Maja und Baby Alvin bei The Day That… auf Mummy Mag

The day that… Alvin was born!

Gast-Mummy Maja bei The Day That… auf Mummy MagMajas Geschichte fängt mit einer traurigen Tatsache an und Maja lässt uns daran teilhaben, wie steinig der Weg für sie zurück, in eine „normale Beziehung“ und zur Schwangerschaft mit Söhnchen Alvin ist.
Diese bringt ihr zwar nicht die Zeit, von der alle sagen „man solle sie genießen“, aber nach 9 Monaten wird sie Mummy. Wie, das erzählt sie uns hier… 

The Day that…
Unser erstes gemeinsames Kind hatten wir im Jahr 2013 im frühen Stadium der Schwangerschaft durch grausame Umstände verloren. Es war eine sehr harte Zeit für mich. Konnte mich weder im Spiegel ansehen, noch konnte ich Zärtlichkeiten mit dem Vater, damals noch mein Freund austauschen. Über ein halbes Jahr habe ich gebraucht, um mit der Situation klar zu kommen. Immerhin hatte ich das verloren, was ich mir am meisten gewünscht hatte und mein Gefühl dass es ein Mädchen gewesen sein sollte machte es nicht einfacher.

Inzwischen hatte mein noch Freund mir einen Heiratsantrag gemacht und im November 2014 heirateten wir in unserem Heimatsland Bosnien. Wir versuchten krampfhaft erneut schwanger zu werden, doch es sollte einfach nicht sein. Meine damalige Frauenärztin stellte Entzündungen in der Gebärmutter und an den Eileitern fest. Mehrere Monate lang wurde das mit Medikamenten behandelt, doch laut der Gynäkologin wurde es nicht besser. Als ich ihr dann sagte, dass mein Mann und ich seit Monaten versuchen schwanger zu werden setzte sie mir einen Limit von drei Monaten, sollte ich bis dahin nicht schwanger werden, würde sie mich in psychiatrische Behandlung „begeben“. Daraufhin wechselte ich meine Frauenärztin, die mir versicherte dass ich falsch behandelt worden bin. Kurze Zeit später feierten wir unseren ersten Hochzeitstag und zwei Wochen später hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Da war ich bereits in der 2. – 3. Schwangerschaftswoche schwanger.

Endlich schwanger!
Doch die Schwangerschaft habe ich bis in die Ewigkeit verflucht.
So hatte ich sie mir nicht vorgestellt, mit täglicher Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufkollapse, etc… Gegen Ende der Schwangerschaft lag ich dann nur noch Zuhause im Bett und hoffte dass das bald ein Ende hat. Bei 38+5 SSW. war es dann so weit!

Nach dem ich mehrere Tage zuvor dachte die Fruchtblase würde jederzeit platzen, wachte ich an einem Sonntagmorgen mit „Regelschmerzen“ auf. Kurz darauf verspührte ich einen Hunger den ich dringend stillen musste, morgens! Um 06:00 Uhr!
Nichtsahnend ging ich in die Küche um mir eine Hühnersuppe und Brötchen zu machen. Nach dem Essen war ich dann so erschöpft dass ich im Wohnzimmer eingeschlafen bin.

Gegen 13:30 Uhr riss es mich ein schlimmer Albtraum aus dem Schlaf. Ich hatte geträumt, dass ich mir in aller Öffentlichkeit ins Höschen gepiselt habe. Nur so weit hergeholt war der Traum dann doch nicht.
Als ich vom Sofa aufstand lief es mir das Bein runter und ich dachte ich hätte tatsächlich… na ihr wisst schon, es gemacht! Schnell rannte ich zur Toilette und merkte dass ich die Flüssigkeit, die weiterhin ununterbrochen lief, nicht kontrollieren konnte. „Schatz!“, rief ich total verängstigt „Die Fruchtblase ist geplatzt!“.

Mein Mann war noch nie so schnell aus dem Bett draussen (Nachtschichtler) und bereit für’s losfahren, wie in dem Moment. Doch ich war der Meinung das, nachdem ich mich beruhigt hatte, ich mich noch schminken und herrichten musste. Er sollte noch gemütlich einen Kaffee trinken und entspannt eine Zigarette rauchen.

