will und kann. Planen, frühzeitig organisieren und Entscheidungen für die Zukunft treffen, fielen mir immer schwer. Mit Kind kommen Aufgaben/Themen auf dich zu, für die es gilt lange im voraus zu planen diese im voraus zu entscheiden und zu organisieren. Das geht absolut gegen mein Naturell und fällt mir immer noch schwer.

Hast Du jemals einen Erziehungsratgeber gelesen oder folgst Du irgendeiner innerlichen Leitlinie? Und ganz wichtig: hast Du einen ultimativen Trick?
Nein, einen Erziehungsratgeber habe ich bis jetzt noch nicht gelesen. Das heißt aber nicht, dass ich mir keine Gedanken mache – im Gegenteil. Mir ist es super wichtig meinem Kind Werte zu vermitteln. Auch eine gewisse Strenge, Struktur und Konsequenz finde ich sehr wichtig und steht bei mir an der Tagesordnung. Was mir jedoch sehr wichtig ist, dass ich mir bei der Erziehung selber treu bleibe. Ich möchte authentisch bleiben, denn nur so ist es für mich auch umsetzbar. Mir widerstrebt es, wenn Eltern nach einem gelesenen pädagogischen Konzept/Leitlinie erziehen ohne zu realisieren, dass sie das selber nicht vorleben können.

Mein Rezept ist: eine Portion Gelassenheit, einen Sinn für Selbstironie und ein gutes Gehör auf sein Bauchgefühl !!!

Zu guter letzt, hast Du ein Lebensmotto?
FROHSINN !!!

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Ophelia trägt ein Schwangerschafts-Kleid von mamalicious

Fotos: Daniel Sonnentag / Styling: Saskia Hilgenberg / Haare & MakeUp: Julia Lippert

Saskia Hilgenberg hat mit ihren drei kleinen Orgelpfeifen die volle Ladung Jungspower zu Hause und weiß, was es heißt, auch mal an seine Grenzen zu stoßen. Sie trägt es mit Fassung und vor allem viel Liebe, denn die häusliche Si­sy­phus­ar­beit hat sowieso kein Ende. Doch auch wenn die Geburten ihrer drei Söhne ihr Leben auf den Kopf gestellt haben, blieb sie ihrer Leidenschaft für Fashion treu und lässt das Familienleben eher anekdotisch in ihren Beiträgen durchblitzen. Die Mitbegründerin des Mummy Mag arbeitet seit vielen Jahren frei als persönliche Stylistin, Fashionberaterin und Redakteurin. Muttersein ist für Saskia von jeher ein positiv besetztes Bild und das möchte sie auch mit dem Mummy Mag transportieren, um den Frauen in Deutschland Mut bei der inzwischen viel zu häufig gestellten Kinderfrage zu machen.

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