Um 14:30 Uhr waren wir dann im Kreißsaal in unserer Wunschklinik, in der mein jüngerer Bruder zur Welt kam. Zu Beginn konnte man kaum Wehen am CTG erkennen, der Muttermund war grade Mal fingerdurchlässig (was im übrigen bereits seit einigen Tagen bekannt war), daher wurde ich vertröstet „Bis Mitternacht wird das sicherlich noch was, ansonsten Einleitung!“ meinte die Hebamme und war der Meinung ich sollte eine Runde im Garten der Klinik spazieren gehen.
Auf einen Schlag, als ich mich anziehen wollte, fingen die Eröffnungswehen an. Die kamen nicht im Minuten- sondern im Sekundentakt! Eine nach der anderen. Das schlimmste war für mich jedoch, dass mein Mann in dem Moment nicht im Kreißsaal war, er wollte mir noch etwas zum Trinken besorgen. Als er zurück kam bettelte ich ihn an die Anästhesistin zu holen, er war erstmal baff „Bist du dir sicher? Ich dachte du willst keine PDA!“ kam noch aus seinem Mund raus und schon war sie da, die Anästhesistin.
Während sie mich aufklärte wurden die Eröffnungswehen immer schmerzhafter. Also gingen wir schnell in einen größeren Kreißsaal, wo sie mir den Katheter anlegte. Ohne Schmerzen, ohne Verfehlen oder sonstiges!

Mein Mann hat sich dann noch was zum Essen in der Kantine besorgt und aß total enspannt auf dem Balkon des Kreißsaals. Die Entspannung war von kurzer Dauer, denn im Kreißsaal nebenan weigerte sich eine Schwangere die PDA zu nehmen.
Sie hat nicht geschrien, nein, sie hat gebrüllt, als hätte man sie auf die Folter gespannt, pardon, noch schlimmer: als würde man ihr die Gliedmaße Stück für Stück abtrennen!

Währenddessen merkte ich dass die PDA nur einseitig wirkt, ich versuchte die Wehen „weg zu atmen“, doch es war garnicht so einfach sich zu konzentrieren, denn das Gebrüll der Dame von nebenan wurde immer lauter und lauter… und LAUTER!
Nachdem ich nicht mehr weiter kam wurde die PDA dann noch zwei weitere Male durch den Katheter nachgespritzt, danach waren die Schmerzen nicht mehr spürbar und ich konnte ab da an das Ganze genießen – Die Ohren habe ich mir einfach zu gehalten, das Gebrüll war viel zu heftig!

Bereits wenige Minuten nach der letzten PDA-Zugabe spührte ich wie das Köpfchen meines Bauchbewohners nach unten drückte. „Schatz! Er kommt! Hol sofort jemanden!“ da war der Muttermund plötzlich komplett offen.
Das bisschen Fruchtwasser, was noch übrig war, wurde dann manuell raus gelassen und ich sollte kurz darauf bei jedem Pressdrang „einfach“ pressen. Gesagt – getan. Neun Presswehen und das Köpfchen war draussen, zwischendurch hatte sich mein Gatte das „Massaker“ angeschaut. Er fragte mich ob es mir wirklich gut geht und tatsächlich keine Schmerzen spühre. Eine weitere Presswehe und unser Sohn Alvin war geboren: 4.160 g schwer und 57 cm lang!

Baby Alvin bei The Day That… auf Mummy Mag

Geschafft!
Ich warf zunächst einen Blick auf meinen Mann, der mich voller Tränen in den Augen auf meinen Mund küsste und sich für alles bedankte. Für dieses schöne Erlebniss, dass er die ganze Zeit an meiner Seite war und natürlich für das wundervollste Geschenk zum 1. Hochzeitstag, an dem unser Sohn vermutlich entstand, welches ich mir je erträumen konnte.

Die grausame Schwangerschaft hat sich gelohnt, aber ich werde dennoch nie behaupten dass man sie genießen soll, denn ich persöhnlich genieße die Zeit nach der Geburt, mit meinem mittlerweile 9 Wochen jungen Sohn, zufrieden lächelnd, auf meinem Arm!

Maja und Baby Alvin bei The Day That… auf Mummy Mag Maja und Baby Alvin bei The Day That… auf Mummy Mag 

Liebste Maja, für Frauen die noch kein Kind haben, ist deine Geschichte vermutlich heftiger, als für Frauen die schon Mama sind. Mummys wissen, welch Kummer und Schmerz man manchmal auf sich nimmt, um am Ende das Bündel Wunder in den Händen zu halten. Vielen Dank dass du uns deine berührende Geschichte erzählt hast.

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Für unsere Serie “The Day that…” freuen wir uns über jede Mummy unter Euch, die einen Gastbeitrag schreiben und ihre Erlebnisse mit uns teilen möchte – Bei Interesse schreibt uns eine Nachricht an: info@mummy-mag.de

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